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Loslassen lernen

Man hängt an etwas, das einen eigentlich nur noch belastet. Menschen, die keinen Zweck erfüllen, die weder lieben noch Liebe geben, können energetischer Ballast werden. Dennoch begleiten sie uns weiterhin auf unserem Weg. Sei es die vergiftete Beziehung mit dem lügenden Partner, eine falsche Freundschaft, oder der Stress im krankmachenden Job. Wer nicht loslässt, schleppt all die negativen Dinge durch sein Leben, was natürlich an den Kräften zehrt. Negative Dinge rauben unsere Energie und zwingen uns den Fokus auf das zu legen, was uns ein schlechtes Gefühl bereitet. Dabei möchte doch jeder unbeschwert und glücklich sein!

Besonders schwer fällt das Loslassen, nach einem Todesfall. Dass der geliebte Mensch nicht mehr da ist, ist unbegreiflich. Man möchte es nicht wahrhaben und findet keinen Frieden mit der Situation. Dieser Umstand ist für Betroffene sehr belastend. Das Loslassen empfinden viele Betroffene wie einen Verrat am Verstorbenen. Sie wehren sich gegen das Vergessen und versuchen mit allen Mitteln festzuhalten, was nicht mehr da ist. Dass dies auf Dauer krank machen kann, merken viele nicht. Sie sind nicht in der Lage den Teufelskreis zu durchbrechen. Wie aber kann man Ballast aus dem Leben verbannen und den Blick wieder auf das Positive lenken?

Inhalte

  1. Das Kleiderschrank-Prinzip
  2. Was bedeutet Loslassen?
  3. Die Ursachen
  4. 10 Tipps: Loslassen lernen
  5. Loslassen und wachsen

Das Kleiderschrank-Prinzip

Zu vergleichen ist das Loslassen im Leben, wie mit dem Ausmisten Ihres Kleiderschranks. Ein paar Kleidungsstücke begleiten Sie schon seit vielen Jahren und sie machen Ihnen heute noch Freude. Natürlich würden Sie diese wertvollen Stücke nicht einfach ausmisten. Anders ist es dagegen mit Teilen, die nur Staubfänger sind. Sie passen nicht mehr zu Ihrem Stil, sie passen nicht zu Ihrem Leben. Warum sollten Sie diese Teile also noch behalten? Weg damit! Und wenn man dann vor einem aufgeräumten Schrank steht, weiß man genau was drin ist, und dass nur die besonderen Teile darin hängen, die Glück und Freude bereiten. Ganz genauso verhält es sich mit dem Loslassen von Menschen und Gewohnheiten, die unser Leben und unsere persönliche Entwicklung belasten.

Was bedeutet Loslassen?

Leider gibt es viele Menschen, die nicht loslassen können. Ursachen dafür sind vielfältig, aber es ist immer mit einer tiefen, lähmenden Angst verbunden.

Loslassen fällt schwer. Vor allem, wenn es sich um Menschen handelt, die einem mal nahestanden.

Die schönen Erinnerungen machen aber nur traurig, wenn wir feststellen, dass sich die Beziehung verändert hat. Enttäuschungen und Verletzungen hindern einen trotzdem oftmals daran, loszulassen und neue Wege zu gehen. Loslassen bedeutet, Altes hinter sich zu lassen und mit einer Sache abzuschließen. Vielen Menschen fällt loslassen aber schwer. Warum ist das so?

Was sind die Ursachen dafür, nicht loslassen zu können?

In der Psychologie hat man festgestellt, dass Loslassen immer mit einem Verlust-Gefühl verbunden ist. Loslassen ist etwas Endgültiges. Es ist die Angst vor dem „Danach“ oder die Angst vor dem „Unbekannten“, was viele Menschen davon abhält loszulassen. Sie sehen sich in einer Situation, in der sie zwar unglücklich sind, aber es aus Angst vor noch mehr vermeintlichem Unglück nicht ändern wollen. Dies sollte jedoch keine Option sein. Jeder sollte es sich wert sein, in seinem Leben für jeden Bereich den optimalen Zustand herbeizuführen. Nicht die Entscheidung für das „geringere Übel“ bringt ein erfülltes Leben, sondern die Entscheidung für das Bestmögliche. Das Beste passiert und aber nur, wenn wir rigoros ausmisten und uns nur mit den Menschen und Dingen umgeben, die uns guttun. Die Angst vor Leere, Verlust und Einsamkeit hemmt uns beim Loslassen und somit ändert sich nichts an unserer Unzufriedenheit.

Auch Bequemlichkeit ist ein Grund, weshalb einigen Menschen das Loslassen schwerfällt. Sie fürchten einen erhöhten Aufwand mit der Veränderung und akzeptieren lieber die gegenwärtige Situation. Auf Dauer bremst einen so etwas aber aus. Man kommt nicht weiter im Leben, da man sich nur mit ein und demselben Thema beschäftigt. Dieser Ärger kann der Beginn für psychische und physische Erkrankungen sein. Angststörungen, Belastungsstörungen und Depressionen können die Folge eines jahrelangen Festhaltens sein. Wer aber will nicht frei und selbstbestimmt leben? Ohne belastende Erinnerungen oder ein vergiftetes Umfeld lebt man ausgeglichener und glücklicher. Dabei ist der erste Schritt zum Loslassen ganz einfach.

10 Tipps: Loslassen lernen

Mit den folgenden Loslassen Tipps erhalten Sie eine Art Anleitung, die Ihnen dabei helfen soll, Ihre Gedanken und Gefühle zu ordnen. Sie finden Klarheit darüber, was für Ihr Leben wichtig ist und wie Sie das Loslassen umsetzen können.


  1. Dinge akzeptieren, wie sie sind
  2. Grundlegend sollten Sie sich damit abfinden, dass jeder Mensch sein eigenes Leben lebt. Jeder vertritt eigene Ansichten und hat seine ganz eigene Art mit Situationen umzugehen. Das werden Sie nicht ändern. Deshalb hat es keinen Sinn Erwartungen an andere zu stellen, die sie wahrscheinlich sowieso nicht erfüllen werden. Erwarten Sie von keinem etwas. Nie! Sie werden merken, wie viel besser Sie sich damit fühlen werden.

  3. Sich selbst annehmen, wie man ist
  4. Wer sich selbst mit seinen Schwächen und Stärken akzeptiert hat, der ist ausgeglichener und kann sich selbst besser einschätzen. Natürlich sollte man immer versuchen, sich positiv weiterzuentwickeln, jedoch ist niemand in jeder Lebenssituation perfekt. Es kann helfen, wenn Sie Ihre guten und schlechten Eigenschaften niederschreiben und reflektieren. „Wo kann ich etwas ändern?“ „Muss ich diesen und jenen Bereich/Eigenschaft ändern?“ Will ich es für mich ändern, oder für andere?“ Setzen Sie sich in Ruhe mit sich selbst auseinander und schärfen Sie Ihr Bild von sich selbst.

  5. Wie ist Ihr Leben?
  6. Schreiben sie sich auf, was Sie vom Leben erwarten. Führen Sie die Partnerschaft, die sich immer gewünscht haben? Wenn nicht, kann man die Situation zwischen Ihnen und dem Partner noch verbessern? Überlegen Sie auch, ob Sie Menschen in Ihrem Umwelt haben, die Ihnen schaden, oder bei denen Sie sich automatisch unwohl, klein oder nicht ebenbürtig fühlen. Auch hier können sich Belastungen verstecken. Überlegen Sie nun, was Ihre gegenwärtigen Sorgen sind. Was Sie traurig macht und was Sie sich für die Zukunft wünschen. Es ist sehr gut, wenn Sie Ihre momentane Lebenslage reflektiert betrachten und schlussfolgern können.

  7. Gedanklich Ausmisten
  8. Da Sie nun einen groben Überblick haben, wissen Sie sicher, wo sich in Ihrem Leben die Energiesauger verstecken. Stellen Sie sich vor, wie es ohne bestimmte Menschen und Gewohnheiten weitergehen könnte. Visualisieren Sie alle denkbaren neuen Möglichkeiten und Chancen, die sich Ihnen eröffnen würden. Die Gedanken haben eine unheimliche Macht über unser Wohlbefinden. Wer sich seine Zukunft positiv ausmalt, der ist automatisch motivierter Veränderungen herbeizuführen. Nach Ihrem gedanklichen Loslassen von Ballast geht es in der Realität ans Eingemachte!

  9. Üben Sie zu verzeihen
  10. Oft spuken viele unausgesprochene Kränkungen in den Köpfen der Menschen. Verletzungen und Enttäuschungen, die vielleicht nie angesprochen wurden, die einen aber bis ins Mark verletzt haben. Wenn wir selbst enttäuscht wurden, fällt es meist schwer dem anderen zu verzeihen. Dabei kann aufrichtiges Verzeihen sehr heilsam für die Seele sein. Schließen Sie mit alten Geschichten und Kränkungen ab. Sehen Sie es als Lebenslektion, die Sie erfahren und überlebt haben. Es kann hilfreich sein, sich die Person, um die es geht, vorzustellen und ein Zwiegespräch mit ihr zu führen. Auch wenn es albern klingt: Ein deutlich ausgesprochenes „Ich verzeihe dir“ wirkt sich positiv auf unser Gefühlsleben aus und befreit.

  11. Suchen Sie Gleichgesinnte
  12. Vielleicht kennen Sie Menschen in Ihrem Umfeld, die bereits eine ähnliche Situation durchlebt haben und Ballast loslassen mussten. Lernen Sie von diesen Menschen! Suchen Sie das Gespräch, denn dann erfahren Sie viele positive Dinge, die sich seitdem im Leben der Person ergeben haben. Dies dient als Inspiration und Motivation zugleich.

  13. Lassen Sie los!
  14. Wenn Ihr Problem mit dem Verlust eines geliebten Menschen zu tun hat, ist es nun an der Zeit diesen zu verarbeiten. Auch wenn die Trauer nie verschwinden wird: Helfen Sie sich selbst dabei, wieder Freude zu fühlen und Neues anzunehmen. Mit kleinen Ritualen des Abschieds können Sie ein Zeichen setzen, dass es Zeit für einen Neustart ist. Lassen Sie Ihre Abschiedsworte an einem Ballon in den Himmel steigen oder treffen Sie sich mit einem neuen Partner oder guten Freunden. Auch eine Reise kann Trauer und Sorgen symbolisch verabschieden und der beste Start in ein neues Leben sein.

    Betrifft Ihr Problem Menschen, die noch in Ihrem Leben sind, die dort jedoch keinen Platz haben, dann trennen Sie sich von diesen. Teilen Sie der Person mit, dass Sie keinen Kontakt mehr möchten und nennen Sie offen und ehrlich die Gründe für das „warum“. Das macht es auch dem Gegenüber einfacher, Ihre Ansichten zu verstehen und ist außerdem eine faire Geste Ihrerseits. Bleiben Sie aber hart! Wer Ihnen so lange die Energie geraubt und negative Gefühle beschert hat, der sollte wirklich aus dem Leben gelöscht werden. Sie wollen doch restlos frei und unbeschwert in die Zukunft gehen, nicht wahr?

  15. Im Hier und Jetzt leben
  16. Mit einem neuen Lebensgefühl kommen neue Gewohnheiten und Rituale. Je mehr positive Erlebnisse Sie in Ihren Alltag einbauen, desto leichter fällt Ihnen im Nachhinein die Veränderung. Jetzt, wo sie den Ballast loslassen konnten, können Sie Ihrem Leben neue Impulse geben. Bilden Sie sich weiter, suchen Sie sich ein neues Hobby. Machen Sie etwas, das Zufriedenheit und Leichtigkeit in Ihren Alltag bringt. Versuchen Sie den Fokus auf die kleinen Alltagsfreuden zu legen. Genießen Sie das schöne Wetter, die Meditation, die Geräusche der Natur - nehmen Sie Ihre Umgebung jede Sekunde ganz bewusst und unbeschwert wahr. Der Zauber des Augenblicks ist durchaus erfüllend.

  17. Ziehen Sie Bilanz
  18. Schreiben Sie nieder, was sich seit dem großen Ausmisten geändert hat. Schreiben Sie Ihre Gefühle und Gedanken nieder und ziehen Sie ein Fazit. Für zukünftige Entscheidungen wird der Prozess des Loslassens vielleicht nicht mehr allzu schmerzhaft sein.

  19. Vermeiden Sie zukünftigen Ballast im Leben
  20. Unser Bauchgefühl täuscht uns nie. Wer von Anfang an auf seine Intuition vertraut, der kann viele böse Überraschungen im Leben vermeiden. Wie oft waren Sie schon in der Situation, dass Sie gesagt haben: „Hätte ich mal auf mein Bauchgefühl gehört!“ Wenn der Bauch demnächst sagt: Finger weg von dieser Beziehung, und mag es auch noch so rosig aussehen, dann hören Sie auf ihn! Sie werden erstaunt sein, wie Ihre Intuition Sie vor Schaden bewahren kann.

Loslassen und wachsen

Wer gelernt hat loszulassen, der macht danach immer auch einen Prozess des Wachstums durch. Nebenbei bemerkt ist auch dies ein Grund für die Angst vor dem Loslassen. Nicht nur negative, sondern auch positive Veränderungen können beängstigend wirken. Dabei gibt es dazu keinen Grund. Wer etwas wagt, das einmal Früchte trägt, wird stark und selbstbewusst. Logisch. Mit jeder Entscheidung, mit jeder neuen Situation wachsen wir – oft auch über uns selbst hinaus. Freuen Sie sich einfach darüber, die lebensverändernde Entscheidung getroffen zu haben und genießen Sie ein glückliches Leben ohne Ballast und ohne negative Energien. Wichtig ist nur, dass Sie mit sich selbst im Reinen sind und jeden Morgen selbstbewusst in den Spiegel blicken können.

Ist der Schritt des Loslassens erst mal getan, können Sie daraus viele Erkenntnisse über sich und Ihre Stärken gewinnen. Sie haben etwas geschafft, mit dem sich leider viele Menschen herumschlagen. Nehmen Sie die Rolle des Helfers und Ratgebers ein. Wenn Sie in Ihrem Umfeld Menschen haben, denen es ganz ähnlich geht, gehen Sie als gutes Beispiel voran und zeigen Sie, wie man loslassen lernen kann.



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