10-Punkte-Plan der Weltretter: 04 Nachhaltige Fortbewegung
4. Bewege Dich nachhaltig fort
Klimazonen verschieben sich, Unwetter nehmen zu und Gletscher schmelzen. Diese krassen Veränderungen unseres sensiblen Weltklimas werden vor allem durch sogenannte Treibhausgase ausgelöst. Diese Treibhausgase befinden sich in unserer Atmosphäre und verhindern, dass Sonnenlicht, welches in die Atmosphäre eintritt und die Erdoberfläche erreicht, austreten kann. Jeder der sein Auto schon mal in der Sonne hat stehen lassen und danach einsteigen wollte, weiß was für krasse Auswirkungen eingeschlossene Hitze verursachen kann. Und apropos Auto, diese Treibhausgase in unserer Atmosphäre kommen nicht von ungefähr. Sie entstehen vor allem durch die Verbrennung von Kohle, Gas und Öl. Diese fossilen, importierten Energieträger werden tagtäglich in unseren Brennstoffmotoren zu Lande, zu Wasser und in der Luft verbrannt. Neben der Tierhaltung und dem Reisanbau sind sie der schlimmste Klimasünder und verursachen einen erheblichen Teil der Treibhausgasemissionen. Neben den Treibhausgasen ist es vor allem die Emission von Stickstoffoxiden, welche uns Sorgen machen sollte. Stickoxide führen vor allem bei Menschen mit Asthma oder Bronchialerkrankungen zu Atemproblemen. Außerdem schaden sie dem Ökosystem, da sie das Wachstum von Pflanzen beeinträchtigen. Es wird also Zeit für Alternativen.
1. Alternativen zum Auto
Öffentliche Verkehrsmittel
Öffentliche Verkehrsmittel sind eine tolle Alternative
zum Auto, da sie den gesamten Energieverbrauch auf viele Menschen umverteilen und damit die
Umweltbelastungen viel geringer halten. Im Zeitalter des Smartphones ist es sehr einfach
geworden, sich selbst an fremden Orten gut zurechtzufinden. Die hierfür wahrscheinlich
beliebteste App ist Google Maps, welche sich kostenlos im App Store auf Dein Smartphone
herunterladen lässt. Das hat den Vorteil, dass Du auch unterwegs über Veränderungen
informiert bleiben kannst, solange Du eine Internet-Verbindung hast. Alternativ lässt
sich Maps auch am PC finden und Du kannst Dir Deine Strecke vorher raussuchen.
Rufe dafür
https://www.google.de/maps auf und gib Deinen Start- und Zielpunkt ein. Wenn
Du nun auf das kleine Bahnsymbol klickst, werden Dir alle öffentlichen Verkehrsmittel,
welche zwischen Deinen Punkten zur Verfügung stehen, angezeigt. Google Maps erhebt
keinen Anspruch auf Vollständigkeit, dennoch hat es den entscheidenden Vorteil,
dass es Bus, Bahn, Lauf- und Fahrradwege kombiniert, egal ob Du in Berlin oder Singapur
unterwegs bist. Du kannst auch Deinen gewünschten Startzeitpunkt eingeben, bevorzugte
Verkehrsmittel auswählen und auch auf rollstuhlgerechte Wege achten.
Sollten Dir öffentliche Verkehrsmittel aufgrund von schlechten Verkehrsanbindungen in Deiner
Region nicht zur Verfügung stehen, lohnt es sich die Punkte „Carsharing“ und „Carpooling“ anzuschauen.
Fahrrad & E-Bike
Rund die Hälfte der städtischen Pkw-Fahrten liegt unter fünf Kilometer Länge. Wenn 30
Prozent der Pkw-Fahrten in Städten unter sechs Kilometer auf das Fahrrad umgelagert würden,
könnten nach Schätzungen des Verkehrsministeriums pro Jahr 7,5 Millionen Tonnen CO2
eingespart werden.
Also lass das Auto stehen und hol den Drahtesel raus. Fahrradfahren hat auch noch viele
weitere Vorteile. So hilft Radfahren beim Abnehmen: Es kurbelt die Fettverbrennung an
und trainiert die Ausdauer ohne den Bewegungsapparat zu belasten, da es die Gelenke schont.
Radfahren ist also gerade für übergewichtige Menschen ideal, um den Fettpolstern den Kampf
anzusagen. Aber auch für alle anderen ist Radfahren gesund, denn es stärkt das Herz-Kreislauf-System,
baut Stresshormone ab, versorgt das Gehirn mit mehr Sauerstoff und kann zudem noch richtig
Spaß machen.
Wem sich jetzt bei dem Gedanken, den Berg vor der eigenen Haustüre hochzufahren, die Nackenhaare
aufstellen, für den ist ein E-Bike vielleicht eine gute Alternative. E-Bikes sind die günstigste
Variante der E-Mobilität und Einsteigermodelle gibt es mittlerweile schon für nur 200€. Mit
ihnen lassen sich diverse Hürden wie Gegenwind im Flachland, Steigungen, viele Berge oder
auch lange Strecken leicht meistern. Dank der Unterstützung fühlt sich der Berg oder der
Gegenwind an, als wäre die Strecke leicht abschüssig und bietet damit selbst für Bewegungsmuffel
eine tolle „grüne“ Alternative zum Auto an. Nicht umsonst werden E-Bikes immer beliebter.
Sie machen unglaublich Spaß und man wirkt sportlich-dynamisch und muss sich dafür nicht
besonders ins Zeug legen. Dieser Spaßfaktor ist möglicherweise auch der Grund, warum laut
Studien E-Biker dreimal häufiger Fahrrad fahren als normale Radfahrer.
Zu Fuß
Nicht nur Forrest Gump kann durch Laufen tolle Erfolge erzielen, auch für jeden Einzelnen
hat zu Fuß gehen viele Vorteile. Wie auch beim Radfahren kurbelt zu Fuß gehen Dein
Herz-Kreiskauf-System an. Zudem zeigen Studien, dass Menschen, die viel Laufen eine
bessere Durchblutung haben, besser mit Stress umgehen können, angenehmer schlafen und
währenddessen auch noch Glückshormone ausschütten. Das Auto stehen zu lassen und den Weg
zum Bäcker, dem Freund oder der Freundin oder anderen Kurzstrecken zu Fuß anzutreten,
schont also nicht nur die Umwelt, sondern bringt auch Dir ganz persönlich tolle Vorteile
und eine bessere Gesundheit.
Carsharing
Carsharing bietet die Möglichkeit, ein Auto mit seinen Vorteilen zu nutzen, aber einige
der Nachteile zu vermeiden. Grundprinzip ist, dass sich mehrere Personen ein Auto teilen
und es nur nutzen, wenn sie es tatsächlich brauchen. Ein Carsharing-Auto ersetzt auf diese
Weise mehrere private PKWs. Das Prinzip hilft nicht nur, Ressourcen und Energien zu schonen,
sondern ist für die Nutzerinnen und Nutzer oft günstiger als ein eigenes Auto.
Neben dem klassischen Carsharing gibt es mittlerweile auch die nachbarschaftliche Autonutzung,
bei dem mit Mietverträgen die Nutzung eines Autos auf Nachbarn und Freunde erweitert wird oder
auch online Vermittlungsangebote für den privaten Autoverleih.
Carpooling
Carpooling (zu Deutsch: Fahrgemeinschaft) wird immer beliebter. Dabei teilen sich mehrere
Leute ein Auto um von A nach B zu kommen. Das reduziert nicht nur die eigenen Fahrkosten
und den CO² Ausstoß pro Kopf, sondern man lernt auch viele nette Menschen kennen. Unter
fahrgemeinschaft.de oder mitfahrgelegenheit.de gibt es viele Angebote, die besonders
auf längeren Strecken sehr beliebt sind.
Für alle, die sich Sorgen über dubiose Fremde machen, lohnt es sich eine Fahrerbewertung
anzusehen, bevor Du eine Fahrt buchst. Fahrer mit vielen positiven Bewertungen, Verifizierung,
Fotos und viel Fahrerfahrung sind dort die sicherste Wahl.
Deine Aufgabe:
Das Experiment:
Mach mit und sei ein Teil der Klimaschutzbewegung! Lasse Dein Auto diese Woche für mindestens
1 Tag stehen. Überlege Dir, welche Alltagsstrecken und Wege Du diese Woche zu Fuß, mit dem
Rad oder den Öffis zurücklegen kannst.
Über die Internetseite goeuro.de kannst Du Deinen Start- und Zielpunkt eingeben und findest
die kostengünstige Alternative zum Auto mit Bus, Bahn oder Mitfahrgelegenheit.
Kleiner Tipp:
Mach mit beim Mobil ohne Auto Tag jährlich am 3. Sonntag im Juni gefolgt vom Autofreien
HochSchultag (AfH) am Dienstag danach.
2. Weniger Fliegen
Ein Flug nach Spanien ist genauso schädlich, wie ein ganzes Jahr lang Auto zu fahren. Hinzu kommt, dass die Auswirkungen auf den Klimawandel in der großen Höhe ungefähr 2,7 mal schlimmer sind als am Boden, denn beim Fliegen wird Kerosin verbrannt, wodurch Wasserstoff und Kohlendioxid entstehen. Der Wasserdampf formt sich zu den Kondensstreifen, welche genau wie Kohlendioxid die Wärme zurück zur Erde reflektieren. Quelle
Und Fliegen wird immer beliebter! Durch den jährlichen Zuwachs des Luftverkehrs um ca. 5% kann selbst ein Anstieg der Treibstoffeffizienz von Flugzeugen von 2% pro Jahr den Treibhauseffekt nicht vermindern. Bis zum Jahr 2050 wird damit gerechnet, dass die Tourismusbranche für 40% der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich ist. Dabei spielt es keine große Rolle, ob es sich um Lang- oder Kurzstreckenflüge handelt, denn die größte Menge CO2 wird beim Start und bei der Landung ausgestoßen, weshalb Kurzstreckenflüge auf die Strecke gesehen mehr CO2 pro Kilometer emittieren.
Weitere Negativauswirkungen von Fliegen sind Fluglärm und Luftverschmutzung. Besonders bei Abflug und Anflug entsteht Fluglärm, der sich sowohl auf unsere Gesundheit als auch auf die Tierwelt auswirkt. Auch der Flächenverbrauch durch Flughäfen und die damit verbundene Umsiedlung von ansässigen Menschen und Zerstörung von Lebensraum für Tiere gehört zu diesen Auswirkungen. Doch damit nicht genug, der bei Flügen durch verschiedene Zeitzonen so bekannte Jetlag kann laut neuster Studien das Altern beschleunigen und das Herzinfarkt- sowie das Schlaganfallrisiko steigern. Zusätzlich besteht durch die Aussetzung von Keimen und Strahlungen die Gefahr einer Venenthrombose.
Nicht zu fliegen scheint hier die offensichtlichste Lösung zu sein, wenn Du es liebst in ferne Länder zu reisen und nur ungern darauf verzichten möchtest oder Geschäftsreisender bist, kannst Du bewusst reisen um die Umwelt- und Gesundheitsschäden in Grenzen zu halten.
Deine Aufgabe:
- Nutze den „Carbon Offset“ wenn er angeboten wird. Dabei handelt es sich um Emissionen abhängigen Geldbetrag, der bei der Flugbuchung bezahlt wird und dann für Klimaschutzprojekte in Ländern eingesetzt wird, in denen bisher wenig für den Umweltschutz getan wird.
- Bei geschäftlichen Flügen kann ein Meeting vor Ort vielleicht auch durch eine Videokonferenz ersetzt werden.
- Inlandsflüge können durch Bahnfahrten ersetzt werden.
- Anstelle von regelmäßigen Pendelflügen kann auch länger an einem Ort geblieben werden.
- Für Reisende macht es Sinn, einen langen Urlaub zu machen, anstatt zwei kürzere Reisen zu unternehmen. Als Faustregel gilt, dass bei Flügen über 1400 km ein Aufenthalt von 14 Tagen ein gutes Verhältnis ist. Am Reiseziel sollten alternative Verkehrsmittel wie Bus oder Bahn vorgezogen werden.
Dieses Bewusstsein zu entwickeln ist der erste Schritt zur Besserung. Dann kommt es darauf an, nicht sinnlos um die Welt zu fliegen, Reiserouten geschickt auszuwählen und nach umweltfreundlichen Alternativen zum Fliegen zu schauen.