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Metaphern haben für die Kommunikation und das eigene Verständnis eine unglaublich große Bedeutung. Schon seit alters her werden Metaphern als Mittel zur Lehre und Veränderung von Vorstellungen, Ideen und Lebenseinstellungen eingesetzt.
Inhaltsverzeichnis
Metaphern haben für die Kommunikation und das eigene Verständnis eine unglaublich große Bedeutung. Schon seit alters her werden Metaphern als Mittel zur Lehre und Veränderung von Vorstellungen, Ideen und Lebenseinstellungen eingesetzt. Schamanen, Philosophen und Propheten haben intuitiv die der Metaphern innewohnende Kraft erkannt und sich ihrer bedient. Von Platon bis Jesus, von Buddha über Don Juan bis hin zu Richard Bandler wurden Metaphern als powervolle Beeinflussungswerkzeuge erkannt und genutzt. In Metaphern stehen Menschen, Tiere oder Pflanzen bestimmten Schwierigkeiten gegenüber oder sie sind in besonderen Situationen. Die Metapher erzählt, wie sie das Problem lösen, die Situation bewältigen konnten. So erfahren wir etwas und vielleicht trifft uns die Metapher und vermittelt uns eine Idee, wie wir unsere Probleme lösen können.
Cameron-Bandler erzählt folgendes Beispiel, bei dem schon bald das aktuelle Erleben und das gewünschte Erleben verwischen und damit das Pacen und Leaden fließend ineinander übergeht:
"Eine attraktive Frau namens Dot kam zur Beratung. Sie wollte lernen, ihre Promiskuität zu kontrollieren, und suchte deswegen um Hilfe nach. Sie war mit einem guten Mann verheiratet (so ihre Beschreibung) und hatte zwei liebe Kinder, aber ließ sich, wann immer und mit wem auch immer es möglich war, auf außereheliche Beziehungen ein. Sie wollte dieses Verhalten abstellen. Ich gebrauchte die folgenden Elemente in ihrer Schilderung, um eine therapeutische Metapher aufzubauen. Wie so viele attraktive Frauen war Dot um ihre schlanke Figur besorgt (obwohl sie keinesfalls zu dick war), und daher verwendete ich diesen Inhaltsbereich, um die Metapher wie eine natürliche Ausweitung unserer therapeutischen Interaktion erscheinen zu lassen."
Diese Promiskuität führt sie zum Verlust ihres Ehemannes und ihrer Selbstachtung. Eine Frau auf dem Weg zur Fettleibigkeit. Dot kann der Versuchung, die andere Männer für sie darstellen, nicht widerstehen. Eine Frau, die nahrhaften Nachspeisen und gutem Essen nicht widerstehen kann, wenn sie auswärts isst. Dot findet außerehelichen Sex aufregender. Diese Frau liebt es, außer Haus zu essen. Dot ist mit den sexuellen Beziehungen in ihrer Ehe unzufrieden. Diese Frau stochert in ihrem eigenen hausgemachten Essen nur herum. Jede außereheliche Erfahrung produziert mehr Schuld und bringt sie dem Verlust ihres Ehemannes näher. Jedes auswärts verspeiste Mahl produziert mehr Fett. Dots Schuld wird so schmerzhaft, dass sie etwas dagegen tun muss. Sie kann nachts nicht schlafen usw. Die dicke Dame muss etwas gegen ihre Gewohnheiten tun. Sie passt nicht mehr in ihre Kleider. Dot hatte nie befriedigendes Sexualverhalten zusammen mit ihrem Mann entwickelt. Die dicke Dame hatte nie gelernt, etwas Schönes für sich selbst zu kochen. Bis hierhin ist jedes Element in der konstruierten Metapher isomorph (d.h. es besteht eine Eins-zu-eins-Beziehung in der Struktur) zum vorliegenden Problem. Die Elemente spiegeln das vorliegende Problem durch ihre zum Problem analoge Form. Der nächste Schritt besteht nun darin, von der Spiegelung des Problems zu einer Lösung auf der Verhaltensebene überzugehen. Die erwünschte Reaktion, auf die die Metapher aus ist, besteht darin, dass Dot ihr Verhalten ändert, und zwar so, dass es zu einer Problemlösung kommt. Die Geschichte muss daher bei der fettsüchtigen Frau, die von Dot ja metaphorisch repräsentiert wird - für eine Verhaltensänderung sorgen. Dot soll Energie darauf verwenden, stimulierende und befriedigende sexuelle Erlebnisse mit ihrem Mann herbeizuführen. Die Frau machte sich daran, die Küche umzustellen. Sie begann Kochbücher zu lesen, um geeignete Gerichte zu finden, und begann damit zu experimentieren, gesunde und bekömmliche Mahlzeiten zu bereiten. Dot soll zu Hause die notwendige Befriedigung finden. Mit der Zeit, schneller als man vermuten würde, stellte sie fest, dass es in den Restaurants nichts gab, was an ihre eigenen heimischen Schöpfungen heranreichte, und sie hatte nicht mehr das Bedürfnis, sich anderswo vollzustopfen, da sie ja nun zu Hause ihre Befriedigung fand. Dot ist stolz auf ihre Ehe und ihre sexuelle Beziehung zu ihrem Ehemann. Schlank und rank, wie diese Frau jetzt ist, ist die einst dicke Frau ebenso stolz auf ihr eigenes kulinarisches Geschick wie auf ihre straffe Figur. Menschen reagieren auf solche Metaphern, ohne sich angestrengt zu bemühen. Es passiert etwas, doch sie wissen oft gar nicht genau was.
Für die Doppelinduktion ist charakteristisch, dass einer Person von zwei Sprechern eine oder mehrere Metaphern zeitgleich erzählt bzw. Suggestionen oder Instruktionen zeitgleich (auch kombiniert) gegeben werden. Dabei nutzt ein Sprecher für seinen auditiven Input das rechte Ohr dieser Person und der andere für seinen auditiven Input das linke Ohr. Das Ziel ist eine Überladung der bewussten Wahrnehmung, um so Informationen direkt in das Unbewusste zu transportieren. Dabei wird jede Botschaft von der gegenüberliegenden Gehirnhälfte verarbeitet, das führt zu unterschiedlichem Erleben in den beiden Körperhälften.
Geht es um metaphorische Abbildung komplexer Zusammenhänge oder Vermittlungsschritte bietet sich das Arbeiten mit den sogenannten "verschachtelten Geschichten", die auch "gestapelte Realitäten" oder "Nested Loops" genannt werden, an. Vom Aufbau her bedient man sich dabei einer Geschichte, in die eine Geschichte eingebettet wird ... usw. Das Umschalten oder der Umstieg von einer in eine andere Geschichte erfolgt zu einem Zeitpunkt relativer Spannung der aktuellen Geschichte.
Anfang 1. Beginne Geschichte A 2. Beginne Geschichte B 3. Beginne Geschichte C 4. Beende Geschichte C 5. Beende Geschichte B 6. Beende Geschichte A 7. Ende
Das Schließen der Geschichten erfolgt also wie das Abtrocknen gewaschener Teller. Ebenso wie man hier die zuletzt begonnene Geschichte zuerst beendet, nimmt man den zuletzt gereinigten Teller als ersten vom Stapel, um ihn zu trocknen.
"Eine sehr kompetente Frau, die in einer sozialtherapeutischen Wohngemeinschaft arbeitete, wollte, dass eine schizophrene Frau mehr Zeit im Tagesraum verbringen sollte, damit sie dort mehr in Kontakt mit anderen käme und weniger Zeit in Isolation verbringen würde. Also erzählte sie ihr eine Geschichte über eine wunderschöne Rose, die hinten in einer schattigen, feuchten Ecke eines Hinterhofes blühte. Eines Tages bemerkte der Gärtner diese Rose, schnitt sie ab und stellte sie in eine Vase in den Eingangsraum, wo jeder, der vorbeiging, sie sehen und bewundern konnte ... Am nächsten Tag schnitt sich die junge Frau die Pulsadern auf, um Aufmerksamkeit zu erhalten (Genauso wie der Gärtner die Rose geschnitten hatte)!" Man kann niemanden hundertprozentig davon abhalten, eine Art der Interpretation zu finden, von der man nicht will, dass er sie macht; aber man kann zumindest so sorgfältig sein, dass man es ihm schwer macht, den falschen Weg einzuschlagen. Prüfe deshalb Deine Metaphern auf unbeabsichtigte Bedeutungen, Mehrdeutigkeiten, Vorannahmen und mögliche Interpretationen. Natürlich lebt eine gute Metapher aber auch von diesen Prozessen. Sätze wie "den Löffel abgeben" haben zwei Bedeutungen: eine wörtliche und dass jemand stirbt. Jedes Mal, wenn man eine solche Redewendung gebraucht, werden beide Bedeutungen registriert.
Ebenso wichtig wie die Konstruktion ist die Art und Weise, wie die Metapher letztendlich vorgetragen wird. Dabei ist ein optimaler Rapport äußerst wichtig. Bei Gruppen möglichst die drei Hauptrepräsentationssysteme pacen.
Die Überführung von dem einen in den anderen Zustand kann auf die unterschiedlichste Weise geschehen:
Wenn dieser Zustand ein/e ...... wäre?
Landschaft
Farbe
Märchen
Idol/Held
Fahrzeug
Getränk
Temperatur
Klang
Musik
Geschmack
Vogel
Pflanze
Wetter
Tier
Viel Spaß und Freude beim Lesen und ausprobieren wünscht Autorin Stefie Rapp und Verleger Stephan Landsiedel!
E-Book für 0,- €MetaphernGeschichten, die die Seele heilen
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In meiner NLP Master Ausbildung begegnete ich erstmals bewusst dem Thema „Metapher“. Fasziniert vom ersten Augenblick, ging ich mit ihr eine Liebesbeziehung ein, die bis heute anhält.
Beim tieferen Eintauchen in das Thema „Metapher“, erkannte ich, wie wirkungsvoll und hilfreich der Einsatz einer Metapher ist und seitdem setze ich in meinem beruflichen Kontext täglich Metaphern ein: im Training, um Dinge zu veranschaulichen, im Einzelcoaching, um im übertragenen Sinn oder im metaphorischem Sinn Lösungen zu finden. In der Konfliktklärung und auch im Mitarbeitergespräch, um dem Gesprächspartner die Möglichkeit zu geben, seine „Lösung“ oder seine „Wahrheit“ zu entdecken. An dieser Erkenntnis, möchte ich Sie nun gerne teilhaben lassen und Ihnen Werkezuge an die Hand geben, mit denen Sie schnell treffende Metaphern entwickeln können.
„Die Wahrheit klopfte an die Tür der Menschen, doch keiner machte auf, da sie nackt war. Die Parabel fand die Wahrheit allein und frierend. Sie nahm sie mit nach Hause. Dort zog sie der Wahrheit eine Geschichte an. Als die Wahrheit erneut bei den Menschen klopfte, öffneten sie die Türen, und saßen am Abend noch lang am Feuer zusammen.“ (Verfasser unbekannt)
Dieses Kapitel ist wie der Besuch in einer Gärtnerei, in der es unterschiedliche Samen zu kaufen gibt. Sie können wählen, welche Art von Samen Sie erwerben wollen und welche Frucht oder welche Blumen daraus erwachsen sollen. Sie selbst haben es in der Hand, ob ihr Samen aufgeht und Frucht bringt oder ob er in Vergessenheit gerät.
Metapher heißt übersetzt „übertragener bildlicher Ausdruck“. Der Begriff kommt aus dem Griechischen, metaphorá, und bedeutet „anderswohin tragen“ und „Übertragung“.
Mit dem Vertrauen ist es wie mit einer wunderschönen Porzellantasse. Fällt sie einmal runter und zerbricht, kann sie vielleicht geklebt werden und es wird möglich, wieder daraus zu trinken. Doch sie wird nie wieder so wunderschön, wie sie einmal war. Mit dieser Metapher veranschaulichte ich meinem damals 7 jährigen Sohn wie wichtig es ist, die Wahrheit zu sagen, denn sonst „verändert“ sich das Vertrauen zwischen mir und ihm. Ich erzählte ihm diese Geschichte, als ich die Vermutung hatte, dass er sich gerade nicht ganz an die Wahrheit gehalten hatte.
Jede Metapher bietet Bedeutung; diese schafft oder vertieft unser Verständnis. Sie erzählt uns eine Story, die aus einem einzigen Wort oder einer Redewendung besteht. Sie vermag uns die Vorstellungen anderer Menschen zu zeigen. Wenn wir aber die Natur von Metaphern nicht begreifen, dann denken diese sogar für uns. Vielen Menschen begegnet irgendwann in ihrem Leben eine Metapher, die sie tief bewegt, oder die sie lang begleiten wird. Mich bewegt diese Metapher bis heute: „Vor Millionen von Jahren, als die Erde erschaffen war, erschuf die Schöpfung die Ente und setzte sie in einen Teich. Die Ente wurde gefüttert und musste sich um nichts kümmern. Sie hatte daher keine Verantwortung. Nach einer Weile erschuf die Schöpfung dann den Adler. Dieser hatte ein viel spannenderes Leben. Er konnte die höchsten Gipfel der Welt erreichen, er schwebte hoch am Himmel und genoss seine grenzenlose Freiheit. Dafür musste er sich allerdings sein Fressen selbst suchen und damit die Verantwortung für sein eigenes Leben übernehmen. Nun erschuf die Schöpfung den Menschen und gab diesem die Möglichkeit, zwischen dem langweiligen Leben einer Ente und dem spannenden Leben eines Adlers zu wählen. Doch dann passierte etwas. Als die Menschen die Ente betrachteten, wollten viele nur die Vorteile haben, aber den Preis dafür wollten sie nicht zahlen. Nun betrachteten die Menschen den Adler, und auch hier wollten sie nur die Vorteile genießen, die das Leben eines Adlers mit sich bringt. Doch den Preis wollten sie auch hier nicht bezahlen. So kam es wie es kommen musste. Die meisten Menschen konnten sich einfach nicht entscheiden: Ente oder Adler? Die Schöpfung machte dies dem Menschen zur Lebensaufgabe. Seitdem wohnen zwei Seelen in seiner Brust: die einer Ente, die immer nur schnattert und über den Rand des eigenen Teiches nicht hinausblickt, und die eines Adlers, der frei und majestätisch seine Kreise zieht und die Freiheit genießt. Jeder Mensch hat beides in sich und kennt beide Zustände: den einer Problem suchenden Ente und den des lösungsorientierten Adlers.“
Um Ideen für die Konstruktion von Metaphern an der Hand zu haben, findest Du hier eine kleine Sammlung von Themen, welche häufig in der Praxis als das Thema eines Problems betrachtet werden. In einem Brainstorming wurden passende „Übertragungen“ gesucht. Wenn Schwierigkeiten zum Thema Lernen bestehen, könnte eine Metapher mit dem Inhalt „Schule, Überleben, kleine Küken, ...“ eine Lösungsmöglichkeit aufzeigen.
Benutzen Sie Körpersprache, damit die Zuhörer sehen, was Sie sagen. Der Unterschied zwischen INNEN- und AUSSEN-Momenten. Treten Sie bei einer wichtigen Aktion oder Reaktion, immer IN die Geschichte ein und ZEIGEN diesen Moment, statt ihn zu beschreiben. Metaphern Leben einhauchen.
AUSSEN: Sprechen Sie das Publikum direkt an. Stellen Sie Augenkontakt mit dem Publikum her. Sprechen Sie mit erzählender Stimme in der Vergangenheitsform.
INNEN: Sprechen Sie das Publikum nicht direkt an. Stellen Sie keinen Augenkontakt mit dem Publikum her. Sie befinden sich hier und jetzt in einer imaginierten, vorgestellten Realität. Sie sprechen in der Gegenwartsform. Zeigen Sie ganz persönliches, privates Verhalten.
Die Verteilung von INNEN- und AUSSEN-Momenten sollte 20 zu 80 sein. Die INNEN-Momente sind wie Gewürz. Man darf nicht zu viel davon nehmen. Stellen Sie sich die INNEN-Momente als Cayennepfeffer vor. Zu viel ist zu viel.
Wenn Sie sagen: „Ich bücke mich, um meine Tasche zu nehmen“ – bücken Sie sich und nehmen die gedachte Tasche. „Ich stieß mir den Zeh an der Schreibtischkante“ – stoßen Sie sich den Zeh und spüren den Schmerz. „Ich ging hin und öffnete die Tür“ – gehen Sie ein paar Schritte und öffnen pantomimisch die Tür.
In jedem Kontext gilt: Setzen Sie Ihre Stimme ein, damit Ihre Zuhörer hören und fühlen, was Sie sagen. Setzen Sie Schnell- und Langsamsprechphasen ein.
Sie werden sehen, wenn Sie beginnen mit Metaphern zu arbeiten, werden Sie nicht mehr wegzudenken sein, in Ihrem Leben. Menschen werden Ihnen erzählen, wie lange Ihre Geschichte sie noch begleitet hat. Sie selbst haben es in der Hand, ob dieser Samen aufgehen wird und Frucht bringt, oder ob er in Vergessenheit gerät. Sie entscheiden, ob er Wasser und Nährstoffe bekommt, oder nicht. Machen Sie Sprechpausen. Möchten Sie ein Wort ganz besonders betonen, machen Sie direkt danach eine Sprechpause. Dann hat das Wort Zeit zu wirken. Spielen Sie mit Ihren Worten, bis sie sich darin wohl fühlen.
Geschichten treffen. Geschichten heilen.
Story Power (Vera F. Birkenbihl) Mataphern – Lernbuch (Alexa Mohl) Ente oder Adler (Ardeschyr Hagmaier) Die Storytheater Methode (Doug Stevenson)
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