Peak oil

Öl-und Gas Pumpe
Öl- und Gas Pumpe iStock/doranjclark

Erdöl ist eine nutzlose Absonderung der Erde – eine klebrige Flüssigkeit, die stinkt und in keiner Weise verwendet werden kann. - so das Zitat von der Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg im Jahre 1806.

Woraus besteht Erdöl?

Erdöl besteht aus verschiedenen chemischen Elementen. Es ist schwierig die genauen Prozentzahlen zu bestimmen. Der Hauptbestandteil des Öls ist Kohlenstoff, dieser liegt zwischen 83% und 87%, der Wasserstoffgehalt beträgt 10% bis 14%, dann kommt noch der Stickstoffgehalt dazu mit 0,1% bis 2%, der Sauerstoffgehalt mit 0,1% bis 1,5% und der Schwefelgehalt mit 0,5 bis 6%. Die Prozentzahl der chemischen Elemente variiert je nach dem Fundort, es können andere physikalische Eigenschaften wie Farbe und Viskosität vorhanden sein.

Was bedeutet Peak-Oil?

Im Jahre 1956 entwarf der amerikanische Geologe Marion King Hubbert die sogenannte Peak-Oil-Theorie (Globales Ölfördermaximum). Die Theorie basiert auf der Annahme, dass die weltweite Ölproduktion ihr Maximum erreichen wird und dann immer langsamer abfällt. Jedes Ölfeld hat seinen eigenen Peak und nach dem Peak wird es immer schwieriger das Öl aus dem einzelnen Ölfeld zu pumpen und aus jedem einzelnen Peak eines Ölfeldes ergibt sich der Peak der globalen Ölförderung (Peak Oil). Er prognostizierte den Peak-Oil der USA für den Anfang der 1970er Jahre. 1970 erreichte die USA letztendlich ihren Peak-Oil dies wurde aber erst ein Jahr später bemerkbar als die Fördermengen kontinuierlich sanken. King Hubbert arbeitete für das Shell-Forschungslabor in Houston, daher wusste er wie der Verlauf der Ölförderung bei Quellen und kleinen Ölfeldern von statten ging. Er übertrug sein Wissen über die amerikanische Ölförderung auf die der restlichen Welt und prognostizierte das globale Ölfördermaximum für das Jahr 1995. Da er mit seiner Theorie von 1970 schon richtig lag, war die USA besorgt das 1995 das Peak-Oil eintreffen wird, aber da wir heute immer noch auf der ganzen Welt nach Öl bohren wurde diese Prognose widerlegt. Viele Wissenschaftler, Geologen und Experten haben verschiedene Meinungen wann der Peak-Oil nun wirklich eintreffen wird, daher kann man es nicht genau sagen, wann es nun tatsächlich soweit ist. Denn man kann den Peak-Oil immer weiter verschieben durch neue Ölfunde mit Hilfe neuer Technologien.

Wie wichtig ist Erdöl für unsere Gesellschaft?

Erdöl ist derzeit der wichtigste Rohstoff der modernen Industriegesellschaften, es wird für fast alles benutzt. In Deutschland lag der Erdölverbrauch im Jahr 2018 bei 2,32 Millionen Barrel Erdöl pro Tag. Für die ganze Welt lag der Erdölverbrauch 2018 bei 99,8 Millionen Barrel pro Tag. Ein Barrel Erdöl entspricht 158,98722 Liter Öl.
Sollte es eines Tages kein Erdöl mehr auf dem Festland zu holen geben, werden die Mineralölunternehmen sich auf das Wasser umstellen und von dort das Erdöl aus dem Boden nehmen. Daher kann niemand wirklich voraussagen wann der Peak-Oil nun wirklich kommt. Da wir den größten Teil unserer Meere nicht kennen und niemand sagen kann ob und wie viel Öl unter den Meeren liegt. Also wird der Tag, an dem wir kein Öl mehr fördern können, vermutlich noch sehr weit weg sein.
Lösungsansätze für Probleme zwischen Umwelt und Wirtschaft werden heftig diskutiert und gehören zur Tagesordnung - mit oft schlechtem Ergebnis für die Umwelt. Ökonomische Beweggründe stehen denen einer nachhaltigen Politik gegenüber.

Leider verschärft die Tatsache, dass die Ressource irgendwann knapp wird die Situation noch weiter. Trotz erhöhter Risiken für die Umwelt werden Fördermaßnahmen weiterhin ausgebaut. Geradezu rücksichtslos werden neue Pipelines durch Naturschutzgebiete und gefährdete Gewässer gebaut.
Der Klimawandel steht mit dem größer gewordenen Anteil des Kohlenstoffdioxids in der Atmosphäre in direktem Zusammenhang. Hauptsächlich verantwortlich für den massiven Anstieg von Kohlenstoffdioxid ist die Verbrennung von fossilen Brennstoffen - Erdölen.

Was wenn es kein Öl mehr gäbe?

Ohne das Öl könnten wir die Form der Wirtschaft, wie wir sie heute kennen nicht mehr aufrecht erhalten. Deswegen sollte man sich fragen, was passiert, wenn der Peak-Oil erreicht wird. Sollten wir den Peak-Oil wirklich erreichen, entsteht zuerst eine Diskrepanz zwischen der Ölnachfrage und der Ölförderung. Dadurch steigt der Preis des Öls nach oben und nicht jeder kann sich dann Öl noch leisten, was schlimme Auswirkungen für die Entwicklungsländer und der Industriegesellschaften zur Folge hätte. Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden wir dann eine Wirtschaftskrise erleben. Was wäre nun, wenn wir überhaupt kein Öl mehr hätten, wenn wir es im Moment für fast alles brauchen.

Wir brauchen Erdöl für den kompletten Treibstoff des Verkehrssystems, das Heizen auf Erdölbasis in Wohnungen, in der Landwirtschaft alle Maschinen, der Dünger und das Pflanzenschutzmittel. Die Chemische Industrie benötigt Erdöl für Plastik, Medikamente, Farben, Kosmetik, für den Strom der modernen Technik und noch vieles mehr. Dies alles würde wegfallen und man müsste sich überlegen wie man es ersetzt.

Würde der Abbau von Erdöl wegfallen, wäre dies durchweg positiv für unser Ökosystem.
Derzeit gelangen jährlich durchschnittlich 100.000 Tonnen Erdöl ins Meer, meist über Flüsse eingeleitete. Verschiedene Lebewesen müssten nicht mehr sterben, besonders die Korallenriffe. Ölbeschmierte Tiere sind kaum zu retten. Immer wieder kämpfen Tierschützer gegen die wiederkehrenden Öl-Massen.

Solange es Menschen gibt, die sich bis zum Tod um die verbliebenden Vorräte bekriegen müssen, kann diese Energiequelle keine gute sein.

Das positive am Rückgang der Ölreserven ist, dass sich die Energielieferanten über kurz oder lang auf erneuerbare Energien umstellen müssen. Und auch jeder Einzelne von uns sich Gedanken darüber machen muss, wobei sicherlich auch Erfindergeist gefragt ist.

Alternativen zur herkömmlichen Ölgewinnung

Man ist bereits daran Lösungen zu finden, wie man Öl auf andere Art herstellen kann.
Forschern ist es bereits gelungen mit Hilfe von Gentechnik Mikroorganismen zu verändern, so dass sie Bernsteinsäure produzieren, die ein Grundstoff für verschiedene Chemikalien und Kunststoffe ist.
Früher als die Atmosphäre auf der Erde zum größten Teil noch aus Kohlendioxid bestand gab es Mikroorganismen, die sich hauptsächlich von Co2 ernährten. Man könnte diese Mikroorganismen genetisch so verändern das sie Co2 essen würden und dann Substanzen ausscheiden die als Ersatz von Erdöl dienen könnten, doch das braucht viel Zeit die Mikroorganismen auf diese weiße genetisch zu verändern.
Ein weiteres Verfahren. das sogenannte Schäumungsverfahren wäre möglich, welches man aus 100% Co2 entwickeln könnte, da sich in Kohlenstoff Erdöl befindet. Man könnte z.B. Turnschuhe, Matratzen, Leichtbauteile und Dämmmaterial daraus herstellen. Momentan werden diese Dinge zum Teil noch mit Erdöl hergestellt, weil der Prozess zu teuer wäre und zu viel Energie verbraucht, wenn man es rein aus Co2 herstellen würde.

Wenn man gegen die Erdölförderung etwas unternehmen möchte, kann man auf Demonstrationen oder Diskussionen gehen, die sich gegen die Erdölförderung einsetzten.


Weiter Infos zum Thema findest Du auf der Lexikon-Seite Fracking.

Quellen: