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Ein Glaubenssatz ist der sprachliche Ausdruck von etwas, an das jemand glaubt, was jemand für wahr hält. Glaubenssätze sind im NLP ein Ausdruck innerer Modelle, die jede Person fortlaufend entwirft und andauernd entwerfen muss, um sich in der Welt zu orientieren. Andere Begriffe hierfür sind: Überzeugungen, Einstellungen, Belief, Meinungen.
Inhaltsverzeichnis
Entdecke die Welt des NLP! Aus dem Inhalt: Optimiere Deine Kommunikation – Bring mehr Schwung in Dein Leben– Woher kommt NLP? – Erlebe intensive Gefühlszustände – Werde eine Persönlichkeit – Träume groß mit der Walt-Disney-Strategie
Glaubenssätze sind Verallgemeinerungen (Generalisierungen) über die „Beziehungen zwischen Erfahrungen“.
Glaubenssätze sind Verallgemeinerungen über:
Und zwar hinsichtlich:
Glaubenssätze steuern den Fokus unserer Aufmerksamkeit und bestimmen damit, welche Informationen wir aufnehmen und wie wir sie interpretieren. Glaubenssätze sind der große Rahmen jeder Veränderungsarbeit, die Du tust. Wenn Menschen wirklich glauben, dass sie etwas nicht können, werden sie unbewusst einen Weg finden, das Eintreten einer Veränderung zu verhindern. Sie werden einen Weg finden, die Ergebnisse so zu interpretieren, dass sie mit ihren bestehenden Glaubenssätze übereinstimmen. Wir alle haben Überzeugungen, Einstellungen, Erwartungen, Glaubenssätze aus Kultur und Gesellschaftsform übernommen, aus unseren persönlichen Erfahrungen abgeleitet, von anderen Personen angenommen, aus eventuellen Vergangenheitstraumata generiert und aus Wiederholungen verallgemeinert. Der amerikanische Soziologe W.I. Thomas vertrat als einer der ersten die heute bekannte Auffassung, dass die Wirklichkeit in ihren Konsequenzen so ist, wie die Menschen sie wahrnehmen und definieren. Das bedeutet, die Weise, wie ich meine Welt konstruiere, meine Vorstellung von ihr mache, beeinflusst meine Handlungsweisen und Aktivitäten. Jeder Mensch hat Glaubens- oder Überzeugungssysteme, die eng mit seinen persönlichen Werten und Kriterien verknüpft sind und die Motivationen, Entscheidungsfindungen, Leistungsfähigkeit erheblich beeinflussen können. Sie prägen sowohl den Lebenswillen, die Fähigkeiten mit Stress umzugehen und ermöglichen außerdem die Entwicklung und Gestaltung von positiven Lebensplänen, Zielen und Bedürfnissen. Glaubenssysteme bestehen aus mehreren Glaubenssätzen, die sich gegenseitig stützen und verstärken.
"Glaube an Deine Grenzen und sie gehören Dir." "Was der Mensch glaubt, das kann er auch erreichen." "Alle persönlichen Durchbrüche beginnen mit einer Änderung unserer Glaubensmuster." Anthony Robbins
Nachfolgend findest Du einige der häufigsten einschränkenden Glaubenssätze und dazu einige Fakten und Beispiele, die Dich nachdenklich stimmen sollten.
„Ich bin zu jung.“
„Ich bin zu alt.“
„Ich habe nicht genügend Ausbildung.“
„Ich habe nicht genug Geld.“
„Mir fehlt die Fähigkeit .....“
„Ich stamme aus einfachen Verhältnissen.“
„Meine körperlichen Beeinträchtigungen hindern mich daran erfolgreich zu sein.“
Der Glaube beeinflusst unsere Körperfunktionen. Unser Körper reagiert so, als wäre das wahr, was der Geist glaubt. Darüber hinaus wird auch Dein Verhalten ganz maßgeblich von Deinen Überzeugungen und Deinem Glauben geprägt. Wenn wir erst einmal einen richtig festen Glauben in uns verankert haben, dann bringen uns auch ganz massive gegenteilige Informationen nicht aus der Ruhe. Wir ignorieren sie einfach oder halten sie für falsch. Auch dafür sind die beschriebenen Mechanismen der Generalisierung, Tilgung und Verzerrung gut zu gebrauchen. Manche Menschen glauben sogar die ganze Welt verändern zu müssen, nur damit ihr Glaube richtig ist.
Die Leiche
Ein schönes Beispiel dafür ist die Geschichte eines Mannes, der glaubt, er sei eine Leiche. Er sitzt einfach nur da und behauptet, eine Leiche zu sein. Ein Psychiater kommt und beide streiten eine Weile darüber, ob der Mann eine Leiche ist oder nicht. Plötzlich kommt dem Psychiater eine Idee. Er fragt den Mann, ob Leichen bluten können. Da bei einer Leiche alle Körperfunktionen zum Stillstand gekommen sind, verneint der Mann und der Psychiater sticht ihm mit einer Nadel in den Finger. Als der Finger kurz darauf zu bluten beginnt, meint der Mann: "Oh, ich habe mich wohl getäuscht. Leichen können doch bluten."
Krebs-Studie
In einer interessanten Studie hat eine Frau 100 "Krebs-Überlebende" interviewt, in der Hoffnung, herauszufinden, was all diese Überlebenden gemeinsam haben. Sie definierte einen Krebs-Überlebenden als jemanden, dem eine Diagnose "Krebs im Endstadium" mit einer geringen Chance auf Heilung gestellt worden war, der aber immer noch am Leben und gesund war und sich noch zehn oder zwölf Jahre später seines Lebens freute. Interessanterweise konnte die Forscherin keine gemeinsamen Muster in der Behandlung dieser Patienten finden. Verschiedene Leute hatten unterschiedliche Behandlungen bekommen, unter anderem Chemotherapie, Strahlentherapie, Diät-Programme, Operationen, Spirituelle Heilung usw. Dennoch gab es eine Sache, die alle diese Überlebenden gemeinsam hatten: Sie hatten alle daran geglaubt, dass die Behandlung, die sie bekamen, bei ihnen wirken würde. Der Glaube, nicht die Behandlung, machte den Unterschied.
Hypnose mit Eis
Der Glaube sortiert auch unsere Wahrnehmungen. Durch das Netzwerk von Glaubenssätzen in unserem Kopf erhalten Nachrichten unterschiedliche Bedeutungen. Das geschieht sogar auf der Ebene des Nervensystems. Wir sind in der Lage über unseren Glauben von außen einströmende Reize neu zu interpretieren. Die Schilderung eines Experimentes wird diesen Gedanken klarer machen: Man hat Versuchspersonen unter Hypnose mit Eis berührt und ihnen gleichzeitig suggeriert, dass es sich um ein Stück heißes Metall handeln würde. Bei allen Personen bildeten sich an der Berührungsstelle Brandblasen.
Intelligenztests in der Schule
Die beiden Psychologen Rosenthal und Jacobsen 1968 gaben Grundschülern einen Intelligenztest zur Bearbeitung. Dann wurde den Lehrern erklärt, dass diese Intelligenztests keine gewöhnlichen Intelligenztests seien, sondern dass die Tests die zukünftige intellektuelle Entwicklung der Kinder vorhersagen könnten. Auf diese Weise wurde in den Lehrern die Erwartung geweckt, dass sich diese Kinder in Zukunft deutlich verbessern würden. Durch Zufall wurden nun 20% der Kinder ausgewählt und den Lehrern als diejenigen genannt, die im nächsten Jahr außergewöhnliche Leistungszuwächse zeigen werden. Tatsächlich waren die Kinder aber genauso gut oder schlecht wie die anderen auch. Als man ein Jahr später die Kinder einer Nachtestung unterzog, zeigte sich, dass die ausgewählten Schüler weit überzufällig (signifikant) größere Zuwächse in den Intelligenztestwerten hatten als ihre Mitschüler. Die positive Erwartungshaltung der Lehrer hatte sich offenbar direkt auf die Leistung der Schüler ausgewirkt.
Glaubenssätze sind immer mit emotionalen Reaktionen verbunden. Die häufigsten Folgen von Glaubenssätzen lassen sich in den folgenden Kategorien von Gefühlen zuordnen:
In unserer Entwicklung machen wir drei verschiedene Phasen durch.
Von der Geburt bis zum siebten Lebensjahr durchleben wir die Periode der Prägung, in der wir alle Ereignisse, Bilder, Geräusche, Gefühle, Geschmack und Gerüche in uns aufnehmen.
In der sich daran anschließenden Modellierperiode ahmen wir unsere Eltern und andere von uns bewunderte Menschen nach. Diese Periode dauert etwa vom achten bis zum dreizehnten Lebensjahr.
Danach befinden wir uns in der Sozialisationsperiode, in der wir als Heranwachsende aus der Familie herausgehen und neue Leute kennen lernen. In dieser Zeit werden unsere sozialen Wertvorstellungen und Glaubenssysteme ausgebildet.
Eine wichtige Quelle bei der Entwicklung von Glaubenssystemen und Überzeugungen sind die unmittelbaren persönlichen Erfahrungen, die wir als Folgerungen und Einschätzungen über unsere Umgebung, über die Menschen in ihr und über unsere vergangenen Erlebnisse gewonnen haben. Viele der erhaltenen Informationen über die Welt, über menschliche Beziehungen oder über uns selbst werden auch durch Sprache (Medien, Bücher etc.) und in der Kommunikation mit anderen Personen gewonnen. Gewonnene Informationen durch direkt gemachte Erfahrungen oder durch verbale Kommunikation mit anderen Menschen stellen die Basis für Folgerungen und Verallgemeinerungen aus diesen Erlebnissen und Botschaften dar und prägen unsere Glaubenssysteme und persönlichen Überzeugungen. In der Folge spielt eine Rolle, welche Elemente gegenwärtiger individueller Erfahrungen wir verzerren oder tilgen, um unsere Überzeugungen als eine Verallgemeinerung aus der Vergangenheit aufrechterhalten zu können. Während der kindlichen Entwicklung spielen in erster Linie die Eltern eine erhebliche Rolle bei diesen Generalisierungsprozessen. Das persönliche "Modell der Welt" wird durch verbale wie non-verbale Botschaften und Meta-Botschaften an das Kind vermittelt. Diese Resultate werden für das Kind zu Voraussetzungen, denn Botschaften der Eltern über das Kind z.B. können zu Botschaften des Kindes über sich selbst werden. Aus der Aussage der Eltern über ihre Tochter „Du bist so ungeschickt“ wird eine Glaubenshaltung des Mädchens, „Ich bin so ungeschickt, ich kann nicht.“
Entscheidend für die Bildung und Aufrechterhaltung von unseren Glaubenssätzen sind die Faktoren Referenzerlebnisse, Umwelt, Modelle und unsere Selbstprogrammierung durch Selbstsuggestionen. Analysiere Dich selbst in diesen Bereichen und stelle Dir folgende Fragen:
Wie muss ich die Welt wahrnehmen, damit ich das bekomme, was ich mir wünsche? Welche Annahme unterstützt mich optimal bei der Erreichung meiner Pläne und Ziele?
Das Modell ist für jemanden geeignet, der sein Verhalten in einer bestimmten Situation verändern möchte und nicht genau weiß, wie. Die Mentor-Technik eignet sich also für Stuck-States, die mit neuen Ideen angereichert werden sollen. Ein Mentor ist ein Ratgeber, ein Berater, ein wohlwollender oder weiser Freund. Bei der Mentor-Technik werden reale oder fiktive Mentoren als Ressource genutzt. Dies können Personen sein, die jemand kennt, von denen er oder sie gehört oder gelesen hat, Personen aus Romanen oder Filmen, Märchenfiguren, Tieren, Pflanzen, mystische Gestalten, abstrakte Wesen, Schutzengel oder sogar Naturphänomene wie der Ozean oder Berge (grundsätzlich alles, was im Glaubenssystem des Klienten Platz hat und Sinn macht). In Situationen, in denen der Klient keine Ressourcen bei sich erkennen kann um Veränderung zu bewerkstelligen, hilft die Position des Mentors, gewünschte Ressourcen aufzuzeigen oder bereit zu stellen. Die Verwendung von Mentoren zur Findung von Ressourcen wird als Mentor-Technik bezeichnet.
Um eine Glaubenshaltung zu installieren, kannst Du die folgende Anleitung nutzen:
Eine Prägung (Imprint) ist eine einschneidende Erfahrung aus der Vergangenheit, aus der der Betroffene einen Glaubenssatz oder ein Bündel von Glaubenssätzen geformt hat. Eine solche Prägung beinhaltet meist auch eine unbewusste Rollenübernahme von anderen wichtigen Personen, die damit zu tun hatten. Das Re-Imprinting hat den Zweck, die fehlenden Ressourcen zu finden, den Glaubenssatz zu verändern und das Rollenmodell, das dort entwickelt wurde, an die realen und aktuellen Gegebenheiten des Betroffenen anzupassen. Das Format läuft folgendermaßen ab:
Zu dem Thema Glaubenssätze gibt es in unserer Online-Akademie einen 75 minütigen Mitschnitt von einem Webinar, dass Sie sich sofort in voller Länge anschauen können. Klicke einfach auf den Button "zum Video", um mehr zu erfahren.
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