Der neuste Trend zum Bienenschutz: Die Blühwiesenpatenschaften

Einführung

Guten Tag liebe Leserinnen und Leser, mein Name ist Lukas Graus, ich bin 23 Jahre alt und studiere an der Hochschule Triesdorf biologische Landwirtschaft. Nebenher führe ich einen kleinen landwirtschaftlichen Bio-Betrieb mit meinem Vater.

Wir haben vor etwa 7 Jahren unsere Landwirtschaft auf vollkommen biologische Produkte umgestellt, mit dem Ziel unsere Umwelt zu schonen und mit der uns übertragenen Aufgabe als Landwirt gewissenhaft umzugehen.

Nicht zuletzt dank meines Studiums, das sich mit Artenvielfalt und den verschiedenen Biotopen befasst, beschäftige ich mich mit der Idee, mehr Lebensraum für Bienen und Co. zu schaffen. Da im April 2019 das Volksbegehren zur Rettung der Bienen auf großes Interesse in der Bevölkerung gestoßen ist, nahm ich das zum Anstoß für mein Projekt. Daraufhin erstellte ich meine Website, mit dem Ziel möglichst viele Leute zu erreichen und für eine Blühwiesen-Patenschaft zu begeistern.

Was ist eine Blühwiesen-Patenschaft?

Gute Frage! Eigentlich ist es ganz einfach. Ich biete dir die Möglichkeit, mich zu beauftragen, eine selbstbestimmte Quadratmeteranzahl an Bienenweide anzulegen. Dies kostet dich je nach gewünschter Fläche eine kleine Gebühr. Ich übernehme im Gegenzug, die Vorbereitung des Feldes, Auswahl und Kauf des Saatguts und letztlich die Ansaat der Bienenweide. Als kleinen Bonus stelle ich dir ein persönliches Zertifikat aus und dokumentiere meine Arbeit mit Videos und Bildern, die ich dann auf meiner Website veröffentliche. So kannst du die Fortschritte deiner Blühwiese immer mit verfolgen und beobachten, ob Tiere dort bereits ein neues Zuhause gefunden haben.

Worauf gilt es bei solch einem Projekt zu achten?

Da ich schon seit vielen Jahren biologisch anbaue, sind meine Felder frei von Belastungen durch Spritzmittel und somit in perfekter Kondition zum Errichten eines neuen Biotops. Deshalb ist für mich auch wichtig keine Bienenweide neben konventionell angebauten Ackerflächen anzulegen, denn nur so können sich die Bewohner meiner Bienenweide rund um wohl fühlen. Angrenzende Spritzungen und der damit verbundene Spritznebel, der über die Felder zieht, wird somit vermieden und keiner der neuen Bewohner fühlt sich gestört und wichtiger: Wird vor allem nicht getötet.

Ein weiterer Punkt auf meiner Liste ist die Ansaat der richtigen Blühgewächse. Denn die richtige Mischung der Pflanzen macht den Unterschied. Grundsätzlich kann man zwar sagen, dass alle Pflanzen, die offene Blüten aufweisen, sehr gut geeignet für eine bienenfreundliche Weide sind, jedoch blühen die meisten Blühgewächse nur 2-3 Wochen im Jahr. So ist es umso wichtiger eine Wiese mit früh- und spätblühenden Blumen anzulegen, um eine möglichst lange Blühperiode der Wiese sicher zu stellen. Es mag zwar super Aussehen, wenn alle Blumen auf einmal blühen, allerdings bringt das Schmetterlingen, Bienen und Hummeln nichts, wenn alles verblüht ist, bevor deren Nektar vollständig gesammelt werden konnte. Auch möchte ich durch zeitlich versetztes Säen den Blühzeitpunkt der Blumen verschieben. So kann ein möglichst langer Blühzeitraum des Feldes gewährleistet werden. Dies macht zwar wesentlich mehr Arbeit, bringt dafür aber den maximalen Nutzen der Wiese und somit den größten Effekt für deren zukünftige Bewohner.

Außerdem sorge ich dafür, dass die Bienen direkt an ihrem neuen Zuhause einen Unterschlupf finden - auch wenn es nicht unbedingt notwendig wäre, direkt an der Wiese Bienenkästen aufzustellen, da Bienen für ihre Futtersuche bis zu ca. 3km weit fliegen. Ich bin hierfür bereits mit Imkern im Gespräch, die ihre Bienen Vorort abstellen möchten.

Alles in allem versuche ich dem Projekt mit meinen Anstrengungen gerecht zu werden und nach meinem besten Gewissen für diese nützlichen Mitbewohnern unseres Planeten zu handeln. Ich tue alles in meiner Macht stehende, um in ihrem Auftrag zu verfahren.

Über einen Besuch auf meiner Website oder sogar eine Patenschaft würde ich mich riesig freuen.

Mit besten Grüßen
Lukas Graus