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Zielbestimmung

Genauso wie für Probleme ist es auch für Ziele wichtig, eine klare Vorstellung zu haben und genau zu wissen, auf welches Ziel man sich zu bewegt.

Ein im Sinne des NLP "wohlgeformtes" Ziel ist:


  1. positiv formuliert
  2. spezifiziert

    • a) sinnesspezifisch
    • b) kontextualisiert
  3. selbst erreichbar
  4. ökologisch
  5. motivierend

Tipps für die Erfragung eines Ziels

Grundsätzlich hilfreich ist der "So-als-ob-Rahmen":
"Angenommen, Du hättest dieses Problem bereits gelöst (wie auch immer), wie wäre das?"
"Tu doch einfach mal so, als hättest Du Dein Ziel "X nicht mehr zu tun" (=Problem), jetzt schon erreicht, wie wäre das dann, jetzt? Was ist jetzt anders, besser, wie geht es Dir?"

  1. positiv formuliert

    Die Zieldefinition sollte am Ende keine Negationen und Vergleiche mehr enthalten:

    • Woran wirst du merken, dass Du Dein Ziel erreicht hast, nicht mehr X (=das Problemverhalten) zu tun?
    • Was willst Du stattdessen (dem Problem) für Dich erreichen?
    • Was hast Du erreicht/tust Du, wenn Du nicht mehr X (=negative Formulierung) machst?
    • Was genau wünschst Du Dir / möchtest Du?
    • Was wirst Du haben, was Du vorher nicht hattest?
  2. spezifiziert

    Die Erreichung eines Ziels sollte überprüfbar sein. Deshalb ist es wichtig zu wissen, wo und wann (=Kontext) und woran genau man innerlich merken wird (sinnlich), dass man bereits am Ziel seiner Wünsche angekommen ist.

    a) sinnenspezifisch (VAKOG):

    • Wie wirst Du wissen/woran wirst Du merken, dass Du Dein Ziel erreicht hast?
    • Wenn die Feedback-Schleife zu lang ist: Woran wirst Du es noch eher merken?
    • Nimm einfach an, Du hättest Dein Ziel schon erreicht: Was siehst Du, hörst Du, fühlst Du, riechst Du, schmeckst du? Welche Körperhaltung gehört typischerweise dazu? Nimm sie jetzt ein.
    • Wie könnte ich erkennen, dass Du Dein Ziel erreicht hast?
    b) kontextualisiert (Ort, Zeit, Menschen)

    • Wann möchtest Du es erreicht haben?
    • Wo möchtest Du es?
    • Mit wem möchtest Du es?
    • Wann, wo und mit wem möchtest Du es nicht?
  3. selbst erreichbar

    Ein gestecktes Ziel sollte a.) aktiv erreicht werden können und b.) eine passende Größe haben: nicht zu groß(nicht gut erreichbar), nicht zu klein (nicht motivierend). Außerdem ist es c.) gut zu wissen, welche Ressourcen man zu seiner Umsetzung noch brauchen könnte.

    a) aktiv erreicht werden

    • Kannst du es selbst erreichen?
    • Liegt es in Deinen Möglichkeiten, dieses Ziel in die Realität umzusetzen?
    • Was willst Du tun, um es zu bekommen?
    b) passende Größe

    Hat Dein Ziel die richtige Größe?
    Wenn es zu groß ist:

    • Was hält Dich davon ab, Dein Ziel zu erreichen?
    • Verwandle die Hinderungsgründe in kleinere Ziele.
    • Vielleicht ist es überhaupt sinnvoller zunächst ein kleineres Ziel anzugehen?
    c) Ressourcen zur Erreichung des Ziels zugänglich zu machen

    • Was brauchst Du noch, um es zu erreichen?
    • Wie kannst Du bekommen, was Du brauchst, um Dein Ziel zu erreichen (Ressourcen)?
    • Welche persönlichen Fähigkeiten, Möglichkeiten und Kraftquellen kannst Du Dir zur Erreichung Deines Ziels zugänglich machen?
    • Was könnte ein erster Schritt zur Erreichung Deines Ziels sein?
  4. ökologisch


    Ein Ziel, dass wir wirklich in die Tat umsetzen möchten, steht in Übereinstimmung mit unseren Werten, Beziehungen und übrigen Projekten. Um diesen weiteren Hintergrund abzuklopfen, können wir Fragen stellen, die die möglichen negativen Auswirkungen oder Inkongruenzen in Bezug auf das Ziel, aufzudecken helfen:

    • Was wird passieren, wenn Du bekommst, was Du willst?
    • Was wird passieren, wenn Du es nicht bekommst?
    • Würdest Du es, wenn es jetzt schon da wäre, annehmen?
    • Was ist das Schlimmste, was passieren kann, wenn Du Dein Ziel erreichst?
    • Was sind die möglichen Risiken?
    • Welche Auswirkungen hat die Erfüllung Deines Wunsches auf andere Lebensbereiche, auf andere Beziehungen?
    • Was gibst Du auf?
    • Was sind die Vor- und Nachteile?
    • Wiegen die Vorteile die Nachteile auf?
    • Ist Dein Ziel in Übereinstimmung mit Deinen Wertvorstellungen und Deinem Selbstverständnis?
    • Steht die Erreichung dieses Ziels in Übereinstimmung mit Deinen übrigen Plänen?
    Falls hier schwerwiegende Einwände gegen das Ziel ans Tageslicht kommen sollten, formuliert das Ziel den neuen Informationen entsprechend um. (Manchmal wird an dieser Stelle das Ziel unwichtig und das Problem ist gar kein so großes mehr...)
    Falls hier nur kleinere Einwände auftauchen sollten, fragt: "Welche Möglichkeiten und Fähigkeiten hast Du, mit dieser Schwierigkeit umzugehen und welche könntest Du vielleicht außerdem noch brauchen?"
  5. motivierend

    Ein Ziel sollte wirklich anziehend sein. Ist dies noch nicht eindeutig genug, fragt nach dem Ziel "hinter" dem Ziel (=Meta-Ziel):

    • Was ist an diesem Ziel wichtig für Dich?
    • Was ist das Beste daran?
    • Was hat sich damit für Dich erfüllt?
    • Was ist nun sichergestellt, nachdem Du dieses Ziel erreicht hast?
    • In welcher Hinsicht bringt Dich die Erreichung dieses Ziels weiter?

Lese in unserem Coaching-Blog einen Artikel zum Thema: Wie kann ich Menschen bei ihrer Zielfindung unterstützen?.

Optimal bestimmtes Ziel

Zu einem optimal bestimmten Ziel gehört natürlich auch eine entsprechende Ressource-Physiologie, manchmal auch " Ziel-Physiologie" genannt. Damit habt Ihr dann die Überprüfung, ob das Ziel tatsächlich wünschenswert (=motivierend) ist.

Habt Ihr diese noch nicht hervorlocken können, so ist - selbst wenn alle obengenannten Punkte scheinbar schon erfüllt sind -, die Zielbestimmung noch nicht abgeschlossen, an irgendeinem Punkt fehlt dann noch etwas Wesentliches.

I: Genaue Problembestimmung

1. Problem bestimmenDenk bitte an eine Situation in Deinem Leben, wo die Dinge nicht so optimal gelaufen sind. (Problemphysiologie)
2. Problemsituation bestimmenWo bist Du in dieser Situation? Wie ist Deine Körperhaltung dabei?

VAKOG-Trance

3. Problemsituation visuell bestimmenWas siehst Du, wenn Du in dieser Haltung in dieser Situation bist?
4. Problemsituation auditiv bestimmenUnd wenn Du das siehst, was hörst Du dann?
5. Problemsituation kinästhetisch bestimmtenUnd während Du das siehst und hörst, was fühlst Du in dem Moment?
6. Problemsituation olfaktorisch/gustatorisch bestimmenGibt es auch etwas, was Du in diesem Augenblick riechst oder schmeckst?

II. Separator-State

Herausholen in die Gegenwart„Komm hierher zurück!“ „Wie spät ist es?“

III. Genaue Zielbestimmung

1. Ziel bestimmenWas willst Du erreichen? Was ist Dein Ziel in dieser Situation?
2. Kontext bestimmenWenn Du Dein Ziel erreicht hast, wo, wann und in welcher Situation wirst Du Dich wem gegenüber wie verhalten?

VAKOG-Trance

3. Ziel sinnesspezifisch bestimmenWoran wirst Du erkennen, dass Du Dein Ziel erreicht hast?
Kontrolliere an dieser Stelle 1. ob das Ziel als Ergebnis des Verhaltens von A bestimmt ist, 2. ob die Erreichung des Ziels schnell überprüfbar ist und 3. ob das Ziel positiv formuliert ist! Wenn nicht, dann stelle diese Bedingungen durch 3a bzw. 3b und/oder 3c sicher:)
3a. Ziel als Ergebnis des Verhaltens von A bestimmenWas könntest Du lernen, um Dein Ziel zu erreichen?
3b. Zielerreichung schnell überprüfbar machenWoran kannst Du frühzeitig erkennen, dass Du auf dem richtigen Weg zum Ziel bist?
3c. Ziel positiv formulierenWoran wirst Du erkennen, dass Du Dein Ziel erreicht hast?
4. Physiologiewechsel überprüfenVergegenwärtige Dir noch einmal die Problemsituation und überprüfe noch einmal, wie das ist (VAKOG), wenn Du Dein Ziel erreicht hast!

IV: Kurzreframings

Eingrenzung der SituationÜberlege Dir bitte drei Situationen, in denen Du lieber das alte Verhalten beibehalten willst!

V: Ökologie-Check

1. KonsequenzenStell Dir vor, Du hast Dein Ziel erreicht, welche negativen Folgen könnten sich daraus ergeben im Privatleben oder Berufsleben? (Achte auf eine symmetrische Körperhaltung)
2. Umgang mit den KonsequenzenWas könntest Du tun, um solchen negativen Folgen vorzubeugen? (Achte auf eine symmetrische Körperhaltung!)


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