Misereor

Wasserhahn Afrika
Wassermangel - Afrika iStock/borgogniels

Misereor ist eine Hilfsorganisation der deutschen römisch-katholischen Kirche, mit Hauptsitz in Aachen. Gegründet wurde die Organisation 1958. Bei einer Tagung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken schlugt Alfons Erb vor, die Katholiken in der kommenden Fastenzeit zu einem Fastenopfer aufzurufen. Diese Idee verbreitet sich weiter. Die Fuldaer Bischofskonferenz beschloss schließlich eine Aktion mit dem Titel „misereor super turbam“ ins Leben zu rufen, welche heute unter dem Namen Misereor bekannt ist und gegen Hunger und Armut in der Welt kämpft. 1959 konnte so, von den Spenden dieser ersten Aktion ausgehend, in Indien ein Leprazentrum unterstützt und aufgebaut werden. Heute unterstützt das bischöfliche Hilfswerk rund 106.000 Projekte in Asien, Afrika und Lateinamerika. Ziel ist es den Ärmsten der Armen zu helfen. Misereor arbeitet aus diesem Grundsatz heraus besonders stark mit dem Konzept der Hilfe zur Selbsthilfe.

Kranke Kinder - Afrika
Kranke Kinder iStock/laflor

Aus diesem Konzept hervorgehend fördert und berät Misereor Bauern, unterstützt Jugendliche und hilft bei nationalen Wideraufbau und Demokratiesierungsprozessen. Weiter setzen sich die Mitglieder von Misereor für den Kampf gegen AIDS, den Klimawandel und das Verringern von Armut ein. Das Hilfswerk unterstützt Menschen beim Vertreten ihrer Rechte. Weiterhin hat sich Misereor das Ziel gesetzt, jedem Menschen auf der Erde einen Zugang zu Trinkwasser und einem Leben in Würde, Freiheit und Gerechtigkeit zu ermöglichen. Außerdem führt Misereor verschiedenste Ursachen-Untersuchungen zu den Themen Verarmung, Unterdrückung und Zerstörung durch, um durch diese Probleme verursachtes Leiden bereits präventiv verhindern zu können.


Weltkarte
Weltkarte

Die Organisation hat Partner in jedem der Einsatzländer und arbeitet gemeinsam mit diesen an den eben genannten Zielen. Dieses Konzept hat sich besonders bewährt, da häufig die Menschen, welche im Konfliktland leben auch am ehesten wissen, wie geholfen werden kann und welche Ressourcen ihnen fehlen. Misereor setzt sich trotz der römisch-katholischen Ausrichtung für Menschen jeder Religion, Rasse und Herkunft ein.

Die Finanzierung von Misereor läuft einerseits über Spenden und staatliche Zuschüsse und andererseits über die jährliche Fastenaktion, mit welcher auch 1958 die Gründung von Misereor begann. Jedes Jahr von Aschermittwoch bis Oster ruft die Organisation zum Fasten auf und verwendet die gesamte Kollekte dieser Zeit für ein Projekt in einem zuvor ausgewählten Land. 2019 steht beispielsweise das Thema „Was machen wir daraus: Sei Zukunft!“ im Fokus der Aktion, von den Kollekten dieses Jahres werden damit Kinder in lateinamerikanischen El Salvador unterstützt.