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Als "Supervision" bezeichnet man grundsätzlich die Beratung von Mitarbeitern. Ursprünglich wurde der Begriff vor allem für die Anleitung von Menschen in psychosozialen Berufen benutzt. Heute richtet sich eine Supervision nicht mehr nur an spezielle Zielgruppen. Sie wird immer häufiger auch in der Wirtschaft benutzt, besonders Führungskräfte erhalten hier spezielle Anregungen. Viele Experten bezeichnen Coaching auch als "Management-Supervision". Hierbei gibt es einen Unterschied: Bei einer Supervision werden Menschen angeleitet, die selbst andere Menschen unterstützen. Beim Coaching findet eher eine Anleitung für Manager statt. Ein Coach braucht deswegen auch mehr Fachwissen im wirtschaftlichen Bereich als eine Supervisorin. Ein guter Coach sollte über fachliches und psychologisches Wissen verfügen, um gut supervidieren zu können. Das klassische Coaching ist für den Profit- und Leistungsbereich entwickelt worden. Konzipiert wurde es für das Management und für Unternehmen. Dabei soll die Funktionsfähigkeit des Mitarbeiters gefördert werden. Die Supervision ist für den Non-Profit-Bereich entwickelt worden. Die Zielgruppe sind Therapeuten, Sozialpädagogen, usw. Hierbei geht es nicht nur um rein wirtschaftliche Ziele, sondern die Person soll gezielt ihre eigenen Stärken entwickeln.
Inhaltsverzeichnis
Supervision beschreibt einem relativ breiten Bereich an Methoden, um Konflikte oder Probleme innerhalb eines Teams, Gruppen oder einer Einzelperson zu finden und diese mit dem Ziel der Leistungssteigerung & des sozial Kompetenzerwerbs zu lösen. Ein Synonym für Supervision wäre also Fortbildung oder Zusatzqualifikation. Besonders häufig eingesetzt wird Supervision in psychosozialen Berufen also Beratungsberufen (bspw. bei Erziehern, Pflegepersonal, Sozialpädagogen aber Psychotherapeuten). Seit einigen Jahren nimmt jedoch auch die Anzahl an Supervisionen in der Führungsebene von wirtschaftlichen Unternehmen zu- auch hier mit dem Ziel der Arbeitsoptimierung, Leistungssteigerung & Problemlösung.
Es gibt es grundsätzlich verschiedene Ziele: Die Zufriedenheit mit der Arbeit soll besser werden und Teamkonflikte lassen sich leichter lösen. Die Teilnehmer können lernen, mehr Kreativität im Beruf zu entwickeln und mit Stress und Überforderung im Beruf besser umzugehen.
Konflikte mit den Vorgesetzten sollten geklärt werden und die Teilnehmer können etwas über ihre eigenen Potentiale lernen und diese auch entwickeln. Bei dieser Technik sollen auch psychische und finanzielle Verluste, die durch vorhandene Konflikte entstehen können, minimiert werden. Die Fähigkeit zur Kooperation und zur Konfliktbewältigung unter den Mitarbeitern sollte gestärkt werden, einem Burnout soll möglichst vorgebeugt werden, im Idealfall werden die Arbeitsprozesse optimiert und die Mitarbeiter können neue Perspektiven entwickeln.
Ähnlich wie im Coaching lassen sich auch bei der Supervision verschiedene Rollen identifizieren. Bei der Supervision wird bei dieser Rollenverteilung häufig von der ‚Dreiecksbeziehung‘ zwischen Supervisor, Supervisand und Auftraggeber gesprochen.
Voraussetzung für eine funktionierende Supervision ist, eine freiwillige und motivierte Teilnahme der Klienten, sowie die Bereitschaft sich an bestimmte Gruppenregeln (bspw. Schweigepflicht) und das offene Kommunizieren/ einen offenen Umgang mit Problemen & untereinander zuhalten. Und ein genügender zeitlicher Rahmen um sich ihm Rahmen der Sitzung auch mit tieferen Problemen zu beschäftigen.
Es gibt unterschiedliche Settings (Situationen). Möchte man eine Supervision durchführen, so muss zuerst vom Auftraggeber wenn möglich bereits in Absprache mit Supervisand & Supervisor ein Setting gewählt werden. Unter dem Settings versteht man den Rahmen in welchem die Supervision durchgeführt wird. Unterschieden wird dabei in:
Bei einer Gruppensupervision kommen Fachkräfte oder Selbstständige aus verschiedenen Arbeitsbereichen und von verschiedenen Arbeitgebern zusammen und werden von einem Experten betreut. Das hat den Vorteil, dass sich die Teilnehmer untereinander austauschen und voneinander lernen können. Der Vorteil hierbei ist es, dass man unterschiedliche Methoden nutzen kann und verschiedene Blickwinkel erhält. Es wird immer lösungsorientiert gearbeitet. Auch während einer Familientherapie oder einer Gruppentherapie lässt sich damit arbeiten. Eine der Personen stellt ein Problem-Fallbeispiel aus ihrem Arbeitsalltag vor und stellt dazu eine passende Frage. In Form von einer freien Assoziation werden dann in der Gruppe Einfälle generiert, welche zur Lösung des Problems beitragen können. Diese Form des Brainstormings trägt dazu bei, dass die Person welche das Fallbeispiel vorgestellt hat, neue oder mehr Perspektiven ihres Falls betrachten kann und somit durch die Beiträge der Gruppe einen Lernzuwachs erzielt.
Bei einer Teamsupervision kommen Mitglieder eines Teams, welche also alle den gleichen Arbeitgeber haben und häufig zusammenarbeiten müssen zusammen. Durch den Supervisor wird das Team nun auf seinem Entwicklungsprozess begleitet. Das Ziel hierbei ist ein gemeinsames Lernen, Lösungen finden, es geht um Zusammenarbeit, Prozesse, Ablauf und Struktur. Das Gelernte sollte dann gemeinsam in die Praxis umgesetzt werden. Bei einer starren Teamdynamik kommt es so bspw. häufig vor, dass in der Kommunikation bestimmte Themen absichtlich ausgespart oder umgangen werden. Durch das Beobachten & Analysieren der Kommunikation und somit der Teamdynamik kann der Supervisor so unbewusste sich negativ auf die Zusammenarbeit auswirkende Prozesse identifizieren. Nach dieser Information Sammlungsphase werden dem Team nun die Beobachtungen des Supervisors mitgeteilt und gemeinsam zunächst das konkrete Problem identifiziert und schließlich an einer Lösungsstrategie gearbeitet.
Hierbei findet ein Einzelgespräch zwischen Supervisorin und Supervisand statt. In einer Einzelsupervision liegt das Hauptaugenmerk auf der Weiterentwicklung von persönlichen Ressourcen und dem Erreichen oder Erfüllen von persönlichen Zielen & Wünschen. Das Thema ist oft das persönliche Verhalten im Beruf, und die jeweiligen Erfahrungen, Gefühle und Gedanken. Einzelsupervisionen stellen auf Grund des kleinen Rahmens damit ein ehr geschütztes Umfeld. Sie sind darum besonders geeignet für Menschen deren Ziel es ist an ihrer Arbeit persönlich zuwachsen oder für Führungskräfte, welche nicht unbedingt alle Befürchtungen oder Ideen direkt mit dem Team teilen wollen.
Fallsupervision ist eine Sonderform der Supervision. Während in einer Supervision häufig mehrere Probleme in unterschiedlichen Kontexten betrachtet werden, so wird bei einer Fallsupervision nur ein einzelner Problemfall sehr ausführlich betrachtet. Ziel ist es das eigene Handeln zu überprüfen, die persönliche Wahrnehmung zu schärfen und den Fall an sich besser zu verstehen und auch mögliche Blockaden oder blinde Flecken aufzulösen. Fallsupervision kann außerdem Krisen vorbeugen sowie die Zusammenarbeit im Team verbessern. Weiterhin können Mitarbeiter die an einer Fallsupervision teilnehmen ihre Handlungskompetenzen erweitern. Fallsupervision wird außerdem häufig als Mittel zur Qualitätssicherung eingesetzt. Ähnlich wie die Supervision findet die Fallsupervision besonders in psychosozialen Berufen also Beratungsberufen also bspw. Ärzte Gruppen, Erziehern, Pflegekräften und in der Jugendhilfe Anwendung. Auch Fallsupervision kann sowohl im Setting einer Einzelsupervision als auch im Rahmen einer Gruppen oder Teamsupervision stattfinden. Bei einer Gruppenfallsupervision kommen Fachkräfte aus demselben Gebiet bspw. nur Ärzte aber aus differenzierenden arbeits- & privat Kontext zusammen. Einer der Anwesenden stellt nun seinen Problemfall bspw. den eines Patienten vor. In der Gruppe können nun mögliche Handlungsalternativen diskutiert werden. Bei einer Teamfallsupervision kommen die Mitglieder eines Teams, also aus einem Arbeitsumfeld mit dem gleichen Arbeitgeber zusammen. Einer der Teammitglieder stellt einen häufig allen bekannten Problemfall vor, gemeinsam wird auch in diesem Fall versucht neue oder andere Lösungen zu finden. Teamfallsupervisionen werden besonders in Kindergärten von Erziehern und von Pflegepersonal angewandt. Bei den Einzelfallsupervisionen beschreibt der Klient einem Supervisanten seinen Problemfall. Anschließend wird versucht im Gespräch Handlungsalternativen zu finden. Hier ist es für den Supervisanten häufig schwierig eine neutrale Haltung zu bewahren und auch die Grenzen zur Psychotherapie verschwimmen schnell, darum bietet es sich an Fallsupervision besonders, in größeren Gruppen oder Teams und nicht in Form einer Einzelsupervision durchzuführen, da Sie von der Vielfalt der unterschiedlichen Kompetenzen und Interessen leben. Besonders Fallsupervisionen mit Gruppen-Konstellationen führen häufig zu neuen Ergebnissen, da besonders im Gruppensetting ein Fall offen und konstruktiv diskutiert werden kann. Weiterhin haben Gruppensettings häufig den Vorteil, dass alle Teilnehmer vollkommen freiwillig an der Supervision teilnehmen, woraus häufig eine deutlich höhere Kooperationsbereitschaft resultiert als sie in anderen Settings vorkommt. Im Rahmen der Fallsupervision wird weiterhin häufig von der Balint-Methode gesprochen. Michael Balint entwickelte eine Sonderform der Gruppen-Fall-Supervision, in welcher 8-12 Teilnehmer (meistens Ärzte) ein Arzt-Patienten-Beziehungs -Beispiel analysieren. Dabei wird besonders der Fokus auf eine sehr freie Fall Schilderung sowie Fall Assoziation gesetzt, persönliche Probleme werden ausgegrenzt. Durch die Anwendung verschiedener Methoden wird so versucht die Arzt-Patienten-Beziehung zu verbessern.
Es wird konkret mit Personen an der Verbesserung ihres eigenen Verhaltens gearbeitet. Der Fachmann beschäftigt sich mit den praktischen Arbeiten der Teilnehmer. Auch die Beziehung der Rollen innerhalb eines Teams und deren Dynamik bei der Arbeit wird untersucht. Die Zusammenarbeit einer Gruppe und die Organisation einer Aufgabe werden ebenfalls genau betrachtet. Eine klassische Aufgabe der Supervision ist auch die Familientherapie.
Sie wird häufig bei den sozialen Berufen oder im medizinischen Bereich verwendet. Ärzte, Sozialarbeiter, Psychotherapeuten, Sozialpädagogen, Pfarrer oder Erzieher können eine Beratung erhalten. Auch in der Wirtschaft, und hier besonders im Bereich der Führungskräfte, spielt dieses Wissen eine immer größere Rolle. Ebenso sind sie im Bereich der systemischen Familienberatung und in der Pflege von Bedeutung.
Bei der systemischen Supervision findet zum Thema berufliche Praxis eine Beratung statt. Hierzu verwendet man als Grundlage die Definition der soziologischen Systemtheorie. Man kann die systemische Supervision für Einzelpersonen, für Teams, für Gruppen oder für Organisationen benutzen. Bei der systemischen Therapie wird mehr in Zusammenhängen gedacht. Das Handeln eines Einzelnen wird im Bezug auf ein größeres System gesehen. Dabei sollte die Perspektive erweitert werden, man sollte mehr Handlungsmöglichkeiten aufzeigen und eigene Lösungen finden. Für die systemische Therapie gibt es verschiedene Methoden, wie das zirkuläre Fragen, die Hypothesenbildung, Reflecting Teams oder das benutzen von Bildern, Metaphern und Skulpturen.
Hierbei findet eine berufsbezogene Beratung statt, die üblicherweise von externen Fachleuten durchgeführt wird. Hauptthemen sind die Kommunikation und Zusammenarbeit im beruflichen Umfeld.
Die angewendeten Methoden bei einer Supervision variieren stark nach Setting, Rollenverteilung und Beziehung zwischen Supervisor & Supervisand. Wichtig zu erwähnen ist, dass die Wahl der konkreten Methode häufig von Supervisand und Supervisor abhängig ist, es wird also gemeinsam entschieden wohin der Weg der Supervision führen soll. Supervision ist kein Blockunterricht mit anschließendem Test sondern ein dynamischer Prozesses zur Weiterentwicklung. Im Folgenden werden nur einige der möglichen angewendeten Methoden genannt.
Grundsätzlich läuft natürlich jede Supervision individuell und auf die Teilnehmer abgestimmt ab. Der Prozess lässt sich jedoch in 6 Kernschritte aufteilen, welche in jeder Supervision, in der einen oder anderen Art durchlaufen werden.
Die Dauer einer Supervision variiert stark je nach Setting, Fragestellung und Wünschen des Auftraggebers (zwischen nur einigen Sitzungen und mehren Jahren). Eine einzelne Supervisionssitzung dauert durchschnittlich 45- 150 Minuten. Bei längeren supervisorischen Begleitungsprozessen, also besonders bei Teamsupervisionen, sollte darüber nachgedacht werden nach einem bestimmten Zeitraum (3-5Jahre) den Supervisor zu wechseln. Da nach dieser Zeit ist häufig durch einen Beziehungsaufbau zwischen Supervisor und Supervisand die externe Position des Supervisors als Berater nicht mehr gegeben.
Wenn man als Supervisorin arbeiten möchte, ist es sinnvoll, wenn man schon Erfahrung als Mediator sammeln konnte. Dies sollte man am besten in verschiedenen Situationen tun, wie als Co-Mediator oder während einer Mediation für ein Team. Während der Ausbildung lernt man alles über kritische Selbstreflexion und darüber, wie man die Kunden beim Ausbau ihrer eigenen Ressourcen unterstützen kann. In diesem Bereich gibt es verschiedene Institute, die eine Weiterbildung anbieten. So bietet etwa der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen eine Weiterbildung zum Thema "Was ist Supervision" an. Dabei lernt man verschiedene Methoden und Techniken, etwa aus der Gestalttherapie, dem Kommunikationstraining, dem Psychodrama, der Gesprächspsychotherapie, der systemischen Therapie, der systemischen Familienberatung, usw.
Eine Supervisionsausbildung bietet sich tendenziell für Personen aus den psychosozialen, pädagogischen oder wirtschaftlichen Arbeitsfeldern an. Auch mit dem Ziel der beruflichen Neuorientierung, zur persönlichen Weiterentwicklung oder zum Ausbau der sozial kompetenzlichen Fähigkeiten bietet sich eine Supervisionsausbildung an. Bei dieser Form der Ausbildung handelt es sich um eine Zusatzqualifikation oder Weiterbildungsmaßnahme, welche häufig in Form von mehren Wochenendseminaren angeboten wird. Grundsätzlich kann zwar jeder eine Weiterbildung zum Supervisor machen, um jedoch bspw. an ein Zertifikat zur Anerkennung als systematische/r Supervisor/in (DFS) zu gelangen müssen zuvor bereits bestimmte Qualifikationen gegeben sein. Preislich ist bei einer Supervisionsausbildung mit ~8000-€ zurechnen. Wichtig ist an dieser Stelle je nach gewünschtem Einsatzgebiet zwischen Coaching & Supervisionsausbildungen zu unterscheiden (dazu siehe Unterschied Coaching & Supervision).
Sie lässt sich im beruflichen Bereich in vielen verschiedenen Gebieten einsetzen: in der Medizin, bei der Psychotherapie oder in Kliniken, bei Sozialpädagogen, Lehrern, Erziehern und allen weiteren Aufgaben im sozialtherapeutischen Bereich. Auch in der Pflege, während einer Familientherapie, einer Gruppentherapie oder während einer Psychotherapie ist diese Technik sehr hilfreich. Aber auch in der Wirtschaft und in der Wissenschaft wird dieses Wissen immer häufiger benutzt. In der Wirtschaft kann man Supervisionen zu unterschiedlichen Themen einsetzen: zur Teambildung, zur Weiterbildung von Führungskräften, zum Kommunikationstraining und zur Klärung von Beziehungsdynamiken. Das Ziel dabei ist es, die Organisation der Arbeit, die einzelnen Arbeitssituationen, die Atmosphäre und die Kompetenzen von einzelnen Mitarbeitern zu verbessern. Wie lange die Dauer einer Supervision sein sollte, hängt sehr von den jeweiligen Fragestellungen ab.
Diese Technik hat eine Menge Vorteile, aber sicherlich auch einige Nachteile. Der Umgang mit schwierigen Klienten und Kunden wird verbessert. Die Fähigkeit zur Kommunikation und zur Kooperation wird ebenfalls verstärkt. Die Teilnehmer erlernen neue Lösungsmöglichkeiten für Konflikte. Auch die beruflichen Stresssituationen werden genauer betrachtet. Im Idealfall verbessert sich die Kontakt- und die Verhandlungsfähigkeit. Auch während einer Projektentwicklung kann diese Methode hilfreich sein. Der Teilnehmer sollte über seine Rolle, seine Aufgaben und Ziele eine größere Klarheit finden. Eine Schwierigkeit dieser Technik besteht darin, dass sie häufig erst zu spät eingesetzt wird. Die Konflikte am Arbeitsplatz können so eskalieren, dass man auch mit einer Supervision nicht mehr viel erreichen kann. Auch eine Teamsupervision kann Nachteile haben, da hierbei die Belange der einzelnen Personen zu kurz kommen können. Es kann möglich sein, dass in einem Team über alles, was ansteht, geredet wird, und der Prozess so nicht mehr richtig professionell ausgeführt wird. Es sollten daher immer klare Ziele gesetzt und ein fester zeitlicher Rahmen vorgegeben werden.
Supervision und Coaching sind sich in den Grundzügen der Praktizierung sehr ähnlich. In beiden Beratungsmethoden gibt es verschiedene Settings (Einzel-, Gruppen-Coaching / Supervision) in denen der Berater(Supervisor oder Coach) jedoch immer die Rolle des Zuhörers einnimmt. Kunden werden in beiden Methoden immer als Klienten und nicht wie in der Psychotherapie als Patienten betrachtet, womit auch eine klare Abgrenzung zur klassischen Psychotherapie stattfindet, denn Coaches oder Supervisor sind nicht für die Behandlung von Menschen mit starken psychischen Problemen ausgebildet. Viel mehr geht es in diesen Formen der Beratung um das Selbstmanagement der Klienten, welches durch reflektierende Verfahren verbessert werden soll. Der große Unterschied zwischen Supervision und Coaching besteht in den Zielgruppen, welche die jeweilige Beratungsmethode ansprechen soll. Während sich eine Supervision an Menschen in Beratungsberufe richtet, spricht Coaching ehr Personen auf der Managementebene an. Supervisionen werden häufiger auf Grund eines ‚akut‘ vorliegendem Problems im Arbeitsumfeld und damit sozusagen auf der Suche nach Hilfe begonnen, während Coachings mehr auf die persönliche Leistungsverbesserung/-steigerung abzielen. Im Sinne des Kompetenzerwerbs bedeutet das, dass Menschen die eine Supervision abschließen mit einem sozial Kompetenzerwerb und Menschen die ein Coaching abschließen mit einem überfachlichen und Fachkompetenzen Erwerb rechnen können. Ein guter Coach sollte beim Coachen keine direkten Lösungen anbieten, sondern den Kunden dabei begleiten, seine eigenen Lösungen herauszuarbeiten. Der Coach sollte immer ein kritischer und neutraler Gesprächspartner sein. Seine Methoden stammen aus dem Bereich der Führungskräfte- und Personalentwicklung. Es werden aber auch Methoden aus der Psychotherapie benutzt: die Ressourcenaktivierung (der Coach zeigt dem Klient seine positiven Ressourcen auf). Die Problemaktualisierung: Der Klient kann seine Probleme während der Sitzung erneut erleben. Der Coach versucht, die Probleme in Worte zu fassen. Unterstützung bei der aktiven Problembewältigung: Der Klient sollte im Gespräch herausfinden, wie er bestimmte Probleme lösen kann. Anschließend kann er die Problemlösung in die Realität umsetzen. Schließlich gibt es die motivationale Klärung: Der Coach hilft dem Klient dabei, seine bewussten oder unbewussten Ziele genauer zu klären.
Der Leiter eines Dienstleistungsunternehmen im wirtschaftlichen Bereich möchte herausfinden, ob er seinen Job behalten soll, oder sich lieber eine andere Arbeit suchen. Nach Ablauf von 4 Sitzungen stellt sich heraus, dass der Leiter seine Arbeit eigentlich gerne macht, eine gute Ausbildung in diesem Bereich hat und auch viel Berufserfahrung. Man kommt gemeinsam zu dem Schluss, dass er seine Arbeitsstelle besser behalten sollte. Dann stellt sich aber heraus, dass der Leiter auch gerne an Weiterbildungen teilnehmen würde, die das Unternehmen zwar anbietet, die dann aber nicht durchgeführt werden. Gemeinsam wird nun erarbeitet, dass der Leiter eigene Vorschläge für Schulungen macht, und anschließend dann entscheidet, ob er weiter in diesem Unternehmen arbeiten möchte.
Eine Gruppe von Lehrern an einer Berufsschule möchte eine Supervision. Sie haben Probleme im Umgang mit schwierigen Schülern und mit schwierigen Kollegen, ihnen fehlt die Freude am Lehrerberuf, und es gibt Streitigkeiten mit der Direktorin der Schule. Der Ausgangspunkt der Supervision ist die tägliche Arbeit, die die Lehrer erbringen müssen. Die Teilnehmer sollen sich dabei auch ihre persönliche Geschichte anschauen und überlegen, welche Zusammenhänge es mit den beruflichen Problemen geben könnte. Es werden auch Konflikte innerhalb des Teams diskutiert. Schließlich entwickelt die Gruppe ein Projekt für die eigene Schule, dass sich über mehrere Fächer streckt, um auch hier Veränderungen im Umgang anzustoßen.
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