Wüsten und ihre Ausbreitung (Desertifikation)
Jedes Jahr verwandelt sich fruchtbares Land von der Größe Irlands (70.000 Quadratkilometer) in eine Wüste. So nimmt die sogenannte Desertifikation von Jahr zu Jahr zu. Etwa 35% der weltweiten Landoberfläche sind bereits Wüstengebiete. Für die Ausbreitung der Wüste ist vor allem der Mensch verantwortlich, indem er maßgeblich zur Erwärmung des Klimas beiträgt. Während in den Köpfen der Menschen Wüsten vor allem mit Afrika assoziiert sind, wird zunehmend auch immer mehr der Süden Europas, insbesondere Spanien (40% der Fläche) betroffen. Weitere Gebiete sind vor allem: die Sahelzone, Südafrika, Zentral- und Südasien, Australien, Nord- und Südamerika.
Wie man dem Weltatlas zur Wüstenausbreitung (herausgegeben von der EU Kommission) entnehmen kann, sind in den letzten Jahren vor allem landwirtschaftlich genutzte Flächen verschwunden und zu Wüsten geworden. 75% der Böden weltweit haben ihre Qualität verschlechtert.
Ursachen für die Wüstenausbreitung
Der Mensch ist der Ausgangspunkt für die Desertifikation, also für die zunehmende Ausbreitung der Wüsten. Um seine Ernährungsgewohnheiten zu erfüllen verbraucht er sehr viele Ressourcen und die steigende Anzahl an Menschen auf dem Planeten verdeutlicht das nur.
- Überweidung:
Es gibt zu viele Nutztiere. Sie fressen sehr viele Pflanzen und daraus folgt, dass der Boden erodiert und lockerer wird, weil er seine schützende Vegetationsschicht verliert.
- Übernutzung der Böden:
Die falsche Ackerbautechnik und die immer kürzeren Brachezeiten der Böden entziehen die Nährstoffe und verringern den Pflanzenbewuchs. Dadurch wird die Erosion weiter unterstützt.
- Vernichtung der Wäldern:
Der Baumbestand wird drastisch verringert und Regionen veröden, weil die Wälder für die Gewinnung von Wohnflächen, Ackerland, Brenn- bzw. Bauholz gerodet werden. Leider ist das für viele arme Menschen überlebenswichtig und wird deshalb nicht so einfach eingestellt.
- Wasserverbrauch/-verschwendung:
Die Wasserressourcen werden für den Tourismus, die landwirtschaftliche Bewässerung und für die stark wachsende Bevölkerung verwendet. Um Bauland zu schaffen lassen skrupellose Bauspekulanten Wälder abbrennen, denn dann wächst dort sowieso nichts mehr. Diese Methode wird auch in Griechenland regelmäßig verwendet. Leider gibt es dort kein zuständiges Katasteramt (mehr dazu unter Waldbrände in Griechenland).
Die Folgen der Wüstenausbreitung
Die zunehmende Ausbreitung der Wüste führt dazu, dass sich die betroffenen Regionen nicht mehr selbst regenerieren können. Die Folgen für Menschen und Tiere sind fatal. Der Wasserhaushalt ist gestört, die Fruchtbarkeit der Böden lässt nach. So entstehen mehr vegetationsfreie Fläche. Der Boden trocknet aus und die Artenvielfalt nimmt ab. Die Gefahr von verheerenden Waldbränden mit fatalen Folgen verschärft sich.
Die Desertifikation zieht eine Kette von Problemen nach sich: Hunger, Verelendung und eine Zunahme von Fluchtbewegungen, sowie Konflikte um die knapper werdenden Ressourcen Boden und Wasser. Über 1 Milliarde Menschen sind davon betroffen.
Weitere Informationen zur Desertifikation von Greenpeace.
Siehe auch Chinas grüne Mauer - Bäume pflanzen gegen zunehmende Wüstenausbreitung.