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Modelling ist die NLP-Urdisziplin. Denken wir noch einmal zurück an die Geschichte des NLP, dann sind all diese Strategien und Techniken entstanden, als man Spitzenleistungen von hervorragenden Könnern beobachtete, in kleine Chunks zerlegte, um sie schließlich auf eine Art und Weise zu beschreiben, die es anderen ermöglicht, sie nachzumachen.
Zu diesem Thema gibt es in unserer Online-Akademie einen 75 minütigen Mitschnitt von einem Online-Seminar, dass Sie sich sofort in voller Länge anschauen können. Klicken Sie einfach auf den Button "zum Video", um mehr zu erfahren.
Das Wochenende ist für Menschen, die sich selbst verstehen wollen: Nur wenn Du weißt wer Du bist, kannst Du auch wissen, was Du willst! Modelling ist, sich selbst zu verstehen und andere zu verstehen. Modelling ist, voneinander zu lernen. Und Modelling ist, die eigenen Stärken zu erkennen. Wir werden deshalb am ersten Tag ein Modell aus dem NLP nehmen, dieses auf Dich anpassen, daraus ein maßgeschneidertes Abbild von Deinen Qualitäten entwickeln und dann mit diesem Modell arbeiten. Am zweiten Tag machen wir das gleiche noch mal mit anderen Menschen – sowohl mit anderen Teilnehmern in Kleingruppen, als auch mit externen Modellen.
"NLP ist der Prozess, mit dessen Hilfe die relevanten Verhaltensbestandteile jener kommunikativ besonders außergewöhnlich begabten Menschen entdeckt und zu einem Arbeitsmodell organisiert wurden. .... NLP hat Techniken und Unterscheidungskriterien entwickelt, mit denen Muster verbalen und nonverbalen Verhaltens identifiziert und beschrieben werden. .... Das Ziel des NLP-Modelling-Prozesses ist nicht, dass die eine richtige oder wahre Beschreibung des Denkprozesses einer bestimmten Person herauskommt, sondern vielmehr, eine instrumentelle Landkarte anzufertigen, die uns erlaubt, die modellierten Strategien auf irgendeine nützliche Art und Weise anzuwenden."
"Beim Modellieren wird versucht, einen Prozess begrifflich so abzubilden, dass es Dritten möglich ist, diesen Prozess einzuüben."
Modellieren kann auf viele Arten durchgeführt werden. Das Spektrum reicht vom unbewussten und informellen Modellieren (das wir ständig mit anderen machen) bis hin zu anspruchsvollen, komplexen Modellierungs-Strategien von Höchstleistungen in verschiedenen Bereichen. Modellieren ist ein natürlicher Prozess. Kinder modellieren intuitiv ihre Eltern und andere Personen, und lernen so auf unbewusste Weise komplexe Verhaltensweisen, Einstellungen und Sichtweisen. Beim Modelling ist es ganz entscheidend, auf welche Ebene oder Chunk-Größe von Fertigkeiten man sich konzentrieren will. Manchmal reicht einfaches Nachahmen oder Spiegeln, wenn es um einfache Verhaltensfertigkeiten geht. Dies ist jedoch ineffektiv, wenn es um komplexe kognitive und linguistische Fertigkeiten geht. Die am häufigsten im NLP angewandten Methoden zur Elizitierung sind:
Wenn eine Person beispielsweise ein ausgezeichneter Redner ist, könnte man sie:
Oft werden unterschiedliche Begriffe verwendet: das englische modeling, Modellier-Prozess, Modell-Bildung oder das deutsche Modellieren.
Bei einem gelungenen Modelling wird ein bestimmtes Phänomen oder Auftreten aus mehreren Perspektiven angeschaut. Hier kommen uns die drei Wahrnehmungs-positionen aus dem NLP-Practitioner sehr zu Hilfe. Die erste Position stellt die eigene Perspektive dar - die Situation wird voll assoziiert mit sich selbst erlebt. Die zweite Position ist die Perspektive des anderen - man betrachtet sich und die Situation dissoziiert von sich selbst. In der dritten Position ist man unbeteiligter Beobachter und nimmt somit eine Außenperspektive ein.
Gekonntes Auftreten lässt sich als eine Funktion zweier grundlegender Dimensionen beschreiben: Bewusstsein (wissen) und Kompetenz (handeln). Es ist möglich, dass man eine Aktivität kennt oder versteht, aber unfähig ist, sie durchzuführen (bewusste Inkompetenz). Es ist auch möglich, dass man zu einer Aktivität gut in der Lage ist, aber nicht weiß, wie man sie tut (unbewusste Kompetenz). Meisterschaft einer Fertigkeit bedeutet, sowohl die Fähigkeit, zu "tun, was man weiß", als auch, zu "wissen, was man tut".
Kognitive und verhaltensspezifische Kompetenzen können entweder implizit oder explizit modelliert werden. Implizites Modelling heißt, primär in die zweite Position mit der Person zu gehen, die modelliert werden soll, um persönlich ein intuitives Gefühl dafür zu bekommen, was für eine subjektive Erfahrung sie macht. Explizites Modelling heißt, in eine dritte Person zu gehen, um die explizite Struktur der Erfahrung des Rollenvorbilds zu beschreiben, so dass sie auf andere übertragbar wird.
Die folgenden Grundphasen des typischen NLP-Modelling-Prozesses spiegeln den Weg vom impliziten zum explizitem Modelling, das im Keim in Grinders ursprünglichem Vorschlag an Bandler angelegt war:
Zur Vorbereitung des Modelling gehört (1) die Auswahl einer Person, die die Fähigkeit hat, die man modellieren will, und (2) folgendes festzulegen:
Auch gehört dazu, die entsprechenden Bedingungen, Anker und "Rettungsleinen" einzurichten, die einem erlauben werden, sich dem Projekt voll zu widmen.
Involviere in der ersten Phase des Modelling-Prozesses die Person, die modelliert werden soll, innerhalb eines entsprechenden Kontextes in ein Beispiel der gewünschten Leistung oder Fähigkeit. Beginne das "Modelling", indem Du in die zweite Position gehst, um intuitiv ein Gefühl für die Fertigkeiten zu bekommen, welche die Person zeigt. Dies geschieht, ohne dass nach irgendwelchen speziellen Mustern geschaut wird. Vielmehr nehme einfach die Haltung und Physiologie des Modells ein und versuche, Dich innerlich mit ihm oder ihr zu identifizieren. Manchmal ist es besser, die Mikro-Muskelbewegungen des Betreffenden zu übernehmen statt die offensichtlichen Aktionen der Person zu spiegeln. Das offensichtliche Verhalten des Modells ist die Oberflächenstruktur. Mikro-Muskelbewegungen und Änderungen in der zweiten Position werden es Dir ermöglichen, zu der darunter liegenden Tiefenstruktur vorzudringen. (Außerdem kann offensichtliches Spiegeln den Menschen, den man modellieren möchte, manchmal ablenken.) Dies ist die Phase des "unbewussten Einstiegs". Versuche (noch) nicht, bewusst zu verstehen, was das Modell tut. Filter aufzubauen kann dazu führen, dass Du wichtige Informationen verlierst. Du weißt noch nicht, was wichtig ist und was nicht. In dieser Phase ist es oftmals nützlich, von einem Zustand des "noch-nicht-Wissens" auszugehen. Dies ist ein Zustand, in dem alle bisherigen mentalen Landkarten und Vorannahmen im Bezug zum eigenen aktuellen Erleben beiseite gelegt werden. Wenn jemand sich in einen Zustand des "Nicht-Wissens" versetzt, versucht er oder sie, alle bisherigen Vorannahmen fallen zu lassen und sich eine frische und unvoreingenommene Meinung von einer bestimmten Situation oder Erfahrung zu bilden. Wenn Du merkst, dass Du in der zweiten Position ein gutes intuitives Gespür für die Person, die Du modellierst, entwickelt hast, bringe Dich in einen Kontext, in dem Du die untersuchte Fertigkeit anwenden kannst. Beginne die Fertigkeit innerhalb dieses Kontextes auszuprobieren, "als ob" Du die Person wärst, die Du modelliert hast. Versuche anschließend, dieselben Ergebnisse zu erreichen, indem Du "Du selbst" bist. Dies wird Dir eine sogenannte doppelte Beschreibung der betreffenden Fertigkeit vermitteln, die Du modellierst. Wenn Du in etwa dieselben Reaktionen hervorrufst wie das Modell, ist die erste Modelling-Phase abgeschlossen.
Der nächste Schritt im Modelling-Prozess ist das Aussortieren dessen, was für das Verhalten des Modells wesentlich ist, von dem, was irrelevant ist. (Man muss beispielsweise nicht unbedingt in einem Rollstuhl sitzen und einen lila Pyjama tragen wie Milton Erickson, um mit Hypnose ähnliche therapeutische Ergebnisse zu erreichen wie er.) In dieser Phase beginnst Du, die Strategien und Verhaltensweisen, die Du modelliert hast, explizit zu formulieren. Da Du in der Lage bist, ähnliche Reaktionen hervorzurufen wie die Person, die Du modelliert hast, wirst Du auch Dein eigenes Verhalten in der ersten Position als Bezugspunkt gebrauchen wollen. (Das heißt, die Fertigkeit als "man selbst" auszuspielen statt "als ob" man derjenige wäre, den man modelliert.) Dein Ziel ist es, die speziellen kognitiven und Verhaltensschritte zu klären und zu definieren, die für die gewünschten Ergebnisse in dem / den ausgewählten Kontext/en erforderlich sind. In diesem Stadium wirst Du auch allmählich systematisch Teile von jeder der Verhaltensweisen oder Strategien, die Du identifiziert hast, weglassen, um zu sehen, was wirklich einen Unterschied macht. Alles, was Du weglässt und was für die Reaktionen, die Du bekommst, keinen Unterschied ausmacht, ist für das Modell nicht wesentlich. Wenn Du etwas weglässt, das für die von Dir erzielten Ergebnisse einen Unterschied ausmacht, hast Du etwas für das Modell Wesentliches herausgefunden. Diese Vorgehensweise wird "Subtraktions-Prozess" genannt. Sein Zweck ist es, die modellierten Schritte auf ihre einfachste und eleganteste Form zu reduzieren und das Wesentliche von "Aberglauben" zu unterscheiden. Wenn Du diese Phase abgeschlossen hast, wirst Du Dein aktuelles "Minimalmodell" davon haben, wie Du die Fähigkeiten des Modells bei Dir selber reproduzieren kannst (d.h. in Deiner ersten Position). Du wirst auch Deine intuitiven Einsichten aus Deiner zweiten Position über die Fähigkeiten des Modells haben, die Du dadurch entwickelt hast, dass Du Dich in seine oder ihre Lage versetzt hast. Außerdem wirst Du eine Sichtweise aus der dritten Position haben, mit der Du den Unterschied zwischen der Art erkennen kannst, wie Du die Fähigkeiten des Modells reproduzieren, und der ganz eigenen Art und Weise, wie diese Person die Fähigkeit zeigt. Dies wird im NLP eine dreifach Beschreibung genannt.
In der Schlussphase des Modelling werden ein Kontext und ein Verfahren entworfen, durch welche auch andere Menschen die modellierten Fertigkeiten erlernen können und wodurch sie in der Lage sind, die Ergebnisse zu erreichen, die für die als Modell fungierende Person erreichbar waren. Für diesen Entwurf solltest Du die Informationen, die Du aus allen drei Wahrnehmungspositionen erhalten hast, synthetisieren. Statt beispielsweise einfach die einzelnen Schritte, welche die modellierte Person durchlief, zu imitieren, ist es im allgemeinen am effektivsten, für die Lernenden, entsprechende Referenzerfahrungen zu schaffen, mit deren Hilfe sie die besondere "Schaltung" entdecken und entwickeln können, die sie brauchen, damit die Fertigkeit richtig gelingt. Um die Fertigkeit zu erwerben, ist es nicht notwendig, sie denselben Modelling-Prozess durchlaufen zu lassen, den Du durchlaufen hast. Unterschiedliche Lernende werden unterschiedlich bewusste und unbewusste Kompetenzen als "Ausgangszustände" haben. Dies solltest Du unbedingt in Deinen Entwurf einbeziehen. Wenn ein bestimmtes Verfahren, das Du modelliert hast, zum Beispiel Visualisierung erfordert, mögen manche Lernende bereits in der Lage sein, dies recht gut zu tun, während es für andere eine völlig neue Vorstellung sein kann. Manche Lernende werden dazu in der Lage sein, mehrere Schritte in dem Verfahren zu einem einzigen zu kombinieren, während andere einen bestimmten Schritt in kleinere Unterfertigkeiten aufteilen müssen. Nochmals: Das Leitprinzip ist die "Nützlichkeit" Deines Entwurfs für die Lernenden, für die das Modell gedacht ist.
Die wichtigsten Merkmale oder Unterscheidungen, auf die beim NLP-Modelling-Prozess geachtet wird, sind:
Selbstverständlich werden einige dieser Unterscheidungskriterien für das Modellieren mancher Fähigkeiten relevanter sein als andere. Einfaches Verhaltensmodeling zum Beispiel wird am ehesten einen Schwerpunkt auf bestimmte Muster in der Physiologie legen. Andererseits wird das Modelling einfacher kognitiver Fähigkeiten im Allgemeinen einen Schwerpunkt auf Repräsentationssysteme und Submodalitäten legen. Das Modelling einer komplexen Verhaltensfähigkeit würde mehr Schwergewicht auf interaktiven Meta-Mustern verlangen und so fort. Die folgende Liste zeigt, welche NLP-Unterscheidungskategorien sich im Allgemeinen auf die Fähigkeitsebene beziehen, die im Mittelpunkt eines bestimmten Modelling-Projekts steht:
Informationen hierzu finden Sie auf der jeweiligen Seite: R.O.L.E - Modell.
Informationen hierzu finden Sie auf der jeweiligen Seite: B.A.G.E.L - Modell.
Wir können die Grundphasen des NLP-Modelling-Prozesses in der folgenden Schrittfolge zusammenfassen:
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