Hypnose → MBTI
Der Myers-Briggs Typenindikator (MBTI) basiert auf der Theorie der psychologischen Typen von Carl Gustav Jung, nach der jeder Mensch mit angeborenen Neigungen und Präferenzen ausgestattet ist. Darauf bauten Myers und Briggs ihren MBTI auf, der von Keirsey bekannt gemacht und weiterentwickelt wurde. Die Validität und Reliabilität des MBTI sind umstritten. Nach Jung kommen zwei mentalen Prozessen besondere Bedeutung zu, Jung nannte sie "Funktionen": Der Prozess des Wahrnehmens und der Prozess des Entscheidens. Bei beiden wird noch zwischen zwei Arten unterschieden, wie der Prozess in der Regel vollführt werden kann: Bezüglich der Wahrnehmung gibt es zum einen den "Sensing"-Typ (S), der vor allem auf messbare Fakten und Details achtet. Er legt seinen Fokus auf den gegenwärtigen Moment und schätzt das, was konkret ist - also alles, was man bspw. anfassen, sehen und zählen kann. Im Gegensatz dazu beschäftigt sich der "Intuition-Typ" (N) eher mit mentalen Vorgängen, d.h. er konzentriert sich auf Vorstellungen und Ideen, betrachtet gerne den Gesamtzusammenhang, versucht die theoretischen Hintergründe zu erfassen und denkt eher langfristig. Je nachdem, welche Präferenz vorherrscht, wird der Person der Buchstabe S ("Sensing") oder N ("Intuition") zugeordnet. Bei Entscheidungsprozessen wird zwischen Thinking ("T") und Feeling ("F") unterschieden. Beides sind rationale Prozesse, nur ist der erste Typ eher klar analytisch und objektiv, während der zweite Typ eher dem Stereotyp "Gefühlsmensch" entspricht. Aus der Kombination der beiden bevorzugten Prozesse der Wahrnehmens und Entscheidens ergeben sich die Grundtypen. Der MBTI unterscheidet 4 Grundtypen: ST-Typus, NT-Typus, NF-Typus und SF-Typus. Diese können noch weiter ausdifferenziert werden, in dem zwei weitere Dichotomien hinzugefügt werden: Extraversion (E) oder Introversion (I) und Urteilen (J) oder Wahrnehmen (P). Den verschiedenen Grundtypen können die Überschriften "Sachliche Organisatoren" (ST), "Freundliche Verhandlungspartner" (SF), "Konzeptionelle Planer" (NT) und "Kreative/Gesellige Katalysatoren" (NF) gegeben werden. Der Nutzen des MBTI liegt in dem Erkennen und Verstehen des eigenen Typs und der Förderung des Verständnisses anderer.
Der Myers-Briggs Typenindikator basiert auf der Theorie der psychologischen Typen von Carl Gustav Jung von 1921, nach dem jeder Mensch mit angeborenen Neigungen und Präferenzen ausgestattet ist. Katherine Myers (1875-1968) und ihre Tochter Isabel Briggs (1897-1980) gingen von diesem Ansatz an aus und entwickelten in 40-jähriger Arbeit den MBTI, in dem sie die beiden Dichotomien Extraversion (E)/ Introversion (I) und Urteilen (J)/ Wahrnehmen (P) aufnahmen. Der MBTI wurde Anfang der 60-er Jahre für die Verwendung im akademischen Bereich freigegeben, nachdem Validität und Reliabilität überprüft worden sind. Der Psychologe David Keirsey setzte sich in seinen Publikationen mit dem MBTI auseinander und hatte großen Anteil an der Verbreitung. Zudem arbeitete Keirsey an der Anwendung und Fortentwicklung des MBTI. Seit 1972 liegen die Vermarktungsrechte bei Consulting Psychologists Press (CPP). Seitdem wurde der MBTI nur noch wenig weiterentwickelt und keinen nennenswerten Änderungen mehr unterworfen.
Die erste Skala stellt Extraversion (E) und Introversion (I) gegenüber und beschreibt nach Jung, woher die Person psychische Energie aufnimmt - ob sie eher Energie aus der Umwelt (von Menschen und Dingen) bezieht oder aus seinem Innenleben (aus Gedanken und Vorstellungen). Sie beschreibt also eher die Einstellung der Menschen. Die zweite Skala bezieht sich auf die Wahrnehmung der Person - Sensing (sensitives Empfinden - S) gegenüber Intuition (N) - also ob sie sich eher auf konkrete Angaben (Zahlen, Daten, Fakten) verlassen und eher gegenwartsorientiert sind oder sich lieber mit geistigen Konzepten und Zusammenhängen befassen und eher zukunftsorientiert sind. Die dritte Skala beleuchtet den vorherrschenden Entscheidungsprozess - Thinking (Denken -T) oder Feeling (Fühlen - F). Menschen mit einer Präferenz fürs Denken streben nach Objektivität und entscheiden analytisch, während Menschen mit einer Präferenz fürs Fühlen bei ihren Entscheidungen auf Harmonie Wert legen und an den Bedürfnissen anderer interessiert sind. Die vierte Skala schließlich konzentriert sich auf die bevorzugte Strategie einer Person - ob sie eher strukturiert einem Plan nachgeht (Urteilen - J) oder sich möglichst viele Optionen offen halten will und spontan handelt (Wahrnehmen -P).
Eine Skala enthält ein Gegensatzpaar - Dichotomien genannt. Aus den jeweiligen Präferenzen ergibt sich dann ein Buchstabencode, z.B. INTJ oder ESFJ. Dabei kommt im MBTI den beiden mittleren Skalen über Wahrnehmung und Entscheiden, die auch als die beiden Kernfunktionen bezeichnet werden, besondere Bedeutung zu, denn darüber lassen sich die vier Grundtypen bestimmen: Den ST-Typus, den NT-Typus, den NF-Typus und den SF-Typus. Den verschiedenen Grundtypen können die Überschriften "Sachliche Organisatoren" (ST), "Freundliche Verhandlungspartner" (SF), "Konzeptionelle Planer" (NT) und "Kreative/Gesellige Katalysatoren" (NF) gegeben werden. Je nachdem, welche Präferenzen sich über den Fragebogen bei einer Person feststellen lassen, ergibt sich der jeweilige Typ.
Zu den Kernfunktionen, aus denen die 4 Grundtypen hervorgehen, werden die Einstellungen der Person aufgenommen, die durch die Dichotomien Extraversion (E)/ Introversion (I) und Urteilen (J für "Judging")/ Wahrnehmen (P für "Perceiving") ausgedrückt werden. Daraus ergeben sich 16 mögliche Kombinationen der Buchstabencodes, die jeweils einen Persönlichkeitstypen darstellen, der sich von den anderen in seinem Verhaltensmuster und Denkmuster unterscheidet.
Um die Unterschiede zwischen den Typen besser verstehen zu können, werden vier sogenannte Funktionen bestimmt:
Der MBTI trifft seine Einteilung in die verschiedenen Persönlichkeitstypen anhand der Auswertung eines Fragebogens, den der Teilnehmer innerhalb von 20-30 Minuten ausfüllen kann. Es folgt eine Selbsteinschätzung des Teilnehmers, der sich nach seinem eigenen Empfinden einem der 16 Persönlichkeitstypen zuordnet. Daraufhin wird der Fragebogen durch den Berater ausgewertet und das Ergebnis besprochen, was ein wichtiger Aspekt des MBTI ist, denn durch das Validierungsgespräch kann der Teilnehmer die für ihn ermittelten Präferenzen verstehen, bestätigen und gegebenenfalls korrigieren. Aus dem Feedbackgespräch kristallisiert sich ein Best-Fit-Typ heraus, der laut dem Teilnehmer am meisten auf ihn zutrifft.
Der Fragebogen besteht aus ca. 90 Items. Die Fragen und Wertpaare des Fragebogens bilden keine logischen Gegensätze wie fleißig/faul, sondern psychologische Gegensätze wie entschlossen/warmherzig. Dabei ist es nicht möglich, Antwortmöglichkeiten wie "weiß nicht" oder Abstufungen wie "eher..." auszuwählen, da es sich bei den Fragestellungen und Items um Dichotomien handelt. Die Beantwortung kann allerdings auch ausbleiben
Mithilfe von den vier Grundtypen können die Neigungen und Präferenzen eines Menschen zusammengefasst werden.
Das Erkennen und Verstehen des eigenen Typus wird als Voraussetzung gesehen, um eigene Persönlichkeitsunterschiede und Entwicklungsmöglichkeiten zu erarbeiten. Dabei wird davon ausgegangen, dass jeder Mensch sich selbst am besten kennt und sich auch am besten selber einschätzen kann. Myers und Briggs sahen in dem Modell eine Möglichkeit, die Verständigung zwischen den Menschen zu fördern und den Ausbruch von destruktiven Verhaltensweisen zu verhindern. Unter dem Eindruck von zwei Weltkriegen gewann diese Aufgabe noch an Relevanz. Folglich ist der MBTI auch eher als Analysetool geeignet, der in der Retrospektive eine Reflexion der Situation erlaubt und zu Modifikationen des zukünftigen Verhaltens anregen kann, jedoch keine Vorhersage darüber trifft, wie sich jemand letztendlich verhalten wird. Der MBTI ist auch kein Test oder eine Potentialanalyse, genauso wenig wie er Eigenschaften (Traits) misst oder Aussagen über die Leistungsqualität trifft. Dem MBTI kommt eher die Beschreibung eines Toleranz- und Entwicklungsmodells näher, dessen Aufgabe es ist, den Teilnehmer schnell und präzise zu beschreiben und seine zentralen Persönlichkeitsmerkmale hervorzuheben. Wie schon im Namen (Myers-Briggs-Typenindikator) enthalten, wird der MBTI als Indikator am zutreffendsten beschrieben. Im besten Fall erkennt der Anwender des MBTI, warum und wie er selbst funktioniert und warum andere anders sind. Dadurch soll sich ein bewertungsfreies Verständnis der Mitmenschen ergeben, und der eigene Führungsstil kann den jeweiligen Typen angepasst werden.
Die Anwendung des MBTI ist dort besonders sinnvoll, wo ein Austausch mit anderen Menschen besteht und ein besseres Verständnis der anderen zielführend ist. Deswegen eignet sich der Gebrauch vor allem für Teamentwicklung, Verbesserung der Zusammenarbeit, Führung und Führungskultur, Kundengespräche und Verkaufskommunikation, Managemententwicklung, aber auch für Persönlichkeitsentwicklung und Coaching. In Einstellungsverfahren wird der MBTI vor allem im angloamerikanischen Raum verwendet, dort auch als Instrument in der Eheberatung - in Deutschland überwiegt der Einsatz als Entwicklungsinstrument.
Die klare, wertneutrale Sprache sowie der Einsatz die psychologischen Gegensatzpaare sind darauf ausgelegt zu verhindern, dass Teilnehmer von eigenen Erfahrungen oder Werten und Normen der Gesellschaft beeinflusst werden und ihre Antworten der sozialen Erwünschtheit anpassen. Wie für alle selbsteinschätzenden Verfahren gilt allerdings auch für den MBTI der Barnum-Effekt, dh. der Teilnehmer erkennt sich in allgemein gehaltenen und unspezifischen Beschreibungen wieder, die auf einen Großteil der Menschen zutreffen. Deswegen wird der MBTI auch von der akademischen Psychologie und Wissenschaft als Horoskop-ähnlich bewertet und abgetan. Ein anderer Grund ist, dass der MBTI den Mindestanforderungen für Zuverlässigkeit und Genauigkeit nicht entspricht. Andere Quellen ("Persönlichkeitsmodelle" von Schimmel-Schloo, Seiwert, Wagner (Hrsg.); "Persönlichkeitsmodelle und Persönlichkeitstests" von Simon (Hrsg.)) berichten über sehr gute Werte für die Gütekriterien des MBTI, so lägen die Werte für Reliabilität nach Cronbachs Alpha bei den Dichotomien im guten oder ausgezeichneten Bereich, genauso wie die Split-Half-Reliabilität und die Test-Retest-Werte.
Ein Bestandteil des MBTI ist die Anpassung des durch die Antworten des Teilnehmers ermittelten Persönlichkeitstypen (ausgedrückt durch den vierbuchstabigen Code) an den Best-fit-Typus, der dem Teilnehmer nach am besten auf ihn zutrifft. Zur Messung der Validität wurde überprüft, wie oft der ermittelte Typus dem Best-Fit-Typus entsprach. Während einige Quellen von Übereinstimmungen von 72% berichten und weitere 7% nur Abweichungen in einem der vier Dimensionen besitzen, betonen andere Quellen, dass sich der Teilnehmer häufig nicht mit dem Typus identifizieren kann und bei Wiederholungen des MBTI nach mehreren Wochen oder Monaten oft schwanken würde.
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