Coaching-Welt → Wissen → Fragen und Grundlagen → Was ist Coaching?
Coaching ist ein Sammelbegriff für unterschiedliche Beratungsmethoden für verschiedene Ziele, Personen und Gruppen. Der Begriff Coach wurde bereits im 19. Jahrhundert an Universitäten im angloamerikanischen Raum für Personen verwendet, die Studenten auf Prüfungen und sportliche Wettbewerbe vorbereitet haben. Populär wurde das Coaching erst durch seine Bedeutung im Hochleistungssport. In den 1970-er Jahren wurde das Coaching in den USA als entwicklungsorientiertes Führen von Mitarbeitern durch den Vorgesetzten aus dem Sportbereich als Business-Coaching in Organisationen transferiert. Der Begriff wurde ins Management übertragen, um den dortigen Ausbildungs- bzw. Trainingsmethoden eine neue Bedeutung zu geben. Die Intention war es, den Aspekt des empathischen "Sparrings" und der "Wegbegleitung" zu verdeutlichen. Coaching ist ein geplanter Prozess, der sich über mehrere Stunden und Sitzungen erstreckt und eine Gesamtdauer von einigen Monaten bis mehreren Jahren umfassen kann.
Inhaltsverzeichnis
Kostenlose Webinartermine
18.03.2025, 20:00-22:00 Uhr Einführung in das Enneagramm Informationen und Anmeldung
18.03.2025, 19:30-21:30 Uhr Marketing für Coaches Supervision Informationen und Anmeldung
01.04.2025, 20:00-21:00 Uhr Schatten-Arbeit Informationen und Anmeldung
19.08.2025, 20:00-21:30 Uhr Erwecke den Helden in Dir! Informationen und Anmeldung
09.09.2025, 20:00-21:00 Uhr Resilienz-Webinar Informationen und Anmeldung
Alle Termine >>
Das Wort "Coach" kommt ursprünglich aus dem Englischen und bedeutet Kutsche. Später wurde es mit dem Kutscher in Verbindung gebracht, der die Pferde leitet, bewegt, betreut und ihnen den Weg weist. In der Regel gibt nicht der Coach das Ziel vor, sondern der Klient bzw. der Fahrgast. Ein ortskundiger Kutscher kann bei einer wagemutigen Zielvorgabe inspirierende Vorschläge geben.
Ein erster wichtiger Aspekt ist, dass Coaching interaktiv und personenzentriert ist. Das Coaching findet zwischen einem Coach und einem Klienten, oft auch Coachee genannt, statt. Dabei arbeiten diese beiden intensiv zusammen. Der Coach ist eine Art Prozessbegleiter. Er kommt nicht mit einem fertigen Lösungskoffer daher, wie das oft Berater machen (und das ist auch ihre Aufgabe – sie werden dafür bezahlt, dass sie Ratschläge erteilen und Lösungen parat haben). Der Coach hält sich eher zurück mit inhaltlichen Aussagen. Er hilft den Klienten dabei, die für sie passenden Lösungen zu finden. Coaching findet freiwillig statt und erfordert eine gute und vertrauensvolle Beziehung zwischen Coach und Klient. Ein Coach richtet sich an den individuellen Bedürfnissen des Coachees aus. In der Regel wird vorher in einem Auftragsklärungsgespräch mit dem Coachee ausführlich darüber gesprochen, was die Ziele sind und wie der Coach ihn dabei unterstützen und begleiten kann, diese auch zu erreichen. Ein wenig erinnert diese Rolle auch an den Moderator bei einer Gruppenveranstaltung. Während der Trainer seine Inhalte verkündet, bringt der Moderator auf der Prozessebene Vorschläge für das weitere Vorgehen. Er hat die Uhr und die Ziele für die anderen im Auge.
Coaching wird auch mit den Begriffen Management-, Karrierecoaching oder Business Coaching assoziiert, die anderen verbinden es mit Life Coaching, Personal-Coaching, Lebensberatung oder mit Rhetorik- oder Kommunikationstraining. Schon ein kurzes Brainstorming zu dem Begriff "Coaching" macht die Komplexität und Vielfältigkeit deutlich, d.h. man muss sich erst durch ein weites Feld kämpfen, um zu verstehen was Coaching alles beinhaltet und was man erwarten sollte, wenn man sich coachen lassen möchte. Coaching entpuppt sich also als Oberbegriff für ein großes Marktsegment.
Auf dem Markt gibt es ein großes exotisches Sortiment, das häufig die Sicht auf die seriösen Angebote versperrt. Denn der Begriff und seine Verwendung sind in Deutschland leider nicht geschützt. So groß wie das Marktangebot ist, ebenso viele Definitionen existieren zum Begriff Coaching. Die menschliche Psyche ist ein äußerst komplexes Gebiet und eben deshalb gib es massenhaft Definitionen und Sichtweisen auf das Coaching, denn bei jedem Menschen sind die Wahrnehmungskanäle anders ausgerichtet und jeder Mensch braucht eine andere Vorgehensweise, um etwas im seinem Leben zu verändern.
"Coaching lässt sich also definieren als Hilfe zur Selbsthilfe in Form eines auf Zeit begleiteten Prozesses, in dem umfassende Maßnahmen zur Hilfe bei insbesondere beruflichen Konflikten, Aufgaben und Problemen eingesetzt werden. Oder ausführlich beschrieben als eine Kombination aus individuell unterstützter Problemlösung und Konfliktbearbeitung in einem umfassenden Spektrum von beruflichen und den Beruf tangierenden privaten Problemen. Damit ist es vor allem Hilfe zur Selbsthilfe. Die Aufgabe des Coachs ist nicht, die Probleme des Klienten zu lösen, sondern ihm bei der Lösung seiner Probleme zu helfen. Coaching hat einen interaktiven Verlauf. Beide, der Klient und der Coach arbeiten miteinander an der Lösung von Problemen, wobei der Klient die Lösungsvorschläge sucht, der Coach den Weg der Suche moderiert und die ausgewählten Möglichkeiten zusammen mit dem Klienten bewertet und anschließend bei der Verwirklichung der ausgewählten Möglichkeiten hilft." - Horst Rückle
"Coaching ist eine optimierungsorientierte Beratungs- und Entwicklungsmaßnahme zur Förderung der Kompetenz, Performanz und Ressourcenlage, d.h. der persönlichen Souveränität/Selbstwirksamkeit sowie der Situationskontrolle und der Produktivität von Führungskräften bzw. anderer professioneller Fachkräfte. Coaching erfolgt durch spezialisierte Experten, die einerseits für eine solche Beratungsaufgabe über besondere Qualifikationen aufgrund eigener organisationaler Erfahrungen in der beruflichen Laufbahn (z.B. Projektleitungen, Führungsaufgaben, etc.) verfügen und andererseits auf dem Boden breiter, interdisziplinär ausgerichteter Schulung in sozialinterventiven Methoden tätig werden." - Hilarion G. Petzold
"Coaching ist - verkürzt formuliert - personenbezogene Einzelberatung von Menschen in der Arbeitswelt." "Ein Coach ist ein (externer) Einzelberater für die personenzentrierte Arbeit mit Führungskräften entlang der Frage, wie die Managerrolle von der Person bewältigt wird." - Wolfgang Looss
"Coaching ist ein interaktiver, personenzentrierter Beratungs- und Betreuungsprozess, der berufliche und private Inhalte umfassen kann. Coaching ist individuelle Beratung auf der Prozessebene, d.h. der Coach liefert keine direkten Lösungsvorschläge, sondern begleitet den Klienten und regt dabei an, wie eigene Lösungen entwickelt werden können. Coaching findet auf der Basis einer tragfähigen und durch gegenseitige Akzeptanz und Vertrauen gekennzeichneten, freiwillig gewünschten Beratungsbeziehung statt, d.h. der Klient geht das Coaching freiwillig ein und der Coach sichert Diskretion zu. Coaching zielt immer auf eine (auch präventive) Förderung von Selbstreflexion und -Wahrnehmung, Bewusstsein und Verantwortung, um so Hilfe zur Selbsthilfe zu geben. Coaching arbeitet mit transparenten Interventionen und erlaubt keine manipulativen Techniken, da ein derartiges Vorgehen der Förderung von Bewusstsein prinzipiell entgegenstehen würde. Coaching richtet sich an eine bestimmte Person oder Gruppe von Personen mit Führungsverantwortung und/oder Managementaufgaben." - Christopher Rauen
"Coaching ist eine personen- und persönlichkeitsnahe Beratung, die im Umfeld arbeits- und leistungsbezogener Anforderungen stattfindet, die sich auf Einzelpersonen, auf Gruppen, auf Projektteams oder auch auf Organisationseinheiten in einem gemeinsamen Prozess beziehen kann, die relativ kurzfristig und zielfokussiert oder auch längerfristig und themenweit (Arbeitssituation, persönliche Umstände, …) angelegt werden kann, die das Verhalten, die Einstellung, das Know-how und die soziale Wirkung der Beteiligten im sozialen Umfeld optimiert, die sich primär auf psychologische (persönlichkeits-, sozial-, organisations-/ arbeits- und wirtschaftspsychologische) Aspekte konzentriert, dabei aber im Rahmen der Möglichkeiten und Notwendigkeiten strategische, organisationsbezogene, technische und fachliche Aspekte mitberücksichtigt." - Uwe Böning
Coaching bedeutet "Hilfe zur Selbsthilfe" zu geben und durch gezielte Fragen den Kunden selbst auf die für ihn passende Lösungen zu bringen. Durch diesen Ansatz ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass der Kunde auch den eigenen Weg geht. Die Bedürfnisse sind von Klient zu Klient unterschiedlich. Manchmal ist es wichtig ihm zuzuhören, manchmal benötigt er Impulse, Ratschläge und Tipps, die ihn näher zu seinem Ziel führen. Der Coach wählt aus seiner "Werkzeugkiste" die passenden Techniken und Strategien aus und konfrontiert den Klienten damit.
Der Begriff "Coach" ist in Deutschland nicht gesetzlich geschützt und daher sind keine gesetzlichen Anforderungen an die Führung dieser Bezeichnung geknüpft. Jeder kann sich "Coach" nennen, eine Vielzahl von Coachingtätigkeiten erbringen und sich weiterbilden. Dementsprechend zahlreich sind auch die unterschiedlichen Coaching-Angebote auf dem Markt. Was in einem Coaching gemacht wird, hängt ganz davon ab, welche Probleme behandelt werden sollen.
Bei der Einordnung der Tätigkeiten als Coach lässt sich auf schon bestehende gesetzliche Bestimmungen, zum Beispiel das Psychotherapeutengesetz und das Heilpraktikergesetz, zurückgreifen. Daraus lässt sich ableiten, welche Trainingsinhalte ein Coach anbieten darf. Der Klient sollte sich immer genau überlegen, welche Ziele er anstrebt und welche Methoden und Behandlungen er bevorzugt. Grundsätzlich gilt: Coaching zielt auf die Verbesserung der Lebensqualität und auf die Steigerung der vorhandenen Potenziale ab.
Die Zielgruppe für Coaching ist ebenso facettenreich, wie dessen thematischen Schwerpunkte. Alle Menschen, egal welches Alter, können ein Coaching beanspruchen, falls sie die ernsthafte Absicht haben, etwas in ihrem Leben zu verändern. Denn fehlt der Wille, so kann sich auch kein Erfolg einstellen bzw. auch kein Anreiz zu Veränderung. Coachings erweisen sich auch hilfreich, um Probleme nicht zu einer ernsthaften Lebenskrise ausarten zu lassen. Psychischen Problemen kann so aus dem Weg gegangen werden, in dem man sein Verhalten, seine Denkmuster, seine Ziele und Glaubenssätze hinterfragt.
Ein Grundziel des Coachings ist die Hilfe zur Selbsthilfe, die Förderung von Verantwortung, Bewusstsein und ein besseres Selbstreflexionsvermögen. Der Coach fungiert hierbei als neutraler Feedbackgeber, der die bereits im Klienten vorhandenen Lösungswege erkennt und bewusst macht. Allerdings muss diese vage Grundtendenz spätestens zu Beginn des Coachings konkretisiert werden. Liegt doch die wesentliche Voraussetzung für erfolgreiches Coaching in einer exakten Problem- und/oder Zielbestimmung. Diese Entscheidung zu treffen ist Aufgabe des Coachee, der zu Beginn der Coaching-Maßnahme gegebenenfalls mit der Hilfe des Coachs ein Problem formuliert, von dem er sich lösen, oder ein Ziel benennt, an dem er arbeiten möchte. So kann eine Methode und deren Effektivität niemals alleine den Erfolg eines Coachings garantieren, sondern immer nur im Kontext mit der Problemsituation bzw. mit den angestrebten Zielen.
Während Coaching zu Beginn nur im Topmanagement beansprucht wurde, profitieren mittlerweile auch untere und mittleren Führungskräften sowie Mitarbeiter von dem Beratungsservice. Personalentwicklungsmaßnahmen können auf diesem Weg individuell ausgedehnt werden. Zu möglichen Themen eines Coachings gehören die sozialen, persönlichen und Führungskompetenzen, einschränkende Wahrnehmungs- und Verhaltensmuster, Mitarbeiterkonflikte oder Stressmanagement. Auch Freiberufler und Selbstständige suchen, vor allen Dingen mangels Austauschmöglichkeiten und fachlicher Unterstützung, einen Coach auf. Die durchschnittlichen Kosten eines Coachings liegen bei 180 Euro pro Stunde und sind als Weiterbildungskosten steuerlich absetzbar.
Über dem beruflichen Erfolg steht der Erfolg im Leben und dieser kann nur dann verwirklicht werden, wenn das Coaching auf andere Lebensbereiche ausgeweitet wird. Ein Coach wird auch von Privatpersonen aufgesucht, die sich mehr Zufriedenheit über ihre Gesundheit, Finanzen oder Partnerschaft wünschen oder bei persönlichen Themen und bei ihrer Selbstverwirklichung Hilfe benötigen. Dadurch ergibt sich eine große Themenvielfalt, die von Beziehungskonflikten, Gewichtsreduktion und Selbstbewusstsein bis hin zu beruflicher Orientierung für Jugendliche reicht. Ein einzelner Coach kann diese breite Nachfrage kaum abfangen und spezialisiert sich daher oftmals auf einen Bereich. Es kann also sinnvoll sein, sich einem Coach anzuvertrauen, der sich intensiv mit dem persönlichen Anliegen beschäftigt hat und auf diesem Gebiet Experte ist.
Zur beruflichen Orientierung und Wiedereingliederung bieten Jobcenter und Arbeitsagentur auch sogenannte Aktivierungs- und Vermittlungsgutscheine (AVGS) an, mit denen Arbeitslose ein kostenloses Jobcoaching nutzen können. Im Zuge des Coachings wird eine Bestandaufnahme gemacht, das heißt, dass gesundheitliche Einschränkungen, berufliche Einstellungen und Neigungen, sowie persönliche Stärken und Qualifikationen erfasst werden, auf deren Basis ein Angebot an passenden Jobs bereitgestellt wird. Die Inhalte variieren dabei je nach Anbieter. Beispielsweise integriert die Goldnetz GmbH in Berlin zusätzlich eine Arbeitsmarktanalyse, ein Bewerbungs- und Motivationscoaching in die Beratung und geht auch auf persönliche Probleme und Hürden ein. In einem auf Flüchtlinge und Migranten zugeschnittenem Coaching werden individuelle Herausforderungen berücksichtigt, die sich aus den kulturellen Unterschieden und Schwierigkeiten in der Sprache ergeben. Es werden ausländische Abschlüsse erfasst und auf Anerkennung überprüft, Sprachkenntnisse in Erfahrung gebracht und Fördermöglichkeiten aufgezeigt. Der Klient erhält individuelle Unterstützung bei dem Schreiben von Bewerbungen, der Vorbereitung auf Bewerbungsgesprächen sowie der Vermittlung einer Praktikumsstelle.
Ob ein erfolgreicher Manager vor neuen Herausforderungen, ein Ehepaar in einer lang anhaltenden Krise oder ein junger Mann, der mit seinem Selbstbewusstsein Schwierigkeiten hat – es ist immer hilfreich über die eigenen Ziele zu sprechen. Dabei gilt es herauszufinden, welcher Weg der Richtige ist. Wie hilfreich kann ein Coaching sein? Oder kommt nicht doch eher eine Therapie infrage? Beides hat mit Persönlichkeitsentwicklung zu tun und in beiden Fällen wird der Klient von einem Coach bzw. Therapeuten begleitet. Ein vertrauensvolles und persönliches Verhältnis zwischen beiden Personen ist ausschlaggebend für den Erfolg! Auch wenn die Suche nach dem richtigen Ansprechpartner mal etwas länger gehen kann, ist das kein Grund zur Entmutigung.
Ein Coaching ist möglichst ziel- und lösungsorientiert. Ursachen und Hintergründe werden zwar auch durchleuchtet, doch der Fokus liegt stets auf der Persönlichkeitsentwicklung des Klienten. Ob ein Coaching die richtige Lösung eines Problems ist, hängt davon ab, welche Herausforderungen vorhanden sind und wie genau damit umgegangen werden soll. Steht das Bewusstsein im Vordergrund, an einer Stelle des Lebens nicht alleine weiterzukommen oder mit einer beratenden Person sprechen zu wollen, ist ein Coaching sicherlich eine gute Lösung. Der Prozess kann sich über mehrere Stunden und Sitzungen erstrecken und eine Gesamtdauer von einigen Monaten bis mehreren Jahren umfassen. Tatsächlich kann ein Coaching in allen möglichen Krisensituationen helfen.
Wichtig dabei ist nur, dass der Coach ein vertrauensvoller Ansprechpartner ist und dass der Wille im Vordergrund steht, aktiv etwas im Leben verändern zu wollen. Ein Coaching schafft Ausgleich, stärkt das Selbstbewusstsein und erleichtert die Entscheidungsfindung. "Kleine Veränderung mit großer Wirkung" lautet das Motto. Nicht die Dauer des Coachings ist letztendlich entscheidend für Veränderung. Manchmal reichen eine Frage und wenige Impulse aus, um die Blockaden des Klienten zu lösen.
Coaching – ja oder nein?
Im Coaching werden folgende Arten unterschieden:
Der Übergang zwischen einem professionellem Coaching und anderen beratenden, lehrenden, therapierenden und weiteren Tätigkeiten ist teilweise fließend, was zur Folge hat, dass diese Disziplinen häufig undifferenziert zusammengeworfen werden. Den unbestreitbaren Gemeinsamkeiten solcher Tätigkeiten zum Trotz ist allerdings wichtig, sich auch über jene Aspekte im Klaren zu sein, die sie voneinander abheben.
Die Psychotherapie richtet sich in erster Linie an Menschen, deren Selbststeuerungsfähigkeit auf die eine oder andere Art beeinträchtigt ist, ob es sich nun um psychische Erkrankungen und Störungen, Abhängigkeitserkrankungen oder andere Einschränkungen handelt. Deren Behandlung fällt in den Zuständigkeitsbereich entsprechend ausgebildeter Psychotherapeuten, Heilpraktiker oder Ärzte. Coaching richtet sich dagegen an Personen ohne diese Art von Beeinträchtigungen (soweit bekannt; diverse Verhaltensmuster und Symptome – vor allem, wenn sie nur minderschwer ausgeprägt sind – entziehen sich einer therapeutischen Beurteilung, wirken aber trotzdem deutlich einschränkend). Stattdessen werden Probleme angegangen, die aus der Berufsrolle heraus entstehen. Die Beratung findet von Seiten des Coachees auf Basis der Freiwilligkeit statt; es geht nicht um „Heilung“, sondern genereller um „Verbesserung“ im Sinne einer Optimierung der Lebensqualität und einer Steigerung der vorhandenen Potenziale.
Die Aufgabe des Trainers ist es, die Fähigkeiten und das Leistungsvermögen der Teilnehmer zu steigern. Er hat eine klar definierte Auftragsstellung: Er analysiert die Trainingsziele, stellt einen Trainingsplan aus erfolgsversprechenden Programmen auf und sorgt dafür, dass diese in die Praxis umgesetzt werden (will meinen: dass der Teilnehmer sein Lern- oder Trainingspensum zuverlässig absolviert). Weiterhin schafft der Trainer die Rahmenbedingung für ein erfolgreiches Training durch vertrauensbildende Maßnahmen und Überzeugungsarbeit. Ein Coach hingegen strebt die Steigerung der Leistungsbereitschaft und der Eigenverantwortung an. Gemeinsam mit dem Coachee setzt er sich mit den Problemen auseinander und arbeitet eine Strategie für eine Intervention aus; und regt ihn zum Entwurf eigener Programme, der Entwicklung eigener Potenziale und der Bewusstwerdung (und Überwindung) eigener Schwächen an. Der Trainer vermittelt vor allem Inhalte; der Coach arbeitet auf der Prozessebene und nutzt die vorhandenen Ressourcen des Coachee. Ziel des Coachings ist es letztlich, den Coachee dazu in die Lage zu versetzen, dass er sein Leben in die Hand nehmen kann, ohne externer Anleitung zu bedürfen.
Supervision befasst sich vorrangig mit akuten Problemen, für die es die aktuell notwendigen Kompetenzen erarbeitet, statt mit der Verfolgung längerfristiger Ziele. Die Grenzen zum Coaching sind fließend, wobei es beim Coaching allerdings neben der Problemlösung auch um längerfristige, zielorientierte Persönlichkeitsentwicklung geht. Oft wird hier an konkreten Praxisfällen gearbeit. Dabei sind die Supervisanden oft selbst in heilenden oder therapeutischen Bereichen tätig und reflektieren unter der fachkundigen Anleitung eines Supervisors ihre Arbeit.
Die Fortbildung beschränkt sich vor allem auf die Vermittlung von Wissen und Fähigkeiten. Ein Coaching dagegen verfolgt einen anderen Ansatz: es beinhaltet die Einbeziehung der gesamten Persönlichkeit des Coachees durch die Vermittlung von Lern- und Entwicklungsprozessen.
Bei einer Beratung beurteilt ein Fachberater eine Situation oder ein Thema mit seinem Expertenwissen. Er kann einen Coach nicht ersetzen. Jedoch wird er auch häufig als fachlicher Ansprechpartner um seinen Ratschlag oder eine persönliche Stellungnahme gebeten. Dies kann ein Teil von Coaching-Prozessen sein, wenn es für den Beratungsprozess sinnvoll ist, und der Coach eine qualifizierende fachliche Kompetenz aufweist.
Mentoring bezeichnet die Tätigkeit einer erfahrenen Person (der Mentor), die ihre Erfahrung an einen Neueinsteiger (den Mentee) weitergibt und ihn in seiner persönlichen und beruflichen Entwicklung zwecks langfristiger Förderung innerhalb und außerhalb des Unternehmens unterstützt. Dabei geht es vorrangig um die Fach- und weniger um die Beratungskompetenz des Mentors, was diese Rolle vom Berater (der seine Expertise nicht vermittelt, sondern sie zum Nutzen seines Klienten einsetzt) auf der einen und von Lehrerfunktionen (bei denen die Lehrkompetenz im Vordergrund steht) auf der anderen Seite abhebt. Coaching geht über das Potenzial des Mentors hinaus, da es auf die Einstellungen und Vorstellungen des Coachee zugeschnitten ist und sich dessen Fähigkeiten zunutze macht und diese ausbaut. Darüber hinaus beinhaltet Coaching auch Optimierung des Verhaltens und der Fertigkeiten und die zugrunde liegenden Werte, Programme und Glaubenssysteme der Identität eines Menschen und der Suche nach Sinn und Zugehörigkeit.
Im Gegensatz zum Coaching ist Freundschaft ziel- und absichtslos; aber naturgemäß auch nicht professionell. Ein rein freundschaftliche Beratung wird darum auch schwerlich eine Funktion ähnlich der eines Coachings übernehmen können, da auf der einen Seite die persönliche Distanz zum eigenen Zugang zum Gegenstand der Unterhaltung und auf der anderen Seite angesichts der Natur der Beziehung auch der Abstand zum Problem als solchem steht – letztendlich läuft ein Ratschlag unter Freunden nicht auf einen an die Landkarte des Coachees angepassten Lösungsansatz hinaus, sondern darauf, welche Handlungsweise der Freund selber in einer solchen Situation als optimal betrachtet. Ein anderer Aspekt von Freundschaft und Coaching ist der des Status: Gerade Menschen in Führungspositionen tauschen sich allerdings relativ selten auf gleicher Ebene (auch über persönliche Inhalte) aus und sehen sich mit Einsamkeit konfrontiert. Daher tendieren sie unter Umständen dazu, das intensive Offenlegen auch persönlicher Belange statt in einem beruflichen Förderungs- und Beratungskontext in eine private oder sogar freundschaftliche Ebene einzuordnen.
Wie ist Coaching entstanden? Was sind die ersten vier Entwicklungsstufen? Die Entwicklung des Coachings zeichnet sich durch vier Entwicklungsstufen aus. Ursprünglich kam der Begriff Mitte der 70er-Jahre erstmals auf und zu Ende war der Prozess ca. Ende der 80er-Jahre, bis heute.
In ihren Sitzungen verwenden Coaches gerne einen Werkzeugkoffer mit zahlreichen Coaching-Tools. Die Gestalttherapie ist zum Beispiel eine Methode, die unterschiedliche Coaching-Tools, wie den sogenannten "leeren Stuhl" und das "Contracting", beinhaltet. Innerhalb der Coaching-Methoden, die gewissermaßen den "Überbau" bilden, gibt es also kleinere Bausteine: die Coaching-Tools. Diese können wie Anleitungen genutzt werden. Unter Coaching-Methode verstehen wir eine bestimmte fachliche Richtung. Meist gibt es einen oder mehrere Begründer bzw. Erfinder. Es kann sein, dass eine Methode im Laufe der Jahrzehnte heranreift und nicht mehr klar ist, wer sie zuerst entwickelt hat.
Die Wahl der passenden Coaching-Methode hängt vom Klienten ab. Es geht darum herauszufinden, was sein konkretes Anliegen ist. Erst danach macht es Sinn, einzelne Coaching-Ansätze auszuwählen. Wenn es sich um ein Führungsthema, eine Entscheidungsfindung oder ein persönliches Problem handelt, wird bei der Methodenfindung unterschiedlich vorgegangen. Wirkungsvolle Techniken für Führungskräfte können zum Beispiel Aufstellungsarbeit, Neurolinguistisches Programmieren, Provokatives Coaching und Entspannungstechniken sein. Bei Gruppen-Coachings hingegen sind es andere Methoden, wie Psychodrama, Impro-Theater und Themenzentrierte Interaktion. Wenn Führungskräfte ihre Mitarbeiter motivieren wollen oder Konflikte lösen möchten, dann kann eine Mediation, eine zielgerichtete Gesprächsführung und die SMART-Methode hilfreich sein. Je nach Anliegen wählt der Coach aus seiner Werkzeugkiste ein passendes Tool aus.
Die Landsiedel Coaching-Akademie ist der größte Anbieter für Coaching Ausbildungen in Deutschland. Einsteiger können an der Coaching-Ausbildung (LCA), am Coaching-Online Modul und an der Modularen Coaching Ausbildung teilnehmen. Wir haben unser Angebot so konzipiert, dass Du auch ohne Voraussetzungen, eine Ausbildung zum Coach absolvieren kannst. Ein gewisses Talent im Umgang mit Menschen und ein starkes Interesse an der Materie sollte allerdings vorhanden sein. Auf unserer Website gibt es eine Auswahl an vielen unterschiedlichen Coach-Ausbildungen: Life Coach, Business Coach, Mental Coach, Gesundheitscoach, Systemischer Coach, Team Coach, Kinder und Jugend Coach, Familien und Paar Coach, Hypnose Coach, Resilienz Coach, Leadership Coach, Outdoor Coach usw.
Besonders beliebt sind auch unsere klassischen NLP-Ausbildungen zum NLP-Practitioner, NLP Master, NLP Trainer oder NLP Coach nach den Richtlinien des DVNLP. Teilnehmer lernen in einer NLP Ausbildung sich gezielt weiterzuentwickeln, ihre Kommunikation zu optimieren, die Ziele zu erreichen und damit die Qualität Ihres Lebens sehr positiv zu verändern. Es ist auch möglich den kompletten Ausbildungsgang zum NLP-Trainer oder NLP-Coach in einer Gesamtausbildung zu buchen.
Lese hier weiter:
Zurück zum Seitenanfang
© 2024 Landsiedel