Den Standard-Swish hast Du bereits in der eben gelesenen Lektion kennengelernt. Unter diesem
Link gehen wir nochmals darauf ein. Außerdem stellen wir Dir noch zwei weitere
Swish–Arten, den Design–Swish und den Strategie–Swish vor.
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Beim Standard-Swish handelt es sich um die
Haupt-Variante der Swish-Techniken. Ein visuelles
Problem-Bild wird schnell durch ein visuelles Ziel-Bild ersetzt. Das Problem-Bild zeigt das,
was der Klient/die Klientin K sieht, wie er/sie mit dem unerwünschten Verhalten beginnt,
z.B. anfängt, Nägel zu beißen oder nach einer Zigarette zu greifen. Das Ziel-Bild ist ein Bild
von K, wo er/sie frei von dem Zwang ist. Das Bild soll einen Zustand zeigen, wo die gewünschte
Verhaltens-Änderung bereits geschehen ist. |
Der Klient sieht zunächst das Problem-Bild (Bild Nr.1) in normaler Größe und Helligkeit. K soll
genau das sehen, was es zu sehen gibt, wenn er/sie auf "Autopilot" schaltet, d.h. wenn der
Zwangs-Automatismus zu laufen beginnt. In die untere linke oder rechte Ecke dieses Bildes wird
dann das positive Selbst-Bild verkleinert und verdunkelt eingesetzt. (Richard Bandler hat in Bezug
auf die Ecken im Laufe der Jahre unterschiedliche Vorlieben bei seinen Demonstrationen entwickelt).
Der eigentliche Swish ist eine blitzschnelle Veränderung der beiden Bilder, gleichzeitig und in
gleichem Tempo: Das Bild Nr.1 wird kleiner und dunkler, das Bild Nr. 2 größer und heller. Durch
die simultane Veränderung zweier Untereigenschaften wird die innere Aufmerksamkeit vom Bild Nr.1
abgezogen und im gleichen Tempo auf das Bild Nr.2 hingelenkt. Die ursprüngliche Reaktion
(der Autopilot, die Zwangs-Automatik) verliert an Intensität, während die positive Reaktion auf
das Selbstbild zunimmt. Der Zwang zu der unerwünschten Handlung soll durch einen "Sog" zum positiven
Selbst-Bild ersetzt werden. Nach Richard Bandler bekommt das Gehirn dabei die Meta-Botschaft:
"Hier nicht, da entlang!"
Die Verbindung zwischen den beiden Bildern entsteht durch die zwei gleichzeitig ablaufenden
Untereigenschafts-Veränderungen. Die Nutzung der beiden visuellen Untereigenschaften Größe und
Helligkeit des Bildes beim Standard-Swish ist nach Connirea und Steve Andreas ungefähr bei 70%
der Klienten erfolgreich.
Eine bekannte Variante der Swish-Technik ist das Swish-Design, ein individualisierter Swish.
Im Unterschied zum Standard-Swish ist das Problem-Bild nicht irgendeine visuelle Repräsentation,
die das zwanghafte Verhalten oder den dahinterliegenden Glauben ausdrückt, sondern genau jene
visuelle Repräsentation, die ein Teil der Strategie ist, die zu dem zwanghaften Verhalten führt.
Man erkundet dazu das innere Bild, das dem unerwünschten Verhaltens-Ablauf vorher zeitlich unmittelbar
vorausgeht.
Es geht also um die Erkundung eines „Auslöser-Bildes“, das zu der Strategie führt, die es zu
ändern gilt. Dieses Auslöser-Bild wird einem positiven Selbst-Bild (eine Person, die frei von diesem
Zwang ist) gegenübergestellt und geswisht. Das Ziel dieser Technik ist es, die automatische
Konstruktion des inneren Bildes, das zum zwanghaften Verhalten führt, zu unterbrechen und durch
ein positives Selbst-Bild zu ersetzen.
Eine weitere Variante der Swish-Technik ist der Strategie-Swish. Eine Strategie ist eine Abfolge
von Repräsentationen zu einer anderen (z.B. von einer visuellen zu einer kinästhetischen
Repräsentation). Diese kann als natürlicher Swish aufgefasst werden, weil die Aufmerksamkeit
blitzschnell von einer Repräsentation zur anderen wechselt. Für einen Strategie-Swish muss man ein
"kritisches" Strategie-Element in der Strategie, die zu einem unerwünschten Verhalten führt, kennen.
Ein "kritisches" Element tritt notwendigerweise und immer in der unerwünschten Strategie auf. Ist
ein solches Element bekannt, so kann man von diesem Element aus den Klienten aus der betreffenden
Strategie "heraus-swishen", indem man es so behandelt, wie das Auslöser-Bild bei den Swish-Varianten
Standard-Swish oder Swish-Design.