Nun, und was ist an diesen Ebenen letzten Endes "logisch"? Vielleicht hast Du Dich dies auch in
der letzten Woche gefragt. Hier ein paar Denkanst�sse, die die logischen Ebenen kritisch betrachten.
Gregory Bateson hat darauf hingewiesen, dass es bei den Prozessen des Lernens, der Ver�nderung
und der Kommunikation, nat�rliche Hierarchien der Klassifikation gebe. Die Funktion jeder Ebene
sei es, die Information auf der darunterliegenden Ebene zu organisieren, und die Regeln, nach
denen etwas auf einer bestimmten Ebene ge�ndert werde, unterscheiden sich von jenen, nach denen
auf einer darunter liegenden Ebene etwas ge�ndert w�rde. Eine �nderung auf einer der unteren Ebene
k�nnte, m�sse aber nicht unbedingt, die dar�ber liegenden Ebenen beeinflussen; doch etwas auf den
oberen Ebenen zu ver�ndern, ver�ndere notwendigerweise Dinge auf den darunterliegenden Ebenen,
um die Ver�nderung auf den h�heren Ebenen zu unterst�tzen. Bateson bemerkte, dass Probleme h�ufig
durch Verwechseln der logischen Ebenen entst�nden."
Ich gebe zu, dass es diesem Satz an einfacher, logischer Folgerichtigkeit mangelt. Leider ist
er in der englischen Originalfassung ebenso unverst�ndlich.
Dilts erl�utert, was er damit meint wie folgt:
"Ich ver�ndere meine Umgebung oder wirke auf sie ein mit Hilfe meines Verhaltens. Um mein
Verhalten zu ver�ndern, muss ich auf der Ebene dar�ber sein; der der F�higkeiten. Ich kann mein
Verhalten nicht wirklich verstehen oder es ver�ndern, ehe ich nicht �ber ihm bin.
Die Ebene der F�higkeiten k�nnte man mit dem Puppenspieler vergleichen, der eine Marionette f�hrt.
Um eine F�higkeit zu ver�ndern, muss ich auf der n�chsth�heren Ebene sein; auf der Ebene der Glaubenss�tze.
Und um einen Glaubenssatz zu ver�ndern, um aus dem Einflussbereich meiner Glaubenss�tze herauszukommen,
so dass ich sie mir wirklich anschauen und sie ver�ndern kann, muss ich anfangen, aus meiner reinen
Identit�t heraus zu operieren." (Dilts, S. 67-68)
Mit unserem Verhalten wirken wir auf die Umgebung ein!
O.K. dies ist sicherlich unstrittig.
Um unser Verhalten zu verstehen oder es zu ver�ndern, m�ssen wir auf der F�higkeiten-Ebene sein?
Und die ist wie ein Puppenspieler? Oh je!
"F�higkeiten" sind, wie unschwer zu erkennen ist, eine Nominalisierung. Wenn wir diese
entnominalisieren, landen wir bei "f�hig-sein-zu", z.B. Ski zu fahren. Ski-fahren-k�nnen ist
eine F�higkeit und Ski fahren eine Handlung oder ein Verhalten. Wenn man also sein Verhalten
(z.B. Wedeln) verbessern will, muss man auf der F�higkeiten Ebene sein?
Was soll dieser Satz bedeuten? Ist es nicht vielmehr so, dass mir der Skilehrer einen Hinweis gibt,
den ich dann in Form von �bungen (Verhaltensebene) umsetze? Sollte dies gut gelingen hat sich die
F�higkeit, zu wedeln, verbessert. F�r diese Verbesserung musste ich aber nicht auf die "Verhaltensebene".
Aus dieser Nominalisierung macht Dilts dann anschlie�end gleich noch ein apartes Wesen, einen
Puppenspieler. So als ob neuromuskul�re Muster beim Skifahren steuern. Ist es nicht vielmehr so,
dass man diese nutzt?
Inwiefern kann man sagen, dass ein Kleinkind, wenn es laufen lernt auf der Ebene der
F�higkeiten ist?
Wenn wir Verhalten, z.B. durch Ankerverschmelzen ver�ndern, war der Klient dann auf
der F�higkeitenebene?
Solche Formulierungen sind die Folge, wenn man innere Prozesse nominalisiert:
F�higkeiten - EBENE.
Und warum muss man auf die "F�higkeiten-Ebene", wenn man sein Verhalten verstehen will?
Wenn ich z.B. verstehen will, warum ich mich sch�nen Frauen gegen�ber besonders unsicher
verhalte, und mit Hilfe eines Suchankers in die Vergangenheit gehe und einige unangenehme
Erlebnisse aus der Pubert�t wieder ins Bewusstsein bringe, um dies dann zu �ndern, bedeutet
das "ich war auf der F�higkeiten-Ebene"?
Und um F�higkeiten zu ver�ndern, muss man denn auf die Glaubens-Werte-Ebene? Es reicht doch
aus, dass man etwas Neues �bt und damit neue F�higkeiten erwirbt? Nat�rlich gibt es den Fall,
in dem das Erwerben dieser neuen F�higkeiten voraussetzt, dass man einen limitierenden
Glaubenssatz, der z.B. behauptet, "das lern ich sowieso nie" ver�ndere. Aber dies ist
durchaus nicht immer notwendig, um neue F�higkeiten zu erwerben. Doch selbst wenn auf der
Ebene der Werte- und Glaubenss�tze sozusagen die Voraussetzungen daf�r geschaffen sind,
dass man es f�r sinnvoll, erstrebenswert und m�glich h�lt, eine bestimmte F�higkeit zu
erwerben, erwirbt man sie nicht dadurch, dass man auf dieser Ebene bleibt? Oder doch
einfach dadurch, dass man auf der Verhaltensebene etwas Neues tut?