-->

Interview mit NLP-Mitbegründer John Grinder

John Grinder ist eine der berühmtesten Personen in der NLP-Welt. Er gilt zusammen mit Richard Bandler und Frank Pucelik als Mitbegründer des NLP. Hier hat er auf die Fragen unserer Fans geantwortet. Wir sind sehr begeistert, dass er sich die Zeit genommen hat und auf die Fragen ausführlich eingegangen ist. Vielen Dank dafür!

John Grinder hat NLP weiter entwickelt und führt im März 2016 in Wien ein NLP-Seminar durch. Wer gerne Näheres dazu erfahren möchte, findet hier weiterführende Informationen: NLP-Practitioner mit John Grinder in Wien 2016.

Interview John Grinder


Die Fragen von Landsiedel NLP Training

  1. Wie wird sich NLP in den nächsten Jahren weiterentwickeln?
  2. Welche Rolle spielte Gregory Bateson bei der Entstehung des NLP?
  3. Worauf bist Du beruflich am meisten stolz in Deinem Leben?
  4. Welche Fähigkeit / welche Persönlichkeit würdest Du gerne modellieren? bzw. „fehlt in der Welt noch“?
  5. Welches Modelling-Projekt war für Dich persönlich am wertvollsten?
  6. Wie beurteilst Du das Lebenswerk von Tony Robbins?
  7. Was ist das NEUE beim NewCode NLP?
  8. Was liebst Du bei NLP am meisten und warum?
  9. Was braucht es, damit NLP noch weiter in der Welt verbreitet werden kann und vielleicht auch Anwendungen davon verstärkt in die Schulen und Kindergärten gelangt?
  10. Wer war / ist Dein Vorbild und was war / ist das Besondere an dieser Person?
  11. Würdest Du heute wieder den Namen NLP verwenden und wenn nicht, wie würde es anders lauten?
  12. Was würdest Du, in Bezug auf die „Erfindung und Gründung des NLP“ mit Deiner Erfahrung von heute damals anders gemacht haben?
  13. Kannst Du Dir vorstellen, Dich mit Richard Bandler wieder zu versöhnen?

Wie wird sich NLP in den nächsten Jahren weiterentwickeln? (Frage 1)

John Grinder:

Die Antwort auf Deine Frage liegt in der Zukunft. Ganz klar sind wir keine Propheten. Und tatsächlich liegt NLP nun in den Händen seiner Anwender. Diese Menschen (und dazu gehörst Du, der Fragende, vermutlich auch) werden darüber entscheiden, wie es sich entwickeln wird.

Falls Du aber gerne wissen möchtest, wie wir die Weiterentwicklung des NLP gerne sehen würden, möchten wir Dir gerne den folgenden Kommentar anbieten. Vielleicht findest Du ihn nützlich. Zuerst einmal wollen wir sicher gehen, dass wir über dasselbe Modell der Welt sprechen, und deshalb haben wir uns dazu entschieden, vorab einige einfache, aber für uns wesentliche Anmerkungen zu machen:

  1. Die Unterscheidung zwischen Prozess und Inhalt NLP ist eine Sammlung von prozessbasierten Mustern. Der Schlüssel liegt in der Unterscheidung zwischen dem Prozess und dem Inhalt. Jeder der behauptet NLP anzuwenden, wendet Muster für Prozesse an. Er weigert sich während der Begegnung, die eine Veränderung bewirken soll, strikt tiefer in die Inhaltsebene des Klienten einzusteigen.

    (Es geht um das Arbeiten mit dem Inhalt und nicht im Inhalt.)
  2. Die Gründe dafür NLP anzuwenden Es gibt nur zwei Gründe, die die Anwendung von NLP Mustern rechtfertigen, egal ob klassisch oder New Code. Diese Gründe sind:

    a) Wahlmöglichkeiten schaffen.
    Und zwar Wahlmöglichkeit in einem Lebensbereich des Klienten, in dem diesem Alternativen fehlen.
    (Natürlich gilt das auch für die Selbstanwendung)

    b) Lebensqualität verbessern.
    Das bedeutet mehr Qualität in das erfahrbare Verhalten und Erleben zu bringen, das die Menschen als ihr Leben betrachten. Also Erfahrungen, die für sie wesentlich sind, zu verbessern. Wir haben den Eindruck, dass nur wenige Menschen, die NLP anwenden wollen, die Unterscheidung zwischen Inhalt und Prozess-Ebene wirklich immer in vollem Maße berücksichtigen. Ein tiefes Verständnis dieser Unterscheidung und die Fähigkeit diese Unterscheidung blitzschnell zu treffen sind von großer Bedeutung. Während eines Coachings z.B. muss man in der Lage sein, die Unterscheidung immer wieder nebenbei zu treffen, ansonsten ist es höchst unwahrscheinlich, dass man mit den Mustern des NLP wirksame und ethisch vertretbare Arbeit leisten kann.
  3. Keine einheitlichen Muster in der NLP Welt
    Ein Merkmal, das NLP von anderen Ansätzen der Veränderungsarbeit unterscheidet, ist die nicht eindeutige Quelle der Muster, die unter dem Begriff NLP zusammengefasst werden. Es besteht daher eine gewisse Uneinheitlichkeit der Muster. (Anmerkung der Redaktion: Muster sind hier z.B. hynpotische Sprachmuster). Eine Reihe von Personen geben an NLP zu unterrichten. Einer der bekanntesten unter ihnen ist Robert Dilts, der aber immer wieder den zentralen Punkt des NLP Modellings nicht korrekt wieder gibt.

    Anmerkung von Stephan Landsiedel: Grinder geht seit vielen Jahren immer wieder in Diskussionen mit diesem Punkt. Es ist offenbar einer seiner Lieblingsstreitpunkte. Aus unserer Sicht gibt es hier kein Richtig und Falsch. Dilts hat einen sehr nützlichen Zugang zum Modelling geschaffen, der es vielen Menschen ermöglicht hat, Modelling erstmals nachzuvollziehen. Beides sind nützliche Herangehensweisen und außerhalb der Grinder-NLP-Welt werden beide Vorgehensweisen in NLP-Kursen gelehrt. Aus meiner Sicht ist ein so ausführlicher Einschub auf etwas, was gar nicht gefragt wurde, höchst interessant.

In unserem Buch „Whispering in the Wind“ (Bostic und Grinder, 2001) haben wir in fünf einfachen Schritten die Phasen des NLP Modelling herausgearbeitet und erklärt. Auf seiner Webseite akzeptiert Robert Dilts ganz offensichtlich die von uns vorgeschlagene Unterscheidung zwischen NLP Modelling und analytischem Modelling. Dennoch präsentiert er weiterhin öffentlich sein analytisches Modelling unter dem Begriff NLP Modelling. Es handelt sich dabei jedoch um zwei grundlegend verschiedene Handlungsweisen.

Analytisches Modelling ist eine linkshemisphärische Aktivität des bewussten Verstandes, das mit NLP Modelling nur sehr wenig Gemeinsamkeiten aufweist. Analytisches Modelling basiert nicht auf der Fähigkeit die Handlungsweisen jener Genies zu reproduzieren, die seinerzeit die Inspiration für das NLP Modelling lieferten.

Anstatt dessen liegt ihm vielmehr ein Spiel zugrunde, bei dem es darum geht, dem Verhalten dieser Genies bestimmte Sprachformen zuzuordnen.

Eigentlich hatten wir erwartet, dass der ausbleibende Erfolg des analytischen Modellings in dem Versuch Akteure zu erzeugen, die dazu in der Lage sind die Handlungsweisen der modellierten Genies zu replizieren, über kurz oder lang ausreichenden Beweis für die Untauglichkeit dieses Ansatztes liefern würde.

Auf jeden Fall werden genügend Beweise geliefert, dass alle Beteiligten und Interessierten den Unterschied zwischen den beiden Methoden, dem analytischen Modelling und dem NLP Modelling, bemerken und das dazu führen wird das NLP Modelling zu schätzen.

In der Realität aber unterrichten Robert Dilts und Andere weiterhin ohne die methodische Unterscheidung zu berücksichtigen und verwirren damit die Menschen, die voller guter Absichten sind und daran interessiert sind, was NLP zu bieten hat. Es gibt eine Fähigkeit, die unverzichtbar ist, um NLP Modelling erfolgreich zu betreiben. Das ist die Fähigkeit sich dafür zu entscheiden einen Zustand des Nichtwissens aufrecht zu erhalten. Erst dieser ermöglicht die unbewusste Assimilation der exzellenten Muster, ohne dass sie zuvor durch das schon vorhandene Wissen gefiltert werden.

Diese Fähigkeit scheint eine Wahlmöglichkeit darzustellen, die den meisten zertifizierten NLP Anwendern nicht zur Verfügung steht. Dies führt offenbar zu einem Rückzug in bekannte und bewusste Verhaltensmuster, die vorwiegend in der linken Gehirnhälfte stattfinden, wie es üblich ist in unserem westlichen Schulsystem, nämlich dem analytischen Ansatz des Modellings.

Ganz klar gibt es hervorragende Anwendungsmöglichkeiten für analytisches Modelling: alle Situationen in denen analytisches Modelling nützliche Konsequenzen nach sich zieht. Unglücklicherweise ist aber analytisches Modelling nicht daran beteiligt, wenn NLP Anwender (solche, die es wirklich anwenden oder solche, die lediglich ein Zertifikat besitzen) Verhaltensmuster von Genies erkennen und kodieren.

Wir nehmen uns die Zeit um die zwei Schlüsselmerkmale darzustellen, die NLP von anderen Ansätzen unterscheidet: das ist einmal die Identifikation und Kodierung von genialen Mustern, sowie die kongruente, wirkungsvolle und ökologische Anwendung der (daraus resultierenden) NLP Muster und Formate.

In Anbetracht dieser beiden Merkmale, die NLP von anderen Herangehensweisen unterscheiden, können wir unsere Aufmerksamkeit nun der Frage widmen, wie wir uns die weitere Entwicklung des NLP wünschen. Die Richtung die wir befürworten würden, ist die Anerkennung der zugrundeliegenden Prozesse, die für eine wirksame Anwendung von NLP so wesentlich sind.

Lasst uns ein einfaches Beispiel betrachten. Eines der wesentlichen und höchstwirksamen Muster, die schon früh in der Geschichte des NLP modelliert und kodiert wurden ist das Spiegeln. Diese Gruppe von Techniken (direktes Spiegeln, überkreuztes Spiegeln, lateralisiertes Spiegeln und Positionsveränderung) hat als Ziel die Erschaffung von schnellem und tiefem Rapport zwischen dem Klienten und dem Veränderungsarbeiter – solch eine Beziehung ist ein bedeutendes Element in der Veränderungsarbeit.

Für Pucelik, Bandler und mich war es nach dem Modelling von Satir und anderen sonnenklar, dass es eine Art Biofeedback-Mechanismus geben muss, der zwischen dem Klienten und dem Veränderungsarbeiter aufgebaut und genutzt (instrumentalisiert) wird. Wenn der Veränderungsarbeiter seine Haltung, Gestik, Sprachrythmus, Atmen usw. an den Klienten anpasst, wird der Klient sich innerhalb sehr kurzer Zeit so verhalten, als ob es eine tiefe Beziehung und Rapport zwischen den beiden gäbe.

Da die körperlichen Empfindungen des Klienten zu den beobachtbaren Merkmalen des Veränderungsarbeiters passen, wird eine Biofeedback-Schleife aufgebaut, in der der Klient im Veränderungsarbeiter exakt die nonverbalen Komponenten (Atmen, Bewegungen, Stimmlage, etc.) wahrnimmt, die er auch direkt durch seine eigene Stimme und Körperempfindungen wahrnimmt. So funktioniert der Aufbau von Rapport!

Es war für uns aufgrund von Trial und Error glasklar, dass die Spiegel-Techniken beim Rapport-Aufbau hochwirksam sind. Wir hatten auch herausgearbeitet, dass daran eine Biofeedback-Schleife beteiligt ist und damit waren wir damals schon zufrieden (es waren ja die frühen 70er des vergangenen Jahrhunderts.)

Ein paar Jahrzehnte nachdem wir die Strategie des Spiegelns in zahlreichen Kontexten modelliert, kodiert und getestet hatten wurde von Wissenschaftlern bei Makaken Affen eine spezielle Gruppe von Neuronen entdeckt. Diese speziellen Neuronen kommen auch bei Menschen vor und die Wissenschaftler nannten sie Spiegelneuronen – das ist genau der Begriff, den wir verwendet hatten, um uns auf sie zu beziehen, als wir sie damals für den Rapport-Aufbau kodiert haben.

Was ich damit sagen will ist ganz einfach: wir haben erfolgreich modelliert, kodiert und die Muster getestet (die Technik des Spiegelns) OHNE, dass wir einen Zugang zu den zugrundeliegenden neuronalen Prozessen hatten. Die Prozesse, die offensichtlich für die bemerkenswerten Konsequenzen verantwortlich sind.

Durch das direkte NLP Modelling dieser Techniken und OHNE tieferes Wissen über die zugrundeliegenden neurologischen Prozesse (die Spiegelneurone – wir hatten keine explizite, bewusste oder linguistische Information über diese neuronalen Schaltkreise, die offenbar das beobachtete Phänomen realisieren) waren wir erfolgreich darin die wesentlichen Elemente der Technik zu modellieren, sie zu testen und ihre Wirksamkeit zu zeigen. Wir konnten sie so kodieren, dass wir sie an Veränderungsarbeiter weitergeben konnten. Einige Jahrzehnte später jedoch lieferte uns ein bemerkenswerter Durchbruch in der Neurologie zumindest eine teilweise Erklärung für das, was wir bereits erreicht hatten. An dieser Stelle gibt es zwei wichtige Aspekte:

  1. Durch direktes NLP Modelling ist es möglich hoch wirksame Techniken zu identifizieren und zu kodieren, ohne Zugang zu den neurologischen Prozessen zu haben, die daran beteiligt sind, also ohne explizites, bewusstes, linguistisches Wissen der beteiligten Mechanismen
  2. Sind die neurologischen Prozesse einmal entdeckt, erlaubt das vorhandene Wissen uns, die Anwendung der Techniken zu erforschen. Zum Beispiel hat diese Arbeit zu der Entdeckung der auditiven Spiegelneurone geführt. Diese funktionieren ähnlich wie die visuellen Spiegelneuronen und werden unter anderem für das Erlernen von Sprache genutzt.

Vielleicht kann eine Metapher dazu beitragen, meinen Punkt an dieser Stelle zu veranschaulichen: Erfahrene Fährtenleser können aus der Untersuchung der Fährte, des Trittsiegels und anderer Indikatoren nicht nur das Tier benennen, von dem diese Fährte stammt, sondern auch Aussagen über den Zustand des Tieres treffen: seinen Hunger, Angst, Panik, Flucht,…

Kalibrierung ist die Mutter aller NLP Techniken – ohne die Fähigkeit ständig feine Unterscheidungen in den visuellen, auditiven, kinästhetischen,… Systemen zu machen und Unterschiede zu erkennen, ist es unmöglich den State, in dem sich der Klient befindet zu verstehen und deshalb unmöglich zu wissen, welches Format geeignet wäre, den Klienten näher zu den Wahlmöglichkeiten und der Erfahrungsqualität zu bringen, die er oder sie vermisst.

Eine Analogie hierzu ist ein blinder Pilot – als Sportpilot erscheinen mir nur wenige Dinge so beunruhigend wie in einem Flugzeug zu sitzen, das von einem blinden Piloten gesteuert wird. (Anmerkung der Redaktion: Sportpiloten betreiben Sichtflug (VFR), keinen Instrumentenflug (IFR), wie er in größeren Verkehrsflugzeugen üblich ist).

Was wir also hoffen in den kommenden Jahrzehnten im Hinblick auf die Entwicklung des NLP zu sehen, ist eine Vertiefung der Erforschung der zugrundeliegenden bio-chemischen, physiologischen und neurologischen Prozesse, die im Moment der Fokus der Kalibrierungsarbeit sind, die wir als Agenten der Veränderung leisten.

Anmerkung von Stephan Landsiedel: Diese Aussage finde ich sehr spannend, denn weiter oben hat er noch betont, dass es ohne dieses Wissen möglich war so großartige Techniken wie das Spiegeln zu entwickeln und das eben gerade das analytische wissenschaftliche Vorgehen nicht zu empfehlen ist.

Wir hoffen, NLP Anwender zu finden, die sich selbst grundlegend bilden über die Physiologie, Neurologie und die bio-chemischen Prozesse, so dass sie verstehen können, was hinter der Kalibrierung steckt, die wir momentan nutzen, um den State des Klienten zu erfassen und damit ebenfalls erkennen, welche zusätzlichen Techniken nützlich wären, um uns zum Ziel zu bringen, dem Ziel des Klienten, mit dem wir arbeiten.

Anmerkung von Stephan Landsiedel: Ich sehe die Zukunft des NLP weniger darin, bereits tausendfach bewährte und erfolgreiche Methoden wissenschaftlich zu untersuchen, sondern das Instrument des Modellings weiter zu entwickeln und auf viele weitere Fragestellungen anzuwenden. Dabei kommen für mich die von Grinder genannten sowie weitere Vorgehensweisen zum Einsatz. Das Besondere am NLP ist, dass es eben nicht wie die klassische Psychologie vorgeht sondern eine eigene Methodologie bereit hält. NLP beinhaltet also eine ganz eigene Vorgehensweise, die jedoch viel zu wenig zum Einsatz kommst. Statt dessen werden bestimmte Anwendungen immer wieder weiter gegeben, und seltener die eigentliche Essenz von NLP.

Frage 2:
Welche Rolle spielte Gregory Bateson bei der Entstehung des NLP?

John Grinder:

Gregory Bateson war bei den anfänglichen Treffen für viele Menschen eine Inspiration. Diese Treffen waren der Anfang von etwas, das letztendlich zur Entwicklung des NLP führte. Er interessierte sich besonders für die komplexe Beziehung zwischen bewussten und unbewussten Prozessen, oder wenn es Dir lieber ist, zwischen der linken und rechten Gehirnhälfte, also der sogenannten dominanten und nicht-dominaten Hemisphäre. Obwohl Bateson nicht offiziell an der Entwicklung des NLP beteiligt war, ist klar, dass er viele der Gründerväter grundlegendend beeinflusst hat.

Ich (John) hatte das große Glück, genau zu der Zeit eine Professur am Kresge College an der Universität von Kalifornien, Santa Cruz, zu haben, in der Gregory Bateson dort als Gastprofessor lehrte.

In seiner Einleitung zum ersten Band der Serie von NLP Büchern – Metasprache und Psychotherapie: Die Struktur der Magie – gibt er ein sehr positives Statement zu seiner Haltung gegenüber NLP ab:

Es ist eine seltene Freude, eine Einführung für dieses Buch zu schreiben, weil John Grinder und Richard Bandler etwas Ähnliches gemacht haben wie das, was meine Kollegen und ich vor 15 Jahren versucht haben.

Die Aufgabe war einfach zu definieren: die Anfangsgründe einer angemessenen theoretischen Grundlage für die Beschreibung menschlicher Interaktion zu schaffen. [...]

Grinder und Bandler haben sich den Problemen gestellt, denen wir damals gegenüber standen, und diese Bücher sind das Ergebnis. Sie haben Instrumente, die wir nicht hatten – oder von denen wir nicht wussten, wie wir sie benutzen sollten. Ihnen ist es gelungen die Linguistik, zur Basis einer Theoorie und gleichzeitig zu einem Therapiewerkzeug zu machen. Dies gibt ihnen eine doppelte Kontrolle über psychiatrische Phänomene. Sie haben etwas gemacht, was wir dummerweise übersehen haben, wie mir heute klar ist.

In diesem ersten Band ist es Grinder und Bandler gelungen, die Syntax, wie Menschen Veränderungen vermeiden, explizit zu machen. Damit haben sie einen Weg gefunden, wie man den Menschen helfen kann sich zu verändern.[...]

Wir sahen nicht, dass die verschiedenen Arten der Kodierung (visuell, auditiv, etc.) so weit voneinander entfernt sind und sich so sehr voneinander unterscheiden, auch in ihren neurophysiologischen Repräsentationen, dass das Material einer Kodierungsart niemals vom selben logischen Typ sein kann, wie das Material aus irgendeiner anderen Art.[...]

Diese Entdeckung scheint offensichtlich, wenn die Argumentation von der Linguistik ausgeht, wie es in diesem ersten Band der Fall ist, anstatt von kulturellen Unterschieden und Psychose auszugehen, wie wir es getan haben.

In der Tat ist aber vieles, was 1955 schwer in Worte zu fassen war, 1975 bedeutend einfacher zu sagen.

Möge es gehört werden!

Gregory Bateson
Kresge College, University of California, Santa Cruz

Und noch eine etwas persönlichere Bemerkung:

Gregory war ein höchst gütiger Mensch, geduldig, rücksichtsvoll und immer (ja, immer – der Universalquantifikator ist hier beabsichtigt) daran interessiert einen anderen Lösungsweg zu finden. Er wollte ständig alternative Sichtweisen oder andere Herangehensweisen für die vielen Rätsel und Herausforderungen, die uns in unseren Konversationen fesselten, finden.
Er war einfach ein wunderbarer Mentor.

Leser, die sich für den Umgangston und die Beziehung zwischen Bateson, Bandler und mir interessieren, finden vielleicht Gefallen an der Geschichte über ein Meeting von uns drei (Bateson, Bandler und mir selbst). Sie kann auf den Seiten 173 bis 178 in meinem Buch nach gelesen werden (Whispering in the Wind, von Carmen Bostic St. Clair and John Grinder, 2001).

Frage 3:
Worauf bist Du beruflich am meisten stolz in Deinem Leben?

John Grinder:

Stolz ist nichts, was ich (John) in meinem Leben besonders kultiviert habe: Arroganz, vielleicht, aber Stolz nicht. Deshalb erscheint es mir schwierig, diese Frage zu beantworten. Ich nehme an, der Grund, warum Du mir diese Frage stellst ist, dass Dich meine Auffassung davon interessiert, was ich als die wertvollste oder vielleicht auch die am meisten befriedigende Errungenschaft oder Leistung in meinem Leben betrachte.

Nun also, diese begriffliche Differenzierung vorausgesetzt, habe ich für mich die folgende Frage zu beantworten:

War die größte Leistung meines Lebens, dass ich einem jungen Mädchen das Leben gerettet habe, als sie während eines Schneesturms hoch oben in den Alpen von einer Lawine begraben wurde? War es beim Klettern in Red Rocks, als ich nur dürftig gesichert einen Vorstieg der Schwierigkeitsstufe 5.10 gemeistert habe? Oder war es damals im Gymnasium, als ich einen Klassenkameraden verteidigte, der von einer Gruppe Jungs, die ihn nicht mochten, verprügelt wurde. War es meine Weigerung während eines Sondereinsatzkommandos östlich des Eisernen Vorhangs einen Befehl meines Kommandanten auszuführen, den ich als unethisch und unangemessen beurteilte? Oder die Gestaltung der NLP Formate, die Erziehung meiner beiden Kinder, Mike und Kathleen, der erste Tanz mit der Liebe meines Lebens, die Zeichnung von einer chinesischen Statue eines Kriegspferdes, die ich als Junge angefertigt habe?

Vielleicht war es auch eine einfache Frage, die ich einem müden und traurigen alten Mann, dem ich eines Abends auf einem Weg am Stadtrand von Mombasa begegnete, vorsichtig und behutsam stellte. Eine Frage, auf die ich als Antwort ein strahlendes Lächeln erhielt. Dieses Lächeln überzeugte mich schließlich, dass das Leben all die Mühen wert ist, die es uns abverlangt,
Oder vielleicht war es auch der süße Klang der Stimme eines kleinen Mädchens, das ein Lied singt. Ein Lied, das es mich summen gehört hat.
Oder vielleicht noch etwas ganz Anderes...

Ehrlich gesagt, ist es mir unmöglich diese Frage, die ich formuliert habe, zu beantworten.

Anmerkung von Stephan Landsiedel: Eine sehr schöne Antwort!

Frage 4:
Welche Fähigkeit / welche Persönlichkeit würdest Du gerne modellieren?

John Grinder:

Wir werden die Fähigkeit oder die Persönlichkeit erkennen, wenn wir ihr begegnen.

Frage 5:
Welches Modelling-Projekt war für Dich persönlich am wertvollsten?

John Grinder:

Da gibt es viele – wenn wir uns erinnern, das NLP Modelling tatsächlich an dem Punkt vollendet ist (Vollendung des dritten Schrittes), wenn der Modellierende zuverlässig die Handlungen des Modells (des Genies) wiederholen kann. Im Wesentlichen die ersten drei der fünf Schritte des NLP Modelling Prozesses, der von Bostic und mir in Whispering in the wind erklärt wird. Der 4. Und 5. Schritt, dass Kodieren und Testen der Wirksamkeit des Programms, sind optional.

All das Genannte vorausgesetzt, kann ich (John) sicher ein für mich besonderes Modelling Projekt nennen: gefrorene Wasserfälle zu erklettern.

Frage 6:
Wie beurteilst Du das Lebenswerk von Tony Robbins?

John Grinder:

Folgendes habe ich Robbins auch schon persönlich gesagt: Ich betrachte seine „Version“ von dem, was er NLP nennt als unethisch. Er betreibt ein süchtig machendes Programm. Er ist ein Experte darin, Menschenmengen zu manipulieren – an sich eine tolle Fähigkeit.

Leider ist er im Allgemeinen zwar erfolgreich darin bei den Teilnehmern seiner Veranstaltungen einen gefühlsmäßig guten Zustand hervor zu rufen, bietet diesen Teilnehmern aber keine Anleitung, wie sie ihren Gefühlszustand selbst auf diese Weise verändern können.

Die Folge daraus ist, dass die Teilnehmer eine gewisse Zeit lang diesen veränderten State genießen, den Robbins bei diesem Groß-Event erzeugt hat. Diese Zeitspanne kann einige Minuten, Stunden, Tage oder in manchen Fällen auch Monate anhalten. Dann aber verlieren die Teilnehmer ihren positiven Gefühlszustand wieder.

Und dann müssen sie ein weiteres Groß-Event besuchen, um die nächste Dosis zu bekommen, weil sie ja keine Anleitung haben, wie sie das, was Robbins für sie getan hat für sich selbst tun können. Das ist ein wesentliches Merkmal für ein Programm, das abhängig macht.

Das ist unethisch und genau das Gegenteil des NLP-Spirits, den ich mir für die Welt gewünscht hatte. Es ist genau das Gegenteil von der Idee, die das NLP ausmacht, das ich praktiziere.

Auch wenn das hart klingt, ist es nur eine Beobachtung und Auseinandersetzung mit den Folgen, die seine Herangehensweise nach sich zieht. Vielleicht ist es sinnvoll hervorzuheben, dass Robbins mit seinem Feuerlauf, eine der wenigen Personen ist, die NLP Modelling wirklich verstanden und angewandt haben – gut gemacht!

Anmerkung von Stephan Landsiedel: Wie allgemein bekannt ist, bin ich in meinen Zwanzigern ein glühender Anhänger von Tony Robbins gewesen. Ich war viele Male in seinen Seminaren. Daher erlaube ich mir Folgendes anzumerken. Tony Robbins Programme machen in der Tat süchtig, weil sie einfach richtig geil sind. Er vermittelt im Seminar, wie man diese Power bekommt, aber so wie bei anderen Seminaren auch, lernen es viele nicht bei einem Seminarbesuch. Ich denke, dass Gleiche könnte man auch über Bandler sagen. Durch Tony kam NLP aus der Psychoecke heraus und wurde in die Masse getragen. Niemand hat mehr Menschen mit NLP in Berührung gebracht als Tony Robbins in seinen begeisternden Großgruppen-Events, seine Fernsehshows, Bücher und CD-Programme. Es sind inzwischen viele Millionen. Ich wage zu behaupten, dass ohne Tony Robbins und durch ihn beeinflusste Menschen den meisten Lesern John Grinder gar kein Begriff wäre und wir heute NLP noch als eine Technik für Psychotherapeuten ansehen würden und nicht als ein Werkzeug, um unser eigenes Lebens zu verändern.

Frage 7:
Was ist das NEUE beim NewCode NLP?

John Grinder:

Eine seltsame Frage. Eine Frage, die einen Vergleich verlangt zwischen dem, was man unter dem klassischen NLP Code versteht und was unter dem New Code. Wir werden nur einen dieser Unterschiede herausgreifen und erklären, was daran neu ist. Es gibt ein Format, das der innere Heiler genannt wird. In diesem Format wird ein Ausgleich zwischen bewussten und unbewussten Prozessen angestrebt, der ihre Beziehung zu einander verbessert. Der Hintergrund davon ist der folgende:

Wir gehen von der Annahme aus, dass es etwas wie die innere Weisheit des Körpers gibt. Wir erinnern uns an ein sehr altes Experiment – eines das vor ungefähr 75 Jahren durchgeführt wurde. Der Forscher untersuchte die Annahme, dass ein Organismus in einem geeigneten Kontext dazu in der Lage ist, genau die Nahrungsmittel auszuwählen, die er für seine Gesundheit und ausgewogene Ernährung braucht.

In diesem bestimmten Experiment präsentierte der Wissenschaftler mehreren Kleinkindern im Alter von 18 Monaten bis 2 Jahren, Behälter mit Lebensmitteln. Es handelte sich um Lebensmittel von denen man damals annahm, dass sie alle Elemente enthielten, die man für eine gesunde und ausgewogene Ernährung braucht. Jedes Kleinkind wurde in einen Hochstuhl gesetzt von dem aus es mehrere Behälter erreichen konnte, die auf dem Tablett vor ihm angeordnet waren. Das Kind wurde ermutigt, zu essen was immer es wollte. Nach einer zuvor festgelegten Zeit, wurden die Behälter weggenommen und gewogen, um zu bestimmen wieviel des jeweiligen Nahrungsmittels von dem Kleinkind verzehrt worden war – wie sie das Gewicht der auf dem Hochstuhl und dem Boden verteilten Lebensmittel schätzten ist unbekannt.

Diese Zahlen verglich man mit dem, was man für eine ausgewogene und gesunde Ernährungsweise hielt. Betrachtete man jeden einzelnen Tag, oder Zeitabschnitte von 3 bis 6 Tagen, war das was das Kleinkind zu sich genommen hatte, weit davon entfernt, was man als die ideale Ernährung betrachtete. Wenn man jedoch längere Zeiträume von einer Woche und länger analysierte, konvergierten die tatsächlich aufgenommenen Mengen der Nahrungsmittel mit der idealen Verteilung. Die Kleinkinder hatten beinahe die empfohlenen Mengen jedes Lebensmittels zu sich genommen.

Darüber hinaus und noch etwas radikaler sind wir dazu übergegangen, Symptome als eingefrorene Signale des Körpers zu verstehen, als einen Versuch der beteiligten unbewussten Prozesse mit dem Bewusstsein der Person zu kommunizieren, die diese Symptome hat. Die Symptome weißen darauf hin, dass es ein Ungleichgewicht im Körper gibt, das eine Anpassung des Lebensstils, der Ernährung, der Bewegungsgewohnheiten usw. angebracht wäre.

Die Idee ist einfach genug – dass Schmerzen oder Beschwerden ein Warnsignal dafür sind, das darauf hinweist, dass im Körper ein Ungleichgewicht besteht. Das Ziel dieses Warnsignals ist es, die Aufmerksamkeit der bewussten Prozesse der Person, die die Symptome hat, zu erhalten, um ein paar Anpassungen vorzunehmen, die die Balance wiederherstellen. Beachte, dass wenn so ein Warnsignal ignoriert oder mit Medikamenten unterdrückt wird, so dass es nicht mehr die Aufmerksamkeit der Person auf sich ziehen kann, dann ist so ein Signal nicht mehr länger ein Signal, sondern hat den Status eines Symptoms erreicht.

In diesem speziellen Format des inneren Heilers, transformieren wir das Signal aus seiner statischen Form (Symptom) zurück zu einer dynamischen, kommunikativen Form (Signal), so dass es als Verhandlungsteilnehmer genutzt werden kann. Dieser innere Anteil verhandelt dann über eine Rückkehr zur Balance, mit dem Ziel wieder gesund zu werden.

Das Neue, auf das wir hier hinweisen wollen, ist eine Umverteilung der Aufgaben, ein Ausbalancieren der Verantwortlichkeiten, das von diesen beiden massiven Entitäten ausgeführt werden soll: bewusste und unbewusste Prozesse (oder wenn Du es vorziehst: linke und rechte Gehirnhälfte)

Anmerkung:
Man muss das nicht vollständig verstehen. „Verstehen“, insofern das „verstehen“ eine bewusste Erfahrung mit einschließt, und somit beinahe keine Rolle spielt bei der wirksamen Anwendung dieses Formats.
Bei der Anwendung des inneren Heilers spielt das Bewusstsein an keinem Punkt eine Rolle.
Bewusste Prozesse sind zwar grundlegend daran beteiligt die Schritte des Formats nach einander durchzuführen. Sie verwalten das Wissen darüber, was der nächste Schritt ist. Die Verantwortung für die eigentliche Intervention jedoch, liegt ganz alleine bei den unbewussten Prozessen.

Dies ist ein Beispiel für eine neue Beziehung zwischen bewussten und unbewussten Prozessen – die einzigen anderen Formate, die dieses Arrangement zwischen Bewusstsein und Unbewusstem antasten, sind die Varianten des 6-Steps Reframings, auf das wir uns auch als Brücken-Format beziehen. Dieses Format verstehen wir nämlich als den Vorläufer des New Codes selbst ist.

Frage 8:
Was liebst Du bei NLP am meisten und warum?

- die Frage wurde offenbar vergessen zu beantworten -

Frage 9:
Was braucht es, damit NLP noch weiter in der Welt verbreitet werden kann und vielleicht auch Anwendungen davon verstärkt in die Schulen und Kindergärten gelangt? (Frage 9)

John Grinder:

Eine einfache und sehr wichtige Frage: die Antwort ist zum Glück aus unserer Sichtweise genauso einfach: eine Gruppe Lehrer, die sich ehrlich dafür engagieren ihre Schüler auf dem Weg zu Güte und hervorragenden Leistungen mit gezielten State-Veränderungen zu unterstützen. Wir beziehen uns hier auf Lehrer, die authentisch sind und sich selbst dafür engagieren, NLP und seine Anwendungsmöglichkeiten auf angemessene Weise in den schulischen Kontext zu übertragen und dort zu etablieren.

Frage 10:
Wer war / ist Dein Vorbild und was war / ist das Besondere an dieser Person?

John Grinder:

Nein, ich (John) habe eigentlich kein bestimmtes Vorbild. Ich habe bei meinen Reisen und Abenteuern einige bemerkenswerte Menschen getroffen, aber bis jetzt niemanden, den ich für die Rolle, nach der Du mich fragst, als die optimale Besetzung betrachte.

Frage 11:
Würdest Du heute wieder den Namen NLP verwenden und wenn nicht, wie würde es anders lauten?

John Grinder:

Der Name NLP (Neuro-Linguistic Patterning) ist eine adäquate Demonstration davon, dass weder Bandler noch ich (John) eine Ahnung von Marketing hatten: so viel ist klar. Aber egal unter welchem Namen es läuft, es ist da draußen und verändert die Welt.
Der Name erinnert mich an Big Brother aus Orwells Roman 1984.

Frage 12:
Was würdest Du, in Bezug auf die „Erfindung und Gründung des NLP“ mit Deiner Erfahrung von heute damals anders gemacht haben?

John Grinder:

Wir verstehen diese Fragen nicht. Wenn wir damals gewusst hätten, was wir heute wissen, hätten wir natürlich fast alles anders gemacht. Was wäre der Sinn darin gewesen, alles noch einmal zu wiederholen, was wir bereits wissen.

Frage 13:
Kannst Du Dir vorstellen, Dich mit Richard Bandler wieder zu versöhnen?

John Grinder:

Ich (John) kann mir eine Menge Dinge vorstellen, auch das, wonach Du fragst. Diese Antwort ist jedoch irreführend – Bandler und ich haben uns dazu entschieden unsere eigenen Wege zu gehen, unterschiedlichen Pfaden zu folgen und unterschiedliche Teile der Welt zu erkunden. Ich wiederhole, wir haben die WAHL getroffen.

Deine Wahl des Verbes versöhnen, sagt mehr über Dich aus, als über Bandler und mich.

Anmerkung von Stephan Landsiedel: Sehr spannende Antwort. Man sollte dazu wissen, dass die beiden komplett diejenigen Modelle aus ihren Trainings verbannt haben, die der jeweils andere vorrangig eingebracht hat. Damals reichte Bandler mehrere Klagen gegen Grinder ein und forderte 10 Mio Dollar. Es gab dann eine Einigung auf einem kleinsten gemeinsamen Nenner und seitdem reden die beiden kein Wort mehr miteinander. Der hier laut Grinder wohl nicht existente "Streit" hat die NLP-Welt seit Jahrzehnten entzweit und fast jeder Trainer hat sich schon mal gefragt, ob zuweilen auch Kommunikationsprofis, die ja je nach Bedarf flexibel die Wahrnehmungspositionen verändern und sich in den anderen einfühlen können, eben zuweilen ihre eigenen Methoden nicht anwenden oder eben doch nicht in jeder Situation beherrschen. Natürlich könnte man auch einfach sagen: Sie hatten die Wahl und haben sich entschieden, sich zu verklagen und sich dann zu trennen. Das Wort "versöhnen" wurde sehr bewusst in der Frage von meinem lieben Trainerkollegen Carlos Salgado gewählt, denn das ist etwas, was an vielen Stellen in der NLP-Welt wohl erst nach und nach Einzug gehalten hat und nichts, was die Co-Gründer uns mitgegeben haben.

Interview questions:

  1. How will NLP develope in the next few years?
  2. What role did Gregory Bateson play in the creation of NLP?
  3. What is it, that you are most proud of in your life, in terms of your past or present occupations?
  4. What skillset would you like to model next?
  5. Can you name a modeling project, that was really valuable for you? And why?
  6. What opinion do you have about Tony Robbin´s lifework?
  7. What is „new“ about the NewCode?
  8. What is it you love most about NLP?
  9. What do you think is needed, to spread the word about NLP even more and maybe pave the way to an application in schools or kindergartens?
  10. Do you have a role model, a personal hero, and what is so special about that person?
  11. From today´s perspective, would you still use the name „NLP“? Or would you give it another name retrospectively?
  12. In terms of „creation of NLP“. What would you have done differntly back then if you had the experience you have today.
  13. There was the question from one user: Can you imagine to conciliate again with Richard Bandler?

Question 1:
How will NLP develope in the next few years? (Question 1)

John Grinder:

The answer to your question lies in the future. Clearly, we are not prophets. And, in fact, NLP, is now in the hands of the people who practice it. They (presumably including you, the questioner) will be the people who decide how it will develop.
If, on the other hand, you ask us how we would like to see NLP develop, We can offer some comment which you may find useful: First of all - to ensure that we are talking about the same world, we offer a couple of simple but, to us, essential comments.

  1. NLP is a process based set of patterns. The key distinction here is between process and content. Anyone who claims to be using NLP patterning is using process patterning and is actively refusing to engage the client at the level of content during the encounter to create change. There are only two justifications for the application of NLP patterning Classic or New Code:

    A. to create choices in those contexts in the client"s life (including self-application) where the client lacks choice
    B. to create quality in the experiences that they refer to as their lives

    Our impression is that very few people purporting to practice NLP patterning are effective in consistently making this distinction - the process/content distinction. Without a fine appreciation of this distinction and the ability to make this distinction on the fly, it is highly unlikely that a person can do effective, ethical work with NLP patterning.
  2. The second distinction that differentiates NLP from other approaches to the art of change work is the sourcing of the patterns.

    A number of people acting as if they are presenting NLP, perhaps most prominently, Dilts have consistently misrepresented the key distinction of NLP modeling. In Whispering in the Wind (Bostic and Grinder 2001), we offered a simple five step process identifying the phases of NLP Modeling. While on his own website, Dilts apparently accepts the distinction we propose between NLP Modeling and Analytic Modeling, he continues to presents his Analytic Modeling as NLP modeling in his public work. These are profoundly distinct activities.

Analytic Modeling is a left-brained, conscious mind activity that has little to do with NLP Modeling. It is based, not on the ability to replicate the activities of the geniuses who have inspired NLP patterning, but rather a game of imposing language forms on the behavior of these geniuses. We would have thought that the consistent failure of Analytic based Modeling to create actors who are able to replicate the behavior of the geniuses modeled would offer adequate evidence of its inappropriate application to the capturing of the patterning of geniuses - enough at any rate to allow interested parties to note and appreciate this distinction. But, indeed, Dilts and others continued to babble on without respecting the distinction, confounding the good intentions of people interested in what NLP has to offer.

There is a competency that is essential to participate successfully in NLP Modeling - the ability to choose and sustain a know-nothing state which allows the unconscious assimilation of the patterning of excellence without the filtering of effects of previous knowledge bases. This seems to be a choice well beyond the reach of most "certified" practitioners of NLP. The consequences apparently are a retreat to a known, conscious, left-brain based activity - one common to University-based experiences, the Analytic Modeling approach.

Clearly, there are excellent applications for Analytic Based Modeling; contexts in which an Analytic Based approach offers useful consequences. Unfortunately for NLP practitioners, actual or ones simply with paper certificates, Analytic based modeling plays nearly no part in discovering and coding of patterns of geniuses.

We take this time to present the two key distinctions that differentiate NLP from other approaches to both the discovery and coding of patterning of geniuses and to the application congruent effective and ecological application of NLP patterning. So, given these two key distinctions that distinguish NLP from other approaches, we can now turn our attention to the question as to how we would like to see NLP develop, the direction we would like to see is a deepening of the appreciation of the underlying processes that are so essential to effective NLP practice.

Let's take a simple example. One of the essential and highly useful patterns modeled and coded early in the history of NLP is the set mirroring strategies. This set of patterns (direct mirroring, lateralized mirroring, cross-over mirroring, re-positioning,...) has as its intention the creation of a rapid and deep rapport between the client(s) and the agent of change - such a relationship is an essential element in change work.

It was clear enough to Pucelik, Bandler and myself from the modeling of Satir, among others, that there was something of a bio-feedback loop being established and exploited between the client and the agent of change. If the agent of change arranges their own postures, gestures, voice rhythms, breathing patterns,... to match or to have some systematic relationship with the those of the client, within a very short period of time, the client will come to act as if there is a deep relationship of rapport between the two of them. If the voice and body sensations of the client are matched (or are in some systematic relationship with those of the agent of change), a bio-feedback loop is established by which the client sees in the agent of change precisely those arrangements of the non-verbal components (breathing, movements, voice qualities,...) that they are experiencing directly through their own voice and body sensations. And rapport is established!

It was crystal clear to us through trial and error investigations that this set of mirroring strategies were highly effective in establishing a rapport relationship. We had also worked out that there was an bio-feedback loop involved and that was about it at the time (the early 70's of the last century). A couple of decades plus after we had modeled, coded and tested these mirroring strategies in multiple contexts, a special set of neurons were discovered by researchers, both in chimpanzees and in humans. The researchers named these special sets of neurons mirror neurons - a perfect fit with the original label we had used to refer to them when we coded them for rapport purposes.

My (John) point here is simple enough - we were successful at modeling, coding and testing these patterns (the mirroring strategies) WITHOUT any access to the underlying neurological processes that are apparently responsible for these remarkable consequences.

Through the direct NLP modeling of these patterns, and WITHOUT any deeper knowledge of the underlying neurological processes (the mirror neurons - we had no explicit, conscious or linguistic information about these apparent underlying supporting neurological circuitry), we succeeded in modeling the essential elements of the patterning, tested then contextually, demonstrated their effectiveness and successfully coded them for diffusion to agents of change and influence. However, some decades later, a remarkable break-through in neurology offered us at least a partial explanation for what we had already accomplished. There are two points here of importance:

  1. through direct NLP modeling, it is possible to identify and code highly effective patterning without access to the underlying neurological processes involved - that is, without explicit, linguistic, conscious knowledge of the mechanisms involved.
  2. once the underlying neurological processes are discovered, such knowledge permits us to explore deeper the use and application of the patterning. For example, this work has led to the discovery of auditory mirror neurons that perform quite similarly to the visual mirror neurons and can be exploited in language acquisition among other domains.

Perhaps a metaphor will serve to make the point here: expert trackers can, from an examination of the track, the scat,... and other behavioral indicators not only identify the animal involved but much about the state of the animal who has passed - its state: hunger, fear, panic, pursuit, ....

Calibration is the mother of all NLP skill sets - without the ability to consistently make fine distinctions in the visual, auditory, kinesthetic,... systems, it is not possible to appreciate the state that the client is in and therefore, impossible to know what patterning would serve to move the client closer to the choices and quality in experience that s/he is seeking. The analogy is a blind pilot - as a private pilot (VFR), few things occur to me as more unsettling than being in the air with an aircraft piloted by a blind pilot.

So, what we hope to see in the decades to come with respect to the development of NLP patterning is a deepening investigation into the underlying bio-chemical,, physiological and neurological processes that are presently the focus of the calibration work that we do as agents of change. We hope to find practitioners who educate themselves deeply about the physiology, neurology and bio-chemical processes so as to appreciate what lies behind those calibration points that we presently use to determine the state of the client and therefore which additional patterning would be useful in moving us to the destination that is the target for the clients we work with.

Question 2:
What role did Gregory Bateson play in the creation of NLP?

John Grinder:

Gregory Bateson was an inspiration to many of the people who participated in the intial events that led to the creation and development of NLP. in particular, he explored the complexities of the relationship between conscious and unconscious processes, or if you prefer, between the left and right hemisphere, the so-called dominant and non-dominant hemispheres. While Bateson did not officially participate in the creation of NLP, it is quite clear that he had a profound influence on many of the original people associated with its creation and development. I (John) had the good fortune to be a professor at Kresge College, University of California, Santa Cruz at the same time that Gregory was a professor on staff there.

In Bateson's introduction to the first in the series of NLP books - The Structure of Magic (volume I) - he offers a strong positive statement concerning his impression of the original patterning of NLP:

It is a strange pleasure to write an introduction for this book because John Grinder and Richard Bandler have done something similar to what my colleagues and I attempted fifteen years ago.

The task was easy to define: to create the beginnings of an appropriate theoretical base for the describing of human interaction........

Grinder and Bandler have confronted the problems which we confronted then and this series is the result. They have tools which we did not have - or did not see how to use. They have succeeded in making linguistics into the base for theory and simultaneously into a tool for therapy. This gives them a double control over the psychiatric phenomena, and they have done something, which as I see it today , we were foolish to miss.

........

In this first volume, Grinder and Bandler have succeeded in making explicit the syntax of how people avoid change and, therefore, how to assist them in changing.

.....

We did not see that these various ways of coding - visual, auditory, etc... are so far apart, so mutually different even in neurophysiological representation, that no material in one mode can ever be of the same logical type as any material in any other mode. ......

This discovery seems obvious when the argument starts from linguistics, as in the first volume of the present series, instead of starting from culture contrast and psychosis as we did.

But, indeed, much that was so difficult to say in 1955 is strikingly easier to say in 1975

May it be heard!


Gregory Bateson
Kresge College University of California, Santa Cruz

On a more personal note, Gregory was a most gracious man; patient, thoughtful and always (yes, always - universal quantifier intended) interested in exploring another way to work an issue, to find an alternative perception or another approach to the many reoccurring puzzles and challenges we found intriguing in our conversations. He was a most delightful mentor.

Readers who are interested in the style and relationship among Bateson, Bandler and myself may find pleasure in the narrative of a meeting among the three of us (Bateson, Bandler and myself) on pages 173 through 178, Whispering in the Wind.(by Carmen Bostic St. Clair and John Grinder, 2001).

Question 3:
What is it, that you are most proud of in your life, in terms of your past or present occupations?

John Grinder:

Pride is not something that I (John) have cultivated in my life: arrogance, perhaps, but not pride - and thus, I find it difficult to respond to your question. I take it that your intention for asking this particular question is to have my perception about what I would pick as the most valuable or possibly personally satisfying accomplishments in my life.

Well, given that distinction, I now have an impossible question to answer: is it the time I saved the life of a young girl buried by an avalanche in a raging snow storm in high Alps, a 5.10 lead I made on a route in Red Rocks with sketchy protection, the time in grammar school when I defended a school mate who was being abused physically by a gang of boys who disliked him, the refusal to accept an order given by my commanding officer while on a Special Forces mission east of the Iron Curtain to perform actions that I judged to be both unethical and inappropriate to context, the creation of NLP patterning, the raising of my two children, MIke and Kathleen, the first dance with the love of my life, a drawing I made as a young boy of a statue of a Chinese warhorse,... Or perhaps, it was a simple question that I carefully and gently asked a tired, depressed old man I met one evening on a path on the outskirts of Mombasa, a question to which he offered a blinding smile as his response that convinced me that life was worth what it was demanding. Or perhaps the sweet sound of a little girl singing a song that she heard me humming,... or perhaps,.........

I honestly find the question that I formulated impossible to answer.

Question 4:
What skillset would you like to model next?

John Grinder:

We will know it when we experience it.

Question 5:
Can you name a modeling project, that was really valuable for you? And why?

John Grinder:

There are so many - remember that NLP modeling is actually complete at the point (completion of step 3) in which the modeler can consistently replicate the actions of the model - the genius. Thus essentially the first three of the five steps in the NLP Modeling process explicated by Bostic and myself in Whispering in the Wind. Whether the NLP Modeler continue with steps 4 and 5 - the coding and testing of the effectiveness of the coding are optional steps.

Given all the above, sure, I (John) can name one - climbing frozen waterfalls.

Question 6:
What opinion do you have about Tony Robbin´s lifework?

John Grinder:

As I have told Robbins directly, I regard his "version" of what he calls NLP unethical. He runs an addiction program. He is an expert at manipulating large groups of people - a fine skill set in itself.

Unfortunately, while he succeeds, in general, in eliciting enjoyable states in the participants who attend his public gatherings, he does not offer instructions in how to make such state shifts to those participants. The consequences of this is that the participants enjoy a period of time (ranging from a few minutes, to a some hours, day or even, in some cases, months in which they enjoy the altered states induced by Robbins at the public event and then they crash; they lose the state. Thus without any instruction in how to do for themselves what Robbins has done for them, they will have to return to another public seminar for a fix, an essential part of the addiction program. This is unethical and at complete variance with the spirit of the endeavor called NLP as I intended and as I practice it.

If the above sounds harsh, it is a simple observation and an examination of the consequences of his approach - perhaps it is useful to point out that with his fire-walking work, Robbins is actually one of the few people to have recognized and actually done an piece of NLP Modeling - well done!

Question 7:
What is „new“ about the NewCode?

John Grinder:

Strange question - one that requires a comparison between what is referred to as the Classic code of NLP and the New Code. we will select just one of these differences and point out what's new about it. There is a pattern, one that has come to be called The Healer Within. In this format, a balance is developed between conscious and unconscious processes that sets a refined standard for their relationship. The background is the following:

We start with the assumption that there is something to the notion of the wisdom of the body. We are reminded of a very old experiment - one that occurred some 75 or so years ago. In this experiment, the investigator was exploring the possibility that, given an appropriate context, an organism will be able to select those foods and nutritional material that that organism requires for health and balance.

In this particular experiment, the researcher presented a series of babies (roughly 18 months to 2 years with canisters of food (thought at the time) to contain all the elements that a healthy balanced diet would require. The infant was situated in a highchair with various containers of food sitting on the tray of the highchair. The child was encouraged to eat whatever they desired. After a set period of time, the containers were removed and weighed to determine how much of that particular foodstuff was consumed by the baby - how they estimated the weight of the food stuffs scattered about the highchair and the floor around it is still unknown.

These figures were then compared with what was thought at the time to be a balanced and healthy diet. On any single day, indeed, on any single period of 3-6 days, the relationship between what the infant consumed and the "ideal" nutritional performance was not a good match. However starting at about a week, the alignment between what the infant consumed and the ideal diet converged such that in the period around one week to 10 days, the food consumed and the ideal proportions were closely aligned.

Further, and more radically, we have come to perceive symptoms as frozen signals from the body, an attempt by the unconscious processes involved to communicate to the consciousness of the person experiencing these symptoms that there is an imbalance in the body that requires some adjustments in the life style, diet, exercise regimen,... of the person involved.

The idea is simple enough - if pain or discomfort is a warning signal that there is such an imbalance in the body with the intention of capturing the attention of conscious processes of the person having such symptoms so that some adjustment can to made to restore the appropriate balance. Note that if such a warning signal is indeed ignored or medicated such that is is no longer able to gain the attention of the person involved, such a "signal" is no longer a signal but it has achieved the status of a symptom.

In this particular pattern, the maneuver is to transform the signal from its static condition (symptom) back to a dynamic communication (a signal) so that it can be exploited as part of a negotiation method to arrange for a re-balancing and a return to health.

The new that we are pointing at here is a re-assignment, a re-balancing of the responsibilities to be carried out by this two massive entities: conscious and unconscious processes (or if you prefer, left and right hemispheres). Note that "understanding" - in so far as understanding involves a conscious experience - plays almost no role in the effective application of this pattern. At no point in the application of The Healer Within does consciousness play a part. Conscious processes are deeply involved in the sequencing of the steps in the application of the pattern and the knowledge of what the next step in the process is, but otherwise, the responsibility for the actual intervention is entirely the responsibility of the unconscious processes.

This is an example of a new relationship between conscious and unconscious processes - the only other patterns that comes anywhere close to this arrangement are variations of The 6 Step Reframe, also referred to as the Bridge pattern as it is the pattern which is the precursor to the New Code itself.

Question 9:
What do you think is needed, to spread the word about NLP even more and maybe pave the way to an application in schools or kindergartens?

John Grinder:

A simple and very important question: the answer, fortunately from our point of view is equally simple: a group of teachers genuinely committed to inducing excellence through the manipulation of states in the students. We are here referring to teachers who congruently commit themselves to mapping the set of applications of the patterning of NLP into the academic context

Question 10:
Do you have a role model, a personal hero, and what is so special about that person?

John Grinder:

No, I (John) actually don't. I have met some remarkable people in my travels and adventures, but as yet, no one who I regard as worthy of serving in the role that you are asking me about.

Question 11:
Would you, from today´s perspective, still use the name „NLP“ or would you give it another name retrospectively?

John Grinder:

The name NLP (Neuro-Linguistic Patterning) is an adequate demonstration that neither Bandler or I (John) had a clue about marketing: that much is for certain. By whatever name it has, it is out there in the world making a difference. The name reminds me of Big Brother out of Orwell's 1984.

Question 12:
In terms of „creation of NLP“. What would you have done differntly back then if you had the experience from today?

John Grinder:

We don't get this question at all - had we known then what we know now, of course, we would have done nearly everything differently. What would have been the point of repeating what we already knew.

Question 13:
There was the question from one of our users: Can you imagine to conciliate again with richard bandler?

John Grinder:

I (John) can imagine a lot of things, including what you ask about. However, this response is misleading - Bandler and I chose to go our own ways, to follow different pathways and explore different parts of the world. I repeat, we did this by CHOICE.

Your choice of the verb conciliate reveals more about you than it does about Bandler and me.

Zurück zum Seitenanfang