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Small Talk ist eine Kunst! Es gibt Menschen, denen fällt es leicht, sich an den unterschiedlichsten Anlässen, wie Geburtstag, einer Hochzeit oder ein geschäftliches Treffen mit anderen Leuten zu unterhalten. Es gibt aber auch Menschen, die Schwierigkeiten mit Small Talk haben. Für alle die, denen die Gabe des Small Talk nicht in die Wiege gelegt wurde gibt es eine gute Nachricht: Small Talk ist erlernbar!
Inhaltsverzeichnis
Die Kraft und Bedeutung des Small Talks wird im Berufsleben und auch im persönlichen Bereich häufig sehr unterschätzt. Beherrscht man die Kunst des Small Talks, so können soziale Kontakte geknüpft werden. Unter Small Talk versteht man eine leichte und nicht komplizierte Konversation. Diese Konversationen werden in der Regel kurz nach einem Aufeinandertreffen von bekannten oder auch fremden Gesprächspartnern auf Geschäftsanlässen, Veranstaltungen im privaten Bereich oder in Alltagssituationen geführt. Die Dauer eines Small Talks variiert je nach Gesprächspartner: so ist nur eine kurze Einführung ins Gespräch bei bekannten Personen nötig, wohingegen die Dauer eines Smalltalks bei fremden Personen länger andauern kann. Diese Art von Unterhaltung dient als Einstieg, für weiterführende und tiefgründige Gespräche oder zur "Abwehr" unangenehmer Schweigepausen.
Small Talk kann in sehr vielen Situationen eingesetzt werden. Wir werden fast täglich mit Situationen konfrontiert, die Small Talk erfordern. Es kann das morgendliche Gespräch mit der Bäckereifachverkäuferin oder dem Arbeitskollegen im Aufzug sein. In diesen Situationen ist es jedoch jedem freigestellt, lockere Gespräche zu führen. Unangenehme Gesprächspausen fallen hier nicht so sehr ins Gewicht. Bei geschäftlichen Anlässen, wie Geschäftsessen, Verkaufsgespräche, Gespräche auf Messen und Betriebsfeiern ist es jedoch von großem Vorteil, über die soziale Kompetenz der lockeren Gesprächsführung zu verfügen. Auf diese Weise können Sympathien hergestellt, angespannte Situationen entkräftet und positive Eindrücke bei Gesprächspartnern hinterlassen werden. Soziale Kontakte werden aufgebaut, die sowohl im beruflichen als auch im privaten Bereich nützlich sein können. Auch bedient sich jeder Personaler gerne der Form der Konversation am Anfang eines Vorstellungsgesprächs. In einem Vorstellungsgespräch kommt es auch maßgeblich darauf an, wie man sich in der Kunst des Small Talks schlägt. Auf privaten Geburtstagsfeiern, Hochzeitsfesten und Jubiläen können Gäste anwesend sein, die man zuvor noch nie gesehen hat. Auch in diesen Situationen ist es ratsam durch Small Talk positive Verbindungen herzustellen. Denn ist man versiert in der Kunst des Small Talks, so ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass auf Gesprächspartner auf beruflichen und privaten Veranstaltungen, ein positiver Eindruck hinterlassen wird. Und nicht nur das: man wird auch selbst viel mehr Spaß an Veranstaltungen haben. Es gibt wenige Situationen, in denen Small Talk nicht eingesetzt werden sollte. Jedoch ist es wichtig, solche Situationen zu identifizieren. So ist es zum Beispiel weniger ratsam, Menschen in Phasen höchster Konzentration mit Smalltalk zu behelligen.
Aller Anfang ist schwer – das gilt auch für den Einstieg in ein Gespräch. Der Small Talk bietet eine optimale Gelegenheit, ein Gefühl für den Gesprächspartner zu entwickeln. Die oberflächliche Gesprächsführung ermöglicht es über eventuelle Interessen und Gemeinsamkeiten des Gegenübers unterrichtet zu werden. Der Einstieg in ein tiefgründiges Gespräch wird dadurch geebnet. Leichte Themen haben viele Vorteile, die man im ersten Moment leicht übersehen kann: sie überfordern den Gesprächspartner nicht, ungeachtet des Bildungsstandes kann sich jeder daran beteiligen und es besteht die Möglichkeit, schnell herauszufinden, wo die Interessen und Neigungen des Gegenübers liegen. Wie bereits schon beschrieben worden ist geht es im Small Talk darum Menschen mit den gleichen Interessen zu finden, um sich mit diesen anzufreunden. Dabei spielt der Bildungsstand auch bei den Freizeitbeschäftigungen schon eine Rolle, so z.B. jemand der sich in der Freizeit mit Büchern, Finanzen, Versicherungen usw. auseinandersetzt, hat zu mindestens objektiv betrachtet einen höheren Bildungsstandart als jemand der den ganzen Tag nur Fernsehen schaut. Dieses wird im Verlauf des Small Talks schnell klar, somit ist die Trennung dieser Zielgruppen ebenfalls zügig. Auch für diejenigen, die sich trivialer Inhalte für ein Gespräch bedienen, bietet diese Art der Konversation große Vorteile. Denn sind die Themen zu komplex, so ist man häufig damit beschäftigt über die tieferen Sachverhalte einer Kommunikation nachzudenken und bremst sich somit selbst aus. Man verliert dadurch die positive Ausstrahlung und Raffinesse, die beim Gesprächspartner einen guten Eindruck hinterlassen kann.
Sollte es einem nicht möglich sein, eine ungezwungene Unterhaltung einfach so aus dem Ärmel zu schütteln, so kann man sich auf eine Small Talk-Situation vorbereiten. Es gibt viele Themen, über die man sich unterhalten kann und so bietet meistens schon der Anlass selbst genügend Gesprächsstoff für abendfüllende Konversationen. So kann es sein, dass schon auf der Einladungskarte bereits eines der Small Talk-Themen vermerkt ist. Dies kann eine Benefiz-Tombola sein, über die man sich, mit ein wenig Recherche, mit dem Gastgeber unterhalten könnte. Es kann der Veranstaltungsort selbst sein, den man mit einem persönlichen Erleben verbindet und über den man sich mit Gästen austauschen möchte. Mit möglichen Small Talk-Themen, kann man sich also schon vor der Veranstaltung vertraut machen. Jedoch ist bei aller guten Vorbereitung wichtig, dass in der Gesprächssituation selbst die Natürlichkeit bewahrt wird. Denn werden die Themen emotionslos und wie auswendig gelernt vorgetragen, so wird das Gegenüber dies merken, wenn nicht bewusst, so unterbewusst. Dies kann einen großen Einfluss auf die empfundene Sympathie haben. Meistens wirken einstudierte Themen kühl und rufen Unbehagen beim Gegenüber hervor. Hierbei ist der Aufbau von Rapport entscheidend.
Befindet man sich auf einer Firmen-Veranstaltung, so liegen Fragen über die Position, die Firma, die Abteilung oder des neuesten Projektes nahe. Jedoch ist der Einstieg in den Small Talk über den Beruf auch auf anderen Veranstaltungen möglich. Ein Vorteil dieser Fragen ist, dass sich relativ schnell Anschlussfragen ergeben. So kann man sich weiter über Ziele, Projekte, Mitarbeiter, Branche und vieles mehr unterhalten. Als Small Talk-Intro eignen sich auch immer Fragen nach den Interessen oder Hobbies, allerdings sollten diese Fragen erste gestellt werden, wenn das Gespräch in diese Richtung geht. Ansonsten wirken diese Fragen sehr konstruiert und unnatürlich. So könnte der Eindruck entstehen, dass man zwanghaft auf der Suche nach geeigneten Themen ist. Fragen über die Veranstaltung, die besucht wird, sind ein guter Aufhänger, um mehr des Gegenübers erfahren zu können. Beispielsweise wie steht dein Gegenüber zur Veranstaltung? Was macht er hier? In was für einer Verbindung steht er zu dem Veranstalter oder der Veranstaltung? Ist in das Programm ein Referent mit eingebunden, der über ein gewisses Thema einen Vortrag hält? Super! Fragen zu diesem Vortrag eignen sich prima für den Beginn einer Konversation. So kann man mehr über die Interessen und Ansichten des Konversationspartners herausfinden. Ein natürlicher Einstieg in ein Gespräch ist garantiert! Wird ein Geburtstag oder eine Hochzeit besucht, so könnte man die anwesenden Gäste am gemeinsamen Tisch fragen, in welcher Relation man zum Geburtstagskind oder zum Hochzeitspaar steht. Hieraus ergeben sich ebenso weitere Anschlussfragen, die einem das Gespräch erleichtern. Sollte man wirklich überhaupt keine Themen haben und vielleicht so gehemmt sein, dass einem wirklich gar nichts einfällt, womit man nähere Details über den Gesprächspartner herausfinden kann, so kann man das gute alte Wetter benutzen, um unangenehme Gesprächspausen zu überwinden und in Gesprächslaune zu gelangen. Ein typischer Gesprächseinstieg könnte Beispielsweise so aussehen:
Person A: Tolles Wetter!
Person B: Ja sehr schön, ich freue mich auf meinen Urlaub in zwei Wochen.
Person A: Oh das ist ja schön, wo geht es denn hin, wenn ich fragen darf?
Person B: Es geht nach Frankreich, da gibt es tollen Wein und Käse.
Person A: Oh ich liebe Frankreich und...
Eine der wichtigsten Voraussetzungen für einen gelungen Small Talk ist Authentizität. Wird während des Gespräches kein aufrichtiges Interesse am Gesprächspartner gezeigt und die Fragen wie auswendig gelernt vorgetragen, so wird das Gegenüber dies bemerken. Nur wenn Sie Ihrem Gesprächspartner mit echtem Interesse begegnen, wird sich dieser im Gespräch wohl fühlen. Außerdem wird es dem Konversationspartner leichter fallen, sich zu öffnen, das wiederum hat den Effekt, dass man sich selbst schneller auf das Gespräch einlassen kann. So entsteht das Gefühl von Verbundenheit – man wird das Gefühl haben, auf einer Wellenlänge zu sein! Ein wichtiger Fakt: die meisten Menschen empfinden ein Gespräch als gut und gelungen, wenn die meiste Redezeit ihnen selbst gehört! Aus diesem Grund ist es gar nicht nötig, die Position des Entertainers für den Verlauf des Gespräches einzunehmen. Stellt man mit aufrichtiger Anteilnahme Fragen, so werden die besten Voraussetzungen für einen Small Talk geschaffen.
S - Situation: Fragen zum Abend, zur Location und zu den Gastgebern bieten einen wunderbaren und lockeren Einstig in ein Gespräch mit fremden Tischnachbarn oder unbekannten Gesichtern beim Sektempfang!
T – Talent: Fragen nach dem Beruf sollten mit ehrlichem Interesse vorgebracht werden. Viele Anschlussfragen ergeben sich bei Fragen bezüglich des Berufes.
I - Interessen: Fragen nach den Interessen in Freizeit und nach bevorzugten Sportarten. Hier können schnell Gemeinsamkeiten gefunden werden.
L – Leben: Fragen nach der Herkunft des Gesprächspartners. Woher kommt er ursprünglich? Weitere Fragen über die Gegend können nun im Anschluss gestellt werden.
Es gibt ein paar Dinge, die es bei der ungezwungenen Kommunikation zu beachten gilt. Ist der Gesprächseinstieg gelungen, so geraten manche Menschen ins Plaudern und springen von einem Thema zum anderen, ohne dem Gegenüber Raum und Zeit zum Reden zu lassen. In einem Gespräch mit Fremden ist es jedoch wichtig, sich selbst zurück zu nehmen. Auf diese Weise wird es gelingen, einen sympathischen Eindruck zu hinterlassen. Tabuthemen sollen bei einem Small Talk unbedingt vermieden werden. Polarisierende Themen, Politik, Krankheit und Religion sind keine guten Themen für einen ungezwungenen Small Talk. Unangenehme Gesprächsmomente entstehen, die den Konversationspartner mit einem unguten Gefühl zurücklassen. Bei einem Gespräch wird das Konto mit Sympathiepunkten aufgefüllt, wenn man es schafft, dem Gesprächspartner unangestrengt in die Augen zu sehen und aufmerksam zu zuhören. Sollte es ein Problem darstellen, direkten Blickkontakt mit der Person gegenüber zu halten, so gibt es hier einen Trick: wenn man auf einen Punkt zwischen den Augenbraun und über der Nase des Gegenübers blickt, so hat dieser den Eindruck, man blicke ihm in die Augen.
Das Ende eines „kleinen Gespräches“ ist ausschlaggebend dafür, ob ein Gespräch als interessant und angenehm empfunden wird oder eben nicht. Der letzte Eindruck ist also ebenso wichtig, wie der am Beginn eines Kennenlernens. Um von einem Event ausreichen profitieren zu können, ist es wichtig, so viele Kontakte wie möglich zu knüpfen. Aus diesem Grund sollte man sich mit den Möglichkeiten vertraut machen, mit denen ein Gespräch elegant beendet werden kann. Um den Gesprächspartner mit einem abrupten Ende nicht vor den Kopf zu stoßen, kann man ihm ein weiteres Treffen anbieten, sollte man die Konversation als angenehm empfunden haben. Eine weitere elegante Lösung ist es, den Spieß umzudrehen. So kann dem Gesprächspartner signalisiert werden, dass man ihm ungern noch weitere Zeit stehlen möchte. Diese Art hat etwas Entwaffnendes und der Konversationspartner hat nicht das Gefühl, auf irgendeine Weise abgewürgt worden zu sein.
Sinn und Zweck eines Small Talks sind nicht hochtrabende Gespräche. Macht man sich dessen bewusst, so minimiert sich der Druck. Es ist nicht notwendig, besonders witzig oder geistreich zu sein um Sympathien aufzubauen. Da braucht es keine wissenschaftlichen Abhandlungen über die Erderwärmung! Dies könnte den Gesprächspartner sogar überfordern. Entscheidend ist, dass das Interesse an der Person echt ist und das Fragen authentisch gestellt werden, um wiederum ehrlich auf die Antworten reagieren zu können. Mit diesen Tipps wird das „kleine Gespräch“ ganz groß!
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