Im Folgenden erf�hrst Du mehr �ber die philosophische Seite der Diamond Technik.
Hierzu soll diese mit einem Koan verglichen werden, Du wirst sehen es sind gewisse Parallelen vorhanden!
Im Zen-Buddhismus gibt es sogenannte Koans. Das sind spezielle Aufgaben und R�tselworte, die auf
einer normalen Denkebene nicht gel�st werden k�nnen, weil sie widerspr�chlich, paradox oder sogar
unsinnig sind. Etwa die Frage: �Wenn jemand in die H�nde klatscht, was ist der Klang der linken Hand?�
Dennoch gibt es so etwas wie richtige Antworten, also Antworten, anhand deren Meister sehen, dass
der Sch�ler Fortschritte gemacht bzw. eine neue Stufe seiner spirituellen Entwicklung erreicht hat.
Solche Koans sollen in eine neue und tiefere Art des Denkens und Erlebens einf�hren, ihr Ziel
ist �Erleuchtung�. Hier gibt es nun einige Parallelen zum Diamond-Denken. Zun�chst ist die
logische Grundstruktur von Diamonds zu nennen, die eine direkte Abbildung paradoxer Aussagen
erlaubt. Jemand ist sowohl ungl�cklich als auch gl�cklich und gleichzeitig weder gl�cklich
noch ungl�cklich. Eine solche Formulierung k�nnte direkt aus einem derartigen Koan stammen.
Nachvollziehbar werden solche S�tze nur, wenn man sich aus dem alten Denkrahmen heraus begibt.
Es gibt Koans, die den Denk- und Erlebnisraum eines Klienten betr�chtlich erweitern k�nnen.
Nimm an, �Ruhe� und �Spannung� w�ren zwei solche Begriffe. Dann kann es eine ganz starke
Ressource sein, diese beiden W�rter in der folgenden Weise zu verbinden:
Wie w�re es, eine ruhige Spannung zu haben? �oder eine spannende Ruhe? Was w�rde passieren,
wenn die Spannung einmal ruht? Wie w�re es, wenn das Ruhige der Spannung auch spannend w�re? Usw.
Diese Koans ergeben sich zwangsl�ufig im Laufe einer Diamond-Arbeit, ohne dass man sie bewusst
beabsichtigen oder entwickeln m�sste. Wenn man sich nicht sicher ist, ob zwei Punkte eine solche
Qualit�t haben, probiert man es einfach aus. Bei der Verbindung von zwei Koan-Punkten zeigt sich
in der Regel eine deutliche �nderung in der Mimik, Atmung und K�rperhaltung der Klienten.
Vielleicht l�cheln sie spontan, oder sie werden auf eine angeregte Art nachdenklich.
Bei dem Diamond geht es immer um ein MEHR, um ein �berschreiten von bestehenden Grenzen,
um ein �Transzendieren�, wie es in der Philosophie hei�t. Normale Problembehandlung versucht,
von einem Problem-state hin zu einem Ziel-state zu kommen. Die g�ngige Vorstellung dazu ist
die eines Ersatzes. Das Bisherige soll durch das vermeintlich Bessere ersetzt werden.
Hier verf�gt das Diamond-Denken �ber einen v�llig anderen Ansatz. Im Diamond wird nichts
ersetzt oder gar vernichtet. Wenn jemand kommt und mit seiner Feigheit unzufrieden ist,
die er in bestimmten Situationen an den Tag legt, dann wird normalerweise versucht,
Ressourcen des Mutes zu aktivieren und in den entsprechenden Bereich zu bringen. �hnliches
macht auch der Diamond. Aber im Diamond wird diese spezielle Art von Feigheit nie �berlagert
oder gel�scht. Sie bleibt ein eigenst�ndiger und jederzeit frei zu w�hlender Punkt des
Diamond Netzes. Damit wird eine eigene Art von Integration vollzogen, in der alles seinen
Platz haben darf.
F�r gew�hnlich werden Widerspr�che als Belastung empfunden. Man will sie beseitigen oder
zumindest verringern. Wenn sich eine Aussage ergibt, die von mir sagt, dass ich mutig bin,
und eine andere, dass ich feige bin, was gilt dann? Klassisches Denken wird sagen, das eine
oder das andere. Da sich die beiden Aussagen widersprechen, muss eine von den beiden falsch
sein. Bestenfalls liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte, also eine Mischung von beiden.
Menschen, die sich das Diamond-Denken angeeignet haben, lassen deshalb zunehmend auch die
m�hsamen Versuche sein, hinter den widerspr�chlichen Aussagen wieder eine darunterliegende
Basis zu finden. �Eigentlich bin ich ja doch X!� Sie akzeptieren und freuen sich sogar daran,
dass das Leben (die Liebe, die Wirtschaft, die Umwelt etc.) bunt, vielf�ltig und oft genug
paradox sind. Schlechte Zeiten f�r Einheitsfanatiker, herrliche Zeiten f�r Lebensk�nstler!
Es ist schon mehrfach angeklungen, dass sich die eindeutige Unterscheidung in gut/ schlecht
durch den Diamond deutlich relativiert. Aber nat�rlich gibt es nach wie vor Pr�ferenzen,
Optionen und Entscheidungen f�r den einen oder den anderen Punkt. Nur die Zuweisung in
eindeutig, also absolut gute oder eindeutig schlechte Knotenpunkte, will nicht mehr gelingen.
Im Verbund mit der Diamond-Landkarte ist nichts mehr nur schlecht oder nur gut. Nichts mehr
ist nur ein Problem, nichts mehr ist nur eine L�sung.