Definition der Attraktivität


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"Für mich zählen nur die inneren Werte ..." - hast Du eine solche Aussage schon mal gehört? Sie widerspricht völlig den Ergebnissen aus vielen Jahren Forschung. Interessante Dinge hat man da entdeckt, z.B. dass attraktive Menschen für klüger, ehrlicher und intelligenter gehalten werden. Oder dass wir uns bei der Partnerwahl einen Partner suchen, der ähnlich attraktiv ist wie wir. Lies weiter, wenn Du noch mehr über Attraktivität wissen willst...




Definition der Attraktivät

Eine Definition von Attraktivität ist nahezu unmöglich aufzustellen. In zahlreichen Studien haben Forscher versucht, herauszufinden, wer wen wann und warum anziehend findet. Dabei hat man entdeckt, dass das Mittelmaß, der Durchschnitt, das Unauffällige von den meisten Menschen als hübsch empfunden wird. Schönheit allerdings braucht noch dazu das gewissen Etwas, Merkmale, die vom Durchschnitt abweichen. Attraktivität ist immer eine Zuweisung von außen. Andere finden einen attraktiv oder nicht. Dabei gibt es auch noch zeitliche und kulturelle Unterschiede.


Ein paar Fakten zur Attraktivität

Heute wird weltweit jährlich mehr Geld für Kosmetika und Modeartikel ausgegeben als für Nahrungsmittel. Neueste Zahlen aus den USA zeigen, dass dort mehr Geld für Maßnahmen zur Gewichtsreduktion ausgegeben wird als für das gesamte Bildungssystem.Bei der Wahl von Liebes- oder Ehepartnern erweist sich körperliche Schönheit als die Einflußgröße schlechthin. Eine Forschergruppe analysierte unlängst Bekanntschaftsanzeigen in Tageszeitungen. 82 Prozent der Inserenten machten Angaben über ihr eigenes Aussehen. Die, die es unterließen, erhielten weniger Zuschriften.
Gutaussehende Personen werden als freundlicher, einfühlsamer oder ehrlicher eingeschätzt, und selbst bei der Bewertung von Leistungen in Schule und Beruf kommen Schöne oft besser weg als weniger Schöne. Auch Justitia scheint nicht so blind zu sein, wie sie sein sollte. Wissenschaftler der Universität Houston haben 2.235 Gerichtsurteile analysiert und festgestellt, dass attraktive Angeklagte - zumindest bei kleineren Straftaten - mit milderen Strafen rechnen können. Schönheit ist, wie es Aristoteles vor mehr als 2000 Jahren formulierte, besser als jeder Empfehlungsbrief.


Attraktive Männer und Frauen

Was die geschlechtsspezifischen Wünsche angeht, so läßt sich ganz grob unterscheiden: Männer empfinden vor allem durchschnittliche Frauen als hübsch, Frauen dagegen erklären Männer mit ausgeprägten individuellen Merkmalen für attraktiv. Als sexy gelten bei Männern die sogenannten Dominanzmerkmale, wie etwa ein breites Kinn, ein starker Nacken, hervorstehende Wangenknochen, gerade, dicke Augenbrauen oder auch eine tiefe Falte zwischen den Augenbrauen.
Hinter den individuell und kulturell unterschiedlichen Vorstellungen von weiblicher Schönheit verbergen sich rein biologisch gesehen einige universell gültige Hinweise auf die Fruchtbarkeit einer Frau. Volle Lippen, ein reiner, faltenfreier Teint, klare Augen, glänzendes Haar und ein straffer Körper signalisieren in der Vorstellung der meisten Menschen Gesundheit und Jugend - auch wenn kaum ein Mensch mit all diesen Merkmalen gesegnet ist, ein Grund, warum die Definition unseres Schönheitsbegriffs so schwierig ist.

Die gute Nachricht: Wer ganz normal, also nicht überragend schön aussieht, wird von anderen Menschen durchaus als attraktiv angesehen. Aber auch wer vom Durchschnitt abweichende Einzelmerkmale wie vielleicht eine große Nase, einen großen Mund oder eine besonders hohe Stirn hat, muß keineswegs gleich verzweifeln. Denn Gesichter mit individuellen Kennzeichen werden besser wiedererkannt und gehören, wenn sie nicht allzu extrem sind, zur Schönheit unbedingt dazu.

Die Bevorzugung besonders symmetrischer und ebenmäßiger Gesichter erklären manche Wissenschaftler evolutionär wiederum mit Blick auf Jugend und Gesundheit. "Ständige negative Umwelteinflüsse während der Entwicklungsjahre haben Asymmetrien zur Folge", schreibt David Buss. Insofern kann Ebenmäßigkeit ein Zeichen für die Widerstandsfähigkeit eines Menschen sein. Allerdings: Wer wächst schon wie die Prinzessin auf der Erbse auf?! Was wir erleben, zeichnet uns. - Zum Glück! Denn nur so können wir zu individuellen Persönlichkeiten werden, deren Wesen sich in den Gesichtszügen widerspiegelt.


Ähnlichkeit zwischen Partnern

In einer Untersuchung im Sommer 1994 wurden 100 Paare mit Kindern angesprochen; - die Kinder als Zeichen dafür, dass sie sich erfolgreich fortgeplanzt hatten und somit attraktiv genug waren, um einen Partner langfristig an sich zu binden. Der ausstralische Verhaltensforscher Frank Salter hat diese Paare einzeln fotographiert. Dann wurden die Fotos nach dem Kriterium "Attraktivität" von 200 Prüfern beurteilt und die teilenehmenden Personen auf einer Skala von eins bis sieben eingeordnet. Für jede Person wurde ein Mittelwert an Attraktivität gebildet und anschließend bei jedem Paar die Differenz zwischen dem Mittelwert der Frau und dem des Mannes ermittelt. Das Ergebnis war, dass die meisten Paare ein ganz ähnliches Maß an Schönheit haben. Etwa 70 Prozent der Versuchspaare lagen weniger als einen Punkt auf der Attraktivitätsskala auseinander.


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Körper im Spiegel der Gesellschaft: Die soziale Bedeutung der Attraktivität

Kurzbeschreibung
Der Wunsch nach einem attraktiven Äußeren hat einen hohen Stellenwert in unserer Gesellschaft. Die Methoden zur Verschönerung und Gestaltung des Körpers werden fortwährend weiterentwickelt. Für die Ausprägung des Schönheitskultes werden häufig die wirtschaftlichen Interessen der Medien, der Kosmetikindustrie, der Schönheitschirurgie oder der Modewelt verantwortlich gemacht. Doch diese Erklärung für den Körperkult ist nicht ausreichend. Warum erscheinen vielen Menschen ein gut gestylter Körper und ein ansehnliches (junges) Gesicht als so erstrebenswert?Die Autorin sieht als eine der Ursachen für den neuen Kult um den Körper, die Wandlung der Gesellschaft in eine digitale und virtuelle Welt, in der der Körper zunehmend aus der Wahrnehmung verschwinden kann und als nutzlos erscheint und so aufgewertet werden muss. Sie zeigt in diesem Buch wichtige kulturelle, soziale und sozialpsychologische Hintergründe für das Streben nach Attraktivität auf.Das Buch richtet sich an alle, die sich wissenschaftlich, beruflich oder persönlich mit dem Thema Schönheit auseinandersetzen und dabei nicht nur an der Oberfläche kratzen wollen. Das Buch gibt einen Überblick zum gegenwärtigen Stand der Forschung zum Thema Körper und Attraktivität.

80 Seiten, 1. Auflage
Preis: EUR 42.00


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