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Überall, wo Menschen miteinander kommunizieren, kommt es von Zeit zu Zeit zu Konflikten. Zwar können diese in seltenen Fällen vermieden werden, hauptsächlich kommt es aber darauf an, im Streitfall respektvoll mit dem Gegenüber umzugehen und den Konflikt so beizulegen. Dieser Text beschreibt im Folgenden, wie Konfliktmanagement aussehen kann, welchen Beitrag ein Coach zur gelingenden Lösung beitragen kann und welche Phasen die Teilnehmer dabei durchlaufen müssen:
Inhaltsverzeichnis
Jeder, der einmal in einem Raum mit zwei Leuten war, deren unterschiedliche Meinungen unvereinbar schienen, weiß, was Konfliktmanagement bedeutet: Es handelt sich dabei um den Versuch der Deeskalation zwischen den Beteiligten. Diese Vermittlungsarbeit wird als „Kunst der angemessenen Intervention“ bezeichnet. Ein entscheidendes Merkmal im Unterschied zu „gegensätzlichen Standpunkten“ besteht im „Konflikt“ darin, dass alle Parteien zusätzlich stark emotional involviert sind. Im Konfliktmanagement versuchen die Beteiligten mit Hilfe von außen die Ausweitung des Konflikts durch die systematische Auseinandersetzung mit diesem zu vermeiden. Haben sich die Akteure erst einmal von der Sachebene entfernt, wird eine Mediation, also eine Vermittlung durch unbeteiligte Dritte, notwendig. Konfliktmanagement kann auf privater Ebene erfolgen oder auf beruflicher, im zweiten Fall kommt die Verminderung von Konfliktkosten als weiteres Ziel hinzu. Betriebliches Konfliktmanagement versucht zudem, langfristig durch den Aufbau entsprechender Positionen innerhalb der Firma (z.B. Mobbing-Beauftragte oder Gleichstellungsbeauftragte) den Umgang mit Konflikten zu regeln.
Der entscheidende Unterschied zwischen „Konfliktlösung“ und „Konfliktmanagement“ liegt in der Definition der Grundpositionen: Handelt es sich um unterschiedliche Interessen der Parteien, so kann Konfliktmanagement betrieben werden. Eine Konfliktlösung ist dann nötig, wenn beide Seiten unterschiedliche Grundbedürfnisse haben. Denn diese sind nicht verhandelbar, sondern müssen auf der Beziehungsebene geklärt werden. Nach Reimann sind solche Prozesse Konfliktlösungen, die durch Aufdeckung der psychosozialen Ursachen und eine Neudefinition des Konflikts als gemeinsames Problem einen Lösungsansatz anstreben.
Im Gegensatz zum Konfliktmanagement wird bei der Konfliktregelung nicht nach den Ursachen einer bestehenden Problematik geforscht. Vielmehr soll möglichst schnell ein Ergebnis erzielt werden, das z.B. weiterführende direkte Gewaltausübung verhindert. Methoden der Konfliktbewältigung sind meist diplomatische Verhandlungen, denen politische Vereinbarungen folgen. Ein wichtiger Vertreter dieser Form der Konfliktbewältigung ist William Zartmann.
Die Konflikttransformation ist darum bemüht, den Kontext eines Konflikts zu verändern und so eine möglichst langfristige und nachhaltige Lösung zu erreichen. Sie strebt die Herstellung einer umfassenden sozialen Gerechtigkeit an und geht nicht wie das Konfliktmanagement lediglich auf unterschiedliche Interessen der Beteiligten ein, sondern will die Gesamtsituation der Konfliktpartner verbessern. Entscheidend ist dabei die Einbindung aller intervenierenden Parteien. Als wichtige Vertreter sind beispielsweise Adam Curle, Wolfgang Dietrich und John Paul Lederach zu nennen.
Im Folgenden sollen zwei Konzepte vorgestellt werden, welche im Konfliktmanagement zum Einsatz kommen können. Sie setzen beim Hauptproblem vieler Konflikte an, die durch Emotionen statt durch sachlichen Austausch bestimmt sind: bei der Kommunikation.
Benannt wurde dieses Konzept nach den Wissenschaftlern der gleichnamigen Universität, die diese Methode zur sachbezogenen Kommunikation in den 1980er Jahren entwickelten. Diese Prinzipien sollten demnach Grundlage jeder Verhandlung sein:
Im besten Fall entsteht aus dem gegenseitigen Respekt während des Zuhörens und Überdenkens eine gemeinsame Lösung, die auch eine Kombination mehrerer Vorschläge sein kann.
Diese Methode für eine gelingende Konfliktbewältigung enthält vier wesentliche Schritte:
Obwohl die einzelnen Punkte komplex sein können, ergibt sich so ein klares Modell, das zunächst die Konfliktsituation klärt und dann ihre Bedingungen analysiert, um schließlich Lösungswege aufzuzeigen und die Theorie auf die Praxis übertragbar zu machen.
Konfliktparteien kann im Coaching durch verschiedene Übungen geholfen werden. Die Aufgabe des Coaches besteht darin, diese anzuleiten und im Anschluss mit den Beteiligten zu analysieren.
In einem Team oder beispielsweise einer Familie wirken sehr unterschiedliche Dynamiken. Mit dem systemischen Porträt sollen diese aufgezeigt werden, um zu verstehen, in welchem sozialen Kontext sich ein Coachee sieht. Dafür zeichnet er ein Porträt seiner Position im Beziehungsnetz der Firma oder der Gruppe auf. Der Coach kann beide Seiten ermutigen, Konflikte, Hierarchien oder Freundschaften in dem Netzwerk sichtbar werden zu lassen. Entscheidend ist, dass die unterschiedlichen Sichtweisen der Konfliktpartner deutlich werden, sobald zwei Porträts miteinander verglichen werden. Damit bietet das systemische Porträt die ideale Grundlage zur Diskussion.
Wie das systemische Porträt will auch das Beziehungsbrett, den Beteiligten einen neuen Blickwinkel auf die Konstellationen des Konflikts ermöglichen. Deshalb stellen die Klienten jeweils ihre Beziehungen innerhalb der Gruppe anhand von Holzfiguren auf einem Brett nach. Zusätzlich können sie laut ihre Gefühle zu dieser Aufstellung äußern. Der Coach versucht, mit seinen Fragen, das soziale Gefüge der Konfliktparteien auszuleuchten. Wünscht sich ein Coachee veränderte Strukturen innerhalb des Netzwerks, so wird dies ebenso sichtbar wie mögliche Lösungsansätze aus Sicht des Klienten.
Nichts ist schwieriger als sich in die Rolle des vermeintlichen Gegners hinein zu versetzen. Beim imaginären Rollentausch übernimmt der Coachee die Position seines Widersachers. Damit lässt sich aufdecken, welche Handlungs- und Denkweisen des Gegenübers nach Meinung des Klienten den Konflikt fördern. Im besten Falle erkennt der Coachee sogar bereits, dass es sich in den Schuhen der Gegenseite ebenso schwierig läuft wie in den eigenen.
Ähnlich wie im Rollentausch, erfordert auch dieses Tool Einfühlungsvermögen von den Coachees. Jeder Konfliktbeteiligte soll dabei sein eigenes Verhalten und Denken aus der Perspektive des Gegenübers darstellen. Es findet also keine direkte Befragung der einzelnen Parteien statt, sondern Vorurteile über die Meinungen anderer können durch das zirkuläre Fragen aufgedeckt werden. Emotionale Reaktionen wie „So was würde ich nie über dich denken!“ sind vorprogrammiert und sollten vom Coach zurück auf die Sachebene gelenkt werden, also hier auf die Beziehungsebene zwischen zwei Widersachern.
Um die Ausdehnung eines Konflikts zu vermeiden, müssen die beteiligten Parteien zusammen mit dem Coach mehrere Phasen durchlaufen. Diese orientieren sich an den grundsätzlichen Regeln zur Konfliktbewältigung. Manchmal ist bereits eine Lösung im laufenden Prozess möglich. Folgende Schritte sollten bei der Mediation gegangen werden:
Das wichtigste Gebot für alle Beteiligten lautet: Aktiv zuhören!
Konfliktmanagement beginnt dort, wo die Prävention bereits versagt hat. Die Austragung von Konflikten ist allerdings unvermeidbar. Treffen unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Einstellungen und Charakteren aufeinander, helfen einige Grundsatzregeln, um den Umgang möglichst einfach zu gestalten. Im betrieblichen Konfliktmanagement sollten diese ebenso wie in privaten Gruppen (z.B. Vereinen, Gemeinschaften oder Freundeskreisen) als Selbstverständlichkeit gelten. Folgende Präventionsmaßnahmen können in Räumen geschaffen werden, in denen eine gute Kommunikation herrschen soll:
Kostenlose Webinartermine
18.03.2025, 20:00-22:00 Uhr Einführung in das Enneagramm Informationen und Anmeldung
18.03.2025, 19:30-21:30 Uhr Marketing für Coaches Supervision Informationen und Anmeldung
01.04.2025, 20:00-21:00 Uhr Schatten-Arbeit Informationen und Anmeldung
19.08.2025, 20:00-21:30 Uhr Erwecke den Helden in Dir! Informationen und Anmeldung
09.09.2025, 20:00-21:00 Uhr Resilienz-Webinar Informationen und Anmeldung
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