-->
Landsiedel Seminare → Führung
Damals wehte in Unternehmen noch ein ganz anderer Wind. Vorgesetzte und Chefs vermittelten teilweise mehr Autorität als heute. Die Hierarchien waren klar geregelt und Mitarbeiter fühlten sich im Vergleich zu heute unter einem viel größeren Druck. Wo heute bei heiteren Brainstorming-Runden kreativ zusammengearbeitet wird, galt in der Vergangenheit die Devise „Tu, was ich dir sage.“ Angestellte wurden lediglich als ausführende Befehlsempfänger wahrgenommen. Schaut man sich heute in Betrieben mit einer modernen Führungskultur um, erkennt man, dass vom alten Firmenbild nicht mehr viel übrig ist. Flache Hierarchien, Mitarbeiter-Benefits und Gleitzeitarbeit kommen den Wünschen der Angestellten nach. Seit einigen Jahren unterliegen Unternehmen einigen Wandlungsprozessen. Man hat erkannt, dass Mitarbeiter-Zufriedenheit ein entscheidender Faktor für den Unternehmenserfolg ist und gerade im Bereich der Mitarbeiterführung Verbesserungsbedarf besteht. Eine geregelte Work-Life-Balance, ein gutes Betriebsklima, Weiterbildungsmaßnahmen für Mitarbeiter und die berufliche Selbstverwirklichung der Angestellten rücken immer mehr in den Fokus. Wer seinen Mitarbeitern nichts bietet, steht schnell allein da – nicht gerade förderlich für den eigenen Unternehmererfolg. Das innerbetriebliche Klima gewinnt zunehmend an Bedeutung, das haben auch Manager und Leader erkannt. Persönliche Zufriedenheit in allen Lebensbereichen ist der Optimal-Zustand, den es heute zu erreichen gilt. Dass auch der passende Job dazugehört, ist logisch. Durch das Betriebsklima wird deutlich, wie Mitarbeiter ihre Vorgesetzten und das Unternehmen wahrnehmen.
Führung Definition: Unter Führung versteht man die Fähigkeit innerhalb eines Unternehmens die Richtung vorzugeben und Mitarbeiter zu motivieren, um gemeinsam ein vorgegebenes Ziel zu erreichen.
Inhaltsverzeichnis
Wer sich in einer Führungsposition befindet hat Verantwortung gegenüber dem Unternehmen, den Mitarbeitern und sich selbst. Im Gegensatz zum `normalen` Mitarbeiter identifizieren sich Führungskräfte nicht mehr allein durch ihre fachliche Leistung. Sie sind für die Leistungen anderer – nämlich der Mitarbeiter- zuständig. Leader sollen ihr Team zu Höchstleistungen bringen, um die höher gestellten Unternehmensziele zu erreichen, um am Markt zu bestehen. In einem Betrieb treffen die unterschiedlichsten Charaktere aufeinander. Starke Persönlichkeiten, schüchterne Mauerblümchen, stille Beobachter und analytische Genies sind dort ebenso anzutreffen, wie kreative Köpfe und emotionale Visionäre. Kurzum: Damit das Zusammenarbeiten klappt, braucht jeder Mitarbeiter das Gefühl gebraucht zu werden. Nur wenn jedes Teammitglied eine seinen Kompetenzen entsprechende Position einnimmt, können Stärken optimal eingesetzt werden. Dies hat eine bessere Performance und eine höhere Mitarbeiterzufriedenheit zur Folge. Führungskräfte sollen ihre Mitarbeiter stets wertschätzend behandeln. Motivation und Feedback sowie die Einbeziehungen in Entscheidungen gehören zu einem modernen Führungsstil, der immer mehr Verbreitung findet, ebenfalls dazu. Die Zeiten, in denen Befehle „von ganz oben“ durchgeboxt werden, sind vorbei. Stattdessen lautet das Credo „Gemeinsam ans Ziel“. Und hierbei ist nicht nur das Ziel der Firma gemeint – Die Belange der Angestellten sind ebenso wichtig, um ein zielführendes Zusammenarbeiten zu ermöglichen. Dazu zählt es auch vorausschauend den Markt zu beobachten und jegliche Veränderung weiterzugeben. Führungskräfte tragen also auch die Verantwortung für die Weiterentwicklung der Mitarbeiter. Die Erwartungen an sich selbst sind bei Führungspersonen besonders hoch. Kollegen, Mitarbeiter andere Führungskräfte und man selbst haben bestimmte Vorstellungen über das Verhalten und Auftreten eines Leaders. Dies kann unter Umständen zu Überforderung führen, worunter das gesamte Team leidet. Wenn Absprachen nicht eingehalten werden oder falsch kommuniziert wird hat dies negative Auswirkungen auf alle Beteiligten. Verantwortlich ist immer die Führung. Personal mit entsprechenden Qualifikationen zu finden wird aufgrund der Anforderungen immer schwieriger. Aus diesem Grund ist es wichtig, sich über seine eigene Rollenvielfalt bewusst zu werden. Fortbildungen im Bereich Führungsmanagement können hier als Unterstützung herangezogen werden.
Da sie in erster Linie für die Mitarbeiter zuständig sind müssen Führungskräfte entsprechende Eigenschaften wie Kommunikationsstärke, Motivationsfähigkeit und Durchsetzungsvermögen mitbringen. Zudem müssen sie auch analytisch denkend, fokussiert, konsequent und authentisch sein. Nicht jeder vereint all diese Eigenschaften in einer Person, daher ist es für Unternehmen oft schwer geeignete Führungskräfte zu finden. Der gesamte Betriebsablauf steht und fällt mit der Führung. Mitarbeiter brauchen konsequente, wegweisende Vorgesetzte, die auch in Krisensituationen einen kühlen Kopf bewahren und vor allem wenn es heikel wird, Souveränität ausstrahlen. Ein Leader muss eine Vision haben und seine Begeisterung dafür auf die Mitarbeiter übertragen. Zudem sind sie für die betrieblichen Prozessverbesserungen und das Sammeln und Weitergeben von Informationen zuständig.
Partizipation scheint das Schlüsselwort der heutigen Zeit zu sein. Schon längst versteht man unter Führung nicht mehr einfach nur ein Team anzuleiten, sondern vielmehr dafür zu sorgen, dass sich alle Teilnehmenden einbringen können und die für sie passende Position einnehmen. Kompetenzgerechte Aufgabenverteilung gehört ebenso zu den Aufgaben von Leadern wie die Mitarbeiter „mitzuziehen“ und den Weg zu zeigen. Personalführung beschreibt die Steuerung des Mitarbeiterverhaltens und hat den Zweck, dass Aufgaben nach einem bestimmten Schema ausgeführt werden. Ziel ist es, dass der Mitarbeiter seine Aufgaben erfolgreich und nach Möglichkeit motiviert erledigt. Ob es der Smartphone-Hersteller oder der Dorfbäcker ist: Jedes Unternehmen will am Markt bestehen und sich von der Konkurrenz abheben. Um dies zu erreichen, möchte man die bestmögliche Leistung aus den Mitarbeitern rausholen. Führung ist für Betriebe und Unternehmen so wichtig, weil sie für Mitarbeiter Unterstützer, Motivator und Vorbildfunktion sind. Leadership geschieht im Gegensatz zum Management auf menschlicher Ebene und beinhaltet ein beteiligungsorientiertes Vorgehen. Zudem spielen hierbei auch die fachliche, persönliche und organisatorische Kompetenz eine Rolle.
Bei Führungsfehlern machen sich die Auswirkungen unmittelbar bemerkbar. Mitarbeiter verlieren ihre Motivation, erbringen schlechte Leistungen, melden sich häufiger krank oder wechseln das Unternehmen. In Betrieben mit einer hohen Personalfluktuation ist meist ein fehlerbehafteter Führungsstil Schuld.
Beim Betrachten von Führungstheorien gibt es unterschiedliche Ansätze. Beteiligte sind immer die Führungskraft selbst und die Geführten. Führungskräfte bewegen sich in einem Spannungsfeld aus persönlichen und unternehmerischen Interessen sowie auch den Interessen der Mitarbeiter. Hier gilt es abzuwägen und dies in das Führungsverhalten zu integrieren.
Die Führung kommt durch Talente und Fähigkeiten des Führenden zustande. Diese ursprünglich sozialpsychologische Theorie geht davon aus, dass bestimmte Eigenschaften eine Führungskraft dazu befähigen, an der führenden Spitze zu sein. Diese Führung soll die Mitarbeiter motivieren und mit gutem Beispiel vorangehen.
Personalführung über Motivation. Die Führung bzw. der Vorgesetzte muss dem Mitarbeiter ein lohnendes Ziel in Aussicht stellen, welches unter realistischen Bedingungen zu erreichen ist. Diese Führungstheorie wird sehr häufig angewendet.
Führung nach der Austausch-Theorie. Bei dieser Führungstheorie sind die Ziele und Aufgabenverteilung geklärt. Es ist ein handelt sich um ein Tauschgeschäft aus Leistung und Bezahlung.
Die charismatische Führung von Mitarbeitern zielt darauf ab, die Unternehmensinteressen mit den Interessen der Geführten zu verbinden und dadurch außergewöhnliche Leistungen zu erzielen. Hier spielt die Motivation der Mitarbeiter eine große Rolle, welche hinter ihrer Arbeit den Sinn für die Allgemeinheit sehen.
Mit dem Führungsstil ist das Verhalten der Vorgesetzten gegenüber der Mitarbeiter gemeint. Es beschreibt die Art und Weise, wie die Führungskraft ihre Mitarbeiter steuert, um die Unternehmensziele zu erreichen. Sinn und Zweck ist es, den Vorgesetzten möglichst zu entlasten, indem Aufgaben an Mitarbeiter delegiert werden. Zudem wird unterschieden zwischen: → aufgabenorientierter Führungsstil → personenbezogener Führungsstil Beim aufgabenorientierten Führungsstil dreht sich alles um klar definierte Aufgaben. Die Erfüllung konkreter Zielvorgaben in möglichst geringer Zeit steht im Fokus. Der personenbezogene Führungsstil geht mehr auf die persönliche Ebene und setzt auf ein gutes Betriebsklima und ein gutes Verhältnis zwischen Chef und Mitarbeiter. Im Unternehmensalltag trifft man häufig auf Mischformen aus beiden Führungsstilen.
Beim autoritären Führungsstil hat allein der Vorgesetzte das Sagen. Die Hierarchien sind klar festgelegt und Angestellte haben keine Möglichkeit Betriebsprozesse und Arbeitsabläufe mitzugestalten. Dieser Führungsstil ist charakterisiert durch „Befehle erteilen“ durch die Führungskraft und „Befehle ausführen“ durch den Mitarbeiter. Da klare Zuständigkeiten herrschen, kann auch in Krisensituationen schnell reagiert werden. Der Vorgesetzte übernimmt beim autoritären Führungsstil zudem die nachträgliche Kontrolle der erbrachten Leistung.
Beim Laissez-faire-Führungsstil haben Mitarbeiter absolut freie Hand und übernehmen sowohl die eigenverantwortliche Erfüllung ihrer Aufgaben als auch deren Kontrolle. Entgegen der Annahme, dass dieser Führungsstil der mit der höchsten Mitarbeiter-Motivation ist, empfinden viele Angestellte den Laissez-faire-Führungsstil als Überforderung.
Beim kooperativen Führungsstil werden die Mitarbeiter in die Entscheidungen mit einbezogen. Sie erhalten mehr Freiräume und eine höhere Verantwortung, die eine Selbstkontrolle impliziert. Zudem werden gute Leistungen anerkannt, was sich motivationsfördernd auswirkt. Dieser Führungsstil ist vorteilhaft für die Teamentwicklung und heutzutage weit verbreitet.
Führungstechniken werden auch als Management by-Techniken bezeichnet und sind Führungsmethoden, die auch im Management zu finden sind. Ziel ist es, den Vorgesetzten durch die Aufgaben- und Verantwortungsverteilung zu entlasten. Man unterscheidet folgende Führungstechniken:
Bei diesem Führungsstil steht die Führung durch Erreichung einer klaren Zielvereinbarung im Fokus. Die Führung betreut einen geeigneten Mitarbeiter mit höheren Aufgaben. Dies steigert die Wertschätzung und das Vertrauen zum jeweiligen Mitarbeiter und fördert dadurch seine Motivation volle Leistung zu bringen, und seine Aufgabe gewissenhaft zu erledigen.
Der Führungsstil des Management by Delegation meint die Delegation als Einheit aus Aufgabe, Verantwortung und Kompetenz. Diese Führungsmethode hat das Ziel Hierarchien abzubauen. Zuvor definierte Meilensteine sollen von dem oder den befähigten Mitarbeitern erreicht werden. Der Vorgesetzte ist lediglich für die Kontrolle der errichten Ziele da.
Auch bei der „Führung in Ausnahmefällen“ werden Mitarbeiter bestimmt, die für spezielle Aufgabenbereiche zuständig sind. Die Angestellten genießen dabei viele Freiheiten, agieren komplett eigenverantwortlich und erfahren nur in Notfällen Unterstützung vom Vorgesetzten.
Diese Führungsmethode basiert auf computergestützten Systemen. Die Angestellten sind lediglich für die Steuerung der Systeme zuständig. Jegliche Management-Prozesse werden von Kassensystemen und PCs übernommen. Vorteil dabei ist ein besserer Informationsstand, und ein erhöhtes Zeitersparnis. Im digitalen Zeitalter ist das Management by Systems weit verbreitet.
Ebenfalls immer mehr Verbreitung findet die „Führung durch Herumlaufen.“ Der Vorgesetzte steht im Austausch mit den Angestellten, ohne dabei aktiv in das Geschehen einzugreifen. Mitarbeiter sollen dadurch den Vorgesetzten eher als „Kumpel“ sehen – dies soll den Druck minimieren und ein positives Betriebsklima schaffen. Aber Vorsicht: Das ständige „vorbeischauen“ eines Vorgesetzten kann von einigen Angestellten als Kontrolle empfunden werden und kontraproduktiv wirken.
Management und Führung sind Begriffe, die häufig synonym verwendet werden. Getreu dem viel zitierten Slogan von Bennis und Nanus „Managers do things right, leaders do the right things“ wird die Intention der Tätigkeiten etwas deutlicher. Manager und Führungskräfte haben die Aufgabe Mitarbeiter zu führen und die Aufgaben entsprechend der Kompetenzen der Mitarbeiter so zu verteilen, dass die Unternehmensziele erreicht werden können. Worin unterscheiden sich Management und Führung? Management erfüllt den grundlegenden Zweck, dass ein Unternehmen als System „funktioniert“. Die Verwaltung von Dingen steht hier im Mittelpunkt. Führung bezieht sich mehr auf die Unternehmenskultur, der Aspekt des Mitarbeiters als Mensch wird hier gesondert betrachtet.
Zurück zum Seitenanfang
© 2024 Landsiedel