Coaching-Welt → Wissen → Lexikon → Empathie
„Empathie“ ist ein vielschichtiger Begriff und dennoch kann sich fast jeder vorstellen, was Empathie ist. Bestimmt haben auch Sie schon von Empathie gehört und haben Ihre ganz eigene Vorstellung davon. Machen Sie sich doch kurz Gedanken über die Frage, was Sie selbst unter Empathie verstehen. Für den einen bedeutet Empathie Einfühlungsvermögen oder soziale Kompetenz und für den anderen die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen oder gar die Gabe, Gedanken zu lesen. Bei so vielen unterschiedlichen Vorstellungen von Empathie kommt schnell die Frage auf, wie Empathie definiert ist. Auf dieser Seite finden Sie eine Empathie Definition, sowie viele weitere interessante Aspekte der Empathie. Erfahren Sie etwas über die Vor- und Nachteile der Empathie oder darüber, warum Empathie überhaupt so wichtig für den Menschen ist. Möchten Sie Empathie lernen und danach für Ihre Persönlichkeitsentwicklung nutzen? Sind Sie Coach und möchten Empathie im Coaching einsetzen? Auch hierzu finden Sie nützliche Informationen.
Inhaltsverzeichnis
Empathie wird oft mit Synonymen wie Einfühlungsvermögen, Verständnis, Empfindsamkeit, Anteilnahme oder Sympathie erklärt. Keines dieser Synonyme beschreibt dabei allerdings treffend, was Empathie ist. Empathie findet in verschiedenen Bereichen Anwendungen und kann deshalb je nach Bereich unterschiedlich definiert werden.
Ganz egal, in welchem Bereich Sie die Empathie einsetzen, die folgende Empathie Definition stellt das dar, was Empathie in jedem Kontext ist: „Empathie ist die Fähigkeit, die Gedanken und Empfindungen anderer Personen wahrzunehmen und zu verstehen.“
Dabei geht es zunächst nur um die reine Wahrnehmung und das Verstehen des Wahrgenommenen. Was danach geschieht, ist eine Reaktion auf das Wahrgenommene. Die Reaktionen auf das empathisch Wahrgenommene zeigen sich meist in Form von Gefühlen wie beispielsweise Mitleid, Trauer, Freude, Angst oder Glück. Dadurch wird auch klar, was Empathie nicht ist: Empathie ist kein Gefühl, sondern nur die Fähigkeit, die Gefühle anderer Personen zu erkennen. Oft wird Empathie als Mitgefühl bezeichnet. Dies ist genau genommen nicht richtig, da das Mitgefühl bereits die Reaktion auf das empathisch wahrgenommene ist.
Auf Basis der Definition, dass Empathie die Fähigkeit ist, die Gedanken und Empfindungen anderer Personen wahrzunehmen und zu verstehen werden drei Arten von Empathie unterschieden:
Aus wissenschaftlicher Sich lässt sich die Entstehung von Empathie wie folgt erklären: Durch sogenannte Spiegelneuronen im Gehirn schaltet sich die Intuition ein und der Mensch ahmt automatisch das wahrgenommene nach. Als hochsensible Spezies nimmt der Mensch auch unbewusst bestimmte Signale wahr, welche dann verknüpft mit bestimmten Assoziationen ein dazugehöriges Gefühl auslösen. In gewisser Weise kann man die Empathie auch als eine emotionale Intelligenz bezeichnen, da wir nicht wissen, welche Gefühle andere Menschen haben. Dennoch ist unser Gehirn durch eben diese emotionale Intelligenz in der Lage, bestimmte Signale bestimmten Gefühlen zuzuordnen.
Menschen sind soziale Wesen und deshalb steht jeder Mensch früher oder später in Kontakt mit anderen Menschen. Und genau in diesen Momenten ist Empathie aus verschiedenen Gründen sehr wichtig:
Die eben vorgestellten Gründe, warum Empathie für die Menschen sehr wichtig ist bilden gleichzeitig die wichtigsten Vorteile der Empathie. Die größten Vorteile bringt die Empathie dann mit sich, wenn Sie mit anderen Menschen in Kontakt treten. Empathie Menschen zeichnen sich durch Verständnis, Anteilnahme und Hilfsbereitschaft aus. Im privaten Umfeld können Konflikte vermieden und Beziehungen verbessert werden. Empathische Menschen wirken zudem meistens sehr sympathisch auf andere Menschen, weil sie viel Verständnis zeigen. Im beruflichen Umfeld können Sie die Empathie nutzen, um die Kommunikation mit ihren Kollegen, Angestellten oder Vorgesetzten zu verbessern. Außerdem können Sie Ihre eigene Überzeugungskraft steigern, weil Sie wissen, wie bestimmte Handlungen und Worte auf andere wirken. Dies können Sie wiederum in Verhandlungen einsetzen. Der wohl stärkste Nachteil der Empathie findet sich dann, wenn Menschen sich nicht genug abgrenzen können. An vielen Stellen ist es wichtig, sich nicht von den Gefühlen anderer Menschen mitreißen oder gar belasten zu lassen. Bei einer zu hohen Empathie kann es passieren, dass die eigenen Einstellungen und Gefühle in den Hintergrund rücken und dadurch auch die eigenen Bedürfnisse hinten angestellt werden. Zudem besteht die Gefahr, dass empathische Menschen ausgenutzt werden. Wenn Sie sich diesen Nachteilen bewusst sind, können Sie diese vermeiden, indem Sie lernen „Nein“ zu sagen. Stellen Sie Ihre eigenen Gefühle und Bedürfnisse also an erste Stelle, dann wirkt sich Ihre Empathiefähigkeit nicht negativ auf Sie aus.
Gerade im Erwachsenenalter verlieren Menschen die Fähigkeit, sich in andere hinein zu versetzen. Mit der Zeit können sie weder ihre eigenen Gedanken und Gefühle noch die der anderen wahrnehmen und verstehen. Mit einigen einfachen Übungen gelingt es, wieder mehr Empathie empfinden oder auch Empathie haben zu können.
Empathie kann nicht von einem auf den anderen Tag vergrößert werden. Die gute Nachricht ist, dass jeder Mensch die Gabe besitzt, ein empathischer Mensch zu sein. Wenn Sie bei sich selbst Empathielosigkeit vermuten, dann handelt es sich in Wirklichkeit nur um eine determinierte also begrenzte Empathie, die Sie zu einer hohen Empathie verändern können. Bei der Empathiefähigkeit ist es so wie bei vielen anderen Fähigkeiten: Übung macht den Meister. Um Ihre Empathie zu fördern, wenden Sie die folgenden drei Übungen im Alltag an und Sie werden schon bald merken, wie einfach empathisch sein ist.
Fall Sie sich fragen, wie Sie die Empathie Ihrer Kinder fördern können, dann seien Sie beruhigt: Kinder lernen Empathie von alleine, wenn man sie lässt. Gerade bei Kleinstkindern ist es so, dass sie nicht alles um sich herum verstehen, aber dennoch Emotionen erkennen und mitfühlen. Dadurch entwickeln sie ganz von alleine Empathie. Achten Sie also darauf, dass Sie solche empathischen Reaktionen nicht unterbinden. Wenn Ihre Kinder von Gedanken oder Empfindungen sprechen, dann versuchen Sie aufmerksam zuzuhören und darauf einzugehen. Im Erwachsenenalter entsteht oftmals ein Empathiemangel, weil die Menschen selbst damit aufhören, auf die eigenen Gedanken und Empfindungen zu hören und deshalb auch nicht mehr offen sind für die Gedanken und Empfindungen anderer. Unterstützen Sie deshalb nicht nur Ihre Kinder, sondern auch Ihre Mitmenschen dabei, den jeweils eigenen Gedanken freien Raum zu lassen.
Im Coaching ist es ratsam die Empathie einzusetzen, um eine gute Beziehung zwischen Coach und Coachee zu pflegen. Damit ein Coaching erfolgreich ist, sind ein gewisses Maß an Vertrauen sowie ein harmonischer Umgang sehr wichtig. Überhaupt ist es die Aufgabe des Coaches, seinen Klienten sehr genau wahrzunehmen, um herauszufinden, was in ihm vorgeht. Ein Coach mit einer hohen Empathie hat es wesentlich leichter, die Gedanken und Gefühle seines Coachees herauszufinden. Zudem geben die Gefühle und Reaktionen eines Klienten Rückschlüsse darauf, ob eine Coaching-Methode das verfolgte Ziel erfüllt. Wenn ein Coach die Gefühle seines Klienten aufgrund von Emapthiemangel übersieht oder fehlinterpretiert kann es zum einen passieren, dass das Coaching das erwünschte Ziel verfehlt und zum anderen, dass der Klient das Vertrauen in den Coach verliert. Die Empathie hat mehrere Bedeutungen für das Coaching, die wichtigsten Punkte sind allerdings der Aufbau von Vertrauen, das Vermeiden von Missverständnissen, die erfolgreiche Zielerreichung des Coachings und die Wahrnehmung von Feedback während des Coachings.
In der Praxis ist das erste Gespräch zwischen Coach und Coachee sehr wichtig, da sie sich einander vorstellen und herausfinden möchten, ob sie zueinander passen. Wenn nun der Coach über bestimmte Themen spricht und der Coachee darauf mit negativen Gesichtsausdrücken reagiert, dann sollte der Coach lieber Rücksicht nehmen und über etwas anderes sprechen. Einem Coach mit einer niedrigen Empathie fällt es nicht auf, dass diese Themen negative Gefühle bei seinem Coachee auslösen. Das Ergebnis ist wahrscheinlich, dass das Coaching nicht erfolgreich ist. Während einer Coaching-Methode kann es auch passieren, dass ein Coachee bestimmte Gefühle zurückhält und für sich behält. Mit einer hohen Empathie ist ein Coach in der Lage, dies zu erkennen und kann die wahren Gedanken und Gefühle des Coachees hinterfragen. So oder so spielt die Empathie im Coaching eine wichtige Rolle, da die Empathie wie auch in Freundschaften, Partnerschaften oder Familien eine Beziehung verbessert und harmonischer macht.
Lesen Sie weiter:
Kostenlose Webinartermine
18.03.2025, 20:00-22:00 Uhr Einführung in das Enneagramm Informationen und Anmeldung
18.03.2025, 19:30-21:30 Uhr Marketing für Coaches Supervision Informationen und Anmeldung
01.04.2025, 20:00-21:00 Uhr Schatten-Arbeit Informationen und Anmeldung
19.08.2025, 20:00-21:30 Uhr Erwecke den Helden in Dir! Informationen und Anmeldung
09.09.2025, 20:00-21:00 Uhr Resilienz-Webinar Informationen und Anmeldung
Alle Termine >>
Zurück zum Seitenanfang
© 2024 Landsiedel