Stress

Stress
Stress (Pixabay: © geralt)

Der Begriff „Stress“ wird heutzutage laufend gebraucht, egal ob als erfolgreicher Geschäftsmann oder als Hausfrau mit Kindern, Druck in jeglicher Hinsicht ist überall. Genau in solchen Situationen stellt sich die Frage wie man aus dieser Spirale herauskommt und Belastungen abbauen kann.

Im nachfolgenden Artikel finden Sie eine Definition für Stress, welche Faktoren zu Stress führen und welche Symptome Druck auslöst aber auch wie dieser bewältigt werden kann. Abschließend erfahren Sie noch wie Sie in einem Coaching gegen Stress vorgehen können.

Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist Stress?
  2. Stressarten
  3. Stress was passiert im Gehirn?
    1. Leistungsstressoren
    2. Soziale Stressoren
    3. Physische Stressoren
    4. Biophysiologische Stressoren
  4. Stresssymptome
  5. Folgen von Dauerstress

Stress Definition – Was ist Stress?

Unter „Stress stehen“ ist heutzutage eine gängige Aussage, aber wie wird dieser Begriff eigentlich definiert? Es ist eine natürliche Reaktion des Menschen auf unvorhergesehene körperliche oder psychische Belastungen, die dazu dient, kurzfristig seine Leistungsbereitschaft zu steigern. Sollten solche Stresssituationen nur selten auftreten ist es auch für die Gesundheit nicht gefährdend. Leidet jemand unter Dauerstress kann das sehr wohl mit negativen Auswirkungen auf den Körper einhergehen.

Stressarten

In Bezug auf Stress lässt sich hierbei zwischen positiven und negativen unterscheiden. Positive Belastungen, auch als Eustress bezeichnet, ist kurzfristiger Natur und sorgt dafür, dass der Organismus zwar beansprucht, aber dadurch auch die Aufmerksamkeit und die Leistungsfähigkeit gesteigert wird. Dem Körper wird hierbei kein „Schaden“ zugefügt. Diese Art von Belastung tritt beispielsweise dann auf, wenn die Bewältigung von Krankheiten positiv angegangen wird. Anschließend kann es sogar dazu kommen, dass Glücksmomente empfunden werden können. Ein anderes Beispiel ist der aufkommende Nervenkitzel bevor man in eine Achterbahn steigt. Positive Belastungen lösen nachfolgendes aus:


  • erhöhte Leistungsfähigkeit
  • Motivation
  • Energiesteigerung
  • Vermehrte Kreativität
  • gesteigerte Aufmerksamkeit

negativer Stress
negativer Stress (Pixabay: © geralt)

Im Gegensatz dazu wird Belastung als negativ empfunden, wenn diese dauerhaft auftritt und es als überfordernd gewertet wird. Negativer Stress, auch als Distress bezeichnet, wird in solchen Situationen empfunden, bei dem keine Lösung in Sicht ist. Dieser tritt beispielsweise bei Klausuren auf, bei denen es keine Zeit zum Lernen gibt oder die Fähigkeit zu Lernen nicht gegeben ist. Ein anderes Beispiel wäre unerträglicher Lärm in der eigenen Wohnung, ohne dass die Chance auf einen Umzug gegeben ist. Nachfolgend eine kurze Übersicht wofür Distress steht:


  • Energieräuber
  • aufkommende Verzweiflung
  • Sorgen und Ängste bestimmen den Alltag
  • Belastung

Nach der heutigen Auffassung gibt es allerdings nur mehr eine Stressart. Ob diese Art von Druck als wohltuend oder unangenehm empfunden wird hängt von einigen Faktoren ab. Ist der Stress von langer Dauer, wie stark ist die Belastung bzw. kann diese von der betroffenen Person bewältigt werden oder nicht?

Stress was passiert im Gehirn?

Ist man angespannt und hat wenig Zeit, so werden in unserem Gehirn bestimmte Bereiche aktiviert, speziell der Hypothalamus, unser sogenanntes Kontrollzentrum des vegetativen Nervensystems. Sofern dieser Signale sendet, so werden Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin von unserer Nebenniere gebildet was wiederum zu folgenden Symptomen führt: erhöhter Blutdruck, trockener Mund, Herzrasen, flacher Atem, flaues Gefühl in der Magengegend und ggf. auch Schweißausbrüche. Durch den gesteigerten Energiebedarf wird die gespeicherte Glukose freigesetzt damit man sich auf folgende Belastungssituationen vorbereiten kann.

Stress im Gehirn
Stress im Gehirn (Pixabay: © geralt)

Diese Reaktion von unserem Körper ist evolutionsbedingt. In der Steinzeit waren die Menschen oft in Lebensgefahr und somit auch in einer Stresssituation. Hierdurch war der Körper in Alarmbereitschaft wodurch die Chancen zu überleben stiegen. Ist beispielsweise ein böses Tier aufgetaucht, so hatte der Steinzeitmensch zwei Möglichkeiten - entweder flüchten oder kämpfen. In der heutigen modernen Zeit reagiert der Körper immer noch wie in der Urzeit auch auf ungefährliche Situationen, wie beispielsweise Termindruck.

Kognitive Fähigkeiten, wie beispielsweise Lernen und exekutive Fähigkeiten, wie das menschliche Handeln und Denken, sind in Stresssituationen ebenfalls beeinträchtigt. In solchen Belastungssituationen wird vermehrt das Hormon Noradrenalin ausgeschüttet was dazu führt, dass sich die Konzentration verschlechtert und Informationen nicht mehr so gut verarbeitet oder abgerufen werden können. Das Gehirn konzentriert sich unter Zeitdruck nur mehr darauf diese Bedrohung zu meistern.

Leistungsstressoren

  • Leistungs- und Termindruck
  • schwierige Prüfungen und Klausuren
  • Probleme am Arbeitsplatz (beispielsweise Mobbing)
  • Langzeitarbeitslosigkeit
  • Geldnöte
  • Unterforderung aufgrund monotoner Arbeiten
  • Multitasking (den Druck viele Aufgaben auf einmal erledigen zu müssen)
  • Doppelbelastung Karriere und Familie
  • dauernde Erreichbarkeit durch Digitalisierung
  • überzogener Ehrgeiz

Soziale Stressoren

  • Konflikte jeglicher Art (Familie, Beruf, Schule)
  • Isolation
  • Sorgen und Zukunftsängste
  • Schulden
  • Krieg und Katastrophen
  • Diskriminierung
  • Tod oder Krankheiten innerhalb der Familie

Physische Stressoren

  • Lärm
  • Platzmangel
  • Kälte oder Hitze
  • Reizüberflutung
  • unzureichende Bewegung
  • ungesunde Ernährung
  • zu wenig Erholungsphasen

Biophysiologische Stressoren

  • Alkoholmissbrauch
  • Nikotin
  • Drogen

Stresssymptome

Die zuvor erwähnten Faktoren können unzählige körperliche Reaktionen auslösen, die sich von Person zu Person stark unterscheiden. Was jeder persönlich als Druck empfindet ist sehr individuell, genau wie die Symptome die dabei verspürt werden. Vor allem bei dauerhaften Belastungssituationen können viele verschiedene körperliche Symptome auftreten. Nachfolgend eine kurze Übersicht über mögliche Stress Folgen auf den Körper:

  • Muskelverspannungen und Rückenschmerzen
  • geschwächtes Immunsystem (häufige Erkältungen oder Herpes-Viren-Infektion)
  • Probleme mit Magen und Darm
  • verringerte Libido
  • erhöhter Alkohol- oder Drogenmissbrauch (Risikofaktor Suchterkrankung)
  • Verkalkung von Herzkranzgefäßen (Risikofaktor für Herzinfarkt)
  • Psychische Erkrankungen (Depression, Burnout oder Panikattacken)
  • Häufige Kopfschmerzen und Migräne
  • Ohrgeräusche wie beispielsweise Tinnitus
  • erhöhter Blutzucker- und Cholesterinwert
  • erhöhte Blutdruckwerte
  • Schlafstörungen
  • Nervosität
  • Allergien und Hautausschlag

Grundsätzlich kann gesagt werden, dass sich kurzfristiger Druck oftmals auch positiv auf den Körper auswirken kann. Allerdings sind sich hierbei die Experten nicht ganz einig. Viele sind der Meinung, dass Belastungen, egal ob kurz- oder langfristig, immer schädlich für den Körper sind. Fakt ist aber, dass lang andauernder Stress zu vielen Erkrankungen und negativen gesundheitlichen Auswirkungen führen kann.

Folgen von Dauerstress

Belastungen und Druck, die über einen längeren Zeitraum anhalten, haben sowohl seelische als auch geistige und körperliche Folgen. Ignoriert man ständig die Signale, die der Körper bei Stress sendet, dann kann es diesbezüglich zu schweren gesundheitlichen Beeinträchtigungen kommen. Einige Menschen glauben mit Alkohol oder Rauchen dem Druck entgegenwirken zu können, diese verstärken jedoch die gesundheitlichen Folgen noch mehr.

Die körperlichen Folgen sind vielfältig und können sich im Grunde auf jedes Organ auswirken. Ständiger Druck hat allerdings auch etwaige psychische Folgen. Menschen in Stresssituationen fühlen sich schnell überlastet und genervt. Viele glauben ihr Leben nicht mehr in den Griff bekommen zu können. Sie schaffen es nicht mehr sich zu erholen oder zu entspannen, was zu schweren Erschöpfungszuständen, Burn-out oder Depressionen führen kann.

Anhaltende Belastungen können aber auch geistige Folgen nach sich ziehen. Bei kurzfristigem Druck kann die Leistungsfähigkeit und die Motivation gesteigert werden, leidet man jedoch unter Dauerstress ist sowohl die Aufmerksamkeit als auch die Konzentration vermindert und die Lern- und Gedächtnisleistung lässt nach.


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