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Werde Dir der Magie Deiner Sprache bewusst. Sie ist nicht nur die Grundlage für klare Verständigung, sondern auch für schnelle und gezielte Veränderung. Eigne Dir mit dieser NLP-Technik eines der führenden Sprachwerkzeuge unserer Zeit an. Werde zu einem Meister der gesprochenen Sprache.
Inhaltsverzeichnis
Missverständnisse in der Kommunikation passieren Tag für Tag. Sie sind ein Bestandteil des täglichen Lebens. Oft beruhen sie auf einer falschen Grundannahme: Der Mensch vertraut darauf, sich über einen bestimmten Sachverhalt richtig verständigt zu haben. In Wahrheit ist es aber gar nicht so. Bei einem Gespräch gehen die Beteiligten von ihrem eigenen Erlebnishintergrund aus. Problematisch wird das, wenn der Hörende über einen anderen Hintergrund verfügt als der Sprecher. Werden wichtige Informationen weggelassen, die der Sprecher als „klar“ voraussetzt, kann dies zu einem Sender-Empfänger-Problem führen. Häufige zu beobachtende Sprachmuster, die zu Missverständnissen führen, sind Tilgungen, Generalisierungen und Verzerrungen. Das Meta-Modell bietet die Möglichkeit, Unklarheiten im Gespräch zu hinterfragen und auf diese zu reagieren. Es besteht aus einer Reihe der Fragen, mit denen der Mensch aus der Oberflächenstruktur mehr über die zugrundeliegende Tiefenstruktur von Aussagen erfährt.
Ziel: Durch das Meta-Modell können verloren gegangene Informationen wieder zurückgewonnen und Zusammenhänge besser verstanden werden.
Beim Sprechen lassen wir gerne Informationen weg, verallgemeinern oder verzerren. Auf diese Weise entspricht eine gesendete Nachricht oft nicht mehr ganz der eigentlich gemeinten Nachricht. Hierdurch entstehen Missverständnisse in der Kommunikation. Das macht es notwendig, diese verloren gegangenen Informationen wieder zurück zu gewinnen. Wenn wir unsere Erfahrungen anderen mitteilen, treffen wir aus der Gesamtheit dieser Erfahrungen, eine Reihe von teils bewussten, meist aber unbewussten Wahlen. Innerhalb der sogenannten "Tiefenstruktur", die sprachlich alle gemachten Erfahrungen zu einem Erlebnis umfassen würde, wählen wir nur bestimmte Teile aus, die dann die sogenannte "Oberflächenstruktur" ergeben, das, was wir anderen tatsächlich verbal mitteilen. So sind wir imstande uns dem anderen mitzuteilen, ohne jede einzelne Wahrnehmung und Erfahrung im Detail wiederholen zu müssen. Auf dieselbe Art und Weise geben wir auch unseren Erfahrungen eine bestimmte Wertigkeit und bestimmen ihre Bedeutung für unser Leben. Sehr oft aber – insbesondere dann, wenn wir Probleme haben – erfolgt unsere Auswahl in einer Weise, die unser Erleben und unseren Handlungsspielraum einschränkt. D.h. wir verlieren während dieses Filterungsprozesses wichtige Informationen über uns und unsere Erfahrungen. Denn wir filtern, wie schon beschrieben, nach bestimmten Mustern Informationen aus, „montieren“ hier sozusagen verbal unser ganz privates Modell der Welt. Die versprachlichten Ergebnisse dieses Filterungsprozesses werden häufig als Meta-Modell-Verletzungen bezeichnet. Anders ausgedrückt: Meta-Modell-Verletzungen sind Sätze, in denen Satzteile oder Bedeutungen fehlen oder Erfahrungen verallgemeinert oder verzerrt ausgedrückt werden. Denn die Prozesse, mit denen Menschen die sprachliche Repräsentation ihrer Welt ausfiltern, sind dieselben, mit denen sie ihre innere Repräsentation der Welt einschränken. Das Meta-Modell bietet Möglichkeiten, diese Prozesse zu hinterfragen. Informationen gewinnen heißt hier, eine präzisere und vollständigere Beschreibung des vom Sprecher präsentierten Inhalts durch spezielle Fragen zu erlangen. Dieser Prozess hilft dabei, die Verbindung zwischen der Sprache des Sprechers und seiner vollständigen Erfahrung wiederherzustellen.
Anhand pointierter Absätze werden die drei Verarbeitungsprozesse Tilgung, Generalisierung und Verzerrung dargestellt und erläutert.
Ich bin eine Tilgung. Ich möchte die meisten Informationen für mich behalten. Quasi das schwarze Loch des Universums in der Sprache. Und jeder füllt das Loch auf seine Weise. Ich lasse am liebsten alles weg, weil es sowieso zuviel ist. Kurz und knapp ist die Devise. Das ist für meinen Menschen von großer Wichtigkeit, da er sowieso nicht für alle Geschehnisse der Umgebung Kapazitäten hat. Oder ist es lebenswichtig zu wissen, wie viel Pflanzen in diesem Raum sind oder was das Nervensystem alles sendet, wenn diesen wichtigen Ausführungen gelauscht wird? Die ganze Information würde ihn hemmungslos überfordern. Er braucht Klarheit und Kürze. Mein liebster Stil ist der Telegrammstil, ist ja auch billiger und reicht aus. Da kann ich ohne Ende tilgen. Stellt euch vor, ich sagte anstatt des bequemen „Es geht mir gut“, „Heute Morgen habe ich schöne Musik gehört und bin dann hinaus gegangen, um mich sportlich zu betätigen und mich mit lieben Menschen zu treffen, habe dann gute Gespräche geführt und bin deswegen ziemlich zufrieden!“ Da langweilen sich ja alle. Prägnanz ist angesagt! Der Vorgang ist uninteressant, das Ergebnis zählt. Na ja, ich kann meinen Menschen aber auch schon mal zur Verzweiflung bringen, nämlich dann, wenn ich in seiner Gegenwart gebraucht werde und meinem Menschen doch Verständnis wichtig ist. Wenn ihm Schlagworte wie Respekt, Strenge oder das Wesentliche um die Ohren gehauen werden und er sich seinen Teil denken muss. Dann verflucht er mich. Aber es gibt ja Gott sei Dank die Meta-Modell-Fragen!
Ich bin eine Generalisierung. Ich bin entweder schwarz oder weiß, immer oder nie, alle oder keiner, zwischendrin gibt es nichts bei mir. Wozu auch? Es ist doch letzten Endes sowieso immer das gleiche. Man muss sich an die Regeln halten und dann kann nichts schief gehen. Für meinen Menschen bin ich lebenswichtig. Denn es reicht ewig als Erfahrung, wenn er einmal auf die heiße Herdplatte gefasst hat. Er wird es nie wieder tun. Mit meiner Hilfe wird er alle Regeln brav einhalten weil er lernt, dass nicht sein kann, was nicht sein darf. Denn Regen kommt immer von oben, und das Leben muss organisiert werden. Ihr müsst mich auch unbedingt gebrauchen, ja ihr könnt gar nicht anders. Aber wie bei schwarz und weiß bin ich für meinen Menschen auch nicht immer eine Erleichterung…. Wenn seine Mitmenschen sich durch seine unverrückbaren immer gültigen Lebensweisheiten genervt und gemaßregelt fühlen. Wenn er mit meiner Hilfe von Regeln und Meinungen überzeugt ist, die ihn immer nur das Schlechteste von sich glauben lassen, oder die ihn nichts Neues sehen lassen, weil es eben nicht sein darf. Wer bestimmt übrigens überhaupt, was sein darf und was nicht? Auf jeden Fall helfen ihm hier Meta-Modell-Fragen!
Ich bin eine Verzerrung. Ich bin die rosa Brille der Verliebten, die dunkle Wolke, durch die die Schlechtgelaunten in die Welt blicken und ich bin ein individueller Spiegel eures Spiegelkabinetts, durch das ihr Menschen die Umgebung und auch euch selbst betrachtet…. Und ich bin wichtig, weil ich weiß, warum etwas so und nicht anders ist. Das hilft meinem Menschen sehr, wenn er sich orientieren will, wenn er Erklärungen für Geschehnisse sucht. Damit kann er vortrefflich Verantwortung abgeben und sich entlasten, also das arme Opfer sein oder aber er kann das Kindermädchen für andere werden…. Und ich bin die Meinung, die mein Mensch von sich aus über etwas hat, die aber nicht explizit ausgesprochen wird. Dabei sollte doch bekannt sein, dass das Schwierigkeiten geben kann. Ich tue so, als ob ich weiß, was andere denken. Und Euch macht das Meta-Modell Spaß, oder? Denn ihr seid schlau genug, den Nutzen daraus zu ziehen und es anzuwenden. Denn das ist die richtige Art, zu lernen und sich zu entwickeln. Und dazu gibt es unendlich viele Wege. Unter anderem die Meta-Modell-Fragen.
Die Zuordnung der im Folgenden vorgestellten Sprachmuster orientiert sich am Original: „Metasprache und Psychotherapie: Die Struktur der Magie I“ von Richard Bandler und John Grinder. In anderen Veröffentlichungen zum Meta-Modell finden sich bisweilen andere ebenfalls gut begründbare Zuordnungen. Ganz im Geist des NLP gibt es hier kein „richtig“ oder „falsch“.
Einfache Tilgungen verweisen darauf, dass ein Sprecher einige Elemente seiner Repräsentation einer Erfahrung weggelassen hat und dem Hörer eines Satzes nicht mitteilt. Gleichgültig, ob er sie bewusst oder unbewusst weggelassen hat, das Ergebnis ist, dass dem Hörer diese Informationen fehlen. Bemerkt der Hörer die Tilgung, dann kann er sie hinterfragen und so nach und nach weitere Teile der Tiefenstruktur aufdecken.
Die wichtigsten Tilgungen beziehen sich auf folgende Elemente:
Diese Informationen braucht man mindestens, um einen Kontext, innerhalb dem die Erfahrungen gemacht wurden und die zum unvollständigen Modell führten, zu rekonstruieren.
Es fehlt ein Satzteil, der zu dem Verb gehört.
Ein Verb kann mit verschiedenen Angaben kombiniert werden. Manche dieser Angaben sind notwendig, damit der Satz für uns richtig klingt. Andere Angaben sind nicht notwendig, interessieren aber vielleicht den Zuhörer. Beispiel: <Sie> gibt <mir> <morgen> <in der Stadt> <das Fahrrad>. Bei dem Verb geben müssen nur drei Angaben zum Kontext gemacht werden, nämlich: Wer etwas gibt, was gegeben wird und wem es gegeben wird. Die beiden restlichen Angaben – wann und wo – sind nicht notwendig. Es wäre auch grammatisch korrekt zu sagen: <Sie> gibt <mir> <das Fahrrad>. Getilgtes Material kann mit folgenden Fragewörtern hinterfragt werden: Worüber? Womit? Wem gegenüber? Was genau? Mit wem? Mit was? Worum genau? Wie viel?
Es fehlt ein Satzteil, der zu einem vollständigen Satz mit diesem Substantiv gehört.
Adjektive charakterisieren Substantive, z.B. groß, blau, rund, mutig usw. Adjektive zeigen grundsätzlich eine Tilgung an. Getilgt wird immer mindestens derjenige, der das Substantiv auf die entsprechende Art und Weise charakterisiert.
Adverbien beschreiben wie man etwas macht. Sie charakterisieren also Verben. Bei dieser Art der Tilgung fehlt ein Satzteil, der zu einem Adverb gehört.
Adverbien, bei denen Tilgungen vorkommen können, sind Adverbien wie „klar“ und „offensichtlich“ oder mit der Endung –weise (z.B.: üblicherweise). Diese Tilgungen erkennt man, wenn man ein „es ist“ vor das Adverb setzen kann und der neu geformte Satz den gleichen Sinn ergibt, wie der alte.
Es fehlt das Objekt oder der Maßstab, worauf sich der Vergleich bezieht. Komparative und Superlative (gesteigerte Adjektive) bezeichnen einen Vergleich zwischen zwei Erfahrungen oder Gegenständen. Häufig wird die Vergleichsbasis vom Sprecher nicht genannt. Die Meta-Modell-Frage, um das getilgte Material (also die Vergleichsbasis) wiederzugewinnen, ist: Im Vergleich zu wem? Im Vergleich zu was?
Wir unterscheiden drei verschiedene Stufen von Vergleichen:
Hierzu zählen die Wortgruppen: dürfen, können, sollen, es ist nicht möglich, vermögen, außerstande. Es gibt Modaloperatoren der Notwendigkeit (müssen), der Möglichkeit (können), der Erlaubnis (dürfen) und der Empfehlung (sollen).
Modaloperatoren sind Verben und bestimmen ein anderes Verb näher. Sie weisen oft zusätzlich auf Generalisierungen hin, die der Gesprächspartner bei der Bildung seines Weltmodells eingesetzt hat. Deswegen werden sie manchmal auch den Generalisierungen zugeordnet. Unser Ziel ist es, nach der Konsequenz oder dem Ergebnis zu fragen.
Beim Prozess des Verzerrens werden Erfahrungen auf verschiedene Arten umgewandelt. Meistens werden sie so verdreht, dass sie einen Menschen stark in seinen Handlungsmöglichkeiten einschränken. Verzerrungen entstehen, wenn neue Ereignisse oder Fakten durch die Brille alter Schlussfolgerungen oder Glaubenssätze wahrgenommen werden. Dann können die Beziehungen zwischen einzelnen Fakten oder Ereignissen nicht unvoreingenommen wahrgenommen werden und werden scheinbar logisch, doch oft einschränkend zueinander in Beziehung gesetzt.
In unserer Sprache kommt es sehr häufig vor, dass wir aus einem Prozess ein Ereignis machen. Wir sagen zum Beispiel „Ich bin froh über meine Entscheidung.” Das Wort „Entscheidung” bildet ursprünglich den Prozess „entscheiden über etwas” ab. Dieser Prozess wurde hier in eine Nominalisierung verwandelt und beschreibt nun nur noch ein Ergebnis. Tatsächlich ist aber das, was hier als Ergebnis beschrieben wird, ein fortlaufender Prozess, der durchaus noch verändert oder beeinflusst werden kann. Die sprachliche Formulierung mit der Nominalisierung lässt jedoch eine solche Sichtweise nicht zu. Anders gesagt: Nominalisierungen sind Ausdruck der Tatsache, dass ein Prozess als etwas Statisches wahrgenommen wird.
Durch das Hinterfragen können getilgte Informationen wiedergewonnen und Nominalisierungen zu Prozessworten zurückverwandelt werden. Dies führt zu einer Erweiterung bzw. Vervollständigung des Modells der Welt des Sprechers und kann einen Wandlungsprozess einleiten.
Wenn Du Schwierigkeiten hast, Nominalisierungen zu erkennen, dann überlege, ob man den entsprechenden Gegenstand in einen Schubkarren legen kann. Einen Stuhl kann man hinein legen, eine Entscheidung, Überzeugung, Hoffnung, Vertrauen, Liebe kann man nicht hinein legen, denn sie sind Nominalisierungen.
Nominalisierungen verweisen auf zwei Einschränkungen im Modell des Sprechers:
Deswegen finden sich Nominalisierungen in der Literatur mal bei den Tilgungen und mal bei den Verzerrungen: Wie denominalisiert man? Um eine Nominalisierung in einen Prozess zurück zu verwandeln, kann man prüfen, ob es ein ähnlich klingendes Verb, Adjektiv oder Adverb gibt und dies in einer Gegenfrage benutzen: Beispiel: Das Leben ist hart. Frage: Wer lebt so, dass was für wen hart ist?
Vorannahmen sind Sätze, die einen oder mehrere andere Sätze als wahr voraussetzen, damit sie einen Sinn ergeben. Hier geht es darum, die versteckte Vorannahme in Frage zu stellen und damit aufzudecken und zu relativieren.
Die sprechende Person geht von der Annahme aus, dass ein äußeres Ereignis oder ihr Gesprächspartner ihren inneren Zustand auslöst. Dabei gewinnt man den Eindruck, die sprechende Person hätte keine Wahl und müsse das Gefühl erfahren.
Tatsächlich ist es aber unmöglich, dass ein Mensch in einem anderen Menschen Gefühle erzeugt. Du reagierst mit Gefühlen auf Interaktionen mit anderen, aber Du erzeugst Deine Gefühle selbst. Hier wird die Verantwortung für Gefühle nach außen verlagert, wo sie nicht mehr der eigenen Kontrolle unterliegen. Hinterfrage in einem solchen Fall die Aussage, so dass die Verantwortung für die Reaktion wieder selbst übernommen wird.
Oft kommt es vor, dass unser Gegenüber genau zu wissen glaubt, was wir denken oder fühlen, ohne überhaupt einen direkten Anhaltspunkt zu haben.
Gedankenlesen kann darin bestehen, unbewusste Signale zu interpretieren und sie dann auszusprechen. Damit kannst Du zwar häufig richtig liegen, aber manchmal auch ganz schön daneben! Warum solltest Du eine vage Vermutung anstellen, wenn Du doch auch fragen kannst?
Eine Äußerung über eine Regel, die sich so anhört, als gelte sie für die ganze Welt. Dabei ist die Information verloren gegangen, auf wen oder was sich diese Regel bezieht, bzw. wen sie betrifft.
Durch solche Sätze präsentiert Dir Dein Gesprächspartner eine Annahme, die in seinem Modell der Welt Gültigkeit hat. Übernehme nicht automatisch die Regeln einer anderen Person, sondern prüfe, ob sie auch für Dich Gültigkeit hat.
Wir generalisieren bestimmte Aussagen, weil häufig die Ausnahmen nicht wichtig sind und wir nicht jedes Mal sagen wollen: „In der Regel ist es so und so, aber Ausnahmen sind a) …, b) … und c) ….” Das sparen wir uns häufig und sagen einfach: „Immer ist das Wetter schlecht, wenn ich spazieren gehen will!”, „Nie hörst du mir zu!” Das Problem dabei ist jedoch, dass durch die Generalisierung Erfahrungen sehr stark eingeschränkt werden. Wir verlieren an Detailgenauigkeit und Fülle. Manchmal sind gerade die Ausnahmen entscheidend und können uns zu einer neuen Einsicht verhelfen.
Es fehlt der Bezug zu einer spezifischen Einzelerfahrung, so dass die Aussage scheinbar auf alle Erfahrungen zutrifft. Die Substantivgruppen sind unspezifisch oder Substantive sind durch Pronomen ersetzt. Unspezifisch ist jede Substantivgruppe, aus der „Wer“ oder „Was“ so getilgt wurden, dass man nicht mehr weiß, von wem oder was der Sprecher genau spricht.
Beispiel: Konkrete Erfahrung: Sandra hat mich verlassen. Generalisierung: Frauen mögen mich nicht.
Es werden Aussagen über alle Elemente einer Klasse gemacht. Dabei wird der Universalquantor nicht genannt, doch man kann genauso fragen.
Es gibt Landkarten, die einen Ausschnitt aus dem Gebiet zeigen, aber beanspruchen, das ganze Gebiet abzubilden. Aussagen, die für immer (alle Zeit), für überall (alle Orte), für jeden (alle Menschen) gelten sollen, enthalten Universalquantoren. Zu den Universalquantoren zählen: immer, jeder, alle, überall, sämtliche, niemals, nichts, kein, niemand.
Du kannst auf zwei Arten auf Universalquantoren reagieren: a) Indem Du in den Satz des Sprechers weitere Universalquantoren einsetzt und dabei den Satz so übertreibst, dass der Sprecher bemerkt, dass die Generalisierung nicht gültig ist und dem Fragenden widerspricht. Beispiel: Ich kann niemandem trauen. Frage: Gibt es wirklich überhaupt niemanden, dem Du jemals trauen konntest? b) Du kannst auch direkt nach der ursprünglichen Erfahrung fragen (und direkt nach einem Gegenbeispiel). Beispiel: Ich kann niemandem trauen. Frage: Von wem wurde Dein Vertrauen missbraucht? Wem kannst Du nicht trauen? Gibt es einige Menschen, denen Du trauen kannst?
Sie beschreiben immer die Prozesse zwischen zwei Menschen. Dabei trifft zwangsläufig auch das Gegenstück zu. Wenn Hans mit mir streitet, dann streite auch ich immer mit Hans. Zu einem Streit gehören immer zwei Personen.
Hier geht es um Tätigkeiten, bei denen nur eine Person aktiv beteiligt ist. Bei diesen Prädikaten ist das Gegenstück nicht notwendigerweise wahr, auch wenn es oft zutrifft.
Wenn ich nicht X mache, dann passiert Y. Dabei werden Behauptungen über Kausalbeziehungen aufgestellt, die gar nicht notwendigerweise zutreffen müssen.
eine überprüfbare Erfahrungen wird so mit einer Interpretation verknüpft, als würde das eine automatisch das andere bedeuten. Dabei werden zwei syntaktisch ähnliche Sätze kurz nacheinander geäußert, entweder erst die Erfahrung und dann die Interpretation oder umgekehrt.
Reaktionsmöglichkeiten auf komplexe Äquivalenzen: Ist das immer so? Bedeutet X … immer …Y? Kennst Du einen Fall, indem X nicht Y bedeutete? Was bedeutet es für Dich, X zu haben, zu erleben? Wenn nicht X, dann nicht Y? Wenn X, dann nicht Y?
Es werden Verben verwendet, die das Geschehen nur sehr allgemein beschreiben. Im Grunde genommen sind fast alle verwendeten Verben unvollständig. Selbst wenn ich sage: „Ina küsste Mario auf den Mund” gäbe es noch vieles, was man genauer sagen könnte, z.B. wie lange, wie intensiv. Deswegen werden die unvollständig spezifizierten Verben auch bisweilen den Tilgungen zugeordnet.
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Das Meta-Modell ist super hilfreich, um in die Tiefenstruktur eines Verhaltens oder eines Problems vorzudringen. Hierfür stehen verschiedene Fragetechniken zur Verfügung - aber nicht jede Frage ist zielführend. In den NLP-Ausbildungen werden 22 Fragetechniken gelehrt und manchmal erscheinen alle Fragen super. Es gilt deshalb, die Fragen mit Bedacht zu wählen und nicht zum Meta-Monster zu werden. Wer das Meta-Modell gut beherrscht, weiß, wann welche Frage passt und welche Fragen überflüssig sind.
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