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Mentale Stärke

Viele Leute behaupten von sich, sie hätten mentale Stärke. Andere wünschen sie sich sehnlichst. Doch was ist mentale Stärke eigentlich? Und kann ich sie trainieren?

Inhalte

  1. Die Definition
  2. Was sind mentale Stärken?
  3. Was ist mentale Gesundheit?
  4. Wofür ist mentale Stärke gut?
  5. Was bedeutet mental schwach?
  6. Habe ich mentale Stärke? Test
  7. Wie kann ich mental stärker werden?

Die Definition

Die erste Frage: Was ist mentale Stärke? Gibt es einen Test dafür? Gibt es Irgendein Ergebnis?

Mentale Stärke bedeutet: Du glaubst an Dich – Du glaubst daran, dass Du mit unangenehmen Situationen in Deinem Leben gut umgehst. Du glaubst daran, dass Du mehrere und höhere Ziele erreichst (Stichwort: Everest-Modell). Du glaubst daran, dass Du eine drohende Niederlage noch in einen Sieg umwandelst. Und weil Du an Dich glaubst und absolut von Dir überzeugt bist, bleibst Du hochkonzentriert und fokussiert. Du bist an Deinem oberen Limit. Dabei ist es völlig unerheblich, ob es sich im Beruf abspielt oder im Sport.

Mit mentaler Stärke kannst Du Dein komplettes Potenzial abrufen. Wenn Du unter Stress stehst, wenn Du unruhig wirst, wenn Du Angst oder ähnliches hast – all das kostet Dich Potenzial. Es gibt den alten Leitsatz, dass jemand, der unter Druck steht, Fehler macht. Das stimmt oft, aber nicht immer. Wer mental stark ist, macht unter Druck weniger Fehler und trifft bessere Entscheidungen. Und eines ist klar: Das Leben, das wir morgen führen, ist die Summe der Entscheidungen, die wir heute treffen. Mentale Stärke führt direkt zu einem besseren Leben!

Wenn es darauf ankommt, fehlt vielen die mentale Stärke!

Martin Kaymer, Golfspieler

Was sind mentale Stärken?

Psychische Gesundheit
Pixabay: © TotalShape

Was macht Menschen mit mentalen Stärken aus? Was ist das Besondere an ihnen?

Es gibt unendlich viele Möglichkeiten. Niemand wird alle beherrschen – aber je mehr Du kannst, desto stärker bist Du. Entscheide Dich für die, die Dir leicht fallen oder die wichtig für Dich sind. Im Optimalfall beides 😊

Ich stelle das anhand einiger Beispiele dar.

Mental starke Menschen haben

  • Eine sehr gute Selbstreflexion
    Du bist sehr ehrlich zu Dir selbst und weißt, welche Gefühle Du hast, was der Auslöser für diese Gefühle sind – und wie Du damit positiv umgehen kannst. Das kannst Du vor allem in stressigen Situationen. Da ist es besonders wichtig: Wenn Du weißt, wie Du Deine Emotionen beherrschen oder steuern kannst, dann kannst Du in entscheidenden Situationen cool bleiben, gerätst nicht in Angst und Panik – dadurch gewinnst Du mehr Leistungsvermögen und triffst bessere Entscheidungen.
  • Durchhaltevermögen
    Du gibst nicht auf, weil Du weißt, dass Du es schaffen kannst – oder besser: Wirst! Wer gleich die Flinte ins Korn wirft, sobald nur eine kleine Schwierigkeit auftaucht, der wird seine Ziele nicht erreichen. Mentale Stärke bedeutet hier, nicht gleich aufzugeben, sondern nach einem neuen Weg zu suchen, wie das Ziel erreicht und die Schwierigkeit aus dem Weg geräumt wird. Das bedeutet nicht, dass Du an Realitätsverlust leiden solltest. Wenn es schwierig ist, such eine Lösung. Wenn es unmöglich ist, ändere das Ziel. Hier ist wieder Selbstreflexion gefragt. Vielleicht hilft es Dir, einfach eine andere Ebene zu suchen – weshalb wolltest Du das Ziel denn erreichen? Gibt es andere Wege, die diesem Grund in die Karten spielen?
  • Lernvermögen
    Du hast einen Fehler gemacht? OK, wie Du weißt, hast Du eine gute Selbstreflexion – Du lernst aus ihm! Fehler macht jeder Mensch. Menschen ohne mentale Stärke können daran zugrunde gehen. Menschen mit mentaler Stärke betrachten es als Lernchance!
  • Life begins at the end of the comfort zone
    Du hast den Mut und wagst etwas. Unbequeme Entscheidungen triffst Du klar und eindeutig. Du bist Dir über die Konsequenzen klar und stehst dazu.
  • Entspannung
    Hast Du schon mal erlebt, dass Du gleichzeitig Angst hast und dabei völlig entspannt warst? Wohl kaum! Angst und Entspannung schließen sich gegenseitig aus. Dementsprechend ist es sehr sinnvoll, sich selbst in einen entspannteren Zustand versetzen zu können. Denn, wie Du weißt: Angst ist ein Gegner der mentalen Stärke!

Diese Aufzählung ist natürlich nicht abschließend. Mentale Stärke ist eine Haltung, die unter anderem zu diesen Dingen führt.

Was ist mentale Gesundheit?

Grundsätzlich wird unter mentaler Gesundheit auch die psychische Gesundheit beschrieben. Die Definition für mentale Gesundheit hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich geändert.

Inzwischen gilt der Grundsatz, dass mentale Gesundheit mehr ist als nur die Abwesenheit von Krankheit. Dies hat die WHO eindeutig festgelegt. Sie ist ein Zustand des Wohlbefindens (siehe Martin Seligman's Positive Psychologie)

Wofür ist mentale Stärke gut?

Die Antwort ergibt sich schon aus der Definition: Du wirst schlicht leistungsfähiger.

Gabelung der Straße
Pixabay: © Free-Photos

Wenn Du körperlich oder fachlich auf einem identischen Level mit Deinem Kontrahenten bist, wirst Du als der mental stärkere als Sieger hervor gehen. Vielleicht auch, wenn Du körperlich oder fachlich etwas schlechter bist – weil Du mental stärker bist und diese Stärken genau so viel, wenn nicht noch mehr wert sind als die „Hard Facts“.

Was hilft es einem Läufer auf der Langstrecke, wenn er sein Rennen zu schnell angeht? Wenn er bei jedem Ausreißversuch eines Konkurrenten mitgeht? Er muss cool bleiben und beim RICHTIGEN Ausreißversuch mitgehen. Er muss eine gute Entscheidung treffen, die seine Stärken berücksichtigen und die auf seiner Selbstreflexion beruhen. Bin ich ein guter Sprinter am Ende? Dann muss ich zusehen, dass ich am Schluss in der Spitzengruppe dabei bin. Nur dabei! Bin ich kein guter Sprinter, muss ich schauen, dass ich das Rennen vorher entscheide und mich absetze. In einem Satz: Mentale Stärke ist für Deinen Erfolg gut, weil Du bessere Entscheidungen triffst.

Mentale Stärke ist aber nicht nur etwas für Sportler. Stellt Euch Einsatzkräfte (z.B. Polizei, Notarzt, Feuerwehr) vor, die in einer Extremsituation sind. Eine falsche Entscheidung kann Menschenleben kosten. Hier ist mentale Stärke zwingende Voraussetzung, um Menschen zu retten. Teilweise funktioniert ein Mensch in dieser Situation nur. Genau das ist der Vorteil: Mental starke Menschen können sich auf ihr Ziel, auf ihre Aufgabe voll konzentrieren. Sie sind absolut und vollständig fokussiert.

Life doesn´t get easier or more forgiving, we got stronger and more resilient

Steve Miraboli

Was bedeutet mental schwach?

Mental schwache Menschen sind häufig unsicher. Sie können mit Druck und Belastung nicht gut umgehen und haben dadurch ihre Emotionen nicht im Griff. Das Grundproblem dieser Menschen ist ihr Denken. Sie versuchen, ihre Stärke nicht aus sich heraus zu generieren, sondern aus ihrem logischen Denken, frei nach dem Motto „ich habe so viel gelernt, also muss ich es doch können“. Dies zeigt ihre Unsicherheit, welche sie oft versuchen zu verbergen. Ein mental starker Mensch tickt anders – er weiß von innen heraus, dass er es kann („ich kann das“).

Die Frage ist: Wer kontrolliert Dich? Kontrollieren die Emotionen Dich oder kontrollierst Du die Emotionen?

Bist Du nur mit Dir beschäftigt oder nimmst Du Deine Umgebung mit einem klaren Verstand wahr und ziehst Deine Rückschlüsse?

So eine Unsicherheit führt häufig dazu, dass keine Verantwortung übernommen wird. Wer von sich überzeugt ist und eine gute Selbstreflexion hat, übernimmt Verantwortung in „seinen“ Bereichen und wird dann belohnt. Wer jedoch zu unsicher für die Übernahme von Verantwortung ist oder nur eine schlechte Selbstreflexion hat, wird nicht erfolgreich sein können.

Habe ich mentale Stärke?

Mache einen Test (Antwort mit Ja / Nein):

Tafel mit Schriftzug Test
Pixabay: © geralt
  • Ich mache mir nur selten Sorgen um meine Fehler
  • Wenn ich einen Fehler gemacht habe, fällt es mir nicht schwer, innerhalb der Situation wieder in einen guten Flow zu kommen
  • Über einen Fehler denke ich nicht so lange nach
  • Es ist mir relativ egal, was andere über mich denken, wenn ich einen Fehler gemacht habe
  • Ich bin in der „realen Situation“ besser als beim vorherigen Üben
  • Je mehr Druck ich habe, desto konzentrierter bin ich
  • Negative Nervosität ist mir fremd
  • Ich übernehme gern Verantwortung
  • Ich lasse mich nicht so schnell einschüchtern
  • Wenn es unangenehm wird, kann ich mich selbst positiv beeinflussen
  • Ich bleibe konzentriert, auch wenn andere versuchen, mich aus dem Konzept zu bringen
  • Ich kann Störendes gut ausblenden
  • Schlechte äußere Bedingungen kann ich gut ausblenden

Du hast mindestens 11 Fragen mit JA beantwortet? Herzlichen Glückwunsch! Du besitzt große mentale Stärke!

Du hast 9 – 10 Fragen mit JA beantwortet? Du bist schon sehr weit – noch ein wenig Arbeit liegt vor Dir.

Du hast 8 oder weniger Fragen mit JA beantwortet? Du hast mit dem Lesen dieses Artikels und dem Test einen ersten wichtigen Schritt getan – lies weiter und erfahre, wie Du mentale Stärke aufbauen kannst!



Ebook: NLP Paket

Wie kann ich mental stärker werden bzw. mentale Stärke entwickeln?

Jeder Mensch kann mentale Stärke trainieren.

Yoga
Pixabay: © lograstudio


  1. Durch Entspannungsübungen, wie beispielsweise Yoga, Meditation, Autogenes Training, Muskelrelaxation nach Jakobsen usw. Andere Möglichkeiten sind spazieren gehen oder entspannende Musik hören.
  2. Mache Atemübungen – Beispiel: Einatmen, ohne Pause ausatmen und dann ca. 5 bis 10 Sekunden nicht atmen.
  3. Visualisierung: Du stehst vor einer Herausforderung? Nimm Dir die Zeit und versetz Dich schon einmal in die Situation. Mach die Augen zu und stell Dir vor, wie es sein wird. Was für Probleme können kommen? Wie wirst Du sie bewältigen? Wenn Du Angst davor hast – akzeptiere diese und setze Dich damit auseinander! Diese Gedankenspiele helfen ganz enorm! Besonders wirksam: Visualisiere, wie Du es geschafft hast! Reichere Deine Vorstellung mit allen fünf Sinnen an: Wie riecht es, wie schmeckt es, wie sieht es aus, was hörst Du und wie fühlt es sich an? Wichtig: Nur positives vorstellen!
  4. Benutze Autosuggestion. Schon Henry Ford sagte einst: „Ob du glaubst, Du schaffst es oder ob Du glaubst, Du schaffst es nicht – Du wirst immer recht haben!“ Ob es morgens beim Zähneputzen ist oder beim Schlafengehen: Sag Dir vor „ich schaffe das!“ Wenn Du selbst an Dir zweifelst, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit Deines Scheiterns deutlich!
  5. Erinnere Dich an Herausforderungen, die Du bereits erfolgreich gemeistert hast! Wie groß war Dein Glücksgefühl, als Du es geschafft hast? Erinnere Dich daran! Tipp: NLP kann Dir dabei helfen, das Gefühl schnell wieder zu fühlen!
  6. Ängste akzeptieren und sich mit ihnen auseinander setzen: Wenn Du Ängste hast, bringt es nichts, sie zu verdrängen. Setz Dich mit ihnen auseinander. Eine Möglichkeit ist zum Beispiel, sie aufzuschreiben. Ängste sind wichtig und nichts Schlimmes. Finde Gründe, warum Du das Ziel trotzdem erreichst, wie realistisch die Ängste objektiv sind und wie das Verhältnis den Chancen und dem Risiko ist.
  7. Ganz zum Schluss: Wenn möglich, suche direkt vor einer herausfordernden Situation Stille und Ruhe! Benutze dort alles, was hier steht – v.a. Visualisierung, Autosuggestion, Entspannung, Atemübungen.

Stärke wächst nicht aus körperlicher Kraft, sondern aus unbeugsamen Willen

Mahatma Gandhi



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