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Trennung, Jobverlust und andere Schicksale können lange Phasen nach sich ziehen, in denen man Trauer und Verlust spürt und unglücklich ist. Diese Episoden stehen in direktem Zusammenhang mit einem Ereignis und der Betroffene kennt den Grund für seine Gefühlsregungen. Allerdings kann es sein, dass einem gar nicht so richtig bewusst ist, dass man unglücklich mit seinem Leben oder mit Teilbereichen seines Lebens ist. Man spürt nur ein diffuses Gefühl des Unwohlseins und als glücklich würde man sich auch nicht gerade bezeichnen.
Doch wie kann ich erkennen, ob ich wirklich unglücklich bin? Wie kann ich die Bereiche in meinem Leben identifizieren, die ich verändern sollte, damit ich wieder glücklich bin? Wie kann ich mich auf den Weg machen, um Glück zu spüren und Negativität aus meinem Leben zu verbannen?
Inhaltsverzeichnis
Das wohl eindeutigste Zeichen und zugleich ein alarmierendes Zeichen dafür, dass man unglücklich ist, ist dass man keine Energie mehr hat. Es fällt schwer,
Sollte man dauerhaft eine Antriebslosigkeit verspüren, so ist Vorsicht geboten. Denn Antriebslosigkeit ist eines der Merkmale, welches auf eine Depression hindeutet. Es liegt nicht in der Natur des Menschen, kein Interesse für Unternehmungen und für sein Leben zu haben. Schon als Kind gehen wir auf Erkundungstour, um herausfinden zu können, wie man sein Leben nach seinen Wünschen und Bedürfnissen beeinflussen kann. Dadurch werden der Charakter und die Individualität einer Person ausgebildet. Verspürt diesen Impuls nicht, so ist das ein Zeichen dafür, dass man chronisch unglücklich ist.
Die Welt und das Leben halten viele schöne Dinge für einen bereit. Die Welt ist bunt und interessant. Sollte man die Schönheit der Welt und die Besonderheit der Kleinigkeiten in dieser nicht mehr wahrnehmen, so könnte das ebenso darauf hindeuten, dass man sich in einer Phase des „Unglücklich-Seins“ befindet. Man ertappt sich häufig dabei, nur noch zu jammern und Neid zu empfinden – alle anderen haben mehr Glück und scheinen zufriedener als man selbst, die Welt ist ungerecht und es gibt nur noch Leid und Ungerechtigkeit.
Ist man ein glücklicher Mensch, so klagt man nicht. Man sieht die schönen Dinge des Lebens und erfreut sich ebenso an den Kleinigkeiten, wie das Zwitschern der Vögel, die Blüte im Frühling oder das Stück Kuchen nach der Arbeit im Lieblingscafé. Es gibt schlichtweg keinen Platz für Jammern und Klagen. Und sollte einmal etwas nicht so laufen, wie man sich das vorgestellt hat, so versuchen glückliche Menschen diese Situation zu ändern und sollte dies nicht von Erfolg gekrönt sein, so arrangiert man sich mit der Situation und findet andere Wege.
Können mindestens fünf Aussagen bestätigt werden, so kann davon ausgegangen werden, dass man unglücklich ist. Um das Gefühl von Unglücklich-Sein identifizieren zu können, sollte man seine Lebensbereiche genau anschauen und ehrlich zu sich selbst sein.
Es ist wohl illusorisch ausschließlich Glücksgefühle für seinen Job zu empfinden. Jeden Morgen gut gelaunt mit einem Lied auf den Lippen zur Arbeit fahren und es kaum erwarten zu können, sich den gestellten Aufgaben des Büroalltages widmen zu können – nein, das gibt es natürlich nicht. Doch sich im falschen Beruf, der falschen Position oder unter den falschen Kollegen zu befinden, kann ernsthafte körperliche Symptome hervorrufen und das positive Lebensgefühl erheblich beeinträchtigen. Hier sollte die aktuelle Situation auf Arbeit genau analysiert werden. Es gibt Phasen, in denen man sich körperlich nicht fit fühlt oder in denen zu viel Arbeit anfällt. Handelt es sich hierbei um Episoden, die nicht lange andauern, so kann man sich davon erholen und der ursprüngliche Lebensmut kehrt sehr schnell wieder zurück. Merkt man jedoch, dass es schwierig wird, sich aus diesen Situationen zu befreien und dass man sich in den Zeiten der Regeneration sozial zurückzieht, so kann es sein, dass der Job nur noch als belastend empfunden wird. Die Warnzeichen sollten rechtzeitig erkannt werden, denn ist der Leidensdruck zu hoch, so kann es meistens schon zu spät sein. Der Körper reagiert in diesem Zustand sehr heftig auf die Überbelastung. Dies zieht starke physische Reaktionen, wie Herzstolpern, Schwindelanfälle und absolute soziale Ausgrenzung nach sich. Dieser Phase folgt meistens die Krankschreibung. Um diese starken Reaktionen des Körpers entgegenzuwirken, sollten die Warnzeichen rechtzeitig erkannt werden. Fällt es einem immer schwerer, morgens aus dem Bett zu kommen und kommt einem öfters der Gedanke, sich anstatt auf den Weg zur Arbeit, sich auf den Weg zum Arzt zu machen und werden diese Gedanken zum ständigen Begleiter, so sollte man darüber nachdenken, etwas an seiner beruflichen Situation zu ändern.
Wenn die Anzeichen für eine nicht ideale berufliche Situation verdrängt werden, so werden sich früher oder später körperliche Symptome bemerkbar machen. So haben wohl schon viele Arbeitnehmer erlebt, dass sich am Sonntag-Abend bei dem Gedanken an den Arbeits-Montag Bauchschmerzen einstellen. Auch hier ist es wichtig, dass genau analysiert wird, ob die Probleme regelmäßig auftreten. Sollte dies der Fall sein, so ist es höchste Zeit, sich nach einer neuen Herausforderung umzusehen. Die häufigsten Probleme im Arbeitsleben werden durch ständigen Termindruck, schlechtem Arbeitsklima, emotionalem Stress, Überstunden, und der heute oftmals ständigen Erreichbarkeit hervorgerufen. Jedoch kann es auch sein, dass körperliche Reaktionen durch eine ständige Unterforderung im Beruf hervorgerufen werden können. Langweilt man sich im Beruf und ist geistig nicht gefordert, so kann dies zu denselben Symptomen führen, die man während eines Burn-Outs erlebt.
Ist man verliebt, so zeigt sich die Welt einem in den schillerndsten Farben und man hat Energie für zehn. Allerdings kann sich dieser Zustand leider nach einer gewissen Zeit in dieser Beziehung und nachher in einer Ehe ändern. Die Partner zeigen ihr wahres Gesicht und unliebsame Gewohnheiten zeigen sich, Interessen streben auseinander. Ein Forscherteam der Universität von Michigan und Nevada hat herausgefunden, dass eine Ehe mit viel Streit und Unzufriedenheit zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen kann. Eine schlechte Ehe können die gleichen körperlichen Symptome hervorrufen, wie ein Burn-Out. Nicht selten wird dadurch das Herz-Kreislauf-System geschädigt, man empfindet kein Hungergefühl mehr und zieht sich emotional und sozial zurück. Führt man sich diese Erkenntnisse vor Augen, so bekommt man ein Gefühl dafür, wie wichtig es ist, sich in einer Ehe wohlzufühlen. Ist eine Ehe unglücklich, so sollte dieser Zustand verändert werden. Es muss nicht gleich die drastischste aller Maßnahmen „Scheidung“ getroffen werden – eine Eheberatung oder ein ernstes Gespräch mit dem Partner kann hier schon helfen. Die Bedürfnisse sollten dem Ehepartner mitgeteilt werden und man sollte sich bemühen, diese auch zu erfüllen. Denn, vor allem wenn Kinder im Spiel sind, sollte man eine Ehe nicht so einfach aufgeben, aber auf jeden Fall müssen Maßnahmen zur Verbesserung des Ist-Zustandes getroffen werden. Oftmals sind es nur Kleinigkeiten, die sich in der Hektik des Alltages eingeschlichen haben. Ein kleiner Richtungswechsel kann hier schon helfen.
Man freut sich nach der Arbeit nicht mehr auf den Partner und verbringt die Freizeit gerne mit Freunden anstatt mit dem Allerliebsten? Die getrennten Bereiche in der Wohnung wurden schon klar abgegrenzt? Man ist zusammen mehr aus Gewohnheit, als aus Liebe und Zuneigung? Viele Paare finden sich in diesen Worten wieder, doch eine Trennung fand bisher noch nicht statt. Doch warum fällt es vielen Menschen so schwer, sich aus unglücklichen Beziehungen zu lösen? In den meisten Fällen ist es die Angst, wie zum Beispiel die Angst vor dem Alleinsein, die Angst vor finanziellen Nachteilen nach einer Trennung und die Angst vor der Konfrontation mit dem Umfeld. Lebt man nur noch nebeneinander her und findet kein Austausch im Alltag statt, so kann es sein, dass keine gemeinsamen Ziele mehr definiert wurden. Wenn gemeinsame Ziele in einer Beziehung fehlen, fehlt die Verbindung zu einander – es wird nicht mehr an einem Strang gezogen und die Interessen sind nicht mehr auf ein gemeinsames Projekt gerichtet. So kann es sein, dass man sich aus den Augen verliert und der Beziehung der besondere Pfiff fehlt. Ein wichtiger Faktor für eine gutlaufende und glückliche Beziehung ist also die Formulierung und Verfolgung gemeinsamer Ziele und Projekte. Ein Ziel, welches für den persönlichen Lebensplan als essentiell zu bezeichnen ist, ist der Wunsch zur Gründung einer Familie. Unterscheiden sich diesbezüglich die Vorstellungen der Partner in einer Beziehung hier erheblich, so kann dies große Auswirkungen auf die Partnerschaft haben. Eine unglückliche Beziehung ist die Folge. Es wird mindestens ein Partner somit in eine emotionale Negativspirale gezogen werden. Es ist ratsam die Vorstellungen von Anfang an klar zu definieren.
Hat man nun alles im Leben erreicht – man ist zufrieden mit dem Job, die Kinder entwickeln sich und auf den Partner ist Verlass – verspürt aber dennoch eine Unzufriedenheit und bemerkt die Anzeichen, die ein „Unglücklich-Sein“ begleiten, so kann es sein, dass man mit dem Leben allgemein unzufrieden ist. Hierfür gibt es zwei Gründe, zum einen kann es sein, dass man sich das Leben im Allgemeinen einfacher und schöner vorgestellt hat. Das Leben mit all seinen Herausforderungen ist nicht immer einfach zu meistern, es gibt unvorhergesehene Drehungen und Wendungen. Oder vielleicht fühlt man sich wie im Hamsterrad – arbeiten, Rechnungen bezahlen und schauen, dass für die Rente auch noch etwas übrig bleibt. Wenn man die falsche Sicht auf das Leben hat, so kann man mit dem Leben an sich unglücklich sein. Zum anderen kann es sein, dass psychische Herausforderungen, mit denen man im Leben konfrontiert war, sich immer noch bemerkbar machen. Die prägende Zeit der Kindheit hat einen großen Einfluss auf das Leben und auf das psychische Wohlbefinden eines Erwachsenen. Die ersten sechs Lebensjahre gehören zu den Jahren, die die Blaupause für das weitere Lebenskonstrukt und die psychischen Voraussetzungen für das ganze Leben bilden. Wurde man schon früh mit Schicksalsschlägen konfrontiert oder hat eine schwierige Kindheit erlebt, so kann sich das Gefühl des „Unglücklich-Seins“ in einem Menschen, wider aller Umstände, festsetzen.
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