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Die Handlungskompetenz eines Menschen ist seine persönliche Befähigung, zielstrebig und aufgabengerecht zu agieren. Dabei meinte diese Kompetenz nicht nur die Fähigkeit zum Handeln, sondern bezieht erlerntes Wissen, die sozialen Normen und logische Überlegungen mit ein. Desto stärker diese Kompetenz ausgeprägt ist, desto durchdachte, effizienter und verantwortlicher können aus Überlegungen und Abwägungen Entscheidungen und Handlungen entstehen. Entsprechend ist die Handlungskompetenz eine Kernqualifikation des Menschen in seinem beruflichen und sozialen Umfeld.
Inhaltsverzeichnis
Auf einer betrieblichen Ebene wird die Handlungskompetenz als Fähigkeit definiert, die den Einzelnen dazu befähigt, auf Basis seiner Kenntnisse und seiner Verantwortung vor dem Hintergrund einer verstandenen Aufgabenstellung zielgerichtet zu einer Bewältigung der Aufgabe zu kommen. Es handelt sich also um eine der Schlüsselqualifikationen eines guten Mitarbeiters. Die Definition umfasst hierbei vor allem den gewünschten Effekt, den diese Kompetenz haben soll. Sie setzt sich allerdings nicht mit der Entstehung und den Voraussetzungen für eine ausgeprägte Handlungskompetenz auseinander. Dabei werden die Grundsteine für das Entstehen eben jener Kompetenz bereits im Kindesalter gelegt und sind Gegenstand der Pädagogik sowie der Psychologie. Die Handlungskompetenz ist darüber hinaus auch im privaten Umfeld relevant. Sie befähigt den Einzelnen dazu, Entscheidungen zu treffen, sein Umfeld durch seine Handlungen zu gestalten und dabei in Kenntnis von möglichen Konsequenzen zu bleiben. Sie bedeutet also nicht nur das Vorgehen an sich, sondern meint auch ein reflektiertes Vorgehen. Da dieses in allen Lebensbereichen von besonderer Bedeutung ist, bedeutet eine umfassende Kompetenz zum (richtigen) Handeln auf allen Ebenen gleichsam mehr Erfolg im Sinne dessen, dass das Individuum sinnvolle, zielführende und zufriedenstellende Entscheidungen treffen kann. Da bereits von "Handlung" gesprochen wird, bedeutet die entsprechende Kompetenz auch die Möglichkeit, eine gute Entscheidung bezüglich der Handlungsoptionen zu treffen. Überhaupt einen sinn- und effektvollen Handlungsweg auswählen zu können, ist dabei eine Voraussetzung dafür, die Welt (oder kleiner: das Umfeld) nach eigenen Wünschen, Vorstellungen und Maßstäben zu gestalten. Gleichzeitig ergibt sich hier die Fähigkeit zum Ergreifen der Initiative, was unter anderem in sozialen Situationen und bei kreativen Prozessen besonders vorteilhaft ist.
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Die Handlungskompetenz setzt sich aus vier anderen Kompetenzen zusammen. Somit gibt es verschiedene Einflussfaktoren, die in ihrer Qualität bereits in frühen Jahren geprägt sein können. Die vier Teilkompetenzen sind die Persönlichkeitskompetenz, die Sozialkompetenz, die Methodenkompetenz sowie die Fachkompetenz. Gerade die ersten beiden sind Gegenstand der frühkindlichen Prägung. Ihr Rahmen wird durch die Gesellschaft, in der das Individuum aufwächst, sowie durch die Kommunikationsbereitschaft der Umgebung gegeben. Kommunikative Vernachlässigung führt zum Verkümmern dieser sozialen und Ich-bezogenen Kompetenzen.
Die Persönlichkeitskompetenz lässt sich als Fähigkeit zum Willen und Reflektieren betrachten. Sie umfasst unter anderem die Kritikfähigkeit, die seelische Belastbarkeit (Resilienz) und die Lernbereitschaft. Sie wird auch als Selbstkompetenz bezeichnet und ist maßgeblich dafür, sich selbst gegenüber verantwortlich zu verhalten. Im weitesten Sinne meint sie daher auch das Einschätzen der eigenen Fähigkeiten und das Verstehen von eventuell resultierenden Konsequenzen aus den eigenen Handlungen. Aus ihr speist sich auch der Wille, die Initiative zu ergreifen; also etwas in Gang zu setzen, weil im Vornherein ein Ziel definiert wird. Entsprechend bildet diese Teilkompetenz eine wichtige Komponente bei der Motivation und der Ausdauerfähigkeit. Gerade die Kritikfähigkeit muss schon früh erlernt werden, da es ansonsten zu nicht kritikfähigen - und damit auch zu nicht konfliktfähigen - Persönlichkeiten kommt. Das Bewusstsein für die eigene Position ist hingegen maßgeblich dafür, den eigenen Handlungsspielraum überhaupt richtig einzuschätzen und zu sehen.
Die Sozialkompetenz beschreibt die Fähigkeit eines Individuums, sich in einem sozialen Gefüge zurechtzufinden, mit diesem auf einem angemessenen Level zu kommunizieren und sich an soziale Regeln zu halten. Für die Zusammenarbeit mit anderen Menschen sowie für das Aufrechterhalten von zwischenmenschlichen Beziehungen ist diese unersetzlich. Die Sozialkompetenz wird bereits von Anfang an erlernt. Werden Kinder von bestimmten sozialen Gruppen ferngehalten (beispielsweise von Erwachsenen), so kann diese Fähigkeit ebenfalls verkümmern. Umfassend sozial kompetent ist, wer sicher in jedem beliebigen Umfeld agieren kann. Entsprechend ist diese Eigenschaft auch erlernbar, denn unterschiedliche Gesellschaften und Gesellschaftsstrukturen machen ein Erlernen von neuen Regeln immer wieder unabdingbar. Das beginnt mit der Fähigkeit, Höflichkeitsregeln einzuhalten und endet mit der Gabe, auch mit Wildfremden zielführend umgehen zu können. Entsprechend der Tatsache, dass die meisten Aufgaben nicht allein bewältigt werden können, ist der sozialkompetente Mensch stets im Vorteil; er kann sich Hilfe beschaffen, frühzeitig die nötigen Dinge besprechen und kann besser erkennen, was erwartet wird.
Die Methodenkompetenz bezeichnet die Fähigkeit, einen Lösungsweg überhaupt auszuführen. Ein Problem kann erkannt werden, eine Lösung kann erdacht werden. Stehen verschiedene Lösungswege zur Auswahl, kann durch ein Abwägen eine gute Entscheidung getroffen werden. Diese Kompetenz macht einen Kern der Entscheidungskompetenz aus. Sie kann trainiert werden. Wichtig ist dabei das Zusammenspiel aus Herausforderungen und Erfolgserlebnissen. Steht ein Individuum vor einer Herausforderung findet einen Weg, diese zu bewältigen, stellen sich Erfolgsgefühle ein. Gleichzeitig wird der Lösungsweg im Gedächtnis bleiben. Bei den meisten erlernten (funktionierenden) Lösungswegen handelt es sich um unterbewusst ablaufende Prozesse: Das Individuum muss nicht darüber nachdenken, wie es ein Fenster öffnet, sich anzieht und so weiter. Diese Kompetenz kann dabei auch in späten Jahren noch weiter ausgebaut werden, denn sie basiert auf einem Lernprozess. Desto mehr handwerkliche und kognitive Mittel, dem Menschen zur Verfügung stehen, desto mehr Optionen zum Entwerfen eines Lösungsweges hat er. Beispielsweise ist das Erlernen des Umgangs mit digitalen Arbeitsmethoden ein solcher Weg, der neue Lösungswege aufzeigt. Selbiges gilt für das Sprachenlernen, handwerkliche Kenntnisse und so weiter.
Die Fachkompetenz setzt sich vor allem aus fachbezogenen theoretischen und praktischen Kenntnissen zusammen. Sie ist unerlässlich, um einen Sachverhalt überhaupt komplett in Gänze zu verstehen. Gleichzeitig ermöglicht sie das Ausarbeiten von optimalen Lösungswegen, da möglichst viele Faktoren bedacht werden können. Fachkompetente Menschen spielen deshalb bei den meisten Planungs- und Durchführungsschritten eine übergeordnete Rolle. In der Berufswelt gilt diese Qualität als außerordentliche Qualifikation, die es zu schulen und zu fördern gilt. Es ergibt sich eine ausgeweitete Fachkompetenz meist erst nach der schulischen Laufbahn. Diese bereitet eher auf das Lernen und das Verarbeiten von Informationen vor. Die eigentliche Kompetenz ist so umfassend, dass sie meist durch eine Ausbildung, praktische Tätigkeiten oder ein Studium entsteht. Somit kann jeder durch eine entsprechende Bildung und praktische Erfahrung fachkompetent werden. Dabei spielt auch das persönliche Engagement - im Sinne der Leistungsbereitschaft - eine tragende Rolle.
Die vier Kompetenzen werden somit im Handlungskompetenzmodell zusammengefasst. Jedoch kann es auch - je nach Art des Modells - mit drei Kompetenzen beschrieben werden, wobei die Methodenkompetenz ausgeklammert wird. Sie wird dabei eher als zwangsläufige Folge der anderen Kompetenzen und Schritte der Persönlichkeitsentwicklung betrachtet. Die Vielschichtigkeit der Handlungskompetenz zeigt dabei auch die Fragilität dieser persönlichen Ressource auf: Wo ein Mensch Teilkompetenzen nicht erlernt, kann auch die Kompetenz zum zielgerichteten, die Konsequenzen abschätzenden und kompetenten Handeln nicht gegeben sein. Gerade die Pädagogik ist hier in der Verantwortung, da viele der besprochenen Teilkompetenzen bereits spielerisch in den jungen Jahren erlernt werden. Die wichtigsten Bereiche sind hier der soziale Austausch, das Möglichmachen (im Sinne von Aktivitäten und Lernprozessen) und das Fördern eines umfassenden Bewusstseins für sich und die Umgebung. Dabei sind begrenzende Faktoren lediglich die Auffassungsgabe und - im Sinne des individuellen Charakters - Stärken und Schwächen. Es ergibt sich, dass diese Kernkompetenz sich infolge eines Lern- und Entwicklungsprozesses entwickeln muss. Sie ist nicht einfach angeboren und kann nicht durch bloßes Imitieren erlernt werden. Dafür ist sie zu vielschichtig. Die Psychologie hat einen Einfluss, wenn persönliche Ressourcen durch psychische Leiden eingeschränkt werden. Gerade krankhafte kognitive Prozesse (im Sinne einer falschen Bewertung der realen Begebenheiten) sind Gegenstand der psychologischen Betrachtung. Diese führen unabdingbar zu Blockaden und lassen sich am ehesten mit den Mitteln der kognitiven Verhaltenstherapie auflösen. So können etwa Angststörungen, Depressionen und ähnliche Leiden die Bewertung der Ereignisse und die Selbstbetrachtung derart verschleiern oder verändern, dass die eigenen Handlungspotenziale erstickt werden. Dies wirkt sich dann wiederum auch auf die Teilkompetenzen aus - bedeutet also auch eine soziale, fachliche oder methodische Einschränkung.
In der modularen Coach-Ausbildung bei Landsiedel wird großer Wert auf das Handlungskompetenzmodell gelegt. Denn die einzelnen Module sind so aufgebaut, dass sich alle 4 Handlungskompetenzen entwickeln können. Es werden zahlreiche verschiedene Coaching-Module angeboten, die über Coaching-Grundlagen, themenspezifische oder zielgruppenspezifische Module bis hin zu tiefergehenden Coaching-Methoden reichen.
Bezogen auf das Handlungskompetenzmodell stehen in den Modulen unter anderem diese Fragen im Vordergrund:
Je nach Inhalt des Moduls können die Fragen natürlich abweichen oder in bestimmte Richtungen vertieft werden.
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Die Beispiele für die Handlungskompetenz ergeben sich anhand der Teilkompetenzen. So kann fachliche Kompetenz sich etwa in einem umfassenden Wissen über einen bestimmten chemischen Prozess äußern. Als Beispiel sei hier die Herstellung von Partikelfiltern genannt, die wiederum in industriellen Prozessen von Relevanz für die Rohstoffrückgewinnung sind. Ein hier fachlich ausgebildeter und fachlich kompetenter Mensch kennt das gesamte Wissen, das notwendig ist, um solche Filter zu bauen. Im besten Falle kann er andere Menschen anleiten und einen Überblick über benötigte Ressourcen behalten. Die soziale Kompetenz zeigt sich an den Beispielen der Fairness, der Fähigkeit, Bedürfnisse mitzuteilen und Kompromisse zu finden. Weiterhin spielen hier noch Dinge wie die Fähigkeit zum Streitschlichten, Diskutieren und so weiter mit hinein. Auf einer regelbasierten Ebene gelten auch Tischmanieren oder durch einen Konsens entstandene Umgangsformen als soziale Kompetenz. Die methodische Kompetenz kann in etwa im Wissen um das ideale Reinigen eines Fensters bestehen. So kann einem Menschen etwa bekannt sein, welche Schritte in welcher Reihenfolge zu erledigen sind, damit die Reinigung zeitlich effizient und effektiv vonstattengeht. Damit hat die methodische Kompetenz eine weitere Ebene, die der fachlichen Kompetenz fehlt - bei dieser geht es nur das Wissen um die Sache an sich. Zu wissen, dass ein Fenster mittels Tüchern, Wasser und Reinigungsmittel gereinigt wird, mag zwar eine fachliche Kompetenz im Sinne eines sachbezogenen Wissens darstellen. Aber erst die beste Umsetzung dessen ist die methodische Kompetenz. Die Persönlichkeitskompetenz (auch: Selbstkompetenz) ist am ehesten mit der intrinsischen Motivation gleichzusetzen und kann daher anhand eines Selbstmotivationsbeispiels erklärt werden: Wer sich selbst zu einer vermeintlich nicht erfüllenden Tätigkeit motivieren kann, weil er sich auf etwas anderes freut (was er sich verdienen muss), besitzt Selbstkompetenz. Es geht hier weniger um die Selbsterfüllung als um die Selbstüberwindung. Ein entscheidender Motor ist hierbei das Verantwortungsbewusstsein sich selbst und anderen gegenüber.
Das Handlungskompetenzmodell lässt den Schluss zu, dass einige der Teilkompetenzen auch in späten Jahren noch gut erlernbar sind. Während es sich bei fachlichen und methodischen Kenntnissen meist um reine Lern- und Erfahrungsprozesse handelt, können die sozialen und Ich-bezogenen Fähigkeiten eher durch Coaching erlernt werden. Vor dem Hintergrund dessen, dass das Individuum seine Eigen- und Fremdbewertung vor allem anhand von (Vor-) Urteilen und aufgrund der Selbsteinschätzung fällt, kann hier angesetzt werden. Beispielsweise ist ein Mensch mit mehr Selbstbewusstsein (welches sich aus persönlichen Ressourcen speisen sollte, die tatsächlich eine positive Bewertung verdienen) stets besser darin, Herausforderungen anzunehmen und nach Lösungen zu suchen. An dieser Stelle ist der Bogen zur Handlungskompetenz schnell gespannt: Wer sich, seine allgemeinen Fähigkeiten, seine soziale/berufliche Stellung und seine fachlichen sowie methodischen Kenntnisse gut kennt und richtig einsetzen kann, kann viel eher umfassend handeln. Gleichzeitig können mögliche Chancen und Risiken weit besser eingeschätzt werden. Vor- und Nachteile können besser abgewogen werden. Das Coaching ermöglicht hier auf zwei Ebenen Unterstützung: Zum einen können die persönlichen Ressourcen (oder eben auch Kompetenzen) nutzbar gemacht werden, sodass der Coachee erlernt, diese richtig einzusetzen. Zum anderen können fehlende Kompetenzen durch ein Training (aus Feedback und Erfahrung bestehend) nachgeschult werden. Gerade das richtige soziale Agieren kann so erlernt werden. Das Coaching kann damit den Menschen zu einem größeren Handlungsspielraum verhelfen - und dies gilt beruflich wie privat.
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