Fische
Gastbeitrag von Chiara Kolz
Folgen des Fischfangs für die Umwelt
Durch die Medien gibt es zum Glück bereits ein vermehrtes Bewusstsein für die Missstände in der Massentierhaltung. Aber die Folgen der Fischindustrie für unsere Umwelt sind leider Vielen kaum bewusst. Durchschnittlich isst jeder Mensch im Jahr 20 Kilogramm Fisch.
Die steigende Nachfrage und die daraus folgende Überfischung haben schwere Folgen für die sensiblen Ökosysteme im Meer:
- Zerstörung von Korallenriffen durch die Nutzung von Schleppnetzen
- Etwa 40% der im Netz landenden Tiere sind Beifang, also unbeabsichtigt gefangene Meerestiere wie Delfine, Schildkröten, Haie, andere Fischarten oder Seevögel. Diese verfangen sich in den Netzen, ersticken oder werden nach dem Fang getötet und zurück ins Meer geworfen.
- Mittlerweile sind etwa 90% der Fischbestände überfischt
- Störung der Nahrungskette, da andere Meerestiere weniger Futter finden
- Artensterben (Fische und Meerestiere, die auf Fisch als Nahrungsmittel angewiesen sind)
Neben dem negativen Folgen des Fischfangs für die Ökosysteme und die Tierarten, sind die Methoden des Fischfangs auch aus Tierschutzsicht unakzeptabel. Ähnlich wie Säugetiere empfinden Fische Schmerz und Stress, was vielen Menschen nicht bewusst ist. Die Fische leiden an den abrupt wechselnden Druckverhältnissen, wenn sie plötzlich aus der Tiefe gerissen werden. Oft werden sie durch ihre Artgenossen in den Netzen erdrückt, ersticken qualvoll oder werden lebendig ausgeweidet. Werden die Fische aus dem Wasser gezogen, ersticken sie erst nach 30 Minuten, oder länger. Auch beim Ausweiden sind die meisten Fische noch am Leben und sterben erst nach 10-50 Minuten Todesqualen.
Fischzucht auf Aquafarmen
Neben dem Wildfang wird immer häufiger Fisch in Aquafarmen gezüchtet. Diese Aquakulturen entlasten die wildlebenden Arten allerdings nicht, im Gegenteil. Besonders bei Raubfischen wie Lachs wird Wildfisch gefüttert. Beispielweise werden für 1 Kilogramm Lachs 5 Kilogramm wild gefangener Fisch für die Fütterung verwendet.
Durch die Haltung auf engsten Raum leiden die Fische unter hohem Stress und es kommt häufig zu Verletzungen und Krankheiten. Die auf Aquafarmen eingesetzten Medikamente und Chemikalien landen zudem ungefiltert in Flüssen und Meeren und belasten die sensiblen Ökosysteme.
Abgesehen von der Belastung der Umwelt und der Artenvielfalt durch den Fischkonsum gibt es auch gesundheitliche Probleme für den Menschen. Denn Fisch aus dem Meer enthält häufig Quecksilber, Dioxin und Blei. Die Stoffe können schwere Krankheiten verursachen. Zudem wurde in immer mehr Fischarten Mikroplastik gefunden, da die Fische zusammen mit ihrer Nahrung auch kleinste Plastikpartikel zu sich nehmen. Durch den Konsum von Fisch nehmen wir Menschen das Plastik auf. Wie groß die Folgen sind und inwiefern damit unsere Gesundheit Schaden nimmt, ist noch unklar.
Du kannst helfen, das Artensterben der Fische und Meerestiere zu verringern, indem Du weniger oder gar keinen Fisch mehr isst. Falls Du nicht komplett darauf verzichten kannst, versuche beim Kauf auf bestimmte Gütesiegel zu achten. Zum Beispiel auf das blaue Siegel von Marine Stewardship Council (MSC) für Wildfisch oder das türkise Siegel von Aquaculture Stewardship Council für Zuchtfisch. Frag im Restaurant, wo der Fisch herkommt und versuche bedrohte und stark überfischte Arten wie Alaska-Seelachs, Makrele oder Roter Thun zu vermeiden.
Mehr Tipps gibt es beim Greenpeace Fisch Einkaufsratgeber.