-->
Landsiedel Seminare → Positive Psychologie → Glückliches Leben
Wer möchte nicht am eigenen Ende des Lebens auf ein möglichst langes und glückliches Leben zurückblicken können? Aber was macht ein glückliches Leben aus? Auf welche Dinge sollte man jetzt schon achten, um später mit dem eigenen Lebensweg zufrieden zu sein?
Inhaltsverzeichnis
In der Philosophie gibt es eine Zweiteilung des Glücksbegriffs.
Es gibt unzählige Sprüche und Weisheiten zum Thema. Sie nehmen Bezug auf die für das Glück wesentlichen Faktoren.
Mark Aurel beschrieb beispielsweise den Einfluss der Gedanken auf das persönliche Glücksempfinden:
„Das Glück deines Lebens hängt von der Beschaffenheit deiner Gedanken ab.“
Epiket befasste sich mehr mit der realistischen Haltung gegenüber dem Leben und dem Loslassen von Dingen, beziehungsweise der Entwicklung von Akzeptanz gegenüber den Umständen, die nicht verändert werden können:
„Der Weg zum Glück besteht darin, sich um nichts zu sorgen, was sich unserem Einfluß entzieht.“
Sokrates hingegen sah einen wesentlichen Faktor im guten Handeln:
„Das wahre Glück ist: Gutes zu tun.“
Und animierte zu Gelassenheit und realistischen Erwartungen:
„Bedenke, dass die menschlichen Verhältnisse insgesamt unbeständig sind, dann wirst du im Glück nicht zu fröhlich und im Unglück nicht zu traurig sein.“
Aristoteles, der das Glück in der um seiner selbst Willen erfüllten Aufgabe sieht, sagte:
„In der Muße scheint das Glück zu liegen. Es gehört denen, die sich selber genügen.“
Er beschreibt hier dass, was heute oft Flow genannt wird. Genauso wie es viele Sprüche über das Glück gibt, gibt es auch zahlreiche Zitate, die Vermeidung von Unglück als Strategie zur Glückssteigerung beschreiben:
„Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit“- Søren Kierkegaard
Glück ist also oft eine Frage der Perspektive:
„Du klagst mit unzufried’nem Geist, daß dich das Glück so kärglich speist? Setz deinen Wünschen nur ein Ziel, wer viel begehrt, dem mangelt viel“.- Gotthold Ephraim Lessing
Das Glück auch etwas Arbeit ist, beschreibt Erich Fromm:
„Glück ist kein Geschenk der Götter, sondern die Frucht innerer Einstellung.“
Albert Schweizer legt einen großen Wert auf das bewusste Wahrnehmen von Glück:
„Viele Menschen wissen, dass sie unglücklich sind. Aber noch mehr Menschen wissen nicht, dass sie glücklich sind.“
Letztendlich geht es darum sein Leben lieben zu lernen und nicht auf den großen letzten Akt zu warten, sondern jeden Tag das Glück sehen zu lernen:
„Viele Menschen versäumen das kleine Glück, während sie auf das Große vergebens warten. Die wahre Lebenskunst besteht darin, im Alltäglichen das Wunderbare zu sehen“- Pearl S. Buck
Es gibt einige interessante Tipps, die das eigene Leben glücklicher machen, auch wenn das Glück individuell ist. Es geht darum, aktiv selbst etwas zum eigenen Empfinden beizutragen, die für ein gelingendes Leben wichtigen Prioritäten zu setzen und sowohl nachhaltige Glücksstrategien sowie kurzfristige Glücksmomente zu entwickeln.
Viele Dinge tun, die einem Freude machen und für Begeisterung sorgen, ist ein Garant für glückliche Empfindungen. Es ist in modernen Gesellschaften verankert, dass Menschen an die persönliche Leistung glauben, das führt oft zu einem übersteigerten Drang zu funktionieren und dementsprechender Überforderung. Dabei werden im Alltag immer öfter Dinge unterlassen beziehungsweise vernachlässigt, die einem persönlich Freude machen, weil ihre Bedeutung unter dem negativen Stress so klein erscheint. Dabei ist es sehr wichtig, Dinge um ihrer selbst Willen zu tun. Die Energie, die aus Freude entsteht, hilft auch bei der Bewältigung anderer Aufgaben und der Reduzierung von Stress.
Gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und ein erholsamer und regelmäßiger Schlaf bilden die physiologischen Grundpfeiler für ein glückliches Leben. Der Mensch ist auf gesundes Essen und ausreichend Bewegung programmiert. Wenn der Körper das bekommt was er braucht, kann man eine optimale Ausgangsbasis für das Glück schaffen. Gesundheit gilt als einer der wichtigsten Faktoren für ein positives Lebensgefühl.
Den wichtigen Personen im Leben einen Platz einräumen macht glücklich. Forscher von der Harvard Universität haben in einer Langzeitstudie herausgefunden, das soziale Beziehungen und das Gefühl, in einen stabilen, sozialen Zusammenhang eingebunden zu sein den wesentlichen Hauptfaktor für ein langes und glückliches Leben darstellt. Es ist also enorm wichtig, die engen Beziehungen im Leben zu pflegen und viel Zeit mit den Liebsten Menschen zu verbringen. Gemeinsamkeit schafft Glück.
Zu viel ungesundes zu vermeiden ist ebenfalls wichtig. Rauchen, zu viel Alkohol, zu viel Fertigprodukte und Zucker und anderes führen zu einer schlechteren Ausgangsbasis für das Glück. Ein unregelmäßiger Schlaf, zu wenig Bewegung und zu viel vor dem Fernseher beziehungsweise Computer sitzen senken ebenfalls das Glücksniveau. Kleine Sünden sind natürlich erlaubt und führen zu Lustempfindungen wie das Stück Torte, aber ein Übermaß macht auf Dauer unglücklich. Es gibt einen schmalen Grad zwischen sich etwas gönnen und sich schaden.
Meditieren macht glücklich. Man muss es eine gewisse Zeit lang machen, um den Unterschied feststellen zu können. Aber Meditation steigert das Wohlbefinden weil sie die Achtsamkeit des Einzelnen im jeweiligen Moments fördert. Ein bewusstes sein steigert das Glücksniveau, außerdem erhöht Meditation den Grad der Neuroplastizität, also der Neubildung und Verflechtung von Zellen im Gehirn. Das Gehirn kann sich sozusagen erneuern. Das begünstigt Lernprozesse aller Art.
Helfen ist eine Bereicherung, das wusste schon Sokrates. Etwas Gutes tun ist wesentlich, da wir glücklich werden durch das Teilen. Die Möglichkeit etwas für andere Menschen zu tun, für die Gesellschaft oder sich sozial zu engagieren geben einem persönlich das Gefühl zu etwas größerem beitragen zu können.
Übungen zur Dankbarkeit und zum Durchbrechen von negativen Gedankenketten machen glücklich beziehungsweise reduzieren Unglück. Da unsere Gedanken auch unsere Emotionen bestimmen und meist aus unseren Gedanken eine gewisse Art zu handeln folgt, haben sie einen dominanten Einfluss auf ein gelingendes Leben. Es ist wichtig die negativen Gedanken mit Strategien zu durchbrechen. Diese sind individuell. Menschen die zum Grübeln und zu mehr der weniger chronischer Verstimmung neigen, sollten sich auf jeden Fall eine Repertoire mit Methoden aneignen um dem Grübeln entgegenzuwirken.
Realismus macht glücklich. Wer sich Ziele setzt, die unrealistisch sind, erreicht diese nicht und kann daraufhin unglücklich werden. Eine gelingendes Leben ist eines, was das für einen Beste aus einem Selbst herausholt. Wenn man sich etwas total unrealistisches wünscht, verfehlt das nicht nur das Ziel (des Lebens), sondern auch die ganze Energie und Zeit sind verschwendet. Da es wichtig ist sich nicht ohnmächtig zu fühlen, ist eine realistische Erwartung die beste Ausgangsbasis, eine Geschichte des Gelingens zu schreiben.
Herausforderungen, die machbar sind und die das Potential des Einzelnen positiv fördern beziehungsweise entfalten, steigern die postiven Gefühle.
Aktiv sein ist wichtig für das Glück. Nichts tun aber auch. Sich entspannen, mit sich selbst sein, etwas genießen und zur Ruhe kommen. Glück ist auch Gleichgewicht. Es ist wesentlich, eine innere Balance zum äußeren Geschehen herzustellen.
Auch Lesen macht glücklich. Durch das Lesen können Menschen von fremden Leben lernen, abtauchen in eine andere Welt und ihre Vorstellungskraft steigern. Das Gehirn freut sich auch am Lesen als eine glücklich und gleichzeitig das Gehirn trainierende Angewohnheit.
Neues ausprobieren macht glücklich. Es ist wichtig, flexibel und spontan zu bleiben, um das Glück zu steigern. Dadurch das wir menschen und an alles gewöhnen stumpfen manchmal Momente des Glücks im Alltag ab. Wenn wir etwas neues tun erzeugen wir durch Neugierde und Spannung gluck und das leben kommt einem reicher vor.
Glück und Unglück sind darüber hinaus auch bestimmt von der Zeitperspektive des Einzelnen. Meist ist Unglück verbunden mit Nachtrauern oder Bedauern von Vergangenem oder Angst im Bezug auf die Zukunft. Beides findet nicht im Jetzt statt. Die Lehre der Achtsamkeit bringt Menschen bei, sich auf das hier und jetzt zu konzentrieren, weil das jetzt eigentlich immer wertfrei ist.
Ebenfalls nachgewiesen zur Steigerung von Glück hilfreich sind Ausflüge in die Natur. In Japan gibt es das sogenannte Waldbaden. Dem Wald wird eine natürlich heilende und glücklich machende Wirkung zugeschrieben. Spazieren an der frischen Luft ist also immer eine gute Wahl. Das Gefühl in der Natur aufgehoben zu sein, kann Menschen die Kraft geben von ihrem Alltag loszulassen und neue Energie zu tanken.
Eine Antwort auf die Frage zu finden, welche Werte die persönlich wichtigsten sind und dann sein Handeln darauf auszurichten erhöht die Chance auf ein glückliches Leben. Auch Menschen, die eine Antwort auf die Frage gefunden haben, warum sie auf der Welt sind und sich einem Sinn verschreiben sind glücklicher als diejenigen die sich nicht orientieren können. Auch wenn Menschen keinen Sinn in Ihrem Leben finden, ist das nicht weiter schlimm. Hier sollten einfach andere Dinge getan werden um ein glückliches Leben zu führen. Denn stundenlanges Grübeln nach dem Lebenssinn kann Zeitverschwendung sein, und diese Zeit kann genutzt werden um das Glück zu verfolgen.
Studien zu Langlebigkeit von Menschen haben herausgefunden, dass sie besonders lange leben, wenn sie neben den wesentlichen Gesundheitsfaktoren einige der Glücksfaktoren in ihrem Leben erfüllt haben. Forscher haben beispielsweise die japanische Insel der Hundertjährigen, Okinawa, untersucht. Die Menschen dort haben ein auf Gemeinschaft bedachtes Leben mit ausreichend Bewegung und folgen einer traditionellen, regelmäßigen und gesunden Ernährungsweise. Vergleicht man nun die Studien zur Langlebigkeit mit denen der Glücksforschung fällt auf, das sich die Menschen in den Regionen der Langlebigkeit selbst als eher glücklich einschätzen. Glück und Langlebigkeit sehen als in einer sich gegenseitig fördernden Beziehung.
Nach dem von den Vereinenden Nationen in Auftrag gegebenen World Happiness Report, der untersucht wo die Menschen weltweit am glücklichsten sind und Ranglisten erstellt, finden sich immer wieder auf den vordersten Plätzen die nordeuropäischen Länder, Dänemark, Schweden, Island, Norwegen und – aktuell auf Platz 1 – Finnland. Dies liegt den Glücksforschern zur Folge an vielen verschiedenen Faktoren. Die wirtschaftliche Sicherheit, gute Bildungschancen, ein funktionierendes Gesundheitssystem, der relativ hohe Grad an Selbstbestimmung und Möglichkeit zur individuellen Lebensgestaltung, ein gesundes Verhältnis zwischen Arbeit und Freizeit bis hin zu kulturell verankerten Glückswerten spielen hierbei eine wichtige Rolle. Das persönliche Glücksempfinden der Menschen in Nordeuropa ist hoch.
Noch nie war es so einfach, sich Anregungen für ein gelingendes Leben zu holen und von Diesen inspirieren zu lassen. Es gibt unzählige individuelle Möglichkeiten für das persönliche Glück. Jeder und Jede kann sich selbst jeden Tag ein Stück glücklicher machen, indem die richtigen Fragen gestellt werden zu den persönlichen Prioritäten und dem wirklich Wichtigem. Die Antworten auf diese Fragen und ein auf diese Antworten ausgerichtetes, stetiges Handeln stellen die Weichen für ein gelungenes Leben.
Zurück zum Seitenanfang
© 2024 Landsiedel