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Symbole haben eine lange kulturelle Geschichte und Tradition. Die Menschen verknüpfen Zeichen mit Bedeutungen und geben grundsätzlich den Dingen durch Interpretation einen Sinn. Es liegt an dem übergeordnetem und sehr menschlichem Bedürfnis, sich mit etwas über die bestehende Realität hinaus zu verbinden. Für das Glück gibt es zahlreiche Symbole aus jeder Kultur. Thematisch stehen die meisten Symbole des Glücks in Verbindung mit der Liebe, dem Erfolg, der Gesundheit, dem Geld oder dem positiven Bestehen von Prüfungen, Aufgaben oder Zeitabschnitten. Eine andere oft gebrauchte Variante für die Verwendung von Glücksbringern war es, ein Zeichen des Schutzes zu verwenden, also mit der Symbolik eher die Vermeidung von Unglück zu verfolgen.
Grundsätzlich kann alles, in das eine Bedeutung gelegt wird, als Zeichen oder Symbol gebraucht werden. Es liegt an der Bedeutung, die Menschen in das jeweilige Symbol legen, also auf welche Weise dieses Zeichen interpretiert wird. Deshalb sind Glücksbringer Tiere, Pflanzen, Menschen, Dinge, Farben und vieles mehr. Die bereits angesprochenen Verbindungen zum Übersinnlichem sind eine erste Orientierung für die menschliche Verwendung von Symbolen. Eine weitere, gewisse Orientierung am Wünschen im Allgemeinen ist zentral für viele Kulturen. Oft werden Symbole bei Zeremonien gebraucht, die im alltäglichen Leben eine Rolle spielen, wie beispielsweise die Geburt eines Kindes oder eine Hochzeit. Aber auch zum gelingenden Hausbau oder dem Erreichen der Volljährigkeit gibt es unterschiedliche Symbole. Auf gesellschaftlicher Ebene entsteht unter anderem durch die Verankerung mit Symbolen ein Teil Kultur. Der Mensch braucht die Interpretation und das Teilhaben an einem Denkkonzept, das für ihn persönlich einen Sinn gibt.
Hierzulande haben wir beispielsweise den Kaminkehrer oder auch den Schornsteinfeger als Zeichen dafür, dass das Leben es gut mit einem meint. Der Schornsteinfeger hatte früher eine sehr wichtige Rolle in der Gesellschaft, da er die Kamine von Ruß und Ablagerungen befreite und so präventiv zur Vermeidung von Katastrophen wie Rauchvergiftungen beitragen konnte. Dadurch dass der Umgang mit Feuer so alltäglich wichtig war, kam der Schornsteinfeger zu seiner Bedeutung. Man sagt, den Schornsteinfeger zu berühren bringe großes Glück.
Der Marienkäfer gehört zu den Tieren, die Glück bringen. Er steht unter anderem für Glück, Wohlstand und Gesundheit. Der Marienkäfer ist allerdings auch für die Liebe zuständig. Es wird gesagt, er soll Aufschluss darüber geben, wann der zukünftige Partner fürs Leben erscheint. Man kann das an den Punkten des Käfers abzählen. Oder man zählt die Sekunden bis der Marienkäfer, der im besten Fall auf der Hand landet, wieder weiterfliegt. Diese Sekunden sind dann sinnbildlich für die Jahre, die die meist weiblichen Personen noch auf den Mann fürs Leben zu warten haben. Der Marienkäfer ist darüber hinaus ein christliches Symbol für Glück. Er gilt als von der Mutter Gottes gesandte Bote des Himmels und soll Schutz und Hilfe spenden.
Das Schwein steht für Geld und Reichtum und ist ebenfalls ein sehr altes Glückssymbol. Schweine waren früher von größtem Nutzen für die Bevölkerung. Die Bedeutung des Schweins kommt aus der Zeit, als die noch Menschen von der Viehzucht lebten. Ein Schwein zu haben bedeutete weniger existenzielle Probleme. Darüber hinaus galt der Eber bei den Germanen als heiliges Tier.
Ein weiteres Symbol für Reichtum ist das Salz beim Überreichen von Brot und Salz, dass bei einem Einzug oft als Geschenk von den Gästen oder Nachbarn gebracht wird. Salz ist deshalb ein Symbol für Reichtum, weil es das Essen reicher macht, also die notwendige Würze für einen besseren Geschmack liefert.
Auch der Fliegenpilz bringt Glück. Er soll Mut bringen, sich bevorstehenden Herausforderungen stellen. Die Geschichte mit dem Fliegenpilz geht auf den historisch allseits bekannten Kampfgeist der Berserker zurück, die als besonders tapfer und mutig galten. Sie betäubten sich anscheinend in maßvollen Dosen mit dem Gift des Fliegenpilzes, um sich für den Kampf zu rüsten. Diese Einnahme machte sie relativ immun gegen Schmerz und ließ sie weniger schnell ermüden.
Das Hufeisen ist ein weiteres sehr altes Symbol für Glück. Es wurde gesagt, dass die Kraft und die Energie der Pferde in die Hufeisen gelangen und dort gespeichert werden. Pferde waren auch sehr lange Zeit wichtig für die Menschen um sich fortzubewegen oder zur Verteidigung des Stammes, des Territoriums oder von Leib und Leben. Durch die Verbindung des Hufeisens mit dem Pferdefuß sind die Hufeisen in der Lage, das Glück beim Menschen zu vermehren oder Unglück zu vermeiden. Dies liegt an der Richtung, in welcher dieses Hufeisen aufgehängt wird. Nach oben offen, hat das Glück die Möglichkeit, in das Hufeisen hineinzugelangen und dort gespeichert zu werden. Nach unten geöffnet hat das Unglück wiederum keine Chance, ebenfalls mit hineinzugeraten, sondern es fällt am Hufeisen hinunter. In Verbindung mit dem christlichen Glauben kann das Hufeisen auch nach rechts geöffnet aufgehängt werden. Dies symbolisiert das C für Christus.
Der Mistelzweig ist zum einen ein Symbol für das Glück der Liebenden. Steht ein Paar unter einem Mistelzweig sollen sie sich küssen, um ihre glückliche Zukunft zu besiegeln. Zum anderen wurden der Mistel früher heilende Kräfte nachgesagt. Man glaubte, die Pflanze wäre in der Lage, Hexen abzuwehren und böse Flüche abzuwenden. So wurde Haus und Hof meist mit Misteln geschützt.
Wenn man ein Kleeblatt mit vier Blättern findet, hat man Glück bei Reisen und bei Unternehmungen. Das Kleeblatt an sich selbst zu tragen befreit die Person von schlechten Einflüssen. Man muss das Kleeblatt selbst finden. Da es sich bei einem Kleeblatt mit vier Blättern um eine sogenannte natürliche Mutation handelt, sind sie sehr selten. Das Kleeblatt ist ebenfalls in der christlichen Tradition verankert. Es wird überliefert, das Eva bei der Vertreibung aus dem Paradies ein vierblättriges Kleeblatt als Andenken mitnahm. So kann man auch sagen, dass der Finder eines solchen Kleeblatts ein Stück vom Paradies besitzt.
Weltweit gibt es die verschiedensten Glückssymbole.
In Asien gibt es unterschiedliche Glücksbringer wie die allseits bekannten Glückskekse oder auch der sogenannte Glücksbambus. Der Glücksbambus ist interessanterweise gar kein Bambus, sondern gehört zu den Liliengewächsen aber die Überlieferung blieb standhaft bei der Namensgebung. Er soll als Symbol für das Glück über 4000 Jahre alt sein und ist deshalb einer der ältesten Glücksbringer der Menschheit. Er steht für Gesundheit, Glück, Erfolg und wird meist als Geschenk bei festlichen Anlässen mitgebracht. Von Europäern gerne belächelt werden die winkenden Katzen, die in einigen Ländern Asiens ebenfalls als ein Bote für Glück und Gesundheit gelten. In China, Japan, Thailand und Taiwan sind sie besonders beliebt und man sieht sie in Schaufenstern, hinter Windschutzscheiben oder als Dekoration. Sie sollen vor allem finanzielles Glück bringen.
Ursprünglich galten Katzen in China und Japan sowohl als Glücks- als auch als Unglücksbringer. Sie waren auf der einen Seite nützlich, aber Ihnen wurde auch nachgesagt, dass sie die Kraft hätten, sich in teuflische Dämonen zu verwandeln. Der chinesische Aberglaube bezüglich der Katzen unterscheidet sich insofern der japanischen Tradition, als das in China die Bewegung der Katze beim Putzen als winken umgedeutet wurde, das beispielsweise Wohlstand in Form von Kunden anlockte, in Japan hingegen wurde dieses Winken eher als liebevolle Warnung vor einem bevorstehendem Unglück bewertet.
In der muslimischen beziehungsweise der arabischen Welt schützt die sogenannte Hand der Fatima meist als Schmuckstück ihre Träger vor bösen Blicken und vor schlechten Einflüssen. Fatima war die jüngste Tochter des Propheten Mohammed. Sie gilt als Mutter der Nachkommen Mohammeds und als die Mutter Figur in der arabischen Welt, da sie keine Nachkommen hatte, die-wie damals üblich- früh starben. Sie soll sowohl Kraft als auch Schutz spenden. Ebenfalls aus der arabischen Welt, aus dem Islam kommt die Tradition die meist weißen, orientalischen Häuser mit blauen Rändern zu bemalen. Dies soll ebenfalls schützend auf die Bewohner des Hauses wirken.
In den Vereinigten Staaten war der Penny seit jeher ein Symbol für Reichtum und Glück. Er wird auch Lucky Penny genannt. Für die Hasenpfote gibt es einige Dinge zu beachten, die ist kulturübergreifend und findet ihren „wahrscheinlichen“ Ursprung im Amerika des 18. Und 19. Jahrhunderts. Eine Mischung aus afrikanischen Zeremonien zur Verehrung der Toten aus europäischem Aberglauben verbindet dieses Glückssymbol. Die konkrete Herkunft ist nicht eindeutig geklärt. Für die Hasenpfote gibt es einige, strikte Regeln zu beachten. Ort des Geschehens sollte ein Friedhof sein, am besten ein Unglück verheißender Tag mit extremer Witterung. Zudem sollte das bei Vollmond passieren. Die Kugel, mit der der Hase erschossen wird, sollte silbern sein. Die Hasenpfote hatte eine Alltags-ähnliche Rolle in den verschiedenen Kulturen, so war sie Schminkutensil für Frauen oder ein Besen für Labore. Eine echte Hasenpfote als Amulett der auch Schlüsselanhänger zu tragen, galt als Glücksbringer.
In Indien gibt es das Sonnenrad, was eigentlich ein Symbol für "glücklich sein" ist. Dadurch das in der Zeit des Nationalsozialismus dieses Zeichen zum Hakenkreuz zweckentfremdet wurde, wird diesem Symbol für das Glück vor allem in Deutschland eine gewisse Skepsis entgegengebracht. Dabei ist die genannte Swastika sowohl im Hinduismus als auch im Buddhismus verankert.
Es existiert aber genauso eine symbolische Ebene zum Unglück, wie zum Beispiel das Sehen einer schwarzen Katze ein ganz schlechtes Zeichen für die betroffene Person ist. Ein weiteres Symbol für das Unglück ist der Kalendertag Freitag, der 13. An diesem Unglück-bringendem Tag war es normal daran zu glauben, dass das Schicksal jederzeit zuschlagen kann. Dieser Tag gilt als verflucht.
Ein weiteres schlechtes Omen ist ein umgekippter Salzstreuer. So wie das Salz als Bild für Reichtum gebraucht wird, ist der umgefallene Salzstreuer mit dem Verlust von etwas, was einem viel bedeutet, gleichzusetzen. Oder man zerbricht einen Spiegel, dann bedeutet es sieben Jahre Pech. Die Geschichte der unglücklich machenden Symbole entstand aus einer Weltanschauung heraus, in der die grundsätzliche Möglichkeit besteht, verflucht werden zu können oder durch das eigene Handeln die Wut des Schicksals auf sich zu ziehen. Darüber hinaus gibt es noch Zahlen, die Unglück bringen sollen, allen voran die Zahl dreizehn. Aber auch die Zahl sieben steht für Unglück.
Die Geschichte der Glücksbringer hat ihr Zuhause in einem Denken, dass wir heute als Aberglaube definieren. In früheren Zeiten, allen voran im Mittelalter, gab es die ganz als gewöhnlich geltende Weltanschauung unter miteinbeziehen von sogenannten okkulten Elementen in das alltägliche Leben. Hexen und Zauberer gab es selbstverständlich genauso, wie es ein Schicksal gab, das unter einer guten oder einer schlechten Fügung steht. Deshalb waren Symbole für das Glück beziehungsweise eine Art Aberglaube und ein Einbezug von Mystik in das Leben alltäglicher als heute und auch viel mehr verbreitet. Für die heutige Zeit gilt, dass an etwas zu glauben auf jeden Fall nicht schaden kann. Es wird beispielsweise eine Prüfung abgelegt und ein Freund wünscht einem ein gutes Gelingen und bringt dafür ein Symbol mit, kann das tatsächlich helfen. Interessanterweise kann das Gehirn alleine durch die persönliche Assoziation mit Glück auch die Stimmung beziehungsweise die Zuversicht heben.
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