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Emotionale Kompetenz meint den guten Umgang mit den eigenen Gefühlen, während Sozialkompetenz den Umgang mit den Gefühlen anderer einschließt. Beide Bezeichnungen sind seit Jahren in aller Munde, obwohl das Konzept der Sozialkompetenz in der Vergangenheit negative Auswirkungen nach sich zog. Schließlich schafften es Diktatoren wie Hitler oder Stalin, wie es das Konzept vorsieht, die Bestrebungen vieler Menschen auf ein gemeinsames Ziel auszurichten. Heute ist Sozialkompetenz ein Begriff, der vor alle im beruflichen Bereich von Bedeutung ist. Er findet sich oftmals in Anforderungsprofilen von Stellenangeboten, da es sich um den Oberbegriff für Schlüsselqualifikationen handelt, die in der heutigen Arbeitswelt wichtig sind. Unternehmen verwenden den Begriff oftmals synonym zu „Soft Skills“, obwohl der Begriff Sozialkompetenz umfassender ist und Kritikfähigkeit einschließt.
Inhaltsverzeichnis
Die Frage, was ist soziale Kompetenz, lässt sich nicht leicht beantworten. Die Pädagogik verwendet statt Sozialkompetenz in der Regel den Begriff „soziales Lernen“. In der Psychologie hat der Begriff zu keiner Zeit richtig Fuß gefasst. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts war Sozialkompetenz in der Psychologie ein Maß, dass entschied, ob eine geistige Behinderung vorlag oder nicht. Heutzutage gilt eine Person als sozial kompetent, wenn sie in der Lage ist, auf bestimmte Situationen angemessen zu reagieren. Hierzu gehört die Fähigkeit, sich in andere Personen einzufühlen oder hineinzuversetzen und positiv mit den eigenen Gefühlen umzugehen. Das erleichtert die Kommunikation zwischen beiden Personen, verbessert den Informationsfluss und erhöht die Erfolgschancen des Vorhabens, egal, ob es beruflicher oder privater Natur ist.
Im Umgang mit sich selber sind soziale Eigenschaften wie Selbstwertgefühl, Selbstvertrauen, Wertschätzung, Selbstbeobachtung sowie Eigenverantwortung von Bedeutung. Andererseits sind Empathie oder Mitgefühl, Menschenkenntnis, Kritikfähigkeit sowie Wahrnehmung soziale Eigenschaften, die sich im Umgang mit anderen Menschen positiv bemerkbar machen. Hierzu gehören weiterhin Sprachkompetenz, Respekt, Toleranz und Selbstdisziplin. Wenn es um die Zusammenarbeit geht, zählen Eigenschaften wie Teamfähigkeit, Motivation, Konfliktfähigkeit sowie Kommunikationsfähigkeit und Kooperationsfähigkeit. Gute Führungsqualitäten bedürfen sozialer Kompetenzen wie Verantwortungsbewusstsein, Flexibilität und Konsequenz. Des Weiteren Vertrauen und einer wahrgenommenen Vorbildfunktion.
Grundsätzlich ist es im Job wichtig, dass ein Team produktiv arbeitet. Hierfür muss die Chemie unter den Teammitgliedern stimmen. Das bedeutet, Charakterzüge und Verhaltensweise von Bewerbern sind Arbeitgebern wichtig. Vor allem beim Eintritt eines neuen Teammitglieds in ein bestehendes Team ist es von Vorteil, wenn eine baldige Eingliederung erfolgt. Das erfordert Zeit und Geduld, mit sich selber und mit den Kollegen. Aus diesem Grund sind gemeinsame Kennenlernpausen wichtig. Für eine optimale Eingliederung hilft es in vielen Fällen, wenn sich das neue Mitglied bei allen Kollegen vorstellt. Sympathiepunkte bringen Willkommensgeschenke wie Kuchen, Süßigkeiten und andere Aufmerksamkeiten.
Teamfähigkeit bedeutet mehr, als in der Lage zu sein, im Team zu arbeiten. Vor allem Konfliktfähigkeit, Einfühlungsvermögen und Kritikfähigkeit sind Eigenschaften, die es in der Teamarbeit bedarf. Das Team muss lernen, untereinander zu kommunizieren, Informationen auszutauschen und sich selber zu regulieren.
Zur Kommunikationsfähigkeit lässt sich anmerken, dass nicht jeder, der viel redet, gut kommuniziert. Wer vorhat, hierzu in der Lage zu sein, muss fähig sein, Gesagtes zu verstehen, anderen Menschen Sachverhalte zu erklären und Informationen aufzubereiten. Dabei sind Debattieren und Argumentieren ebenso wichtige Faktoren wie das Abschätzen des richtigen Zeitpunktes. Nicht in allen Situationen ist es ratsam, die eigene Meinung kundzutun. Oftmals ist es besser, abzuwarten oder zu schweigen. Wer aktiv zuhört, beweist in vielen Fällen Kommunikationskompetenz. Grundsätzlich gilt: Wenn Diskussionen zu Auseinandersetzungen führen, ist in der Regel die mangelhafte Sozialkompetenz der einen oder anderen Person verantwortlich. Respekt voreinander und ein tolerantes Miteinander stehen am besten im Vordergrund einer Diskussion sowie die klare Trennung zwischen Sachebene und persönlicher Ebene. Kritikfähigkeit, Einfühlungsvermögen, Toleranz sowie ein gesundes Selbstbewusstsein und Konfliktmanagement gehören zu den wichtigsten Elementen sozialer Kompetenz. Hierfür benötigt es eines gesunden Selbstbewusstseins, um aktiv im Team zu arbeiten und im Beruf Erfolg zu haben. Andererseits ist zu großes Selbstbewusstsein in vielen Fällen hinderlich. Der Grund ist, die Person wirkt oftmals arrogant, was die Zusammenarbeit im Team stört. Hier kommt im Idealfall ein gewisses Maß an Einfühlungsvermögen ins Spiel, um Sozialkompetenz zu beweisen. Das bedeutet, die Meinung anderer zu respektieren, mit konstruktiver Kritik der Kollegen und Vorgesetzten richtig umzugehen. Wenig sozial kompetent verhält sich, wer sturköpfig auf seinen Standpunkt beharrt und nicht offen für Anregungen anderer ist.
Soziale Kompetenz lernen geschieht im Idealfall im Kindesalter. Damit ein Kind in der Lage ist, Freundschaften zu knüpfen und andere Kinder für seine Belange zu begeistern, benötigt es soziale Fähigkeiten. Gleiches gilt für das Lösen von Konflikten, ohne diese in Tätlichkeiten oder wüste Beschimpfungen ausarten zu lassen. Eltern sind in der Lage, bei ihren Kindern frühzeitig den Grundstein für Sozialkompetenz zu legen, indem sie diese unterstützen, Gefühle besser wahrzunehmen. Das bedeutet zum einen die Fähigkeit, Stimmungen und Emotionen bei sich selber und bei anderen wahrzunehmen. Zum anderen, in der richtigen Art und Weise mit diesen Stimmungen und Emotionen umzugehen. Verschiedene Studien zeigten, dass Kinder mit vielen sozialen Fähigkeiten schneller fähig sind, Gefühle bei sich und anderen Kindern zu erkennen als Kinder mit weniger von diesen Fähigkeiten. Grundsätzlich benötigt es Zeit, bis ein Kind Sozialkompetenz lernt. Das bedeutet, Übungen sind wichtig. Ein Beispiel: Ein wütendes Kleinkind ist sich seiner Wut nicht bewusst. Das Kind weiß, dass es sich anders fühlt, als es sich das wünscht. Im Regelfall folgt auf die Wut eine Trotzreaktion. In diesem Fall macht es wenig Sinn, mit dem Kind über seine Gefühle zu sprechen. Vielmehr tun Eltern gut daran, zu warten, bis sich das Kind beruhigt hat und es aufnahmebereit ist. Anschließend versuchen sie herauszufinden, welches Gefühl dahintersteckt. Hierbei gilt es für die Eltern bei einem Gespräch mit dem Kind verschiedene Faktoren zu beachten. Diese helfen Ihnen, zum Kern des Problems vorzudringen und dem Kind, selber eine Lösung zu finden:
Wichtig beim Trainieren von sozialen Kompetenzen ist weiterhin, dass Eltern negative Gefühle des Kindes zulassen. Sie versuchen am besten nicht, ihr Kind aufzumuntern, indem sie dessen Probleme kleinreden. Dabei fühlt sich das Kind in der Regel nicht ernst genommen. Das bedeutet, wenn Eltern vorhaben, ihrem Kind Sozialkompetenz beizubringen, ist es am besten, wenn das Kind lernt, negative Gefühle auszuhalten. Weniger gut ist es, wenn Eltern mit allen Mitteln versuchen, das Kind zu trösten, um zu erreichen, dass es sich besser fühlt. Eltern tun gut daran, mit ihrem Kind zu trainieren, Emotionen bei anderen Menschen zu erkennen. Hierfür ist es nötig, Gestik, Mimik und den Klang der Stimme von Personen einzuschätzen. Anschließend gilt es, diese bestimmten Emotionen zuzuordnen. Beispiele für ein solches Training finden sich im Alltag. Eltern weisen im Idealfall ihr Kind auf Personen hin, bei denen sich eine bestimmte Stimmungslage deutlich erkennen lässt. Anschließend fragen sie es, wie sich die Person nach seiner Meinung fühlt. Weitere Möglichkeiten für diese Art Training der Sozialkompetenz sind Bilder in Zeitschriften, Büchern oder anderen Medien. Gleiches gilt für Bilderbücher und Spiele, mit denen das Kind in der Lage ist zu trainieren, die Emotionen anderer Personen zu erkennen. Grundsätzlich lernen wir soziale Fähigkeiten im Laufe unseres Lebens während verschiedener Lebensstadien: im Elternhaus, in der Schule oder im Kindergarten. Hierbei befähigt uns der Umgang mit anderen Menschen während dieser Lebensperioden, eigene Handlungsziele mit den Emotionen und Einstellungen der Gruppe in Einklang zu bringen. Wenn wir hierzu fähig sind, gelten wir als sozial kompetent und in der Lage, andere Menschen zu verstehen und uns ihnen gegenüber angemessen zu verhalten. Dass Merkmale sozialer Kompetenz vor allem im Berufsleben von Bedeutung sind, lässt sich leicht verstehen. Gute Ergebnisse lassen sich erreichen, wenn Zusammenarbeit und Kommunikation im Team reibungslos funktionieren, ansonsten nicht.
Chefs verlangen von Führungskräften in der Regel einen professionellen Umgang mit Mitarbeitern, Kunden und Vorgesetzten. Anders ausgedrückt, eine hohe soziale Kompetenz. Wenn Merkmale von sozialer Kompetenz wie Teamfähigkeit, Kritikfähigkeit andere zunehmend kritisch wahrnehmen, ist Coaching in der Lage zu helfen. Aber eines vorweg: In wenigen Sitzungen lässt sich nicht korrigieren, was die Kinderstube versäumte. Trotzdem funktioniert es in vielen Fällen, an den Merkmalen der sozialen Kompetenz zu arbeiten, vor allem an jenen, die im Berufsalltag von Bedeutung sind. Ein Beispiel: Ein Chef, der regelmäßige seine Mitarbeiter grundlos herunterputzt, entwickelt sich früher oder später zum Problem für das Unternehmen. Die Fluktuationsrate des Unternehmens steigt. Das bedeutet, gute Mitarbeiter verlassen das Unternehmen oder lassen sich versetzen. Andere Mitarbeiter melden sich oftmals krank. Letztendlich spiegelt sich die soziale Inkompetenz in den Ergebnissen des Unternehmens wider und es besteht dringender Handlungsbedarf, die Sozialkompetenz einer Führungskraft zu verbessern. Ein professioneller Coach ist in der Lage, mit solchen Fällen umzugehen. Hierfür benötigt er ein ausgeprägtes Einfühlungsvermögen. Durch seine Sozialkompetenz versteht er die innere Logik der Führungskraft und zeigt die Konsequenzen ihres Verhaltens auf. Zum Beispiel, wenn er mit der Führungskraft die Rollen tauscht. Weiterhin lässt sich durch Coaching Konfliktfähigkeit trainieren und verbessern. In Sitzungen lassen sich Konfliktsituationen simulieren und Vermittlungsversuche vorbereiten. Zudem ist diese Beratungsmethode in der Lage, die Wahrnehmung auf beginnende Konflikte zu schulen. Das hilft, Konflikte von vornherein zu vermeiden. Die einen Führungskräfte besitzen zu wenig Selbstvertrauen, die anderen fallen durch eine übertriebene Selbstüberzeugung auf, unter der sie andere leiden lassen. In beiden Fällen handelt es sich in der Regel um fehlendes Selbstwertgefühl. Aus diesem Grund sieht sich dieser Personenkreis außerstande, anderen Personen Wertschätzung entgegenzubringen. Das bedeutet, Probleme in der Zusammenarbeit sind vorprogrammiert. Durch Einzelcoaching lässt sich sowohl ein zu geringes Selbstwertgefühl als ein künstlich erzeugtes positiv beeinflussen. Ansatz hierfür ist das Selbstmitgefühl, von dem der genannte Personenkreis wenig besitzt. Oftmals bringen Coaches Führungskräften Psychotricks bei, die das Ziel haben, deren Mitarbeiter zum besseren Arbeiten zu bewegen. Ein solcher Ansatz führt in der Regel nicht zum Ziel. Im Gegenteil, er richtet in der Regel mehr Schaden an, als er Nutzen stiftet. Am Ende verliert die Führungskraft jedes Vertrauen. Professionelles Coachen basiert auf vertrauenswürdigem Verhalten, dies gilt sowohl für den Coach als für die Führungskraft. Aus diesem Grund ist es wichtig, von Coaches Abstand zu nehmen, die mit solchen Tricks arbeiten.
Weiterhin gilt als sozial kompetent derjenige, der in der Lage ist, den Standpunkt eines anderen Menschen nachzuvollziehen und den Grund für dessen Unzufriedenheit zu erkennen. Auf diese Weise bietet sich in der Regel eine Lösung, die beide Seiten zufriedenstellt.
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