Tierschutz

Massentierhaltung, Wilderei, Tierversuche, Zerstörung von Lebensräumen: Seit dem 17. Jahrhundert wirkt sich menschliches Handeln massiv auf die Artenvielfalt und die Lebensqualität vieler Tiere aus. Ob wir die Krone der Schöpfung sind, darüber lässt sich debattieren. Doch woher nehmen wir das Recht, lebendige Wesen (ebenfalls Gottes Schöpfung?) zu foltern, zu jagen, zu vergewaltigen und ganze Arten auszurotten?

Erst 2017 lehnte Großbritannien ein Tierschutzgesetz ab, welches besagt, dass Tiere Emotionen haben und Schmerz empfinden und daher besonderen Schutz benötigen.

Jeder der schon mal Kontakt mit einem Hund, einer Katze oder einem anderen Tier hatte, weiß wie viel Gefühl, Schmerz und Emotion ein Tier wirklich empfindet. Schließlich haben wir biologisch gesehen das gleiche Schmerz-Rezeptor-System und auch genetisch sind die Unterschiede nicht so groß, wie es vielleicht zuerst anmutet. Ganze 98.5% unserer DNA teilen wir mit den Schimpansen und sogar 50% mit allen Pflanzen. Alle Tiere dieser Erde liegen genetisch gesehen irgendwo zwischen uns und den Pflanzen dieser Welt.

Dass wir Menschen mit allen Arten von Tieren dieselbe DNA Teilen und dass unser Überleben auf ein intaktes Ökosystem und alle Teile dieses Ökosystems angewiesen sind, ist bei exotischen Souvenirs, dem angeblich unechten Pelzkragen an unserem Wintermantel und dem Fleisch auf unserem Teller oft schnell vergessen.

Besonders für unseren Fleischkonsum leiden weltweit Milliarden von Tieren und leben in den eigenen Exkrementen stehend in winzigen Gitterboxen. Sie werden gemästet, mit Antibiotika und Wachstumsbeschleunigern vollgepumpt und es werden ihren Schwänze und Schnäbel abgebrannt damit sie sich in ihrem Leid nicht gegenseitig verletzen können. Ohne Narkose werden männliche Ferkel kastriert, Küken die Flügel gestutzt und männliche Küken werden gleich geschreddert, denn mit ihnen lässt sich kein Profit machen.

Im Namen des Profits und der Interessen des Konsumenten werden Tieren tagtäglich unaussprechliche Dinge angetan, die beim Menschen schwere Menschenrechtsverletzungen darstellen würden. Wir empören uns über den Holocaust – es wird Zeit, dass wir uns darüber empören, dass Lebewesen, die ein Teil unserer Erde und laut unserer DNA, ein Teil unserer Verwandtschaft sind, eine Existenz in Leid und Folter verbringen.