Niko Paech
Das Wachstum in der Wirtschaft hat uns Wohlstand gebracht und Karrieren vorangetrieben. Dennoch ist Niko Paech der Meinung das Wirtschaftswachstum müsse jetzt ein Ende haben. Hierfür setzt er sich als prominenter Vertreter der Postwachstumsökonomie ein und stellt alternative Wege für eine nachhaltigere Zukunft vor. Postwachstumsökonomie – warum das Wachsen ein Ende haben muss
Inhaltsverzeichnis
- Wer ist Niko Paech?
- Leben - Niko Paech
- Was macht er aktuell?
- Niko Paech für die Postwachstumsökonomie
Wer ist Niko Paech?
Dr. Niko Paech, geboren am 9. Dezember 1960, ist ein Volkswirt. Im Jahr 1987 schloss er sein Studium der Volkswirtschaftslehre ab. Heute ist er an der Universität Siegen als außerplanmäßiger Professor tätig. Seine Schwerpunkte in der Forschung liegen bei Nachhaltigkeit, Umweltökonomie und der Ökologischen Ökonomie. Er prägte den Begriff Postwachstumsökonomie innerhalb Deutschlands und gilt als nachdrücklicher Fürsprecher der Wachstumskritik. Er schrieb mitunter das Buch „Befreiung vom Überfluss: Auf dem Weg in die Postwachstumsökonomie“.
Leben - Niko Paech
In den 90ern arbeitete Paech als Unternehmensberater für ökologische Lebensmittel. Später war er bis 2001 als Beauftragter der Agenda 21 für die Stadt Oldenburg tätig und wurde im selben Jahr in der Forschungsgruppe „Unternehmen und gesellschaftliche Organisationen sowie SUstainable markets eMERge“ an der Oldenburger Universität aktiv.
Niko Paech setzt sich nicht nur für mehr Nachhaltigkeit ein, er lebt sie in seinem Alltag auch selbst. So verzichtet er zum Beispiel auf Auto und Flugreisen. Um von A nach B zu kommen fährt Fahrrad. Zudem nutzt Paech weder Handy noch Smartphone oder Fernseher und auch sonst wenige technische Geräte, die man in Haushalten üblicherweise finden würde. Hierzu zählen auch der elektrische Rasierer und ein Toaster.
Was macht er aktuell?
Als Mitglied des wissenschaftlichen Beirats unterstützt Niko Paech heute die Organisation Attac Deutschland. Er hält zudem zahlreiche Vorträge und stellt alternative Lösungen im Bereich der Nachhaltigkeitsforschung vor, welche das Wachstum verringern und unsere Ressourcen schonen würden.
Parallel dazu lehrt er aktuell seit 2016 als außerplanmäßiger Professor innerhalb des Masterstudiengangs Plurale Ökonomik an der Universität Siegen. 2019 veröffentlichte er gemeinsam mit Manfred Folkers das Buch „All you need is less – Eine Kultur des Genug aus ökonomischer und buddhistischer Sicht“. Das Buch beschäftigt sich mit dem Thema Suffizienz, also damit das richtige Maß durch Reduktion zu finden.
Niko Paech für die Postwachstumsökonomie
Als vehementer Verfechter der Postwachstumsökonomie plädiert Niko Paech für eine Abkehr vom Wachstum in der Wirtschaft hin zur Entschleunigung und zu einem reduzierten Lebensstil. Paech spricht in diesem Zusammenhang von einer Gesellschaft, die einer ständigen Reizüberflutung ausgesetzt ist. Diese resultiert direkt aus sämtlichen Konsumgütern, bzw. unserem Konsum. Materieller Besitz füllt den Alltag der Menschen aus und kostet sie Zeit. Aber bei immer mehr Besitz haben wir nicht mehr Zeit hinzugewonnen – immer noch haben die Tage nur 24 Stunden.
Den Anstieg von psychischen Erkrankungen innerhalb der Gesellschaft sieht Paech als Folge des Wachstums und des daran geknüpften Konsums. Die Menschen leiden an Stress und Überforderung. Dies beginnt mittlerweile bereits in jungen Jahren, wie beispielsweise bei Teenagern mit Burnouts. Niko Paech spricht sich daher dafür aus, dass der Verschleiß des Menschen zugunsten des Wachstums aufhören muss und im Rahmen der Postwachstumsökonomie neue Wege beschritten werden müssen.
Laut Paech müssten die Menschen sich wieder regionaler und lokaler orientieren. Er sieht eine Zukunft, in der Menschen Tauschen, Leihen und Reparieren, statt immer weiter zu konsumieren. Statt neuen materiellen Besitz anzuhäufen sollen wir den Nutzen bereits vorhandener Gegenstände verlängern.