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Weltretter Report 003 / 2019-02

Liebe Weltretterinnen und Weltretter,

derzeit läuft das Volksbegehren Artenviefalt in Bayern. Meine Frau und ich waren gleich nach Eröffnung da und haben unsere Stimme abgegeben. Bienen sind sehr wichtig für uns Menschen. Ohne sie müssten wir auf vieles verzichten. Obst wäre zum Beispiel unbezahlbar ohne die Bienen. In den letzten Jahren ist es zu einem krassen Biensterben gekommen.
Falls Du es noch nicht getan hast, unterstütze doch bitte die V-Partei³ durch Deine Unterschrift, damit sie bei der teilnehmen darf.
Weltretter-Reporterin Laura war in Uganda und hat uns einen tollen Bericht von ihrem Hilfsprojekt "Hope4Katanga Kids" zusammen mit Bildern mitgebracht.
Achim kämpft gegen die Überbevölkerung und setzt sich für eine Petition zur Geburtenregulierung ein. Schau Dir einen Auszug aus meiner Diskussion mit ihm an und bilde Dir Deine eigene Meinung zu diesem Thema.
Luxemburg setzt auf kostenlosen Nahverkehr. In Tschechien dürfen Supermärkte ihre noch guten Lebensmittel nicht mehr einfach wegwerfen.


Schnellübersicht: Was Du tun kannst

1. Lese diesen Newsletter für ein Stück Weltretter-Bildung.
2. Unterstütze das Volksbegehren Artenvielfalt - rette die Bienen!
3. Überbevölkerung: Denke nach: Geburtenregelung oder weniger Fleisch essen?
4. Schreibe einen Artikel für die Weltretter.
5. Unterstütze das Projekt "Hope4Katanga Kids".
6. Lies das Buch "Change! Warum wir eine radikale Wende brauchen."

Stephan Landsiedel
Initiator der Weltretter



Petition gegen Überbevölkerung
1960 lebten ca. drei Milliarden Menschen. Knapp 60 Jahre haben Indien und China alleine schon 2,7 Milliarden Einwohner und insgesamt sind es etwa 8 Milliarden Menschen. Pro Jahr kommt etwa die Einwohnerzahl Deutschlands hinzu. Während in vielen Industrieländern immer weniger Kinder geboren werden, nimmt die Bevölkerung in anderen Ländern sehr stark zu.

Achim Wolf unterstützt eine Petition gegen die Überbevölkerung. Er hat dazu auch einen ausführlichen Artikel geschrieben, den wir auf unserer Webseite wiedergeben. Bitte lies diesen Artikel, um Dich als Weltretter weiter zu bilden.

Ich stimme ihm in mancher Hinsicht grundsätzlich zu: Wir verbrauchen zu viele Ressourcen!
Aber es gibt mehrere Ansatzpunkte in der Gleichung. Nach meinem Kenntnisstand werden vor allem in Afrika derzeit die meisten Kinder geboren. In den Wohlstandsländern werden immer weniger Kinder geboren. Die Ressourcen des Planeten werden aber vor allem von uns, den frühindustrialisierten Ländern verbraucht, wenn man die Statistiken richtig liest: Der Regenwald in Brasilien wird nicht wegen den Einwohnern in Brasilien abgebrannt, sondern wegen unseren Bedürfnissen usw.

Hier ein Auszug aus meiner Antwort auf das Anliegen:
Ich persönlich bin nicht 100%tig von der Schlußfolgerung überzeugt, dass eine weltweite Geburtenregelung der beste Lösungsansatz ist. Meines Erachtens sollten wir erst einmal die Anzahl der 60 Mrd. Tiere reduzieren, die wir jedes Jahr für die 8 Mrd. Menschen versorgen, unterbringen und füttern, wobei wir hier vor allem von weniger als 2 Mrd. Menschen reden, die Tiere in einem Umfang von 60kg (Deutschland) bis 120kg (USA) verzerren. Der Planet könnte ohne weiteres 30 Mrd. Menschen pflanzlich ernähren, aber halt nicht 30 Mrd. Menschen mit dem USA/Europa-Standard … er könnte auch nicht 8 Mrd., die ja schon da sind, mit diesem Standard ernähren. Durch unser Vorbild fordern wir Schwellenländer geradezu heraus, es uns gleich zu tun.
Studien zeigen darüber hinaus sehr zuverlässig, dass die Bevölkerungszahl nach 9/10 Mrd. wieder zurückgehen wird, sofern wir aufhören, die geburtenreichen Länder auszubeuten. In nahezu jedem Land, das ein gewisses Wohlstandslevel erreicht, gehen die Zahlen zurück. Wenn wir jetzt die Geburten reduzieren, aber in Bezug auf Tiernahrung so weitermachen wie bisher, kommt die Veränderung zu spät.
Dennoch werde ich über Ihr Anliegen schreiben und Menschen informieren, weil es wichtig ist, dass diese Fragen von den Menschen verstanden und diskutiert werden, damit auf die eine oder andere Art etwas passiert.

Hast Du schon über diese Frage nachgedacht? Welchen Ansatz siehst Du? Sollen wir das Recht auf mehrere Kinder beschränken oder das Recht auf ein Übermaß an tierischer Nahrung? Was wäre für Dich eine humanere Lösung? Oder sagst Du, wie ich es so oft in den E-Mails an mich lese: "Wir machen gar nichts und warten einfach ab. Diejenigen, die nach uns kommen, sollen mal sehen, wie sie klar kommen. Wenn erstmal ein paar Milliarden verhungert sind, dann wird für die anderen auch wieder viel Fleisch da sein."
Lies mal das Buch "Change. Warum wir eine radikale Wende brauchen". Weiter unten stelle ich Dir das Buch mit einigen Impressionen vor.


Petition gegen Überbevölkerung

Informationen zur Überbevölkerung

Menschenmassen iStock/thehague


Nachrichten
Gib Deine Stimme ab beim Volksbegehren Artenvielfalt in Bayern

Jedes Jahr sterben mehrere zehntausend Arten aus. Die meisten dadurch, das wir durch unseren Konsum Unternehmen und Menschen dazu motivieren, die Lebensräume dieser Arten (vor allem den Regenwald) zu zerstören. Aber auch bei uns zu Hause hat das Artensterben deutlich zugenommen. Stark betroffen sind vor allem Insekten. Aktuell läuft in Bayern das Volksbegehren Artenvielfalt (31.01-13.02). Bereits am ersten Tag haben sich 150.000 Menschen auf ihrer Gemeinde gemeldet und sich eintragen lassen. Meine Frau und ich waren auch gleich dabei. Ich bin der 30.ste bei uns in Kitzingen auf der Liste, da wir kurz nach 10:00 Uhr bereits da waren. Unterstütze auch Du dieses Volksbegehren, wenn Du in Bayern lebst.
Eine wichtige Rolle in diesem Volksbegehren spielen die Bienen. Sie sind sehr wichtig für uns! In ihrem ersten Artikel informiert uns Weltretterin Xenia über das Bienensterben und die Bedeutung der Bienen

Link zum Volksbegehren Artenvielfalt


Luxemburg führt komplett kostenlosen Nahverkehr ein

Man kann lange darüber diskutieren, ob Diesel, Elektro- oder Hybrid-Auto am besten wäre. Unbestreitbar ist, dass eine Alternative für die Menschheit noch besser wäre: Keine Autos! Natürlich ist mir klar, dass das nicht so einfach ist ... Mein eigenes Auto ist bis unters Dach beladen, wenn ich zu einem Seminar fahre. Aber es gilt Anreize dafür zu schaffen und so fordere ich schon lange für Deutschland einen kostenlosen Nahverkehr.
Jetzt hat Luxemburg dies als erstes Land der Welt eingeführt! Ab dem 01. März 2020 kann man kostenlos mit Bus, Zug oder Tram fahren - und das gilt auch für Gäste. Herzlichen Glückwunsch, Luxemburg. Ihr seid grandios! Was wird der Nutzen sein: weniger Staus, weniger Autoabgase und bessere Luft.
Luxemburg hat ein besonders hohes Verkehrsaufkommen. Autofahrer stehen daher dort sehr viele Stunden im Stau.
In Deutschland schickt sich Augsburg an, bald zumindest für die Innenstadt den Nahverkehr kostenlos zu machen.
Ich habe in einem Buch gelesen, dass die Steuererleichterungen für Pendler in Deutschland ca. 6 Mrd. kosten. Damit könnte man den kompletten Nahverkehr kostenlos machen. Die Pendler könnten dann mehr den Nahverkehr nutzen, weniger Abgase in die Luft blasen und entspannter auf der Arbeit ankommen usw.


In Tschechien müssen Supermärkte jetzt unverkäufliche Lebensmittel spenden

Mit dem, was in Europa und Nordamerika an Lebensmitteln weggeworfen wird, könnte man drei mal zehn Milliarden Menschen ernähren. Wir leben im Saus und Braus, während knapp eine Milliarde Menschen täglich am Verhungern sind.
Neben Frankreich und Italien hat nun ein weiteres Land die Supermärkte dazu angehalten, Lebensmittel zu spenden. Das Gesetz sollte eigentlich schon Januar 2018 angwendet wurden, aber es wurde dagegegen geklagt. Doch jetzt gilt es. Betroffen sind allerdings nur Lebensmittel, deren Mindesthaltbarkeitsdatum noch nicht abgelaufen ist.

Supermärkte müssen Lebensmittel spenden.



Volksbegehren Artenvielfalt
Stephan und Antje nach Stimmabgabe zum Volksbegehren


Idee und Status
Die Idee der Weltretter-Initiative

Unser Planet leidet an vielen Ecken sehr stark unter dem Einfluß der Menschen. Unsere Umweltprobleme sind hausgemacht. Die Menschheit könnte sie relativ leicht beenden, wenn sich alle darüber klar wären, was zu tun ist und bereit wären ggf. auch unter moderatem Verzicht mitzumachen (siehe 10 Punkte Plan). Von der Politik ist nur dann mit Veränderungen zu rechnen, wenn viele Menschen auch Parteien wählen, die sich der aktuellen Situation bewusst sind, z.B. die V-Partei³. Auch die Wirtschaft muss sich für mehr Nachhaltigkeit erneuern, um Anreize für besseres Verhalten zu setzen, z.B. Gemeinwohlökonomie. Firmen, die unfair (Kinderarbeit) und unökologisch (Stichwort Externalisierungsgesellschaft) handeln, müssen ausgebremst und ggf. boykottiert werden, wenn der Staat sie nicht zur Vernunft aufruft. Es braucht mehr wirklich grüne Investments, damit auch Kapital (das Blut unserer Wirtschaft) für grüne und nachhaltige Projekte eingesetzt wird. Alle Menschen sollten vom Kindergarten-Alter an, in nachhaltigem und ökologischem Denken und Handeln ausgebildet werden. Die Ausbildung muss unterhaltsam, spannend und alltagsnah sein. Die Weltretter wollen eine Volksbewegung werden, die einen friedlichen Wandel zu mehr Nachhaltigkeit vorantreibt. Die Basis der Politik ist das wählende Volk. Die Basis der Wirtschaft sind die Verbraucher. Die Macht liegt also bei uns. Es wird Zeit diese Macht einzusetzen. Mission der Weltretter ...

Status

Aktuell beschäftige ich mich mit der Anerkennung auf Gemeinnützigkeit. Ich suche nach einer geeigneten Organisationsform (höchstwahrscheinlich gemeinnützige GmbH = gGmbh) und bereite die dafür notwendigen Schritte vor. Falls sich jemand mit der Satzungsgestaltung (Zweck, Annerkennung Gemeinnützigkeit und dem §181 BGB Selbstkontrahierungsverbot) auskennt, würde ich mich über ein Gespräch sehr freuen.

Neu auf unserer Webseite sind Artikel zu den Themen: Boykott, Anthropozän, Externalisierungsgesellschaft, Kipppunkte und Bienensterben.

Symbol der Weltretter


Weltretter-Reporter Laura berichtet aus Uganda
Ich freue mich ganz besonders über diesen Beitrag von Weltretter-Reporterin Laura Pfaffenbach. Laura hat in den letzten Monaten einige Seminare bei mir besucht und wir kamen über die Weltretter ins Gespräch. Ich bat sie, uns von den Orten, an denen sie ist, und den Projekten, in die sie involviert ist, einen Bericht für die Weltretter zu schreiben. Laura untertützt das Hilfprojekt "Hope4Katanga Kids".
Wenn Du das Projekt unterstützen willst, dann spende per Paypal an: pfaffenbachlaura@gmail.com.


Winston Churchill nannte Uganda einst liebevoll „Die Perle Afrikas“. Zu Recht, denn kostbar wie eine Perle ist Ugandas Vielfalt. Saftige Natur, einzigartige Tierwelt, unglaubliche Gastfreundschaft. Uganda gehört zu Ostafrika, grenzt an den Victoria See wo der Nil entspringt und ist von Regenwäldern und Savanne geprägt. Das Land wird im Süden vom Äquator durchzogen und besitzt ein tropisch warmes Klima und dadurch bedingt eine beträchtliche Verfügbarkeit natürlicher Ressourcen. Die saftig grüne und bewachsene Landschaft des Landes lässt mich staunen. Bananenplantagen, Tomatenfelder, Avocado- und Papayabäume, Kaffee- und Teeplantagen streifen an mir, bei der Fahrt durchs Land, vorbei. Die Farben faszinieren. Saftig grün strahlt Uganda in der aktuellen Regenzeit. Etwa 80% aller Ugander sind in der Landwirtschaft beschäftigt und dennoch wird der Großteil lediglich für den eigenen Bedarf produziert. Hier gibt es also noch hohes Potential für das Land.

Uganda - gezeichnet vom Krieg

Uganda gehört zu den am dicht besiedeltsten Ländern in Schwarzafrika. Mit einer Fläche so groß wie das Vereinigte Königreich von England hat Uganda etwas mehr als 42 Mio. Einwohner. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist jünger als 15 Jahre. Die meisten Familien leben auf dem Land. Hier ist das Leben sehr einfach und ärmlich. Oftmals hat die Familie (durchschnittlich 7 Personen) nur eine Hütte in der sie kochen, leben und schlafen. 10 Jahre nach dem Ende des Bürgerkriegen im Norden Ugandas hat sich die Lage wesentlich verbessert. Laut Schätzungen von UNICEF wurden 1987- 2006 zwischen 35.000 und 66.000 Kinder und Jugendliche entführt, als Soldaten zwangsrekrutiert und sexuell versklavt. Zehntausende Zivilisten wurden getötet, verstümmelt, gefoltert oder vergewaltigt. Die Infrastruktur der Region wurde zerstört und mehr als 90% der Bevölkerung drängten sich unter menschenunwürdigen Bedingungen in Lagern für Vertriebene. Auch wenn sich die Sicherheitslage deutlich verbessert hat und es keine Rebellenangiffe mehr gibt fehlt es an Infrastruktur, Schulen, Gesundheitszentren und Elektrizität. Viele der international anerkannten Menschenrechte sind in Uganda eingeschränkt und nicht vorhanden. Der Zugang zu sauberem Trinkwasser oder das Recht auf Bildung als Beispiele. Es gibt wenig Arbeit und die hygienischen Zustände sind miserabel was eine hohe Krankheitanfälligkeit mit sich bringt.

Armut und fehlende Infrastruktur sind Ungandas größte Herausforderungen

Seit einigen Jahren ist die Regierung bemüht den Bedarf der Energie im ganzen Land zu decken und die Energieversorgung zu verbessern. Strom ist aktuell lediglich in den Städten vorhanden. Interessanterweise wird die Energie in Uganda aktuell fast ausschließlich von Wasserkraftwerken produziert. Neben Wasser aus dem Victoria See hat das Land reichlich Sonne, deshalb wird in die Solarenergie große Hoffnung gesetzt. Es gibt zahlreiche internationale Organisationen - darunter auch die deutsche GTZ - die Projekte in Uganda betreiben welche Solartechnik ausweiten und verbessern wollen.

Die Wasser-, Sanitär- und Hygiene-Situation in Uganda ist wie in vielen Entwicklungsländern der Welt katastrophal. Fließend Wasser gibt es selten. In Behältern wird das Wasser von öffentlichen Wasserstellen nach Hause transportiert. Die Wasserstellen sind oft kontaminiert und verleimt, weshalb es zu einer hohen Kindersterblichkeitsrate kommt.

Umso wertvoller war meine Begegnung mit Viva con Agua Kampala. Viva con Agua ist ein Netzwerk von Menschen und Organisationen mit Ursprung in Hamburg, das sich für den weltweiten menschenwürdigen Zugang zu sauberem Trinkwasser einsetzt. Musik, Sport und Kunst sind dabei die universellen Multiplikatoren zur Aktivierung der Gesellschaft. Themen, die egal welche Sprache oder Hautfarbe Menschen verbinden.

Genau das konnte ich erleben, auf dem #WeloveUganda Festival bei dem deutsche und afrikanische Künstler auftraten und auf die Herausforderungen des Landes bezüglich Wasser- und Sanitärversorgung gemacht haben.

Wasser holen ist eine Aufgabe die in Uganda meistens die Kinder und Jugendlichen noch vor der Schule übernehmen müssen. Wenn sie denn zur Schule gehen, denn vielen Kindern und Jugendlichen sind die Möglichkeiten einer guten Schulbildung verwehrt.

Bildung, Landflucht Armut und Vetternwirtschaft in Uganda

Grundsätzlich besteht Schulpflicht für Kinder unter 15 Jahren. Jeder Einwohner hat Anspruch auf 7 Jahre Unterricht. Doch vielen Kindern ist der regelmäßige Schulbesuch unmöglich, teils weil sie aktiv zum Lebensunterhalt der Familie beitragen oder auf jüngere Geschwister aufpassen müssen, teils weil ihre Angehörigen die Kosten des Schulbesuchs nicht aufbringen können.

Bei meiner Arbeit im Slumkidsprojekt "Hope 4 Katanga Kids Project" konnte ich diese Herausforderung wie auch viele weiteren in vielen Fällen miterleben. Viele Familien, die im Slum von Kampala leben sind vom Land geflüchtet, in der Hoffnung in der Hauptstadt einen Job zu finden. Tatsächlich ist die Armut und die Arbeitslosigkeit in den Städten geringer als auf dem Land, dennoch ist es sehr schwer einen gut bezahlten Job zu finden. Insbesondere in den Städten ist die Ungleichverteilung hoch. Laut Brühl Institut verfügen die reichsten 20 % aller Haushalte über 71 % des gesamten verfügbaren Einkommens. Angestellte der Regierung sind hier Spitzenverdiener. Vetternwirtschaft und Korruption sind Herausforderungen des Landes. Aktuell gewinnt Bobi Wine, ein ugandaischer Politiker, Musiker und Schauspieler immer mehr an Popularität im Land. In den Texten des Reagge Königs geht es um Politik, Armut und Korruption. Musik ist zum Machtfaktor geworden welcher den Graben zwischen Regierung- und Oppositionsunterstützern immer weiter zieht. Der amtierende Präsident Yoweri Museveni ist seit 1986 mit nicht immer demokratischen Mitteln an der Macht. Insbesondere der Jugend gibt Bobi Wine der auch „ Getto Präsiden“ genannt wird Hoffnung auf eine bessere Zukunft.

Das Leben im Slum von Kampala

Zurück zu den Slumkids Projekt. Bereits seit 2016 unterstütze ich „Hope 4 Katanga Kids (H4KKP)“. Ein Projekt das 2012 gegründet wurde mit dem Ziel Kindern aus dem Slum eine Perspektive zu geben, diese mit Nahrung, Freizeitbeschäftigung und Bildung zu versorgen. Michael Mugema Jackson der Gründer des Slumkidsprojekts kümmert sich mit seiner Familie und zwei angestellten Bürokräften um etwa 35 Kinder. Manche von den Kindern haben noch Familien, welche sie allerdings nicht versorgen könne, andere sind Vollwaisen. Das Projekt ist zur Finanzierung der Lebensmittel und der Pflege für die Kinder auf Spendengelder angewiesen. Doch woher kommen die Spendengelder. Durch einstudierte Tänze bei Kirchen oder Schulfeiern kommen sporadisch Spenden. Primär finanziert sich das Projekt aus Unterstützung von Vereinen oder Privatpersonen - wobei der größte Unterstützer erst jüngst abgesprungen ist und aktuell noch unklar ist ob die 23 Kinder weiter gesponsert werden. Ein Kind zu sponsorn bedeutet die Schulgebühren sowie die Verpflegungskosten zu tragen – mit 20 € im Monat kann einem Kind im Slum eine neue Perspektive gegeben werden. Bildung ist im Land das Wertvollste das es gibt.

Bei meinen Reisen durch Uganda hatte ich mit zahlreichen Organisationen Kontakt. Gefühlt gründet jeder zweite Uganda eine Non-Profit Organisation, denn die Möglichkeiten sich ein gutes Leben dadurch aufzubauen sind vielversprechend. Gelder fließen aus Europa oder Amerika, ohne wirklich großes Interesse was denn wirklich mit dem Geld passiert – Spenden fürs Gewissen. Leider mussten wir Vorort feststellen, dass viele Spendengelder in die Taschen der Organisatoren fließen.

Bei H4KKP habe ich ein gutes Gefühl. Vertrauen. Michael Jackson opfert all seine Zeit und Energie den Kindern und dem Projekt. Deshalb unsere Entscheidung weiter dieses Projekt zu unterstützen und für die Kinder Food oder Schulsponsoren zu finden, eine Sprachrohr für sie zu sein und Aufmerksamkeit zu erregen. Der erste Hausbau wurde bereits angegangen und es gibt weitere große Pläne. Ein großes Land soll gekauft und bebaut werden um dort Land- und Viehwirtschaft zu ermöglichen, dass sich das Projekt irgendwann größtenteils selbst finanzieren kann.

Leichtigkeit und Optimismus

Die Herzlichkeit im Slum ist überwältigend. Selbst wenn die Kinder kaum etwas haben, strahlen sie und sind für jeden Moment dankbar. Sie leben im hier und jetzt und statt sorgen treibt sie Hoffnung und Optimismus an. Geduld ist eine Tugend die jedem Uganda in die wiege gelegt wird. Step by Step läuft es hier. Eine kleine Anekdote von der Baustelle: Wir haben knapp 3000€ an Spendengelder mitgebracht. Ein grober Plan für das Haus wurde gemacht, Nach und nach wurden die Rohstoffe geordert. Wie genau das Dach aussehen soll, daran wird noch nicht gedacht weil soweit die Gelder nicht reichen und es eher frustriert wenn jetzt schon so viele Gedanken und Energie in die Planung dieses gelegt wird. Step by Step wird hier gebaut, sowie ein wie die Gelder eben reichen. Dabei tun sich die Uganda auch etwas schwer. Struktur und effizientes Arbeiten. Eher weniger. Steine werden 1m zur Seite geräumt um sie am nächsten Tag wieder 1m weiter zu stapeln. Momente die wir beobachten durften und auf die Wirtschaft im Lande Übertagen konnten. Uganda tut sich trotz der vielen Potentiale unglaublich schwer in der wirtschaftlichen Entwicklung.

Die Zeit in Uganda. Unglaublich bereichernd. Die Arbeit im Slum. Unglaublich wertvoll. Die Reise durchs Land. Unglaublich faszinierend. Uganda – die Perle Afrikas. Ja wahrhaftig ist es das, doch das Paradies hat auch seine Schattenseiten. Ich hoffe ich konnte sie hier ein wenig aufklären und mitnehmen.

Mehr zu Hope4Katanga Kids hier. Spenden per Paypal an: pfaffenbachlaura@gmail.com

Die Perle Afrikas - Artikel online und mehr Bilder.

Uganda

Uganda

Uganda

Uganda

Uganda

Uganda

Alle Bilder in diesem Abschnitt sind von Weltretter-Reporterin Laura.


Buch-Tipp: CHANGE! Warum wir eine radikale Wende brauchen
Die Party ist vorbei!
Unsere Erde wird ausgeplündert, die Vielfalt des Lebens schrumpft dramatisch. CHANGE! Mit diesem Appell baut der Autor eine Brücke in die nahe Zukunft. Was müssen wir jetzt tun, damit unsere Kinder und Enkel noch gut leben können?
  • Schluss mit dem Wachstumswahn
  • Entschlossener Kampf gegen den Klimawandel
  • Schutz der Biodiversität
  • Lebensqualität durch mehr Freizeit und ein solidarisches Miteinander. Ego ist out.
  • Weniger Konsum, weniger Autos, weniger Flüge
  • Steuern auf Ressourcen (Wasser, Bodenschätze, Luft)
  • Weniger Chemie, Plastik und Industrienahrung
  • Ein starker Staat, der den zügellosen »freien Markt« kontrolliert
  • Zerschlagen von Monopolen (Digitalisierung, Industrie, Ernährung)
Das Ziel: ein humanes Leben in Einklang mit der Natur.

Zitate aus dem Buch:

"Wir stehen am Wendepunkt des 21. Jahrhunderts. Hier entscheidet sich unsere Zukunft. Kein Hollywood-Held wird uns retten. Wir müssen handeln. JETZT!"

"Keine Frage: Die erforderliche Wende ist schwierig und kompliziert. Umso erfreulicher ist es, dass erstaunlich viele Menschen sie durchziehen möchten. Wenn diese Menschen dazu gebracht werden können, die Wende gemeinsam herbeizuführen, können wir es schaffen." "Die großen Konzerne scheuen keine Kosten und Mühen, um als ökologisch nachhaltig wahrgenommen zu werden und um zu verschleiern, dass es ihnen bloß um kurzfristige Gewinne geht."

"Es ist viel einfacher, die Wertschöpfung pro Person zu steigern, wenn Menschen von Feldarbeit auf Fabrikarbeit umsteigen. Schwieriger wird es, wenn die Wirtschaft größer ist und die Arbeitskräfte von Fabriken auf Dienstleistungen umstellen. Noch schwieriger wird es, wenn sich die Wirtschaft von Dienstleistungen hin zu Pflege, Wissensarbeit und persönliche Dienstleistungen verlagert. Denn: Es ist kaum möglich, einen alten Menschen schneller zu betreuen und dadurch die Produktivität in der Betreuung zu steigern. Es ist weiterhin kaum möglich, Haare schneller zu schneiden ... Produktivitätssteigerungen, die für das Wachstum der Wirtschaft essenzielle Voraussetzung sind, lassen sich im vierten Stadium der wirtschaftlichen Entwicklung viel schwieriger erzielen als im ersten Stadium. Deshalb verlangsamt sich das Wirtschaftswachstum."

"Vermehrte Unruhen und Auswüchse von politischen Extremismus sind damit ... praktisch vorprogrammiert und werden in vielen Ländern von Sorgen und Streitigkeiten über den Umgang mit der zunehmenden Migration weiter geschürt werden."

"Das große Grundproblem der armen Welt ist, dass die Erde zu klein ist, genauer gesagt, dass die Menschheit für die Ressourcen der Erde zu groß geworden ist. Infolgedessen werden viele arme Länder in den kommenden Jahrzehnten Zustände erleiden, die einem Atomkrieg nahekommen, wenn auch in anderer Form. Die Auswirkungen von Temperaturanstiegen, Nahrungsmittelunsicherheit, Migration, steigenden Meeresspiegeln und Wasserknappheit sowie die erhöhte Wahrscheinlichkeit bewaffneter Konflikte werden viele Leben verkürzen. Und die kumulativen Auswirkungen aus einer immer schlechteren Luftqualität sowie Wasserverschmutzung und zunehmender Fettleibigkeit werden noch viele weitere Leben frühzeitig beenden."

"Freiheit und Eigeninteresse müssen neu definiert werden. Insbesondere die reiche Welt muss einen Gang zurückschalten: Sie muss weniger verschwenderisch zu leben beginnen und den Eigennutz in den Interessen multinationaler Konzerne und lokaler Eliten erkennen, vor allem bei jenen, die das Heil ihrer Wirtschaft in immer mehr Konsumsteigerung sehen. Ökologische Knappheit und Ressourcenmanagement, Umverteilung und Respekt gegenüber der Erde müssen die neuen Schlagwörter werden."

"Die Menscheit braucht eine radikalere Wende, und mit jedem Tag, den wir zögern, muss sie noch radikaler werden."

Graeme Maxton ist Ökonom, scheidender Generalsekretär des Club of Rome und erfolgreicher Buchautor. Seine scharfe Kritik am modernen ökonomischen Denken veröffentlichte er in den Bestsellern Ein Prozent ist genug: Mit wenig Wachstum soziale Ungleichheit, Arbeitslosigkeit und Klimawandel bekämpfen und Die Wachstumslüge. Der gebürtige Schotte lebt heute in der Schweiz.

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