Rede halten

Offizielle Anlässe, wie Jubiläen oder Einweihungen, sind die ideale Gelegenheit für eine Rede. Eine Rede ist ein rhetorischer Vortrag, der die Gedanken, Gefühle und Wünsche des Redners, oder stellvertretend die einer Gruppe verdeutlichen soll. Eine Rede wird mittels mündlicher Sprache kommuniziert und ist nicht selten der Höhepunkt eines Events. Dabei entsteht eine Rede nur in den allerseltensten Fällen spontan. Für gewöhnlich feilt ein Redner viele Wochen vorher an seiner Rede, um sie perfekt und besonders eindrucksvoll zu machen.

Das fängt bereits bei der Begrüßung der Zuhörer an. Wer eine Rede halten soll muss zunächst wissen, über welches Thema er sprechen will, wer sein Publikum ist, und welches Ziel die Rede verfolgt. Reden kommen für verschiedene Events und Themen infrage.

Inhaltsverzeichnis

  1. Themenbeispiele von Reden
  2. Wie begrüße ich meine Zuhörer?
  3. Ich möchte eine kurze Rede halten
  4. Ich möchte eine emotionale Rede halten
  5. Allgemeine Tipps für Deine Rede

Themenbeispiele von Reden

  • Hochzeiten
  • Jubiläen
  • Vorstandernennungen
  • Einweihungen
  • Geburtstage
  • Trauerfeiern
  • Schulentlassungen
  • Jugendweihe
  • Willenskundgabe
  • Dankesrede
  • Umweltschutz

Nicht jeder Mensch kann eine Rede halten. Thema der Rede, rhetorische Fähigkeiten oder Sprachbarrieren können Menschen sehr verunsichern. Dabei klappt es mit einer guten Vorbereitung ganz einfach. Je öfter Du eine Rede hältst, desto einfacher fällt es Dir vor Publikum zu sprechen.

Im Unterschied zur Rede, bei der es darum geht, den Zuhörer mitzureißen und emotional anzusprechen, steht bei einem Vortrag die Wissensvermittlung im Fokus.

Wenn Du in naher Zukunft eine Rede halten sollst, fragst Du Dich sicher, wo Du anfangen sollst. Den perfekten Einstieg findest Du mit der passenden Begrüßung Deines Publikums.

Wie begrüße ich meine Zuhörer?

Um Deine Rede zu beginnen bieten sich ganz unterschiedliche Möglichkeiten an. Je nach Anlass kannst Du auf die humorvolle Ansprache bis hin zum weltbekannten Zitat zurückgreifen. Hauptsache, Du gewinnst schon im ersten Augenblick die Aufmerksamkeit der Zuhörer.

  • Der ernste Einstieg
    Die geläufigste Form eine Rede zu halten, ist die ernste Begrüßung des Publikums. Es bietet sich an, mit Fakten oder Tatsachen den Auftakt zu beginnen und das Publikum ins Thema einzuleiten.

    Hältst Du zum Beispiel eine Rede vor dem heimischen Sportverein, so kannst Du mit der Geschichte und Gründung des Vereins starten. Willst Du eine Rede zum Jubiläum einer gemeinnützigen Einrichtung halten, kannst Du die emotionale Ebene wählen und den „Gedanken der guten Sache“ in den Mittelpunkt stellen. Dir fällt sicher ein, wie Du Dein Publikum begeistern kannst.
  • Der humorvolle Einstieg
    Was gibt es schöneres, als eine Rede mit einem guten Witz zu starten? Humor lockert die Stimmung und Du schaffst sofort einen Draht zum Publikum. Eine fröhliche Runde, die gemeinsam lacht, ist gleich viel konzentrierter und aufmerksamer.

    Du wirst sehen, welch eine Wirkung lustige Anekdoten zur Begrüßung haben können. Ob Hochzeit, Geburtstag oder Jung­gesellen­abschied: Hier bietet sich die humorvolle Einleitung bestens an.
  • Der provokante Einstieg
    Du möchtest eine Rede halten, in der es um Tierschutz oder das Klima geht? Dann liegst Du mit einer provokanten Aussage zur Begrüßung genau richtig. In kaum einem anderen Themengebiet wird derart provoziert wie in der Vertretung von Tier- und Umweltschutz.

    Auch eine politische Rede ist eine gute Gelegenheit mit einer provokanten Frage oder einer These zu starten. Du wirst das Publikum spalten, aber dafür gehört Dir die hundertprozentige Aufmerksamkeit der Zuhörer.
  • Die Danksagung
    Du kannst Deine Rede auch mit einer Danksagung beginnen. Wenn beteiligte im Publikum sitzen, denen Du einen besonderen Dank aussprechen willst, dann zögere nicht. Menschen lieben verbale Umarmungen. Das schafft ein Gefühl der Wertschätzung und ist eine feine Geste, um die Arbeit anderer anzuerkennen. Dieser Einstieg eignet sich besonders, um ehrenamtlich tätigen Menschen eine Danksagung auszusprechen.
  • Die rhetorische Frage
    Dieser Auftakt wird in der Praxis besonders gerne und häufig eingesetzt. Mit einer rhetorischen Frage kannst Du Menschen galant auf Deine Seite ziehen. Sie ist ein rhetorisches Stilmittel, dass Du strategisch einsetzen kannst, um dein Publikum von etwas zu überzeugen.
  • Der Clip
    Auch mit einem kurzen Einspieler lässt sich der optimale Einstieg in eine Rede schaffen. Achte aber darauf, dass das Video nicht zu lang ist. Diese Art der Begrüßung eignet sich vor allem, für Firmenreden.

    Es kann ein Imagefilm, ein Interview mit einem Gründungsmitglied, oder das Lebenswerk eines Vorstandes sein. Mit einem Video-Clip gehört die ganze Aufmerksamkeit von der ersten Sekunde an Dir!

Denk immer daran: Egal, welche technischen Hilfsmittel bei Deiner Rede zum Einsatz kommen, Sie dienen lediglich der Unterstützung. Der Fokus sollte auf Dir und Deinen Worten liegen.

Ich möchte eine kurze Rede halten

Eine kurze, knackige Rede muss das Wichtigste auf den Punkt bringen. Sie soll spannend sein, und wichtige Sachverhalte in komprimierter Form vermitteln. Ganz gleich, ob es sich um eine kurze Rede für ein Bauprojekt oder für eine Eröffnungsfeier handelt.

Tipps für kurze Reden

  • Überlege Dir im Vorhinein, was das Ziel der Rede sein soll. Ziel soll es sein, innerhalb von etwa fünf Minuten die Kernaussage auf den Punkt zu bringen.
  • Vermeide es nach Möglichkeit abzulesen. Was bei einer längeren Rede durchaus hilfreich sein kann, wirkt bei einer fünfminütigen Rede schnell merkwürdig und eventuell sogar unprofessionell.
  • Sprich aus Deinem Herzen! Gerade bei kurzen Reden kannst Du Emotionen besonders gut auf den Punkt bringen. Bringe nur relevante Punkte an, und fokussiere Dich auf den Kern des Themas.
  • Plane die Zeit. Als Faustformel gilt:
    Einleitung: 1 Minute, Hauptteil: 3 Minuten, Schlussteil: 1 Minute.
    So gehst Du sicher, dass aus Deiner kurzen Rede kein ellenlanger Monolog wird.

Ich möchte eine emotionale Rede halten

Du sollst eine emotionale Rede halten? Dann sorge dafür, dass Du alle Anwesenden zu Tränen rührst! In der Hirnforschung ist schon längst belegt, dass unsere Emotionen die wahren Lenker unseres Handelns sind. Nichts geschieht ohne emotionale Einflüsse. Mache Dir die Kraft der Gefühle in einer Rede zunutze.

Tipps für emotionale Reden

  • Wähle die richtigen Worte
    In der Rhetorik bieten sich viele Kniffe an, mit denen Du Deiner Rede „Leben“ einhauchen kannst. Metaphern, Anaphern und Alliterationen sind rhetorische Stilmittel, mit denen Du Deine Rede besonders wirkungsvoll und bildhaft gestalten kannst.
  • Erzähle eine Geschichte
    Storytelling ist der Schlüssel zum Herzen. Wer eine Geschichte hört, der kann Sachverhalte viel besser nachvollziehen. Die Begeisterung für Geschichten kannst Du Dir auch für deine emotionale Rede zunutze machen.

    Wenn Du eine Trauerrede halten sollst, dann erzähle Begebenheiten aus dem Leben des Verstorbenen. Dies weckt beim Zuhörer Emotionen und schöne Erinnerungen.
  • Bleib authentisch
    Die dramaturgische Gestaltung Deiner Rede entscheidet über Erfolg und Misserfolg. Der Spannungsbogen soll Deine Zuhörer bis zur letzten Sekunde fesseln. Überlege genau wie Du startest, was den Hauptteil ausmacht, und wie Du aus der Rede hinausgehst.

    Für emotionale Anlässe wie Hochzeiten, Trauer- oder Dankesreden, darfst Du auch Deinen eigenen Gefühlen freien Lauf lassen. Solange Deine Tränen ehrlich sind, bleibst Du authentisch!

Allgemeine Tipps für Deine Rede

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  • Sei gut vorbereitet
    Bereite Dich gut vor: Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete. Wer eine Rede halten soll, der muss mit dem zu behandelnden Thema von Grund auf vertraut sein. Zahlen, Daten und Fakten sind hier genauso wichtig, wie wichtige Namen und Zusammen­hänge. Das gilt nicht nur für Firmen­reden, sondern auch für Reden im privaten Bereich.

    Um Dich nicht zu blamieren, solltest Du also voll und ganz in die Materie einsteigen und Dich mit dem Thema der Rede vertraut machen. Hierbei kannst Du Dich auch gleich auf eventuell aufkommende Publikums­fragen vorbereiten und Dir die passende Antwort überlegen.
  • Der Ton macht die Musik
    Wenn Du einen Frosch im Hals hast, schone in den Tagen vor Deinem Auftritt auf jeden Fall die Stimme. Trink Tee, verhalte Dich ruhig und gehe im Kopf Deine vorbereiteten Unterlagen durch. Vielleicht kommen Dir ja noch bessere Formulierungen in den Sinn. Nutze die Zeit zum Überarbeiten und Üben.
  • Gönne Deinem Publikum eine Pause
    Laut neuesten Forschungsergebnissen lässt die Konzentration der Zuhörer nach etwa zehn Minuten drastisch nach. Berücksichtige dies während Deiner Rede. Kurze Videoclips oder ein witziges Bild können Deine Zuhörer aus dem Konzentrationstief holen und sie weiterhin unterhalten und motivieren.
  • Interaktion als Erfolgsgarantie
    Für einen Redner gibt es kaum etwas schlimmeres, als wenn er merkt, dass er sein Publikum langsam verliert. Bevor Deine Zuhörer unbeteiligt und gähnend in ihren Sitzen versinken, solltest Du handeln:

    Picke Dir einzelne Personen aus dem Publikum, die Du während deiner Rede ab und zu mit Namen ansprichst. Binde Deine Zuhörer ein, indem Du konkret fragst, wie sie in bestimmten Situationen reagieren, oder was sie zu Thema XY sagen. So schaffst Du Nähe und Deine Rede wird interessanter.
  • Achte auf Deine Körpersprache
    Redner müssen präsent sein. Achte auf Deine Mimik und Gestik. Deine Körperhaltung ist das, was Dein Publikum als erstes wahrnimmt. Da über 90 % der Kommunikation über die Körpersprache laufen, solltest Du hier besonders kontrolliert sein. In speziellen Rhetorik-Seminaren kannst Du deine Körpersprache trainieren und auch Deine Redegewandtheit verbessern.


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