Was ist Traumatherapie?

Lesezeit: 30 Minuten

Definition

Die Traumatherapie ist ein therapeutischer Ansatz, der darauf abzielt, Menschen bei der Verarbeitung und Überwindung von traumatischen Erlebnissen zu unterstützen. Traumata können durch belastende Ereignisse wie Unfälle, Gewalt oder Naturkatastrophen entstehen. Es gibt verschiedene Methoden in der Traumatherapie, darunter EMDR, kognitive Verhaltenstherapie, sensorimotorische Psychotherapie, somatische Erfahrung und psychodynamische Therapie. Die Wahl der Methode hängt von der Art des Traumas und den individuellen Bedürfnissen des Patienten ab. Es ist wichtig, dass Traumatherapie von qualifizierten Fachleuten durchgeführt wird.

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  1. I. Einleitung in die Traumatherapie
  1. II. Grundlagen der Traumatherapie
  1. III. Phasen der Traumatherapie
  1. V.I. Begleitende Maßnahmen in der Traumatherapie
  1. VII. Der Verlauf einer Traumatherapie
  1. VIII. Nach der Therapie
  1. IX. Spezielle Aspekte

I. Einleitung in die Traumatherapie

1. Einführung in die Welt der Traumatherapie

Die Traumatherapie ist ein Fachgebiet der psychologischen Intervention, das sich mit der Behandlung von Traumafolgestörungen befasst. Sie zielt darauf ab, Menschen zu unterstützen, die traumatische Erfahrungen gemacht haben, um ihre psychische Gesundheit wiederherzustellen und die Lebensqualität zu verbessern. Traumatherapie umfasst verschiedene Ansätze und Methoden, die darauf abzielen, individuelle Symptome zu lindern und die Bewältigung von traumatischen Erlebnissen zu ermöglichen.

1.1. Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

Ein Hauptfokus der Traumatherapie liegt auf der Behandlung von Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS). PTBS ist eine ernste psychische Erkrankung, die nach dem Erleben eines traumatischen Ereignisses auftreten kann und durch wiederkehrende belastende Erinnerungen, Flashbacks, Angstzustände und Schlafstörungen gekennzeichnet ist.

2. Warum Traumatherapie entscheidend ist

2.1. Folgen unbehandelter Traumata

Die Auswirkungen von unbehandelten traumatischen Ereignissen können schwerwiegend sein. Ohne angemessene Intervention können Traumata zu langfristigen psychischen Störungen, wie Depressionen, Angststörungen, Sucht oder dissoziativen Störungen führen. Die alltägliche Funktionsfähigkeit kann erheblich beeinträchtigt werden, was zu zwischenmenschlichen Problemen, Arbeitsplatzschwierigkeiten und einem verminderten Lebensgefühl führt.

2.2. Bedeutung der Traumatherapie

Traumatherapie spielt eine entscheidende Rolle, indem sie den Betroffenen Werkzeuge und Unterstützung bietet, um traumatische Erfahrungen zu verarbeiten und ihre Lebensqualität wiederherzustellen. Durch die Anwendung spezifischer Therapieansätze können Symptome gelindert und der Weg zur Genesung geebnet werden.

II. Grundlagen der Traumatherapie

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1. Was ist Traumatherapie?

Traumatherapie ist ein spezialisierter Bereich der Psychotherapie, der darauf abzielt, Menschen zu helfen, traumatische Erfahrungen zu verarbeiten und zu überwinden. Sie nutzt verschiedene therapeutische Ansätze und Techniken, um Patienten bei der Bewältigung von Traumafolgestörungen zu unterstützen.

1.1. Verschiedene Therapieansätze

Traumatherapie umfasst eine Vielzahl von Ansätzen, darunter kognitive Verhaltenstherapie, EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing), Traumafokussierte kognitive Verhaltenstherapie (TF-CBT) und psychodynamische Therapie. Jeder Ansatz hat seine eigenen Methoden, die auf die individuellen Bedürfnisse und Symptome der Patienten zugeschnitten sind.

2. Wann ist eine Traumatherapie notwendig?

2.1. Nach traumatischen Erfahrungen

Eine Traumatherapie wird oft notwendig, wenn Menschen traumatische Ereignisse erlebt haben, die sie emotional belasten und das tägliche Leben beeinträchtigen. Symptome wie Flashbacks, Schlafstörungen, Angstzustände und Vermeidungsverhalten können Anzeichen für eine erforderliche Behandlung sein.

2.2. Bei Diagnose einer PTBS

Eine klare Diagnose einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) kann ein deutliches Indiz dafür sein, dass eine Traumatherapie erforderlich ist, um die damit verbundenen Symptome zu behandeln und die Genesung zu fördern.

3. Die Bedeutung von Traumatherapie für Kinder und Jugendliche

3.1. Spezielle therapeutische Bedürfnisse

Kinder und Jugendliche, die traumatische Erfahrungen gemacht haben, benötigen eine besondere Art der traumatherapeutischen Unterstützung, die auf ihre spezifischen Bedürfnisse und Entwicklungsstadien zugeschnitten ist. Die Behandlung von traumatischen Erfahrungen bei jungen Menschen erfordert sensibles und altersgerechtes Vorgehen, um eine effektive Heilung zu fördern. Hierbei spielen verschiedene spezialisierte therapeutische Ansätze eine bedeutende Rolle:

3.1.1. Altersgerechte Techniken

Die Anwendung von altersgerechten Therapiemethoden ist entscheidend, um das Verständnis und die Kooperation des Kindes oder Jugendlichen zu gewinnen. Dazu gehören spielerische und kreative Techniken wie Zeichnen, Malen, Musik, Geschichtenerzählen oder auch körperorientierte Ansätze wie Yoga oder Bewegungstherapie. Diese Techniken ermöglichen es jungen Patienten, ihre Gefühle auszudrücken und ihre traumatischen Erlebnisse auf eine für sie angemessene Art und Weise zu verarbeiten.

3.1.1.1. Spieltherapie

Spieltherapie ist ein wichtiger Bestandteil der traumatherapeutischen Arbeit mit Kindern. Durch das Spiel können Kinder ihre Erlebnisse symbolisch ausdrücken, sich mit schwierigen Situationen auseinandersetzen und Lösungen finden. Spiele, Spielzeug und andere spielerische Aktivitäten werden gezielt eingesetzt, um dem Kind eine vertraute und sichere Umgebung zu bieten, in der es seine Gefühle und Gedanken ausdrücken kann.

3.1.1.2. Familienzentrierte Ansätze

Traumatische Erfahrungen können nicht nur das betroffene Kind, sondern auch die gesamte Familie belasten. Daher ist es wichtig, familienzentrierte Ansätze in die Traumatherapie einzubeziehen. Dies kann beinhalten, dass die Familie in den Therapieprozess integriert wird, um Unterstützung und Verständnis für die Bedürfnisse des Kindes zu fördern. Eltern oder Bezugspersonen werden ermutigt, eine unterstützende Umgebung zu schaffen und Fähigkeiten zu erlernen, um das Kind bei seiner Genesung zu unterstützen.

3.1.2. Sensible Anpassung an Entwicklungsstadien

Die traumatherapeutische Arbeit mit jungen Menschen erfordert eine differenzierte Betrachtung ihrer Entwicklungsstufen. Die Verarbeitung und der Umgang mit traumatischen Ereignissen können je nach Alter, kognitiver Fähigkeiten und emotionaler Reife des Kindes variieren. Daher ist es essenziell, die therapeutischen Interventionen an diese individuellen Entwicklungsstufen anzupassen, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.

3.1.3. Schlussfolgerung

Die Berücksichtigung der speziellen therapeutischen Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen, die traumatische Erfahrungen gemacht haben, ist von herausragender Bedeutung in der Traumatherapie. Die Anwendung von altersgerechten und kreativen Therapieansätzen sowie die Einbeziehung der Familie sind wesentliche Elemente, um die jungen Patienten dabei zu unterstützen, ihre traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten und ihren Heilungsprozess voranzutreiben.

4. Symptome eines Traumasn

4.1. Emotionale und psychologische Symptome

Die Symptome eines Traumas können sich in verschiedenen Formen zeigen, darunter Angstzustände, Depressionen, Flashbacks, Schlafstörungen, erhöhte Reizbarkeit und emotionale Taubheit.

4.2. Körperliche Symptome

Traumata können sich auch in körperlichen Beschwerden manifestieren, wie zum Beispiel Kopfschmerzen, Magenbeschwerden, erhöhter Blutdruck oder chronische Schmerzen, ohne eine offensichtliche medizinische Ursache.

III. Phasen der Traumatherapie

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1. Phasen der Traumatherapie

1.1. Stabilisierungsphase

In der Stabilisierungsphase ist es von grundlegender Bedeutung, eine sichere und vertrauensvolle Umgebung für den Patienten zu schaffen. Dieser Schritt ist entscheidend, da traumatisierte Individuen oft mit Übererregung, Angst und Desorganisation kämpfen. Die Stabilisierung bietet eine Plattform, um die Überwältigung zu verringern und die Kontrolle über die eigenen emotionalen Zustände wiederzuerlangen.

1.1.1. Warum ist die Stabilisierung wichtig?

Diese Phase legt den Grundstein für die folgende Traumabearbeitung. Die Stabilisierung ermöglicht es dem Patienten, sich sicher zu fühlen, was für den Erfolg der weiteren Therapie unerlässlich ist. Zudem hilft sie dabei, den Patienten auf eine emotionale Ebene zu bringen, die für die folgende Arbeit an traumatischen Inhalten erforderlich ist.

1.2. Methoden zur Stabilisierung

Hier werden verschiedene Methoden und Techniken eingeführt, die darauf abzielen, die Stabilität des Patienten zu fördern. Dazu gehören Achtsamkeitsübungen, Atemtechniken, Entspannungstechniken sowie das Erlernen von Selbstregulierungsfähigkeiten.

2. Traumaaufarbeitungsphase

Diese Phase konzentriert sich darauf, die traumatischen Erfahrungen des Patienten zu verarbeiten. Es ist ein sensibler Prozess, der auf die schrittweise Bearbeitung der traumatischen Ereignisse abzielt.

2.1. Strategien zur Traumabearbeitung

Hier werden Techniken wie die kognitive Umstrukturierung, Expositionsverfahren und EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) vorgestellt. Diese Methoden unterstützen den Patienten dabei, das Trauma zu verarbeiten und neue Verhaltensweisen zu entwickeln.

2.1.1. Kognitive Umstrukturierung:

Diese Technik zielt darauf ab, die Gedankenmuster des Patienten zu identifizieren und neu zu bewerten. Der Fokus liegt darauf, negative Gedanken, die mit dem Trauma verbunden sind, zu erkennen und zu verändern. Indem man diese Gedanken herausfordert und durch realistischere oder positivere Gedanken ersetzt, können die emotionalen Reaktionen auf das Trauma reduziert werden.

2.1.2. Expositionsverfahren:

Hierbei wird der Patient schrittweise und kontrolliert mit den traumabezogenen Reizen oder Erinnerungen konfrontiert. Es kann entweder in vivo (reale Situationen) oder imaginal (Vorstellung) erfolgen. Ziel ist es, die emotionale Reaktion des Patienten auf das Trauma zu verringern, indem dieser lernt, mit den traumatischen Erinnerungen umzugehen, ohne übermäßig stark darauf zu reagieren.

2.1.3. EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing)

EMDR ist eine spezifische Form der Therapie, die darauf abzielt, traumatische Erinnerungen zu verarbeiten. Sie beinhaltet die Kombination von Augenbewegungen oder anderen bilateralen Stimulationstechniken mit der Erinnerung an das Trauma. Dies soll dazu führen, dass die Erinnerungen weniger belastend werden und der Patient neue, weniger belastende Verknüpfungen zu den traumatischen Erfahrungen herstellt.

2.1.3.1. Funktionsweise von EMDR

EMDR nutzt bilaterale Stimulation, oft durch Augenbewegungen, um traumatische Erinnerungen zu verarbeiten. Während der Therapie führt der Patient unter Anleitung des Therapeuten Augenbewegungen durch, die dazu dienen, die Verbindung zwischen dem traumatischen Ereignis und der emotionalen Reaktion zu reduzieren. Dies soll helfen, dass die Erinnerungen weniger belastend werden und der Patient neue, weniger schmerzhafte Verknüpfungen herstellt.

2.1.3.2. Wissenschaftliche Validierung von EMDR

Empirische Studien unterstützen die Wirksamkeit von EMDR bei der Behandlung von PTSD. Untersuchungen zeigen, dass diese Methode die Symptome von Traumafolgestörungen effektiv reduzieren kann. Die wissenschaftliche Anerkennung von EMDR als Behandlungsmethode für Trauma hat sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt und ist heute eine anerkannte Praxis in der Traumatherapie.

2.2. Somatic Experiencing nach Peter Levine

Somatic Experiencing, entwickelt von Peter Levine, konzentriert sich auf die Körperempfindungen während der traumatischen Erinnerungen. Diese Methode zielt darauf ab, die Blockaden im Nervensystem zu lösen, die durch Traumata entstehen. Durch das Bewusstwerden und die Regulation körperlicher Empfindungen sollen die traumatischen Erlebnisse verarbeitet werden, um eine natürliche Selbstheilung zu fördern.

2.3. Weitere spezialisierte Therapieverfahren

2.3.1. Ego - State - Therapie

Diese Therapieform bezieht verschiedene Persönlichkeitsaspekte des Patienten mit ein, um die Integration von gespaltenen Identitätsanteilen zu fördern. Der Therapeut unterstützt dabei, dass sich verschiedene Persönlichkeitszustände verstehen, miteinander kommunizieren und letztendlich integriert werden können.

2.3.2. Imagery Rescripting

Bei dieser Methode wird die Vorstellung des traumatischen Ereignisses verändert. Der Patient wird angeleitet, das Ereignis erneut zu erleben und es im Geiste so zu verändern, dass es weniger belastend wird. Das Ziel ist es, das ursprüngliche traumatische Bild zu "überschreiben" und durch eine neue, weniger schmerzhafte Version zu ersetzen.

2.3.3. Narrative Konfrontation

Diese Methode involviert das systematische Erzählen der Traumageschichte des Patienten. Durch das wiederholte Erzählen und Konfrontieren des traumatischen Erlebnisses soll eine Neuinterpretation und Umstrukturierung der Geschichte erfolgen, um die traumatische Wirkung zu reduzieren.

3. Posttraumatische Belastungsstörung:

Spezifische Ansätze zur Behandlung von Posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) werden beleuchtet. Dies kann unter anderem die Verwendung von Medikamenten in Kombination mit Therapie oder spezialisierte Therapieansätze wie die Körperzentrierte Psychotherapie umfassen.

4. Integrationsphase

In dieser abschließenden Phase der Traumatherapie geht es darum, die erlangten Einsichten und Veränderungen zu integrieren, um eine nachhaltige Verbesserung der Lebensqualität des Patienten zu gewährleisten.

4.1. Bedeutung der Integration

Die Integration ermöglicht es dem Patienten, das Gelernte in seinen Alltag zu übertragen und neue Bewältigungsstrategien zu festigen. Dieser Schritt ist essenziell, um Rückfällen vorzubeugen.

4.2. Methoden zur Förderung der Integration

Es werden Methoden wie die Förderung sozialer Unterstützung, die Entwicklung von Selbstfürsorgepraktiken und die Fortführung der Therapie als unterstützender Faktor besprochen. Diese Methoden tragen dazu bei, dass der Patient die in der Therapie erlangten Werkzeuge langfristig nutzen kann.

V.I. Begleitende Maßnahmen in der Traumatherapie

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1. Was ist Psychoedukation?

Psychoedukation ist ein zentraler Bestandteil der Traumatherapie, der darauf abzielt, Patienten und deren Familien Wissen über Trauma, seine Auswirkungen und Behandlungsmöglichkeiten zu vermitteln. Durch die Bereitstellung von Informationen und Schulungen über Traumata können Patienten besser verstehen, was mit ihnen geschieht, was ihre Genesung unterstützt.

2. Familien - und Paartherapie

Traumata beeinflussen oft nicht nur Einzelpersonen, sondern auch ihre Familien und Beziehungen. Familien- und Paartherapie zielt darauf ab, die Beziehungen der Betroffenen zu stärken, Kommunikationsmuster zu verbessern und Unterstützung für alle Familienmitglieder oder Partner bereitzustellen, die von den Auswirkungen des Traumas betroffen sind.

3. Kultursensitive Therapie

Kulturelle Aspekte spielen eine wesentliche Rolle bei der Behandlung von Traumata. Kultursensitive Therapie respektiert und berücksichtigt die kulturellen Unterschiede, Überzeugungen und Werte der Patienten. Es ist wichtig, therapeutische Ansätze zu verwenden, die auf die kulturellen Bedürfnisse und Hintergründe der Patienten zugeschnitten sind, um eine effektive Behandlung zu gewährleisten.

4. Weitere begleitende Therapiemaßnahmen

4.1. Gruppentherapie

Gruppen bieten einen sicheren Raum für den Austausch zwischen Betroffenen und fördern sozialen Beistand und Verständnis unter Gleichgesinnten.

4.2. Kunst - und Ausdruckstherapie

Kreative Ausdrucksformen wie Kunst, Musik oder Tanz dienen als Mittel zur Verarbeitung von Traumata, da sie alternative Wege bieten, um Gefühle auszudrücken, die durch Worte nicht leicht zugänglich sind.

4.3. Achtsamkeitspraktiken

Achtsamkeitsübungen, Meditation und Yoga können dazu beitragen, das emotionale Gleichgewicht wiederherzustellen und die Selbstregulation zu verbessern.

VII. Der Verlauf einer Traumatherapie

1. Dauer und Durchführung der Traumatherapie

Die Dauer einer Traumatherapie variiert je nach individuellem Fall und der Schwere des Traumas. In der Regel erstreckt sie sich über mehrere Monate bis hin zu Jahren. Die Therapie kann in verschiedenen Phasen erfolgen, beginnend mit der Stabilisierung, gefolgt von der eigentlichen Traumabearbeitung und der abschließenden Integration.

Die Durchführung der Therapie erfolgt häufig in regelmäßigen Sitzungen, in denen der Therapeut dem Patienten dabei hilft, das Trauma zu verarbeiten. Die Therapie basiert auf einer vertrauensvollen Beziehung zwischen Therapeut und Patient sowie auf evidenzbasierten Methoden, die auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten zugeschnitten sind.

2. Umgang mit Dissoziationen während der Therapie

Dissoziationen, die eine Trennung von Gedanken, Emotionen oder Identität beinhalten können, sind häufige Reaktionen auf Traumata. Während der Therapie ist der Umgang mit Dissoziationen von entscheidender Bedeutung. Der Therapeut unterstützt den Patienten dabei, die Dissoziationen zu erkennen, zu verstehen und Strategien zu entwickeln, um mit ihnen umzugehen. Dies kann die Stärkung von Bewusstsein und Achtsamkeit sowie spezifische Techniken zur Selbstregulation umfassen.

3. Chancen und Vorteile der Traumatherapie

Die Traumatherapie bietet eine Vielzahl von Chancen und Vorteilen für Patienten, die unter traumatischen Erfahrungen leiden. Dazu gehören die Reduzierung von PTSD-Symptomen, die Verbesserung der Lebensqualität, eine gesteigerte emotionale Stabilität, ein besseres Verständnis des eigenen Selbst sowie die Entwicklung gesunder Bewältigungsstrategien.

Die Therapie ermöglicht es den Patienten, die Kontrolle über ihr Leben zurückzugewinnen, ihre Beziehungen zu verbessern und ihre Fähigkeit zur Selbstregulation zu stärken. Zudem bietet sie die Chance, das Erlebte zu verarbeiten und neu zu bewerten, was zu einem positiven Einfluss auf das psychische Wohlbefinden führen kann.

VIII. Nach der Therapie

1. Tipps für die Zeit nach der Traumatherapie

Kontinuität: Halten Sie den erlernten Umgang mit Stress und den entwickelten Bewältigungsstrategien bei.

Selbstfürsorge: Setzen Sie Selbstfürsorgepraktiken fort, wie regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf.

Unterstützungssystem: Bleiben Sie in Kontakt mit Unterstützungssystemen wie Freunden, Familie oder Selbsthilfegruppen.

Berücksichtigen Sie Nachsorge- oder Auffrischungstermine, um den Fortschritt zu überwachen und mögliche Rückfälle zu verhindern.

2. Risiken und mögliche Herausforderungen

Nach Abschluss der Therapie können Patienten immer noch auf Herausforderungen stoßen. Dazu gehören mögliche Rückfälle von PTSD-Symptomen, die Bewältigung von Stressoren im Alltag sowie die Anpassung an Veränderungen. Ein Bewusstsein für diese möglichen Herausforderungen und die Implementierung von präventiven Strategien können helfen, potenzielle Risiken zu minimieren.

3. Empfehlenswerte Bücher über psychische Erkrankungen

Jeder hat eine Psyche! Das ständige Hin und Her zwischen Herz und Verstand von Lena Kuhlmann: Psychologie muss nicht immer kompliziert sein! Die Autorin erklärt in einfachen Worten, woher psychische Störungen kommen - von Angststörungen bis hin zum Burnout. Mit wertvollen Einblicken und Informationen verständlich gemacht, werden die Funktionsweisen des Gehirns und seine kleinen Eigenheiten vermittelt. Neben inspirierenden Anregungen gibt die Autorin auch Ratschläge zum Umgang mit psychischen Erkrankungen.

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Berücksichtigen Sie Nachsorge- oder Auffrischungstermine, um den Fortschritt zu überwachen und mögliche Rückfälle zu verhindern.

IX. Spezielle Aspekte

1. Traumatherapie im Gezeiten Haus

Das Gezeiten Haus ist bekannt für seine spezialisierten Therapieansätze in der Traumabehandlung. Die speziellen Therapieverfahren konzentrieren sich auf die Integration von Methoden, die auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten zugeschnitten sind.

1.2. Spezielle Therapieverfahren

Das Gezeiten Haus integriert eine Vielzahl von Therapieansätzen, darunter körperorientierte Methoden wie Somatic Experiencing nach Peter Levine, Ego-State-Therapie sowie Imagery Rescripting. Der Fokus liegt darauf, eine ganzheitliche Behandlung anzubieten, die Körper, Geist und Seele anspricht.

1.3. Phasen der Traumabearbeitung im Gezeiten Haus

Die Phasen der Traumabearbeitung im Gezeiten Haus ähneln den allgemeinen Phasen der Traumatherapie, jedoch werden die Methoden und Techniken speziell auf die Philosophie und Ansätze des Gezeiten Hauses angepasst. Eine intensive Stabilisierungsphase, gefolgt von einer umfassenden Traumabearbeitung und Integration, bilden das Gerüst der Behandlung.

2. Die Rolle von EMDR in der Traumatherapie

2.1. Funktionsweise von EMDR

EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) spielt eine entscheidende Rolle im Gezeiten Haus und wird als wichtiger Bestandteil der Therapie angesehen. Die Funktionsweise beruht auf der bilateralen Stimulation, die dabei hilft, traumatische Erinnerungen zu verarbeiten und deren emotionalen Einfluss zu reduzieren. Durch die Wiederholung der Augenbewegungen oder anderer bilateraler Stimulation wird das Gehirn angeregt, um die traumatischen Erlebnisse neu zu verarbeiten.

2.2. Ablauf einer EMDR- Behandlung

Im Gezeiten Haus erfolgt eine EMDR-Behandlung in verschiedenen Schritten. Zunächst erfolgt eine gründliche Anamnese und Vorbereitung des Patienten. Anschließend werden die spezifischen traumatischen Erlebnisse identifiziert, die Ziel der Behandlung sind. Während der eigentlichen Behandlung folgt der Patient den Augenbewegungen oder anderen Stimulationsmethoden, während der Therapeut den Prozess leitet und unterstützt.

Die speziellen Aspekte der Traumatherapie im Gezeiten Haus und die herausragende Rolle von EMDR zeigen, wie sich maßgeschneiderte Therapieansätze und evidenzbasierte Verfahren zu einem effektiven Rahmen für die Behandlung von Traumata vereinen. Diese spezialisierten Ansätze bieten den Patienten individuell angepasste Methoden, um ihre traumatischen Erfahrungen zu verarbeiten und zu heilen.


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