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Angst – Ursachen, Symptome und Tipps sie zu überwinden

Angst
Angst (Pixabay: © Free-Photos)

Angst gehört zum Leben eines jeden Menschen dazu und ist zunächst einmal ganz normal. Allerdings gibt es auch Angstzustände, die den Alltag und die Gesundheit gravierend beeinträchtigen, weil sie ein bestimmtes Maß überschritten haben. Welche Formen von Angst es gibt, wo diese Ängste herkommen und wie Du sie besiegst, erfährst Du hier.

Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist eigentlich Angst?
  2. Angst hat viele Namen
  3. Wie entsteht Angst überhaupt?
  4. Was sind Symptome von Angst?
  5. Tipps und Methoden, um Angst zu überwinden

Was ist eigentlich Angst?

Zunächst ist Angst einfach einer Deiner Urinstinkte, der Dich vor Gefahren schützt. Die Angst mahnt Dich zur Vorsicht und tritt in unterschiedlichen Lebenslagen auf. Zum Beispiel hält sie Dich davon ab die Bahngleise zu überqueren oder Dich in den Bergen zu nah an den Abgrund zu stellen. Auf einer steilen Treppe sorgt sie dafür, dass Du Dich automatisch am Geländer festhältst. Wie Du siehst, handelt es sich meist um alltägliche Situationen, in denen Deine Angst bewirkt, dass Du sicher durch das Leben kommst. Sie verringert die Gefahr Dich zu verletzen und verhindert einen Verlust deiner Gesundheit.

Es handelt sich bei Angst um einen gesunden Schutzmechanismus, der zum Leben aller Menschen dazu gehört. Jede Situation und insbesondere Veränderungen prüfen wir automatisch auf Bedrohlichkeit. Dies liegt unserem Instinkt zugrunde bei Gefahr entweder mit Angriff oder Flucht zu reagieren. Die Angst hilft Dir dabei eine Situation einzuschätzen und entsprechend zu handeln. Kannst Du Dich einer potenziellen Bedrohung stellen, reagierst Du instinktiv mit Gegenmaßnahmen. Dieses Verhalten lässt sich als Angriff einordnen. Deine Angst bewirkt in diesem Fall lediglich, dass Du handelst, um die Lage zu bewältigen. Hierbei greifst Du auf deinen Erfahrungsschatz zurück.

Stellst Du jedoch bei der Bewertung Deiner Lage fest, dass Du ihr nicht gewachsen bist, kommt der Fluchtinstinkt zum Einsatz. Deine Angst verstärkt sich und Du wirst Wege finden aus der Situation zu entkommen. Bei Ängsten handelt es sich daher um ein Spektrum. Viele Angstzustände sind völlig normal und haben eine positive Wirkung auf Dein Leben.

Angst hat viele Namen

Die Angst begegnet uns in vielen Formen und dementsprechend viele Synonyme für Angst gibt es auch. Bestimmt sind Dir Begriffe wie Furcht und Phobie bereits geläufig. Aber Angst verbirgt sich auch hinter anderen Worten.

So zum Beispiel Hypochondrie. Hierbei handelt es sich um die Angst vor Erkrankungen, obwohl man körperlich völlig gesund ist. Ein leichtes Ziehen wird bei betroffenen Menschen bereits als Anzeichen für einen Herzinfarkt gewertet. Man nennt diese Menschen dann Hypochonder.

Auch Existenzangst plagt viele Menschen. Sie haben Angst vor Einsamkeit, dem Tod oder hinterfragen den Sinn ihres Daseins. Jedoch handelt es sich hierbei um eine Form der Angst, die fast jeder Mensch einmal erlebt.

Sogenannte Zwangsangst äußert sich hingegen in zwanghaftem Verhalten. Hierzu zählt mitunter der Waschzwang, welchem wiederum die Angst vor Bakterien zugrunde liegt. Beim Ordnungszwang fürchtet die Person ein unaufgeräumtes Umfeld.

Eine neurotische Angst steht im Vergleich dazu bereits an der Schwelle zu den krankhaften Formen der Angst. Betroffene haben Angst vor einer Bedrohung, die sie noch gar nicht kennen. Dies könnte sich zum Beispiel so äußern, dass jemand den starken Drang entwickelt anderen immer gefallen zu wollen, weil die Person eine tiefsitzende Angst vor Ablehnung verspürt.

Diese unterschiedlichen Formen von Angststörungen gibt es

Wird ein gewisses Level von Angst überschritten, handelt es sich um Formen von Angst, die sich negativ auf Dein Leben auswirken. Man spricht hierbei in der Wissenschaft von Angststörungen oder auch Angsterkrankungen. Treten Ängste ohne tatsächliche Bedrohung auf, so verliert die Angst ihre schützende Wirkung und wird stattdessen zur Erkrankung. Manche Ängste entwickeln sich auch im Zuge eines psychischen Leidens, wie zum Beispiel einer Depression. Den Angsterkrankungen gemein ist, dass psychische Einwirkungen sich auch in körperlichen Reaktionen äußern. Man spricht hierbei von Psychosomatik.

Zwischen folgende Angststörungen unterscheidet man:

Generalisierte Angststörung

Bei dieser Angsterkrankung handelt es sich nicht um die Angst vor einer bestimmten Situation, sondern um das ständige Gefühl der Sorge, welches die betroffene Person täglich begleitet. Häufig steht diese Form der Erkrankung im Zusammenhang mit einer andauernden Belastung, beispielsweise am Arbeitsplatz, oder sie wird ausgelöst durch eine traumatische Erfahrung. Betroffene sind einer anhaltenden Anspannung und ständigen Befürchtungen ausgesetzt. Das ununterbrochene Grübeln und sich sorgen tritt im Zusammenhang mit alltäglichen Ereignissen oder Schwierigkeiten auf.

Die Folge davon ist ein gravierender Einschnitt in die Lebensqualität. Die aus der Angst geborene Vorsicht bewegt die Erkrankten dazu Risiken zu meiden. Dies könnte zum Beispiel das Ablehnen eines neuen Jobs sein oder eine Reise, die nicht angetreten wird, aus Angst vor der Veränderung und dem Unbekannten. Meist entwickelt sich diese Form der Angsterkrankung schleichend und schränkt die betroffene Person immer stärker ein. Oft hat dies auch Auswirkungen auf das Familienleben oder Freundschaften. Damit einher gehen daher in vielen Fällen auch Suchterkrankungen oder eine Depression.

Panikstörung

Eine Panikstörung, umgangssprachlich besser als Panikattacke bekannt, tritt situationsunabhängig auf und hat keinen konkreten Auslöser. Sie überfällt die betroffene Person plötzlich und kann überall passieren. Oftmals dauert die Panikattacke zwar nicht lange an, Erkrankte entwickeln jedoch Angst vor den Panikattacken, vor allem wenn diese an öffentlichen Orten auftreten und die Person im Anschluss tiefe Scham empfindet, weil sie nicht weiß, was der Auslöser war.

Während der Panikattacke empfindet der Betroffene je nach Intensität große Angst zu sterben, einen Herzinfarkt zu erleiden, ohnmächtig oder verrückt zu werden. Durch die Angst vor weiteren Panikattacken entwickeln die Erkrankten eine Vermeidungsstrategie. Hierzu zählt zum Beispiel Orte oder Situationen zu meiden, die mit einer vorangegangenen Panikattacke in Verbindung gebracht werden. Die Furcht vor Peinlichkeit bewegt viele dazu auch Orte zu meiden, an denen eine Flucht schwierig wäre, falls eine Panikattacke auftritt.

Diese Bewältigungsstrategien sind jedoch keine Lösung, um eine Panikstörung zu heilen. Im Gegenteil schränken sich die Personen oftmals so sehr ein, dass sie nicht mehr am regulären Alltagsleben teilnehmen oder arbeiten gehen können. Auch hier ist die Gefahr groß, dass zu Suchtmitteln gegriffen wird, um mit der Panikstörung umzugehen.

Soziale Phobie

Bei der sozialen Phobie handelt es sich um eine Form von Angst, bei der Betroffene aufgrund eines niedrigen Selbstwertgefühls oder der Furcht vor Kritik große Angst vor der prüfenden Betrachtung durch andere Menschen entwickeln. Nicht selten wird diese Phobie mit Schüchternheit verwechselt.

Erkrankte haben Angst sich lächerlich zu machen, etwas Peinliches zu tun, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen oder sich durch ihre Äußerungen Angriffen preis zu geben. Auch bei dieser Angststörung kann es zu einer Entwicklung der „Angst vor der Angst“ kommen. Das bedeutet, die Angst in eine Situation zu geraten, die dafür sorgen könnte die gefürchteten Reaktionen wie Peinlichkeit oder Lächerlichkeit auszulösen, bewirkt bereits, dass die Symptome der Phobie anschlagen. Hierzu zählen mitunter Zittern, Schwitzen, Stottern und Erröten. Auch eine starke innere Anspannung zählt zu den auftretenden Angst-Symptomen.

Spezifische Phobie

Bei dieser Form von Angst, werden die Angstgefühle der betroffenen Person ausgelöst durch spezifische Objekte oder Situationen. Häufig sind dies zum Beispiel Spinnen, Mäuse, Angst im Dunkeln, Angst vor dem Zahnarzt, Höhenangst, Platzangst (Klaustrophobie) oder Angst davor bestimmte Nahrungsmittel zu essen, wie beispielsweise Meeresfrüchte.

Diese Phobien entstehen oft bereits in der Kindheit. Sie entwickeln sich schleichend und können unter Umständen im Leben der Person Überhand nehmen. Überwiegend ist die Furcht unbegründet, dauert aber bisweilen lange an. Insbesondere da Betroffene die Situationen und Objekte meiden, statt sich ihrer Furcht zu stellen. Zu den spezifischen Phobien zählt unter anderem auch die soziale Phobie, da es bei dieser einen konkreten Auslöser für die Angst gibt.

Agoraphobie

Unter dieser Phobie versteht man die Angst sich auf großen, weiten Plätzen aufzuhalten. Medizinisch betrachtet zählt zu dieser Angsterkrankung jedoch auch die Angst davor sich allgemein unter Menschen aufzuhalten, sich in die Öffentlichkeit zu begeben oder zu reisen. In extremen Fällen trauen sich die betroffenen Personen nicht mehr Haus oder Wohnung zu verlassen.

Die Agoraphobie wird oftmals begleitet von Panikattacken. In vielen Fällen sind die Panikattacken der tatsächliche Auslöser der Agoraphobie, da die Attacken der Erkrankten häufig ganz plötzlich an öffentlichen Orten auftreten. So entwickelt sich eine Angst davor sich an diese Orte zu begeben, um sich nicht der Gefahr und der anschließend empfundenen Scham nach einer Panikattacke auszusetzen.

Wie entsteht Angst überhaupt?

Es gibt zahlreiche Ursachen dafür wie Angst entsteht. Eine schlimme Erkrankung, eine Lebenskrise oder traumatische Erfahrungen können Ängste bei Dir auslösen. Sie belasten Deine Seele, dominieren Dein Leben und lähmen Dich. Instinktiv kommt es bei Betroffenen meist zu Bewältigungshandlungen und sie können die Angst hinter sich lassen.

Wenn Du merkst, dass Deine Angstzustände Deinen Alltag dauerhaft belasten und Dich in Deiner Handlungsfähigkeit einschränken, ist es wichtig nachzuforschen. Legt sich Deine Angst nicht von allein wieder, könnte es sich um eine Angststörung handeln. Man spricht von einer Störung, wenn das normale Maß der Angst überschritten wird und Deine Lebensqualität beginnt zu leiden, weil Deine Angst Dich kontrolliert. Ein Psychologe kann hier weiterhelfen, um eine fachlich fundierte Einschätzung Deiner Angst vorzunehmen.

Viele Menschen müssen sich in Psychotherapie begeben, um ihre Angst zu überwinden, weil sie ohne Hilfe ihre Angst nicht besiegen können. Die Ursachen solcher Angsterkrankungen sind vielfältig. Manche Menschen entwickeln wegen Stress und Burnout bestimmte Ängste, andere leiden unter Ängsten, die aufgrund von Verhaltensmustern auftreten, die erlernt sein können oder sich unbewusst entwickelt haben.

Was sind Symptome von Angst?

Zu den typischen Symptomen von Angst zählen körperliche Reaktionen wie:

  • Zittern
  • Schwitzen
  • Mundtrockenheit
  • Atemnot, Erstickungsgefühle
  • Kloß im Hals
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Magenschmerzen
  • Schmerzen, Enge, Druck in der Brust
  • Kribbeln oder Taubheit in bestimmten Gliedmaßen
  • Hitze- oder Kälteschauer
  • Herzrasen, unregelmäßiges Herzklopfen
  • Schwindel
  • Benommenheit, Ohnmachtsgefühl
  • Weiche Knie
  • Toilettendrang

Die körperlichen Symptome werden oftmals begleitet von Gefühlen des Kontrollverlustes, der Unsicherheit oder einem Gefühl der Unwirklichkeit. Letzteres nennt man auch ein Gefühl der Entfremdung, weil man meint nicht mehr anwesend zu sein. Ebenfalls begleitet die Erkrankten häufig die Angst wahnsinnig zu werden oder zu sterben.

Tipps und Methoden, um Angst zu überwinden

Jeder, der unter einer Angststörung leidet, kann lernen die Angst zu besiegen. Die Psychologie bietet viele Methoden mit den unterschiedlichen Formen der Angst umzugehen und die Angst zu überwinden. In der Behandlung wird der Psychotherapeut die zugrunde liegende psychische Störung identifizieren und eine Behandlung einleiten. Je nach Art der Angststörung wirken auch andere Ärzte bei der Therapie mit. Oft wird eine Kombination von Therapie und Medikamenten eingesetzt.

Zunächst einmal ist es schwierig sich einzugestehen, dass die eigene Seele aus der Balance geraten und für die jeweiligen Beschwerden verantwortlich ist. Sobald der Schritt jedoch getan ist, kannst Du lernen Dich der Angst zu stellen und sie bewältigen. Hierzu gibt es verschiedene Methoden.

Angst mit einer Therapie bewältigen

Zum Einsatz kommen hierbei häufig Verhaltenstherapien. Handelt es sich um vergleichsweise leichte Ängste, helfen Dir bereits Entspannungsübungen und Bewegung, um dich von Stress zu lösen und Dein inneres Gleichgewicht wieder zu finden. Leidest du unter spezifischer Angst, wie Angst vor dem Zahnarzt, kann ein Trainingsprogramm mit Verhaltenstechniken und Entspannungsübungen weiterhelfen.

Liegt die Angst in Konflikten begründet, bietet es sich an, diese in Form von Einzel- oder Paartherapie aufzuarbeiten. So lernst Du den Umgang mit zwischenmenschlichen Konflikten oder Situationen, um Dich von Deiner Angst zu lösen.

Stressmanagement erlernen

Kurse für Stressmanagement helfen Dir mit speziellen Methoden Überforderung und Überlastung zu verringern. Zudem erhältst Du Tipps, wie Du Dir alltägliche Aufgaben so einteilst, dass kein Stress entsteht. Damit bist Du in der Lage Deinen Alltag und Deine Aufgaben mit mehr Sicherheit zu bewältigen. So verringert sich auch die andauernde Anspannung, die häufig mit Stress einhergeht.

Gesunder Lebensstil gegen Angst

Sowohl seelische als auch körperliche Heilprozesse werden durch einen gesunden Lebensstil positiv beeinflusst. Wenn Du Dich regelmäßig bewegst und Sport treibst, begünstigst Du damit Deine Selbstheilungskräfte. Bewegung baut Stress ab und ist an den Urinstinkt Angriff oder Flucht geknüpft. Sowohl Angriff als auch Flucht bedeuten Bewegung in einer stressigen Situation. Wenn Dein Körper in Bewegung kommt, baut sich der Stress ab. Dies wirkt sich auch auf Deine Psyche positiv aus und trägt zur Minderung der Ängste bei.

Entspannungstherapie

Angeleitete Entspannungstherapien können ebenfalls eine wirkungsvolle Methode sein, um Deine Ängste zu bewältigen. Hierbei wird mit Muskelentspannung, autogenem Training oder Biofeedback gearbeitet. Letzteres macht es möglich mit einem elektrischen Gerät einzelne Körperfunktionen bewusst wahrzunehmen und diese dann zu steuern. Dies hilft zum Beispiel dabei Verspannungen in Deinen Muskeln zu lösen.

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